Bundesregierung finanziert grüne Lobbystrukturen mit hunderten Millionen Euro

Exklusiv: Ob WWF, NABU oder Adelphi: Projekte wie „Ökotheater in den ukrainischen Karpaten“, „Gemeindebasiertes Weide- und Wildtiermanagement in den Bergregionen Kirgisistans“ etc. etc. werden mit Millionen durch mindestens acht Bundesministerien bedacht. Das geht aus einer kleinen Anfrage hervor. „Abstruse Titel, fragwürdige Inhalte und keinerlei überprüfbarer Nutzen für die deutschen Steuerzahler“

Nicht allein der berüchtigte Fördertopf des Bundesfamilienministeriums „Demokratie leben!“, mit dem Ziel eine ganz bestimmte Version von „unserer Demokratie“ durchzusetzen, ist ein Fass ohne Boden mit unsicherem Gewinn für die Allgemeinheit und sicherem Profit für die Antragsteller. Auch andere Ministerien besitzen ähnliche Pfründe, die sie an eine ausgesuchte Klientel vergeben. Im Grunde ist das pure Amtsanmaßung, denn ob die Wähler diese Ausgaben tragen würden, wenn sie davon wüssten, scheint eher fraglich.

Ein roter Faden ist dabei der an sich – jedenfalls teilweise – löbliche Gedanke von Umwelt- und Naturschutz, der neuerdings allerdings durch den obskuren Sonderposten „Klimaschutz“ ergänzt wird – ein Passepartout für alle Lebenslagen und Ausgabelaunen, wie noch zu sehen sein wird. Seit 2020 und bis in die nähere Zukunft des Jahres 2027 hinein gingen und gehen hunderte Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt an zahllose Umwelt- und „Klimaschutz“-Organisationen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Raimond Scheirich hervor.

Einzelne dieser „NGOs“ können dadurch Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe generieren. Das gilt zum Beispiel für den WWF Deutschland (Stiftungsratsvorsitzender: Wilfried Gillrath; Geschäftsführender Vorstand: Selvi Naidu), der im Zeitraum von 2020 bis 2027 staatliche Zuschüsse von über 130 Millionen Euro erhalten hat und erhalten wird. Denn die Zuschüsse für die kommenden Jahre sind schon in Sack und Tüten. Zitat der Bundesregierung: „Die Bundesregierung erteilt grundsätzlich nur Auskünfte zu bereits abgeschlossenen Vorgängen. […] ‚Geplant‘ wird daher ausgelegt als ‚bewilligt‘.“

Millionen für grüne NGOs: „Undurchsichtiges Fördersystem“

Fast ebenso üppig ausgestattet ist der Naturschutzbund Deutschland (NABU) mit einer Fördersumme von rund 70 Millionen Euro. Auch der Berliner „think-and-do tank“ Adelphi Research gGmbH geht mit über 50 Millionen Euro nach Hause. Und das sind nicht die einzigen Organisationen, die sich im achtstelligen Förderbereich bewegen. Raimond Scheirich kommentiert die kontinuierliche Förderpraxis seit 2020 so: „Damit ist eindeutig belegt, dass der Bund schon seit der letzten Merkelregierung eine politisch einseitig aufgestellte Lobbystruktur fördert.“

551 Fragen – war da was?
Lassen CDU und SPD die 551 NGO-Fragen in der Versenkung verschwinden?
Erschwerend kommt hinzu, dass die geförderten Organisationen Mittel aus mindestens acht verschiedenen Bundesministerien – wie zum Beispiel aus dem Bundesumweltministerium oder dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, bis hin zum Auswärtigen Amt erhalten. „Dieses Geflecht schafft ein undurchsichtiges Fördersystem, bei dem Gelder aus verschiedenen Kassen verteilt werden, um eine klare Nachvollziehbarkeit zu erschweren“, so Scheirich.

Der „Denk- und Mach-Tank“ Adelphi Research listet auf seiner Webseite alleine sechs Bundesbehörden als Unterstützer auf, darunter das Bundesamt für Naturschutz (BfN), das Umweltbundesamt (UBA) und vier Bundesministerien. Finanziert werden so auch die „330 Strategen, Vordenker und Praktiker“, die der Verein laut Eigenaussage beschäftigt. Hier sind ein paar von ihnen zu sehen.

