Der Tod des Mittelstands: Wie die grüne Ideologie Deutschlands Rückgrat bricht

Der deutsche Mittelstand bricht weg. Nicht wegen einer ominösen Weltlage, sondern wegen politischer Sabotage am Standort. Teure Energie, absurde Bürokratie, grün-woke Ideologie statt Rationalität. Die Regierung ruiniert das Rückgrat der Wirtschaft und nennt es Transformation.

picture alliance / imageBROKER | Udo Herrmann
Traditionsbrauerei Eichbaum ist insolvent

Die Wirtschaftskrise in Deutschland flacht nicht ab. Während große Industriekonzerne wie Volkswagen, Bosch und Thyssenkrupp zunehmend unter Druck geraten, wird häufig übersehen, wie massiv auch der Mittelstand in Mitleidenschaft gezogen wird. Besonders die hohen Energiekosten, verursacht durch die ideologisch motivierte „grüne Transformation“, zermürben Betrieb für Betrieb und treiben immer mehr Unternehmen in den wirtschaftlichen Ruin.

Zusammenbruch im Mittelstand wird chronisch

Firmeninsolvenzen und Stellenstreichungen befinden sich derzeit auf einem
Rekordniveau. Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform meldeten im ersten Halbjahr 2025 rund 11.900 Unternehmen Insolvenz an – ein Anstieg von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders stark betroffen sind kleine und mittelständische Betriebe (KMU) mit 11 bis 50 Mitarbeitern: In dieser Gruppe kletterte die Zahl der Pleiten um 17 Prozent – fast doppelt so stark wie im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Auch der Arbeitsmarkt bleibt nicht verschont: Mit etwa 141.000 verlorenen oder gefährdeten Arbeitsplätzen erreichte die Zahl der betroffenen Stellen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres einen neuen Höchstwert.

Auch mit Blick auf das Gesamtjahr, dürfte dieser Negativtrend weiter anhalten. Laut einer Umfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) erwarten rund 80 Prozent der Mittelständler eine weitere Beschleunigung des wirtschaftlichen Abschwungs.

Die Krise im Mittelstand hat sich längst zu einem chronischen Dauerzustand entwickelt. Seit Jahren steigen die Insolvenzzahlen. Bereits 2024 verzeichnete der deutsche Mittelstand mit rund 21.800 Unternehmenspleiten – entsprechend einem Zuwachs von 22,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr – den höchsten Wert seit 2015. Aktuell deutet alles darauf hin, dass dieser Rekord in diesem Jahr erneut übertroffen wird.

Vom Wirtschaftsmotor zum alten Eisen: Schicksal des Mittelstands

Die Zahlen sind alarmierend, denn der Mittelstand bildet das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Seine Bedeutung für Beschäftigung, Ausbildung, Innovation und Wertschöpfung ist immens. Über 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland gehören diesem Segment an. Sie stellen rund 54 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze, bieten mehr als 70 Prozent der Ausbildungsplätze und erwirtschaften über die Hälfte der gesamten Nettowertschöpfung. Rund ein Drittel des nationalen Gesamtumsatzes geht auf ihr Konto.

Besonders alarmierend ist, dass die Insolvenzwelle, die aktuell den Mittelstand überrollt, längst kein branchenspezifisches Phänomen mehr ist. Die Krise trifft durch die Bank weg alle Wirtschaftssektoren.

Oktober geprägt von klein- und mittelständischen Firmenpleiten

Besonders stark betroffen war im Oktober jedoch, wie auch schon in den vorherigen Monaten die Zuliefererbranche. So meldete am 12. Oktober der Autozulieferer Winning BLW aus Remscheid – mit weiteren Standorten in Bayern – Insolvenz an. Rund 500 Arbeitsplätze stehen hier auf dem Spiel.

Ein weiterer Fall betrifft den fränkischen Zulieferer SK Hydroautomation aus Oberthulba im Landkreis Bad Kissingen. Das Unternehmen war bereits im März in die Insolvenz gegangen, teilte jedoch am 28. Oktober mit, dass der Betrieb endgültig eingestellt wird. Das Sanierungsverfahren verlief erfolglos, Investoren wurden nicht gefunden. Nach 42 Jahren Firmengeschichte musste sich das Traditionsunternehmen schließlich von allen 41 Mitarbeitern trennen.

