Unkritisch und Schamlos: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

Im Schatten des 7. Oktober wird eine Reporterin mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet, deren Berichte den Terrorismus der Hamas ausblenden und Israel systematisch zum Täter machen.

picture alliance / ABBfoto | -

Spätestens seit der Aufdeckung des (indirekten) ZDF-Mitarbeiters Muhammad Abu Matars als führendes Hamas-Mitglied in Gaza hätte dem Vorstand des Vereins zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus Zweifel kommen müssen. Zweifel, ob es gerade einmal zwei Jahre nach dem grausamen Überfall der arabisch-muslimisch-palästinensischen Terror-Organisation Hamas auf mehrheitlich israelische Zivilisten angemessen ist, überhaupt einen Preis zu verleihen. Noch immer benutzt die Terror-Organisation in Gaza zwei israelische Leichen als politisches Faustpfand und quält mit ihrer verzögerten Herausgabe die Angehörigen.

In diesem Umfeld wollen Journalisten, Fernsehdirektoren und Intendanten am 4. Dezember in Köln feiern?

Dass die 34jährige Sophie von der Tann, langjährige Reporterin des Bayerischen Rundfunks im ARD-Studio Tel Aviv, von der ihr zuteilwerdenden Ehre überwältig ist, kann den kritisch-gelassenen Fernseh-Zuschauer nicht überraschen. Er kennt sie als freundlich grinsende Person vor der Kamera, die stets eine Erklärungsversion für Dies und Das im Nahen Osten auf den Lippen hat. Auffallend: immer sind Israel und die Regierung Netanyahu schuld. Sie hat studiert, spricht laut Selbstauskunft Hebräisch und Arabisch und hat in München (BR), Köln (WDR) und Hamburg (NDR) ihre medialen Claqueure, zu denen die Preisverleiher sich jetzt auch zählen dürfen.

Sophie von der Tann weiß es besser als Israel, das sich im Parlament, in den Medien, zu Hause und in den Cafés geradezu martert, den 7. Oktober 2023 zu verarbeiten. Gerade sind die ersten Generäle entlassen worden und es kursieren mehrere Pläne, wer die schmerzliche Abrechnung der Versäumnisse des Militärs und der Geheimdienste unabhängig und geordnet durchführen, und wann dies geschehen soll. Hamas führt trotz Waffenstillstands-Abkommen unterdessen noch immer vereinzelt Anschläge gegen Israel durch. Die Hauptunterstützer des Terrors im Iran reden offen von einem weiteren großen Angriff auf Israel – sehr bald.

In diesem Umfeld wollen Journalisten, Fernseh-Direktoren und Intendanten am 4. Dezember in Köln feiern?

Wer verstehen will, wie Sophie von der Tann tickt, muss sich nur ihren ARD-Kommentar zum 60-jährigen Jubiläum der Deutsch-Israelischen diplomatischen Beziehungen zu Gemüte führen. Sinngemäß: Weil Deutsche in der Vergangenheit so viele Millionen Menschen ermordet haben, seien sie heute verpflichtet, den Überlebenden dieser Gräuel zu erklären, wie sie sich gegen die Mörder von heute zu verteidigen hätten, schließlich kennt sich keiner mit Kriegsverbrechen besser aus. So eine Aussage muss einem bei diesem Anlass erst mal einfallen. Und dann muss man sie ohne Schamesröte in die Kamera sprechen können und dann auch noch die Chuzpe haben, die israelische Protestbewegung gegen Netanyahu als unterstützendes Argument dafür zu strapazieren.

Ein weiteres Beispiel, das die Haltung Sophie von der Tanns pars pro toto verdeutlicht: In der Tagesschau vom 12. Oktober 2024 – am Abend des höchsten israelischen Feiertags, Yom Kippur –, berichtet die Reporterin über ein in Gaza neugeborenes Kind im Brutkasten, das Opfer eines israelischen Luftangriffes wurde.

Zu Wort kommen zwei arabische Ärzte, die Mängel im Krankenhaus beklagen, und ein Vertreter einer Hilfsorganisation, der davon berichtet, dass Israel medizinische Hilfskonvois nicht passieren lasse. Der einzige Schuldige in diesem fast zweiminütigen Beitrag zur besten Sendezeit ist Israel, mit der unüberhörbaren Unterstellung, die IDF würden gezielt gegen Kinder und Krankenhäuser militärisch vorgehen.

Kein Wort darüber, dass Hamas & Co nachweislich Krankenhäuser in Gaza als Waffenlager missbrauchen, in Ambulanzen bewaffnete Terroristen versteckt transportieren und die Zivilbevölkerung – auch Kranke und Kinder – rücksichtslos als Schutzschilde missbrauchen.

