30 Prozent der deutschen Katholiken erwägen Kirchenaustritt

Eine Erhebung im Auftrag der "Tagespost" hat nach dem Austrittswillen der Gläubigen gefragt. 30 Prozent der Katholiken erwägen einen Austritt, etwas mehr als jeder Zweite (54 Prozent) will Kirchenmitglied bleiben.

imago Images/Eibner

30 Prozent der Katholiken in Deutschland erwägen einen Kirchenaustritt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der Tagespost durchgeführt wurde. 54 Prozent der Katholiken stimmen dem nicht zu, neun Prozent wissen es nicht und sieben Prozent machen keine Angabe.

Ältere Befragte können sich Austritt deutlich seltener vorstellen

Bei den evangelisch-landeskirchlichen Befragten ist der Anteil an Zustimmung mit 26 Prozent etwas geringer. Gleichzeitig können sich 54 Prozent nicht vorstellen, bald aus der Kirche auszutreten. Auch 16 Prozent der Befragten, die sich als freikirchlich identifizieren, stimmen der Aussage zu.

Die ältesten Befragten ab 60 Jahren können sich deutlich seltener (12 Prozent) vorstellen, bald aus der Kirche auszutreten. Unter den restlichen Gruppen beträgt der Wert zwischen 17 und 24 Prozent. Im Westen ist die Zustimmung zur Aussage deutlich höher als im Osten (20 zu 10 Prozent).

Für die Erhebung wurden 2.040 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 3. und 6. Juli befragt. Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Ich bin Kirchenmitglied und kann mir vorstellen, bald aus der Kirche auszutreten.“


Dieser Beitrag erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.

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Kommentare ( 70 )

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Wolfgang M
3 Jahre her

Über einen Kirchenaustritt nachdenken und ihn durchführen ist ein Unterschied. Hier scheint „Geiz ist geil“ nicht zu wirken.

Peter Silie
3 Jahre her

In 20a werden die meisten Kirchenmitglieder tot sein. Ebenso die meisten CDU und SPD Wähler.

AlNamrood
3 Jahre her

Komisch dass die Kirche trotz ständig sinkender Mitgliederzahl immer noch das Geld für Rettungsschiffe und sonstige Merkel-gefällig Aktionen hat.

Schlaubauer
3 Jahre her

Aus der katholischen Kirsche kann man gar nicht austreten. Nur aus dem Zwangsverein in Deutschland.

steadyrollingman
3 Jahre her

Mittlerweile ist es wohl Wurst, wen man anbetet: den dreifaltigen Gott, Allah oder Budda.
Der Pontifex in Rom leistet da Schrittmacherdienste: wenigstens der Mensch glaubt an etwas Metaphysisches. In der realen Welt sind die beiden Kirchen in Deutschland nichts anderes als die Vorfeldorganisationen des linksgrünen Zeitgeistes. Marx, Woelki, Bedfort-Strohm etc. sei Dank. Doch irgendwann ist wirklich Ende im Gelände: wenn nämlich die Alten diese Welt verlassen.

Proll27
3 Jahre her

Ich bedaure immer, dass man nicht mehrmals austreten kann. Diesen befreienden Schritt habe ich leider schon Jahrzehnte hinter mir. Wer sich heute noch als Christ versteht, der kann dieser Kirche einfach nicht mehr angehören, egal, ob katholisch oder evangelisch.

Sherry
3 Jahre her

Keinen Cent bekommen diese ** von mir. Ich bin bereits vor 50 Jahren ausgetreten. Und Nachrichten wie die Finanzierung von Schleppern bestätigen mir ständig wie richtig das war.

Pitt Arm
3 Jahre her

Ich werde wohl in absehbarer Zeit zum Islam konvertieren. Hintergrund: Mit affirmative action (die wird kommen) und meiner neuen Religionszugehörigkeit verspreche ich mir bessere Karrieremöglichkeiten. Sollte man mich in der der neuen Gemeinschaft nicht aufnehmen, habe ich Plan B: Ich bekenne mich zum Geschlechtsfluiden, also „divers“. Schon ist der Karrierepfad geebnet, ohne große Mehranstrengung! Und wenn es dann doch nicht klappt, kann ich wenigstens über die rassistischen oder xenophoben Deutschen schimpfen. Das Leben kann so einfach sein!

Joachim
3 Jahre her

Irgendwie komme ich mit den Zahlen nicht klar. 30% der Katholiken, 26% der evangelisch-Landeskirchlichen und 16% der „Freikirchler“ (davon gibt es im Vergleich zu den beiden Vorgenannten sehr wenig) stimmen der Frage zu. Im Schnitt sollte da dann um die 27% rauskommen.

Aber auf Altersgruppen aufgeteilt liegt die Zustimmung nur bei minimal 12% bis maximal 24% je nach Altersgruppe. Also im Schnitt wohl weniger als 20%. Ebenso bei der Aufteilung „Ost“ und „West“. Hier 10% und dort 20%. Macht im Schnitt auf alle Fälle <= 20%

Edu
3 Jahre her
Antworten an  Joachim

vergiss die Zahlen und halte Sich an die Ist-Werte (Anteil an der Bevölkerung):

2019 – rkath + ev – 52,1% –> 27.2% + 24.9% die ev haben bereits weniger als ein Viertel
2018 .- 53,2% –> 27, 7% + 15,5% – Rückgang 1,1%
1990 – 72,3% –> 35,4% + 36,9% – Rückgang 90/19 – 20,2%
1961 West – 96,6% -> 45.5% + 51.1%

Bleibt der Rückgang wie bisher bei >= 1% dürften die beiden Staatskirchen in 2 bis 3 Jahren unter 50% der Bevölkerung rutschen und zur Minderheit werden. Damit wird sich die Fragen nach deren Privilegien heftiger stellen.