Ebenfalls in der letzten Oktoberwoche in die Insolvenz gerutscht: Der Batteriehersteller BMZ Germany GmbH, Teil der BMZ Group. Das Unternehmen war spezialisiert auf die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien und belieferte namhafte Kunden, darunter auch Daimler Buses. Weltweit beschäftigt der Konzern mehr als 2.300 Mitarbeiter, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Nach der Insolvenz in Eigenverwaltung soll nun ein Sanierungsverfahren eingeleitet werden.

Am 29. Oktober folgte schließlich die Privatbrauerei Eichbaum. Auch hier wird aktuell eine Restrukturierung angestrebt. Das Traditionshaus, dessen Geschichte bis ins Jahr 1679 zurückreicht, beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. Erst Mitte Oktober hatte die Brauerei den Verkauf ihrer bekannten und umsatzstarken Marke „Karamalz“ an den Konkurrenten Veltins bekannt gegeben. Doch laut Medienberichten kam der Verkaufserlös wohl zu spät, um die Pleite noch abzuwenden.

Selbst die Hotellerie-Branche blieb im Oktober nicht verschont: Anfang des Monats hatte die Rebgarten Betriebs- und Immobilien GmbH Insolvenz für ihr Hotel in Ravensburg angemeldet. Der Betrieb mit 30 Zimmern und 62 Betten wurde zunächst fortgeführt, doch laut Schwäbischer Zeitung steht nun fest – am 1. November wird das Hotel endgültig schließen.

Geteiltes Leid durch unvorteilhafte Standortfaktoren

Ob Automobilbranche, Batterieherstellung, Brauereiwesen oder Hotelgewerbe – quer
durch alle Sektoren wird deutlich: Kein Unternehmen ist vor dem Insolvenz-Tsunami
sicher.

Während die Zulieferer Winning und SK unter dem Umbruch der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität leiden, kämpfen die Brauerei Eichbaum und das Hotel Rebgarten vor allem mit der schwachen Konjunktur und der schwachen Konsumstimmung. Der Batteriehersteller BMZ wiederum sah sich einer akuten Liquiditätskrise ausgesetzt. Doch bei aller Unterschiedlichkeit eint die betroffenen Firmen etwas: Sie alle sind Opfer derselben strukturellen Schwächen des deutschen Wirtschaftsstandorts und leiden unter den unvorteilhaften Standortfaktoren.

Hohe Energie- und Arbeitskosten, überbordende Bürokratie, lähmende Regulierung und eine erdrückende Steuerlast – diese Faktoren bilden den gemeinsamen Nenner vieler Unternehmenspleiten. Besonders problematisch sind die hohen Energiekosten. Deutsche Industrieunternehmen zahlen im Schnitt rund 23,3 Cent pro Kilowattstunde – etwa 25 Prozent mehr als der EU-Durchschnitt von 18,7 Cent. Damit zählt Deutschland zu den teuersten Industriestandorten Europas, direkt hinter Irland (25,6 ct/kWh) und Zypern (24,5 ct/kWh). Länder wie Dänemark, Schweden oder Norwegen hingegen bieten Strompreise von teils unter 10 Cent pro Kilowattstunde.

Belastend ist dies vor allem aus einem entscheidenden Grund: Günstige Energie ist der zentrale Faktor für das Funktionieren eines Unternehmens. Steigen die Energiepreise, erhöhen sich zwangsläufig die Betriebskosten – was zu Gewinneinbußen führt oder die Unternehmen dazu zwingt, die gestiegenen Kosten auf ihre Endprodukte umzulegen. Letzteres hat häufig zur Folge, dass die Nachfrage einbricht, weil Verbraucher vermehrt zu günstigeren Konkurrenzprodukten greifen. So sinken die Umsätze und kommt es letztlich ebenfalls zu Gewinneinbußen.