Israel und auch muslimische Quellen stellen seit Monaten dazu jede Menge an Bildmaterial zur Verfügung. Zu sehen ist in der Tagesschau nichts davon. Gerne werden dagegen Videos aus Hamas-freundlichen Quellen verwendet, weil es die passenden Emotionen befördert. Mit dem verbalen Hinweis, dass man die Quellen nicht überprüfen könne, glaubt sich die Reporterin aus der journalistischen Verantwortung stehlen zu können. Das Ziel ist erreicht: durch eine Entpersonalisierung der arabisch-palästinensischen Verbrechen und die Personalisierung der Opfer in Gaza werden anti-israelische Emotionen beharrlich geschürt.

Die verheerende Wirkung dieser Art von „kritischem Journalismus“ wird dadurch verstärkt, dass auch zwei weitere Mitarbeiter im ARD-Studio Tel Aviv, Hanna Resch und Christian Limpert, in das gleiche Horn stoßen. Verheerend deshalb, weil ARD und ZDF zur Meinungsbildung in Deutschland wesentlich beitragen. Das alles ist nur möglich, weil die politische Haltung der für Programm und redaktionelle Linie Verantwortlichen bis zu 90 Prozent links-grün bis tief in die SPD hinein verortet ist, wie Umfragen ergeben.

Sie glauben, die „palästinensische Revolution“ unterstützen zu müssen, so wie vor 50 Jahren sozialistische Gewerkschafter, kommunistische Studenten und ihre hetzenden Professoren lautstark gegen den Schah von Persien demonstrierten. Als Ayatollah Khomeini 1979 die Macht übernahm, wurden die „nützlichen Idioten“ zu Abertausenden als Ungläubige inhaftiert, gefoltert, ermordet – exakt von jenen Islamisten, mit denen sie vorher für eine vermeintlich gemeinsame Sache gekämpft hatten.

Der Autor dieser Zeilen war zehn Jahre lang als festangestellter leitender Redakteur in der außenpolitischen Redaktion des BR aktiv. Ich kenne alle Nahost-Korrespondenten von Edi Gruber bis Friedel Schreiber, mit einigen war ich befreundet. Sie waren kritisch nach allen Seiten, man konnte mit ihnen Argumente austauschen, nächtelang streiten. Eines waren sie nicht: schamlos. Schamlos wie jene, die sich heute bei Hanns Joachim Friedrichs bedienen. Er hatte seinen Kollegen ins Stammbuch geschrieben: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache“. Die Preisverleiher 2025 machen sich mit der palästinensischen Gaza-Sache gemein.

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Kommentare ( 30 )

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Kontra
13 Tage her

Laß sie sich doch mit Goldenen Kameras, Bambis, Grimme Preisen und Verdienstkreuzen gegenseitig auszeichnen – wen interessiert es noch?

Delegro
13 Tage her

Die erfolgreiche Unterwanderung unseren Landes durch links/grüne Ideologen hat eben viele Gesichter. Tann ist nur eines davon.

K.Behrens
14 Tage her

Sobald es vor die Kamera geht, wird der schicke blitzblanke Helm samt Sicherheitsweste angezogen. Was Tann nicht bereits an die ARD lieferte, wird von ihr auf xcom als 1:36 minütiger Clip fest gehalten. Sie spricht von ARD-Mitarbeitern, Ortskräften, deutschen Staatsbürgern?

https://x.com/i/status/1751251180607480048 

Ein Preis für kurze, reißerische und provokante Inhalte ist nicht im Sinne eines Hajo Friedrichs. Aber die Abwärtsspirale ist nicht weiter erstaunlich, wenn man die Liste der vergangenen Preisträger betrachtet. 

rainer erich
14 Tage her

Übrigens : Mit der konsequenten Enteffeminisierung wäre man der Reconqista schon ein grosses Stück näher gekommen. Damit würde man den ( männlichen )Drahtziehern ihr überaus hilfreiches Personal entziehen und zugleich einem grossen Teil der „Herren“ helfen, ihre Identität (wieder)zufinden. Damit wäre zumindest Schland schon geholfen, denn adäquater , männlicher „Ersatz“ für von der Tann ist zwar möglich, aber schwierig, von der potentiellen Zahl der Links – resp Islamaffinen ganz zu schweigen. Zudem vermitteln die Herren per se nicht unbedingt die gleichen Botschaften und Zuschreibungs – resp Projektionsoptionen wie Damen wie z.B. diese. Die Reduktion ihrer willigen Helferinnen wäre für die… Mehr