Johann Thiel
3 Jahre her

In die Kirche eintreten statt auszutreten. Als Katholik sehe ich mich in einem Dilemma. Auf der einen Seite gibt es eine endlose Litanei von Gründen, warum man aus der Kirche austreten sollte. Für mich ist es in aller erste Linie der Verrat am eigenen Glauben und der eigenen Kultur. Hinzu kommt ein kommunistischer Sozialarbeiter als Papst, ein Alptraum. Trotzdem kann ich aus dem Verein nicht austreten. An dieser Stelle habe ich dann immer ein etwas schlechtes Gewissen gegenüber jenen CDUlern, die es möglicherweise wirklich gut meinen und die ich so gern hart kritisiere, und ihnen Beteiligung am Verrat unseres Landes… Mehr

Oliver Koenig
3 Jahre her
Antworten an  Johann Thiel

Der Glaube an Gott hat rein gar nichts mit der Mitgliedschaft in einer politischen Vereinigung zu tun, und nichts anderes sind die beiden Kirchen mehr.

Korner
3 Jahre her
Antworten an  Oliver Koenig

Ich würde sogar soweit gehen, und die Kirchen als kriminelle Vereinigungen oder Religionsmafia bezeichnen. Massenhafte Vergewaltigung von Kindern, Schleppertum und sich dafür auch noch vom Staat und Mitgliedern bezahlen lassen, gehört wohl eher in die kriminelle Szene, als gehuldigt.

Johann Thiel
3 Jahre her
Antworten an  Oliver Koenig

Glaube benötigt aber einen tradierten spirituellen Rahmen. Den kann man sich nicht selber zimmern.

H. Priess
3 Jahre her
Antworten an  Johann Thiel

-Das hieße in der richtigen Abfolge, wir verteidigen unsere Sprache, unser Land unsere Kultur und auch unsere Kirche weil es nämlich UNSERE Kirche ist, die wir uns nicht durch die Klimareligion ersetzen lassen.- Mit diesen Vorsätzen müßten sie in die AfD eintreten deren Mitglieder aber praktisch Exkommuniziert wurden und am Kirchentag nicht teilnehmen dürfen. Außerdem verweigern beide Kirchen einen Dialog mit der AfD und deren Wählern. Wie sie IHRE Kirche verteidigen wollen ist mir ein Rätsel wenn die führenden Kräfte und Bischöfe voll auf Links/Grün stehen und denen ist die Verteidigung unseres Lande keine Option, die wollen unser Land/Staat zerstören.… Mehr

Wolf Koebele
3 Jahre her
Antworten an  H. Priess

Schauen Sie mal, was die Bischöfe Vorderholzer, Regensburg und Oster, Passau zu sagen haben! Mag sein, daß Ihnen das Hoffnung gibt. (Ich bin kein Katholik, aber am Schicksal dieser Kirche als Fundament des Abendlandes interessiert.

Lepanto
3 Jahre her
Antworten an  Johann Thiel

Das Grausame ist, dass bei man bei einem Austritt von den Sakramenten (und damit vom Heil) ausgeschlossen wird. Ich leide wie Sie unter der Entwicklung der Kirche und würde diese Protestantisierung und Anbiederung an den Zeitgeist nur zu gerne mit Entzug meiner Kirchensteuern strafen. Doch noch bin ich nicht soweit. Meine (aktuelle) Lösung? Ich versuche, meine Stimme einzubringen und Entgleisungen nicht stillschweigend hinzunehmen. Schreiben Sie ihr Bistum an. Die Kirche wird nie untergehen (et portae inferi non praevalebunt adversus eam), aber ich bin der festen Überzeugung, dass es an uns, an der Basis ist, diese Änderung zum Guten anzustossen und… Mehr

butlerparker
3 Jahre her
Antworten an  Lepanto

Sie vom Heil ausschließen (ich vermute mal, Sie meinen Seelenheil) kann ausschließlich Gott und nicht die(katholische) Kirche.

Was glauben Sie was unser Schöpfer, wenn Sie einst vor ihm stehen werden, Sie fragen wird? „Warst du ein gottgläubiger Christ?“ oder „Bist Du auch nicht falschen Propheten gefolgt?“

Lepanto
3 Jahre her
Antworten an  butlerparker

Die Kirche ist nicht einfach nur Verein, den man einfach so verlassen kann, sondern sie ist der mystische Leib Christi (vgl. 1 Kor 12, 27, Röm 12.5; Kol 1, 18, Eph 2, 21). Die Priester haben Vollmachten zur Sündenvergebung erhalten und ebenso die Binde- und Lösegewalt («Alles, was ihr auf Erden binden werdet, wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, wird auch im Himmel gelöst sein» (Mt 18, 18). Der Skandal ist, dass die Richtschnur für die Gemeinschaft mit dem Leib Christi nicht mehr der Glaube und die Befolgung der Gebote unseres Herrn,… Mehr

Lore
3 Jahre her
Antworten an  Lepanto

Keine Angst. Jesus hat bei seinem letzten Abendmahl auch nicht nachgefragt, ob jeder seine Kirchensteuer bezahlt hat…:-) Es ist das Mahl des HERRN und keine Institution kann es Ihnen verweigern. Dann gehen Sie eben in eine andere Kirche. Sie müssen alles mit Ihrem GOTT ausmachen, und der ist liebevoller, als man es Ihnen einreden will.

Johann Thiel
3 Jahre her
Antworten an  Lepanto

Danke für Ihre tröstenden Worte, ich werde Ihrem Rat folgen.