Habeck gibt Bundestagsmandat zurück

Das kommende Jahr will Robert Habeck im Ausland verbringen. Sein Rückzug aus dem Bundestag sei „kein Rückzug aus dem politischen Diskurs“ oder von seiner Partei. Er sei auch weder beleidigt wegen seiner Wahlniederlage noch sei sein Schritt taktischer Natur.

dts

Ex-Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) gibt sein Bundestagsmandat zurück, wie dts meldet. „Ich habe an diesem Montag dem Bundestagspräsidium mitgeteilt, dass ich zum 1. September mein Bundestagsmandat zurückgeben werde“, sagte er der „taz“.

Ob und wann er das tun werde, darüber war monatelang spekuliert worden. Nun schafft er Klarheit: Das kommende Jahr wird Habeck im Ausland verbringen. „Ich werde an verschiedenen ausländischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen forschen, lehren und lernen“, sagte er. Er nannte das Dänische Institut für Internationale Studien in Kopenhagen und die Universität Berkeley in Kalifornien. Dazu kämen noch weitere Stationen.

Habeck nannte drei zentrale Begründungen für seinen Schritt: Zum einen wolle er nach 20 Jahren in Spitzenpositionen die „Binnensicht“ aufbrechen, auf deutsche Politik „von außen schauen“ und durch einen „Perspektivwechsel“ neue Erkenntnisse erlangen. Zum anderen wolle er „weder ein höhnisch-zynischer Kommentator sein, noch wie ein Gespenst über die Flure laufen und sagen: Früher war ich mal Vizekanzler, erinnert ihr euch?“ Zum Dritten sei nicht nur die Ampel-Koalition, sondern auch seine politische Idee abgewählt worden, „die Grünen in die gesellschaftliche Mitte zu führen“, um angesichts der schrumpfenden beiden Ex-Volksparteien „das Zentrum zu stabilisieren“. Seine Schlussfolgerung: „Da kann man nicht einfach so weitermachen, als wäre nichts geschehen.“

Mit Blick auf die Tausende, die seinetwegen im letzten Wahlkampf in die Grünen eingetreten waren und die 450.000 Menschen, die ihn mit einer Petition gebeten hatten, zu bleiben, sagte Habeck: „Um das sein zu können, was sie von mir erwarten, muss ich einen anderen Weg gehen als den erwarteten. Ich hoffe, sie werden das verstehen.“

Sein Rückzug aus dem Bundestag sei auch „kein Rückzug aus dem politischen Diskurs“ oder von seiner Partei. „Wenn ich glaube, Interessantes beitragen zu können, werde ich das sagen.“ Er sei auch weder beleidigt wegen seiner Wahlniederlage, wie ihm unterstellt worden war, noch sei sein Schritt taktischer Natur. „Ich gehe jetzt komplett ins Offene und ich merke, wie ich wieder Luft unter die Flügel bekomme. Wohin mich der Weg durchs Offene führt, weiß ich nicht. Aber nach 20 Jahren, wo auf jedes Amt der nächste Wahlkampf folgte und dann wieder das nächste Amt, ist er genau deshalb der richtige Weg“, sagte Habeck.

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Kommentare ( 120 )

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Bernd Schulze sen.
3 Monate her

Er will forschen usw man bekommt Bauchschmerzen vor Lachen. Über was denn, wie man sinnvolle Kinderbücher schreibt? Eher wie man Milliarden für Grüne Träume veruntreut oder die Wirtschaft eines Landes in Rekordzeit zerstört. Seine finanziellen Pfründe werden sich ebenfalls nicht mehr in Deutschland befinden. Es ist eine Flucht vor der Verantwortung, genauso wie bei Bärbock.

Rainer Schweitzer
3 Monate her

Ich habe es mir Habeck immer schon so gehalten, wie er mit der Vatarlandsliebe zu Deutschland.

nardazy
3 Monate her

wird Herr Habeck, wenn er auf seinen Bildungsreisen unterwegs sein wird, als Transportmittel das Lastenfahrrad wählen oder gilt mal wieder: Wasser predigen und Wein saufen? Wir müssen doch CO2 sparen

Rainer Schweitzer
3 Monate her

„Ich habe an diesem Montag dem Bundestagspräsidium mitgeteilt, dass ich zum 1. September mein Bundestagsmandat zurückgeben werde.“

Selbst die Grünen dürften froh und dankbar sein. Ein derartiger Totalversager und Schwafler, der sich anscheinend selbst für den GröVaZ (größter Volkswirtschaftler aller Zeiten) hält, würde in anstehenden Wahlkämpfen schnell zum Klumpfuß für sie werden, jetzt, wo die Früchte seiner Politik von allen gewürdigt werden können, speziell auch denen, die ihre Jobs verloren haben.

EDELSACHSE
3 Monate her

Glück Auf!
Robert Habeck verlässt den Bundestag.Es folgt eine Studentin aus Schleswig-Holstein.
Mayra Vriesema ist 26 Jahre alt.Natürlich ist sie der Tradition gemäß Grünenpolitikerin.
Man könnt meinen in Schleswig-Holstein gibt es tolle Familienverhälnisse😂👍🏻

GR
3 Monate her

Was bleibt: Wenn jemand über einen Schwachkopf in der Politik redet ist sofort klar, wer gemeint ist.

Sonny
3 Monate her

Verliert habeck damit auch seine politische Immunität und man kann ihn endlich zur Rechenschaft ziehen?
Wann klicken e n d l i c h die Handschellen???

K.Behrens
3 Monate her

„Er nannte das Dänische Institut für Internationale Studien in Kopenhagen“

Ein Narr, wer dabei Schlechtes denkt. Soweit bekannt, hat der Gute vier Söhne mit Ausbildung in Dänemark. Leider ist der Kinderbuch-Autor nicht in der Lage, seine „Northvolt-Pleite“ aus eigener Tasche zu zahlen. Das wird noch witzig, wenn die vertrockneten Sonnenblumen/Frauen/Wähler die „Northvolt-Pleite“ mit ihrer Sozialhilfe gefälligst an den Steuerzahler zurück zahlen. Aber grüne Wählerin sind leider nicht dafür bekannt, 1+1 zu beherrschen.

Brotfresser
3 Monate her

‚ „Ich werde an verschiedenen ausländischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen forschen, lehren und lernen“, sagte er.‘

Er ist Literaturwissenschaftler; forschen und lehren ist dann in erster Linie wohl vorlesen.
Aber vielleicht ist ja doch der Schwerpunkt das Lernen. Es wäre für alle Beteiligten das Beste und ihnen zu wünschen!

Retlapsneklow
3 Monate her

Ein kleiner Schritt für Habeck, ein großer für die Menschheit, wenn er nach Deutschland auch Amerika und Dänemark ruiniert.