NABU veranstaltet „Ökotheater in den ukrainischen Karpaten“

Die einzelnen Projekttitel klingen dabei oft absurd. Scheirich hebt einige hervor, etwa diverse Projekte zur „Stärkung der Zivilgesellschaft bei der Umsetzung der nationalen Klimapolitik in Georgien, Kolumbien und der Ukraine“ (über 26 Millionen Euro), das Verbundprojekt „Prevention of Marine Litter on the Gulf of Guinea“ (über 3,3 Millionen Euro) oder „AfriEvolve – Kapazitätsentwicklung für grüne NROs in Afrika“ (über 1,2 Millionen Euro). Wirtschaftsministerin Katherina Reiche hat für die aktuelle Parlamentsperiode 380 Millionen Euro für die „energiepolitische, klima- und wirtschaftspolitische Zusammenarbeit mit der Ukraine“ angesetzt.

Wieder nix mit CDU/CSU-Brandmauer gegen Linke
CDU/CSU, SPD, Grüne und Linke-SED legen zusätzlich 200 Millionen für NGOs auf
Sprachlos macht die Kreativität des NABU bei seinen Projekttiteln: ein „Ökotheater in den ukrainischen Karpaten“ (kein Witz) ist dem Bund (konkret dem CDU-geführten Auswärtigen Amt) in diesem Jahr über 73.000 Euro wert. Dann wieder sollen „Kirche und NGOs für Ökobildung von Minderheiten“ fit gemacht werden (64.000 Euro), ein anderes NABU-Projekt heißt „Klima-Kita-Netzwerk – Nachhaltiges Handeln zu Klimaschutz ausbauen und verstetigen“: rund 260.000 Euro für die Indoktrination der Kleinsten.

Daneben ist der NABU in Armenien, Nigeria, Indonesien und vielen anderen Ländern aktiv. Über 77.000 Euro flossen in das Projekt „Gemeindebasiertes Weide- und Wildtiermanagement in den Bergregionen Kirgisistans“. Ein weiteres NABU-Projekt „Grüne Küsten für Westmadagaskar“ erhielt rund 550.000 Euro vom Entwicklungsministerium. Der Zusammenhang mit deutschen Interessen ist nicht mehr erkennbar.

Die CDU bleibt willfährig

Dem NABU geht es dabei auch um „Empowering communities – Kaffee als Modell für regionale grüne Entwicklung Äthiopien“ oder um die schon genannten „grünen NROs in Afrika“. Schon im Projekttitel wird so die politische Schlagseite ausgedrückt: Es geht darum, ein globales „grünes“ NGO-Netzwerk aufzubauen, und das mit deutschen Steuergeldern, weitergeleitet von der Bundesregierung! Insgeheim geht es zudem darum, unter beliebigen Projekttiteln eine links-grüne Plantagenwirtschaft in Deutschland zu bewässern.

Eine schrecklich bekannte NGO-Familie
Traumpaare in Politik und NGOs: getrennt marschieren, vereint kassieren
Festzuhalten ist dabei die fortwährende CDU-Willfährigkeit – ausgerechnet gegenüber Organisationen wie dem NABU. Der „Naturschutzbund“ gehörte zu jenen Vereinen, die im vergangenen Winter zu Demonstrationen gegen die CDU aufriefen und zahlenstark daran teilnahmen (hier eine Erinnerung der Deutschen Welle. Es ging da um die leicht angeknackste Brandmauer, der CDU und CSU für sehr kurze Zeit abspenstig geworden waren. Fazit: Die Union unterwirft sich dem rotgrünen Mob, welcher die Berliner Siegessäule mit dem Slogan„Ganz Berlin hasst die CDU“ einkleidete.

Der aktuelle NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger begann seine Berufsvita übrigens als Mitarbeiter des bayrischen Grünen-Abgeordneten Christian Magerl, wechselte 1999 zum NABU und wurde – nach einem Intermezzo beim WWF – 2019 auf den NABU-Chefposten gewählt. Es ist eine lupenreine grüne Partei- und Verbandskarriere.

Der Bund verschenkt Land an NGOs

Viele Millionen Euro gingen daneben an die „Umweltorganisation“ Germanwatch, die sich mit einem fragwürdigen „Klima-Risiko-Index“ hervortut und damit politische Debatten prägt. Der politische Geschäftsführer Christoph Bals gilt als einer der 100 entscheidenden Köpfe der deutschsprachigen EU-Szene, sagt ein mainstreamfrommes Online-Medium.