Dr. Hansuli Huber
14 Tage her

Diese Auszeichnung erstaunt nun wirklich niemand. Sie ist geradezu folgerichtig mit Blick auf den prosperierenden Antisemitismus in verschiedenen europäischen Staaten, nicht nur in D sondern z.B. auch in GB, F oder Spanien. Die Tränen und starken Worte der Politiker an Holocaust-Gedenktagen und die „Nie wieder!“ Aufrufe haben sich längst als Schönwetterprogramm entpuppt: Grosse, routinierte Gesten, an deren Sentimentalität man sich besoff! Jetzt, im Ernstfall, sind die Masken gefallen. Erneut haben die Eliten in europäischen Ländern vor der Geschichte versagt. Dass in gewissen ihrer Kreise dabei auch ein gehöriges Stück Opportunismus gegenüber aktivistisch-extremistischen Kreisen muslimischer Einwanderer mitschwingt, macht die Sache nicht… Mehr

Rob Roy
13 Tage her
Antworten an  Dr. Hansuli Huber

nicht nur in D sondern z.B. auch in GB, F oder Spanien

Und was haben die genannten Länder gemeinsam? Linke Regierungen und eine Masseneinwanderung muslimischer Migranten.

rainer erich
14 Tage her

Was sagt denn der Zentralrat dazu ? Das ist doch der, der sich regelmässig an der AfD abarbeitet. Was genau hindert die jüdische Community eigentlich, zunächst dieses “ interne“ Problem zu lösen. Sinnvollerweise sollte “ man“ im ZR die behauptete “ Schicksalsgemeinschaft“ der angeblich “ rassistisch“ Verfolgten von Juden und Muslime beenden. Das ist mehr als peinlich und passt nun so gar nicht zur intellektuellen Verfasstheit der ,durchaus erfreulich , realistischen Angehörigen des jüdischen Glaubens. Allerdings teilen sie das Problem der Feinderkennung in Schland mit etwa 75 % der nichtjüdischen Michel. Die wählen ihre Metzger und „vorher“ zeichnen sie diese… Mehr

giesemann
14 Tage her

Das ist Anbiederung an den größten Markt der Welt, vom Maghreb bis nach *Indien hinein, vollgestopft mit Rohstoffen zum Bezahlen unserer Exportprodukte/Wertschöpfungen, mit rasch wachsender Bevölkerung als Kundschaft – ideal für ein rohstoffarmes Exportland, das zudem ein dickes #Stein im Brett hat beim Moslem, aus „Gründen“. Da hat Israel zurückzutreten, ökonomisch relativ uninteressant. *Indien ist das drittgrößte muslimische Land nach Indonesien und Pakistan, gemessen an den Bevölkerungszahlen. Die Nr. vier ist mit einigem Abstand Ägypten. Die europäische Konkurrenz schläft auch nicht, allen voran GB und FR. Ich denke, das erklärt die doch sehr merkwürdige proislamische Politik in ganz Europa, insbesondere… Mehr

Lars Baecker
14 Tage her

Das sind doch alles Preise, die in einer Blase verliehen werden. Von Blasenbewohner an Blasenbewohner. Nicht, worüber man sich noch aufregen sollte. Sollen sie halt Journalismus spielen. Der wirkliche Journalismus, der Motto Hanns-Joachim Friedrichs „Man darf sich als Journalist mit keiner Sache gemein machen, auch nicht mit einer guten“, findet woanders statt. Unter anderem auch hier.

yeager
14 Tage her

Vorgeblich ist die Linke gegen das Patriarchat, gegen Gottesstaat, für Menschenrechte, für Gleichberechtigung, für 2SLGBTQIA++, gegen Antisemitismus, gegen Nationalsozialisten, speziell Hitler … In der Realität macht sie sich mit der Hamas gemein, die dazu im direkten Gegensatz steht. Die Nähe zu islamischem Fundamentalismus und Terrorismus ist auch nicht neu, schon die RAF hatte ja enge Verbindungen zur PFLP. Die Verbindung liegt sicherlich nicht in den hehren vorgeblichen Zielen, sondern in der Gemeinsamkeit: Gewalt und Terror. Das zeigt mehr als deutlich worum es der Linken wirklich geht: Totalitäre Macht. Der ganze ideologische Überbau dient am Ende nur der Rechtfertigung andere mit… Mehr

Endlich Frei
14 Tage her

Nimmt doch kein Mensch mehr ernst: Das ist ein einziger Antifa-Sumpf bei den ÖRR und jetzt gilt es – allen voran zunächst in Sachsen-Anhalt – den Rundfunkmedienstaatsvertrag zum Jahresende 2026 zu kündigen. Voraussetzung ist, dass der Wähler der AFD die nötigen Stimmen gibt.