England: Impfpflicht für medizinisches Personal wird wieder gekippt

In England wurde parallel zu Deutschland eine Impfpflicht für das Krankenhauspersonal beschlossen. Britischen Medien zufolge wird sie nun wieder gekippt. Hintergrund ist neben der Liberalisierung der Corona-Politik die drohende Überlastung des Systems.

IMAGO / ZUMA Wire
NHS Pflegepersonalprotest gegen Impfpflicht am 22.1.2022 in London
England geht aktuell wie kein anderes Land bei der Lockerung weitreichender Corona-Maßnahmen voran – mittlerweile ist selbst die Maskenpflicht weggefallen. Hintergrund ist vor allem der innerparteiliche Druck auf Premierminister Boris Johnson, der durch diesen Corona-Kurs den konservativen Parteiflügel hinter sich bringen will.

Ende letzten Jahres war die Politik hier allerdings noch anders: Johnson war zur Weihnachtszeit nicht nur kurz davor, einen erneuten Lockdown zu verhängen, sondern ähnlich wie in Deutschland wurde im November eine Impfpflicht für medizinisches Personal im National Health Service in England beschlossen, die ab April 2022 gelten sollte.

Doch nun wird diese Maßnahme wohl zurückgenommen, wie der Telegraph exklusiv meldete. Am Montag soll Gesundheitsminister Sajid Javid das im Covid-Kabinett der Regierung offiziell fixieren.

Zuvor hatten sich Berichte über die drohende Personalnot gehäuft – man schätzt die Zahl an Fachpersonal, die durch diese Impfpflicht ihren Job verloren hätte, auf 77.000. Dem ohnehin im Vergleich zu Deutschland schlechter ausgestatteten, staatlichen Gesundheitswesen drohte der Kollaps – ähnlich wie es sich in Italien, Frankreich und den Vereinigten Staaten zuvor zeigte.

In Deutschland wird die Impfpflicht für medizinisches Personal weiter vorangetrieben, erste Arbeitgeber stellen Mitarbeitern bereits die Freistellung in Aussicht. Dabei ist die Ausarbeitung des Gesetzes schlampig – wie TE berichtete soll unter anderem in Kliniken mit Personalnot kein Betätigungsverbot erfolgen. Möglicherweise zerbricht das Vorhaben in Deutschland allein schon am Verwaltungschaos. Auch in Deutschland ist angesichts einer Quote von ungeimpftem Personal in Kliniken von etwa 11 Prozent mit verheerenden Auswirkungen zu rechnen.

 

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Kommentare ( 27 )

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Ch. Timme
2 Jahre her

Ich sehe schon… das geschlossene Kliniken nach Jahren noch subventioniert werden weil diese auf Regierungsbeschluss das Personal entlassen mussten und der Steuerzahler, welch ein Zufall, wieder zweimal zahlt … Corona sei Dank. Jetzt fehlt mir noch Olaf Scholz: „Wir zahlen immer … nur so verdienen wir unser Geld“.

MartinKienzle
2 Jahre her

England macht es vor: Die Bundesrepublik Deutschland wird folgen, insofern, dass sie die sogenannte „Impfpflicht“ für Gesundheitspersonal auch kippen wird…
Kurzum: Wir werden durch Dilettanten „regiert“!

Rob Roy
2 Jahre her

Die Impfpflicht soll in Deutschland eingeführt werden, um die willkürlich festgelegte Impfqoute von 80 Prozent zu erreichen. Grund ist der nicht kündbare Vertrag mit Pfizer-Biontech, der eine Abnahmepflicht beinhaltet. Der Impfstoffproduktion muss weiterlaufen, auch wenn der Impfstoff von 2020 ist und gegen den 2020er-Virus unwirksam. Doch die geplanten Umsätze müssen stimmen. Weiterhin bekommt Biontech im Vergleich zu anderen Herstellern Sonderrechte, weil das Unternehmen in Mainz angesiedelt ist, Anschrift: „An der Goldgrube 12“ (wirklich wahr). Weiterhin soll die inoffizielle Kontrollgruppe der Nicht-Geimpften so klein wie möglich gehalten werden, weil man ohne empirischen Vergleich die Wirksamkeit des Impfstoffes nicht bestimmen kann und… Mehr

Phil
2 Jahre her
Antworten an  Rob Roy

Weiterhin soll die inoffizielle Kontrollgruppe der Nicht-Geimpften so klein wie möglich gehalten werden, weil man ohne empirischen Vergleich die Wirksamkeit des Impfstoffes nicht bestimmen kann und will.“

Weiterhin soll auch geimpft werden, damit keine Kontrollgruppe mehr existiert, anhand derer die Übersterblichkeit der Impflinge nachgewiesen werden kann.

Auch die staatlichen Kontrollbestrebungen (quasi der gläserne Bürger), spielen bei einem möglichen elektronischen Impfpass, in Verbindung mit den persönlichen Daten, eine nicht zu unterschätzende Rolle.

ketzerlehrling
2 Jahre her

Es ist ein Affenzirkus, das hat die Welt bisher noch nicht gesehen. Derartige Politdarsteller maßen sich an, Länder zu regieren, was sie treiben, ist mehr als nur peinlich und lächerlich. Wenigstens kommt UK zur Vernunft resp. will es offenbar seine Bevölkerung nicht reduzieren bzw. einfach krepieren lassen. Soviel Einsicht und Besinnung darf man von den Politverbrechern in DE nicht erwarten.

tschassy63
2 Jahre her
Antworten an  ketzerlehrling

Peinlich und lächerlich sind meiner Meinung nach nicht die richtigen Worte. Man muss vorher bedenken es ging nie um Gesundheit. Durch den Druck der Strasse kann man aber momentan die geplante Strategie nicht weiter fahren. Man wird es wohl bei der nächsten Gelegenheit wieder versuchen. Insofern ist Johnson wohl klüger wie die deutschen Politiker. Erst mal zurück ziehen nach einer verlorenen Schlacht und im Hintergrund den nächsten Angriff vorbereiten.

