„Ein schöner Land…“: Grüne blamieren sich mit Volkslied-Wahlspot

Die Grünen haben einen Wahlspot mit einer adaptierten Version des Liedes "Kein schöner Land" produziert. Insbesondere über die in Szene gesetzten Statisten wird gerätselt.

Mit einem neuen Wahlwerbespot sorgen die Grünen für Aufmerksamkeit im Netz. Im einminütigen Video singen verschiedene Statisten eine adaptierte Version des Volkslieds „Kein schöner Land in dieser Zeit“. Mit lyrischen Kreationen wie „Ein schöner Land in dieser Zeit, es regt sich Aufbruch weit und breit“, „Müssen unsere Erde wahr’n, fürs Leben wird es hier zu warm“ oder auch „Anschluss an Straße, Bus und Bahn, und natürlich auch WLAN“ sorgt die Partei dabei für Lacher – allerdings eher nicht zu ihren Gunsten.

Neben der merkwürdigen Kombination aus klassischem deutschen Volkslied und Ökopartei geht es dabei vor allem um das zur Schau gestellte Gesellschaftsbild. Die meisten Sänger im Video sind weiß, sitzen in pedantisch gepflegten Einfamilienhäusern, sie grillen gemeinsam, tragen Hemden und lächeln gezwungen. Die Nicht-Weißen im Video hingegen werden bei handwerklicher Arbeit oder beim Fußball-Spielen gezeigt.

Zwei queere Pastoren und ein äußerst braver Fridays-for-Future-Aktivist sollen dann offenbar die echte Umbruchsstimmung aufkommen lassen.

Das Urteil im Netz fällt eindeutig aus: Peinlich, Spießig, Daneben. Ein Nutzer schreibt: „Ist das eure vielfältige Gesellschaft abgebildet? Wo sind Schwarze Frauen und Woman of Color? Wenn sie überhaupt auftauchen, dann in neben stehenden Rollen als Sportlerin und ganz klar am Ende soll ein Schwarzes Kind gezeigt werden“. Ein anderer: „Grundgütiger. So schafft ihr es locker unter 10%“. Auch dem Stammklientel scheint es nicht zu gefallen. Einer twittert: „Heiliges Kanonenrohr. Ich wähle euch trotzdem, aber diesen krassen Werbespot muss ich erst mal sacken lassen. Geht’s noch altbackener und peinlicher? Leute, wir sind im 21. Jahrhundert angekommen. Da muss was modernes und Ansprechendes her oder ist der für Senioren?“

Der Klimaaktivist Jakob Blasel findet dann noch etwas halbwegs passende Wort zum PR-Desaster der Grünen: „Wählt die Grünen: Für konsequenten Klimaschutz und damit wir aufhören zu singen“.

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