Mit 29 Wohnungsdurchsuchungen in Baden-Württemberg und Bayern geht die Bundespolizei gegen einen syrischen Schleuserring vor, der mit „verlorenen“ Pässen ganze Familien ins Land gebracht haben soll – erneut tauchen bei den Razzien gefälschte Dokumente, Handys und auch Waffen auf, in U-Haft landet trotzdem niemand.
imago Images/Alexander Pohl
Im Verdacht stehen 50 Personen, die falsche oder weitergereichte Ausweise genutzt haben sollen, um Familienmitglieder unerlaubt die Einreise nach Deutschland zu ermöglichen. Sie meldeten einen deutschen Reisepass als verloren und beantragten einen neuen für sich selbst oder für vorgeblich Verwandte. Dabei wurden falsche Passbilder vorgelegt. Diese Bilder sollen so ausgewählt worden sein, dass sie äußerliche Ähnlichkeiten mit möglichst vielen weiteren Personen aufweisen. So konnte ein gefälschtes Ausweisdokument sogar gleich für mehrere – meist weibliche – Verwandte genutzt werden.
Die Beschuldigten stammen laut Bundespolizei aus Syrien, wobei einzelne bereits die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt haben.
Die syrischen Staatsangehörigen wurden über die Türkei und Bulgarien in den Schengenraum und schließlich nach Deutschland geschleust, wo sie sich nach ihrer Ankunft als Asylsuchend registrieren ließen. Es wurden unter anderem 50 Mobilfunktelefone, 20 Reisedokumente, diverse Speichermedien und unzählige Passbilder verschiedener Personen beschlagnahmt. Sieben Personen wurden erkennungsdienstlich behandelt, eine Untersuchungshaft wurde aber nicht angeordnet. Sie sind wieder auf freiem Fuß.
Dies ist nicht die erste Razzia gegen Passfälscher. Auch 2024 hat die Bundespolizei mehrere Wohnungen durchsucht, um gegen den Kauf gefälschter Ausweisdokumente vorzugehen. In Berlin waren es 38 Wohnungen und in mehreren Städten von Brandenburg zwölf. Zusätzlich wurde in Ahlbeck an der Ostsee gefahndet.
Bei den Ermittlungen wurden mehre gefälschte oder manipuliert veränderte Ausweisdokumente gefunden. Darunter waren Pässe, Aufenthaltstitel und Führerscheine, die zuerst in den sozialen Medien bestellt wurden und anschließend aus der Türkei nach Deutschland geschickt worden. Es soll sich dabei um eine Bande aus der Türkei handeln, die weltweit über 9.000 solcher verfälschten Dokumente verschickt haben soll.
Des Weiteren wurden damals 24 Kilogramm Marihuana, Bargeld, Waffen, Munition, eine mögliche Fälscherwerkstatt und mehrere Personen ohne gültige Aufenthaltspapiere gefunden. Festgenommen wurde niemand.

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Wenn selbst solche Verbrechen nicht zur Remigration führen, brauchen wir auch keine Grenzen mehr schließen und können uns das Einschalten von Polizei und Justiz gegen Migranten komplett sparen.