Bambu
2 Jahre her

Ich möchte mich zu keiner medizinischen Leistung zwingen lassen. Schon gar nicht, wenn die Risiken höher als der Nutzen sind. Diese Haltung gestehe auch jedem anderen Menschen zu, auch wenn das minimale Risiko bestehen könnte, dass ich durch eine an Covid infizierte Person aus dem medizinischen Bereich selbst zu Tode kommen könnte. Das Leben ist nun mal lebensgefährlich und es gibt nicht gegen alles eine Absicherung. Vielmehr ist es so, je mehr wir absichern umso mehr neue Risiken treten ein. Das Leben sollte noch Freude machen und wir sollten uns nicht von den ganz Ängstlichen, den Panikmachern, den Profitsüchtigen…das Leben… Mehr

Albert Pflueger
2 Jahre her

Wenn sich alle brav an die gewünschte Vorgehensweise halten, melden sich die Gesundheitsamtsmitarbeiter wegen Arbeitsüberlastung krank. Wer soll denn die ganzen Einzelfälle bescheiden und die Betretungsverbote abwägen und aussprechen? Wer soll die Widerspruchsverfahren bewältigen? Das Ganze ist eine Totgeburt, es wird nichts passieren, gar nichts.

Kalio
2 Jahre her
Antworten an  Albert Pflueger

Irrtum, hier in Deutschland sind Fanatiker am Werk. Das hatten wir schon bei der Flüchtlingskrise, Klima und Euro. Warum soll das bei Corona mit Karl Lauerbach und dem Panikorchester der Studienabrecher etc anders sein.

ComputerMann
2 Jahre her
Antworten an  Albert Pflueger

Warum machen Sie sich den Kopf einer übergriffigen, geschmierten Regierung ?

Solange eine Impfpflicht im Raume schwebt, sollten wir alle über die Logistik des Spazierengehens nachdenken. Wie koennen wir moeglichst viele Leute moeglichst oft auf die Strasse bringen ?

Aboriginal
2 Jahre her

In England haben einige Medien den Dreck am Stecken der ReGierigen gesehen und benannt. Daraufhin wurden die ReGierigen von einer hohen zweistelligen Anzahl von Hinterbänklern (die nicht wie in D undemokratisch über Listen ins Parlament kamen) unter massiven Druck gesetzt und zu Kompromissen gezwungen. Eine Legislative, die sich ernst nimmt, erreicht auch was.

F.Peter
2 Jahre her

Es ist mit Worten nicht mehr zu beschreiben, was sich die Politikerkaste der sogenannten „zivilisierten“ Länder an Dilettantismus leistet, bar aller belastbaren Fakten. Aber was ist anderes zu erwarten, wenn eine solche Geschichte von Anfang an mit manipulierten Zahlen betrieben wird. Das Vertrauen in die Politiker dürfte nicht mehr weit vom Nullpunkt entfernt sein, auch bei denen, die sich im vorauseilenden Gehorsam mit der Sache gemein gemacht haben!

Aboriginal
2 Jahre her
Antworten an  F.Peter

Es sind nicht nur die Pfeifen in Parlament und Regierung, sondern auch die Versager in den Redaktionsstuben, die solche Zustände ermöglichen.

ComputerMann
2 Jahre her
Antworten an  F.Peter

„Zvilisiert“ ist Codwort fuer „monetarisiert“.

Und genau da sind wir beim Problem: gefährliche medizinische Behandlungen aus Profitgier.

eisenherz
2 Jahre her

Am Ende werden die nicht Geimpften in den Krankenhäusern an den Betten der Geimpften stehen diese zu pflegen.

K.Weber
2 Jahre her
Antworten an  eisenherz

So ist es. Es wird eine Herkulesaufgabe für die Ungeimpften werden, die Geimpften mit den ganzen Impfschäden zu versorgen, zu pflegen und zu beerdigen. Wenn die Ungeimpften nach den ganzen Geschehnissen dies dann überhaupt noch wollen.

EndemitdemWahnsinn
2 Jahre her
Antworten an  K.Weber

Nicht zu vergessen, auch an der Behandlung von Impfschäden verdient sich die Pharmaindustrie eine goldene Nase, sofern der Geimpfte nicht gleich stirbt.

Jens Lueck
2 Jahre her
Antworten an  eisenherz

Das wird so kommen. Denn die Geimpften werden bald entweder krank oder tot sein.

ComputerMann
2 Jahre her
Antworten an  Jens Lueck

Das wissen wir bisher NICHT ! Vielleicht haben wir alle ja noch Glück im Unglück und es trifft „nur wenige Prozent“ der Bevölkerung hart.

Die Langzeitfolgen sind noch ziemlich unklar, per Definition.

Nacktflitzer
2 Jahre her

Wie ist eine Impfpflicht im Gesundheitssektor überhaupt noch begründbar? Ich schaue in den letzten RKI-Bericht vom 27.01 und sehe, daß in der relevanten Altersgruppe 18-59 rund 78% der symptomatischen Omicron-Fälle „grundimmunisiert“ oder geboostert war. Übertragsungsschutz fällt doch komplett weg als Argument einer Impfung.

Candida Albicans
2 Jahre her
Antworten an  Nacktflitzer

Und hier noch eine Zahl aus besagtem Bericht, die zeigt, wie gefährlich Omikron wirklich ist. Zahl der auf Intensivstation betreuten, Omikron-positiv und symptomatisch: 44 (fünfundvierzig).