Finanzieren lässt sich dieser Germanwatch-Verein vor allem vom Entwicklungsministerium (unter Reem Alabali Radovan, SPD), aber auch die Ministerien für Forschung (Dorothee Bär, CSU) und Umwelt (Carsten Schneider, SPD), das Wirtschaftsressort (Katherina Reiche, CDU) und das Auswärtige Amt (Johann Wadephul, CDU) springen gerne mit ‚kleineren‘ Summen bei. Der Besinnungsaufsatz zur „deutschen Klimaaußenpolitik“ steht noch immer auf der Seite des Ministeriums.

Endlich Kontrolle?
NGO-Macht unter der Lupe: Schluss mit der Schattenregierung im Brüsseler Gewand
Ein Beispielprojekt von Germanwatch: „Energietransformation und Dekarbonisierung in den westlichen Balkanstaaten“. Von der Bundesregierung bewilligte Zuschüsse, nur für dieses Projekt: 2,05 Millionen Euro von 2022 bis 2027. Daneben bezog der Lobbyverband weitere 3,0 Millionen Euro für zwei Vorhaben rund um die Paris-Konformität von Entwicklungsbanken. Die Gelder fließen teils so reichlich, dass der Jahreshaushalt einer Organisation davon ausgefüllt werden kann. Mit anderen Worten: Der Bund finanziert einzelne Vereine durch.

Ebenfalls interessant: Der Bund vergibt nicht nur Hilfen zum Erwerb von Naturschutzflächen durch die Vereine, etwa an der Havel zwischen Plaue und Gnevsdorf. Er überträgt auch direkt Flächen aus Bundesbesitz an die Vereine, so an den BUND 55 Hektar, an den WWF 167 Hektar, 22 Hektar an den NABU-Kreisverband Stendal und 1.973 Hektar an die NABU-Stiftung Nationales Kulturerbe. Das ist nicht weniger als ein moderner Feudalismus, in dem der Staat sich Lehensleute zulegt, denen er Ländereien zur Nutzung abtritt. Die genannten Abtretungen bilden die vierte Tranche der Übertragung des Nationalen Naturerbes (NNE) und können sich eventuell noch bis ins Jahr 2027 verzögern.

AfD fordert Prüfung auf Transparenz, Neutralität, Gemeinwohlbezug

„Abstruse Titel, fragwürdige Inhalte und keinerlei überprüfbarer Nutzen für die deutschen Steuerzahler“. so fasst Scheirich seinen Eindruck von der seitenlangen Liste zusammen. „Eine echte Erfolgskontrolle existiert nicht. Weder wird nachvollzogen, ob diese Projekte überhaupt etwas bewirken, noch wofür die Gelder im Einzelnen ausgegeben werden. Stattdessen dienen sie als Existenzsicherung für links-grüne NGOs, die der Regierung auch noch Schützenhilfe leisten.“

Für Scheirich zeigt die Antwort der Bundesregierung schwarz auf weiß: „Hunderte Millionen Euro an Steuergeld werden in Projekte versenkt, die kaum jemand ernst nehmen kann. Das ist Umverteilung in Reinform – gefördert und gedeckt durch die Bundesregierung.“ Die Bundesregierung weist in ihrer Antwort zwar auf „Verwendungsnachweisprüfungen und Erfolgskontrollen“ hin, die gemäß Bundeshaushaltsordnung vorgesehen seien. Genaueres dazu – etwa zu konkreten Vorgaben und Instrumenten, konkreten Evaluierungen und Prüfverfahren – erfährt man aber nicht.

Die AfD-Fraktion fordert ein sofortiges Ende dieser undurchsichtigen Förderpraxis. Jede Mittelvergabe müsse streng auf Transparenz, politische Neutralität und den tatsächlichen Gemeinwohlbezug geprüft werden. Steuergeld dürfe nicht länger in intransparente Netzwerke fließen und versickern, so Scheirich in seiner Pressemitteilung.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 30 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

30 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Apfelmann
3 Monate her

„Keinerlei Nutzen für den deutschen Steuerzahler“…Ich fürchte der Schreiberling weiß hier nicht was Gemeinnützigkeit ist. Das ist tatsächlich ohne Nutzen für den Geber. Ja so ist das eben. Wenn alles was man tut nur einem selbst Nutzen sollte dann hätten wir eine ziemlich schlechte Welt. Hut ab vor allen Ehrenamtlern und z.B. auch dem NABU, der hier verunglimpft wird. Ich selbst habe schon wiederholt den Vogelnotdienst in Anspruch genommen, als ich eine verletzten Vogen auf der Straße fand. Alles Ehrenamtler die sich nach der Arbeit kümmern. Das sollen erstmal andere nachmachen….

