Die CDU stürzt ab – Und das liegt nicht an den Bereicherungsskandalen

Nur noch 28,5 Prozent würden die Unionsparteien wählen. Noch dramatischer ist das Wählerpotential von CDU und CSU gefallen. Mittlerweile können sich mehr vorstellen, die Grünen zu wählen. Eine große Mehrheit bewertet das Krisenmanagement der Regierung nun negativ.

imago Images/Ralph Peters

Das Vertrauen der Deutschen in die Regierungsparteien CDU und CSU ist eingebrochen. Nach der jüngsten Umfrage des Allensbach-Instituts für die FAZ, kämen die Unionsparteien, wenn an diesem Sonntag der Bundestag gewählt würde, nur auf 28,5 Prozent. Anfang Februar waren es noch 37 Prozent.

Alle anderen im Bundestag vertretenen Parteien konnten dagegen leicht zulegen – sogar die ebenfalls in Regierungsverantwortung stehende SPD (18 Prozent). Die Grünen wären mit 21 Prozent zweitstärkste Partei. Die AfD bleibt stabil bei 10 Prozent, FDP und Linke erreichen je 8,5 Prozent. Eine grün-rot-dunkelrote Koalitionsregierung kommt also mit 47,5 Prozent in den Bereich einer möglichen Bundestagsmehrheit.

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Die Unionsparteien haben nicht nur jeglichen Zustimmungsgewinn, den sie in den vergangenen 12 Monaten der Coronakrise erreichten, wieder eingebüßt. Noch fataler für sie ist, dass ihr Wählerpotential, also diejenigen, die sich zumindest vorstellen könnten, sie zu wählen, noch stärker abgenommen hat (Anfang Februar noch 42 Prozent, jetzt 29). Die CDU ist also auf ihren harten Wählerkern zusammengeschmolzen. Währenddessen können sich 30 Prozent vorstellen, die Grünen zu wählen. Deren Potential hat das der Union also bereits überholt.

Liegt das an den jüngsten Bereicherungsskandalen? Das würden wohl viele Unionspolitiker gerne wahrhaben. Aber Allensbach-Chefin Renate Köcher hält diese für nicht entscheidend, sondern kommentiert in der FAZ„Das Vertrauen „Die CDU kann Krise“ ist erschüttert. Dieses Vertrauen hatte ihren Rückhalt in der Bevölkerung vor einem Jahr steil steigen lassen, und der Verlust dieses Vertrauens führt jetzt zu ihrem Absturz. Die Unionsparteien haben mit Abstand die größte Regierungserfahrung; wenn sie in einer solchen Krisensituation nach dem Eindruck der Bürger versagen, ist die Reaktion hart und unnachsichtig.“

Seit Januar verfällt laut Köcher die Zustimmung zur Coronapolitik der Regierung. Das lag monatelang bei über 70 Prozent, im Dezember noch bei 60. Im Februar kippte die Stimmung, jetzt ist sie völlig umgeschlagen: Nur noch rund 30 Prozent der sehen das Krisenmanagement der Bundesregierung positiv, 62 negativ.

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Kommentare ( 24 )

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LieberNichtGruen
3 Jahre her

Eine Glanzleistung im Ländle !
Wie kommt man in schlappen 15 Jahren von 44 % auf 24 %
Mit Murks, Bürgerhass und CDU.

Morioon
3 Jahre her

Wer glaubt denn, dass sich Politiker an solche Gesetze halten und deutsche Richter sie verurteilen würden. Die scheren sich ja nicht einmal um das Grundgesetz.

E. Thielsch
3 Jahre her

Die Amerikaner begrenzen dke Amtszeit ihrer Präsidenten auf maximal 2 Wahlperioden.
Genau das brauchen wir auch, Adenauer, Kohl und Merkel sind drei gute Gründe.

Fabian S.
3 Jahre her

Tja, wenn die Alternative die Grünen sind, dann ist diesen Deutschen nun wirklich nicht mehr zu helfen!!

lube
3 Jahre her

Es sind keine Fehler sondern Absicht. Die Politiker verachten das Volk das sie bezahlt. Sie streben nach Macht-am Besten wie in China. Es sind keine Demokraten sondern Egomanen.
Der Witz wäre wenn die Grünen Maoisten jetzt vom Staatsstreich profitieren würden und den CDU Kurs verschärfen würden.

LieberNichtGruen
3 Jahre her
Antworten an  lube

So ist es.

Ottewiger
3 Jahre her

Einen Vorteil hätte rot-rot-grün. Der Untergang Deutschlands würde schneller gehen und der deutsche Michel wird endlich spüren, was es heisst die gegenderten Globalisten und Ökofanatiker gewählt zu haben. Mit der CDU wäre es doch bloss eine erbärmliche Agonie, die zwar aufs selbe rausgeht, aber länger dauert.

Anti-Merkel
3 Jahre her

Nächster Schritt: CxU auf 4,9%! Nur das ist das verdiente Signal an Merkel.
Aber bitte nicht zu Gunsten der Grün*innen… Gegen die Baer*inböck*in wird wahrscheinlich sogar Merkel noch gut da stehen (ähnlich wie wir uns heute Kohl und Schröder zurückwünschen — obwohl sie nicht gut waren, nur im Vergleich zu Merkel…)

Morioon
3 Jahre her
Antworten an  Anti-Merkel

Sagen Sie nichts über Annalena Baerbock, die Frau, die an Kobolde in Akkus glaubt, Strom in der Stromleitung speichern will und behauptet, dass 2/3 mehr als 75% sind: Im letzten Focus stand allen ernstes, dass Frau Baerbock dank ihres routinierten Auftretens und ihrer enormen Detailkenntnisse (!!) die besten Voraussetzungen zur Kanzlerin hätte. Und das war nicht ironisch gemeint.

Anti-Merkel
3 Jahre her

Gibt es, aber es wird leider nicht angewandt – sonst wäre Gesundheitsminister Alain Berset längst abgesetzt und im Gefängnis.
Die Panikmache ist zwar in der Schweiz nicht so extrem wie in Deutschland, aber trotzdem spürbar und überzogen.

Iso
3 Jahre her

Es sind nicht die Besten in der Union, allerdings sieht es bei Sozialisten, Kommunisten und Maoisten noch viel schlimmer aus. Eine Negativauslese von Leuten.

MalamRande
3 Jahre her

Merkel taktiert und versucht, auf billige Art und Weise, mit dem Hintern an die Wand zu kommen. Wie gehabt. Nach den vergeigten Wahlen hieß das „Wir haben verstanden!“ Vermehrter Widerspruch aus der eigenen Partei ist für mich inzwischen bedeutungslos. Wer eine solche Person jahrelang an der Macht hält, fällt mich aus der Reihe der demokratischen Parteien heraus.