Der-Michel
3 Monate her

Wenn ich mir das so anschaue habe ich das Gefühl, dass es sich bei vielen dieser Organisationen um Reiseagenturen für „junge“, reisefreudige Nachwuchspolitiker und Akademiker mit am Arbeitsmarkt nicht nachgefragten Qualifikationen handelt. So kann man wenigstens ohne eigene Mittel die Welt bereisen. Kostenlos ist es ja nicht, Einer, in diesem Fall der Steuersklave, zahlt immer.

HansKarl70
3 Monate her

Genau das ist es woran Deutschland zu Grunde gehen wird.

Siggi
3 Monate her
Antworten an  HansKarl70

Deutschland wird nicht zu Grunde gehen, wir müssen nur unsere Feinde ausschalten. Und das sind die Altpartien, denen wir dieses Chaos, diese so korrupte Deutschland zu verdanken haben. Insbesondere Merkel gehört anständig bestraft, denn der haben wir auch die Ampel mit die Grünen Versager zu verdanken.

Jens Frisch
3 Monate her

„Gemeindebasiertes Weide- und Wildtiermanagement in den Bergregionen Kirgisistans“.
Am deutschen Wesen soll die Welt genesen – hieß es zu Kaisers Zeiten.
Heute heißt das: Mit deutscher Kohle soll die Welt sich bereichern.

Siggi
3 Monate her
Antworten an  Jens Frisch

Zu Kaisers Zeiten hieß es aber auch:“ Wenn das Vaterland in Gefahr ist, darf man kein Zuschauer sein, man mus handeln“ (Kapitänleutnant Helmuth von Mücke SMS Emden).

Raul Gutmann
3 Monate her

In bürgerlichen Zeiten beklagte der steuerzahlende Bürger sinn- und nutzlose Staatsausgaben.
In der realsozialistisch gefärbten Postmoderne des 21. Jahrhunderts konnte die sogenannte zweite Demokratie auf deutschem Boden diesen paralytischen Zustand „überwinden“. Niemand vermag zu sagen, welcher Anteil der öffentlichen Ausgaben nicht nur nutzlos ist, sondern die Steuerzahler (massiv) schädigt.
Doch die Vermutung drängt sich auf, es dürfte mehr als die Hälfte sein.
Dafür wurde 1918… aber das wisse Sie ja hinlänglich…

christin
3 Monate her

Die Bürger werden nicht dumm gemacht, sie wollen dumm und einfältig sein und bleiben, dabei hilft der tägliche Genuss der ÖRR.

Dellson
3 Monate her

Dieser Artikel gibt sämtliche Antworten auf die Fragen, warum die Menschen im Land polarisiert und wütend sind. Welche Mehrheit im Land, welche demokratische Legitimation haben diese Bewegungen? Wer hat den Auftrag dazu erteilt?
Niemand, keiner, nie gefragt worden, nie darüber abgestimmt, aber dafür vollends sich brüsten im Namen der Demokratie zu agieren. Dieses Demokratieverständnis, dieser Tarnmantel einer Demokratiesimulation lässt die Demokratie zu einer Ware verkommmen. Geiz its geil.

Ronce
3 Monate her

Sie machen es, weil sie es können. Ohne Millei oder einen Trump wird hier nichts passieren außer, dass es immer mehr Geld wird.

Karl Schmidt
3 Monate her

Die Regierung darf Gelder für Naturschutz ausgeben, wenn es im Parlament dafür eine Mehrheit gibt. Sie und die Parlamentsmehrheit darf diese Mehrheit aber nicht mit Steuermitteln bewerben, denn das ist permanenter Wahlkampf aus Steuermitteln. Die Steuern werden schlicht veruntreut, weil sie nicht der Mehrheitsbeschaffung bestimmter Parteien dienen, sondern der Finanzierung öffentlicher Aufgaben, die indes – siehe z. B. Verkehrsinfrastruktur, Grenzsicherung, Bundeswehr, Schulen – grob vernachlässigt werden, um – speziell linken – Nichtsnutzen eine Beschäftigung im ideologischen Sektor zu verschaffen.

Biskaborn
3 Monate her

Solange es den Steuerzahler nicht interessiert bzw. er davon nichts erfährt, besser noch erfahren will, erzählt man hierüber oder verschickt man Artikel erntet man tiefe Interesselosigkeit oder, „da kann man nichts machen“. Also weiter Feuer frei für alle Ministerien verschenkt das Steuergeld in alle Welt, dem Steuerzahler ist es egal!