Verantwortlich für diese Schieflage ist in erster Linie die ideologisch getriebene
Klimaagenda, die von Berlin und Brüssel vorgegeben bzw. aufgezwungen wird. Der
Umstieg auf erneuerbare Energien in der Stromproduktion, der damit einhergeht,
verursacht enorme Zusatzkosten. Zum einen durch die Wetterabhängigkeit erneuerbarer Energien – Wind- und Solaranlagen produzieren nur bei günstigen Bedingungen ausreichend Strom. Während Flauten oder sonnenarmen Tagen kommt es zu Engpässen und Preisspitzen.

Zum anderen treiben die stetig steigenden Netzgebühren – auch als Netzentgelte bezeichnet – die Strompreise in die Höhe. Der Hintergrund: Um die unregelmäßige Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie überhaupt in das Versorgungsnetz integrieren zu können, sind milliardenschwere Investitionen in den Netzausbau erforderlich. Eine Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) beziffert die hierfür bis 2045 nötigen Investitionen – dem Jahr, in dem Deutschland klimaneutral sein will – auf rund 651 Milliarden Euro. Die Netzbetreiber, die für den Ausbau zuständig sind, wälzen diese Kosten über die Netzentgelte auf Verbraucher ab. Aufgrund der gigantischen Kosten, vor denen diese stehen, werden die Netzentgelte folglich immer weiter angehoben. Mittlerweile machen diese Gebühren rund 28 Prozent des Strompreises aus.

Die Politik ruiniert das Rückgrat der Nation

Hätte die Bundesregierung, statt überhastet den grünen Kurs einzuschlagen, auf effiziente Energiequellen wie die Kernkraft gesetzt, hätte sich ein Großteil dieser Kostenbelastung vermeiden lassen. Die Energieversorgung wäre verlässlich, unabhängig vom Wetter und der teure Netzausbau in dieser Form gar nicht nötig gewesen. Doch die ideologische Verblendung der politischen Entscheidungsträger in Berlin hat jede Vernunft und Rationalität verdrängt: Die Kernkraft wurde zum Feindbild erklärt – und Deutschland in eine ineffiziente, teure und unsichere Energiezukunft geführt.

Das Insolvenzgeschehen im deutschen Mittelstand ist längst kein konjunkturelles Auf und Ab mehr, sondern das Fiebersymptom eines Landes, das seine wirtschaftliche Vernunft verloren hat. Berlin hat aus dem einst stärksten Mittelstand Europas ein Opfer seiner eigenen Ideologie gemacht – gefesselt durch Bürokratie, erdrückt von Steuern und in erster Linie, stranguliert durch Energiepreise, die im internationalen Vergleich grotesk hoch sind. Während Länder wie Frankreich auf günstige, stabile Kernkraft setzen, zwingt die Bundesregierung deutsche Betriebe in eine planwirtschaftliche Energiewelt, in der Sonne und Wind über Wohlstand oder Pleite entscheiden. Der Mittelstand – lange das Rückgrat der Republik – geht an der grünen Transformationspolitik zugrunde.

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Kommentare ( 52 )

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Annette
1 Monat her

Die Hochverräter darben später mit dem restlichen Volk. GRÜN macht nicht gerade besonders Weitschau…

pari25
1 Monat her

Ja Deutschland hat strukturelle Probleme, die sind aber schon viel älter als Rot grün. Übrigens mein Strompreis ist so günstig wie seit Jahren nicht mehr.
Ein befreundeter Mittelständler mit 300000 Kw/h verbrauch im Jahr sagt das selbe er zahlt momentan ca. 17 cent.

Peterson82
1 Monat her
Antworten an  pari25

hohe Energiepreisen haben sicherlich auch einen gewissen Beitrag, aber hier versucht man vom eigentlich Kern abzulenken. Auch ich kann das für mich bestätigen. Strom und Gas ist inzwischen wieder so günstig wie vor dem Ukraine Krieg. Wahrscheinlich sogar noch günstiger, wenn man die restliche Inflation betrachtet.
Wir haben ein Wegbrechen der Fachkräfte, wir wollen Produkte verkaufen die die Welt nicht braucht, wir haben Bürokratie die die Effizienz der Betriebe drückt und noch diverse andere Baustellen. Die Energiepreise sind es aber nicht, wenn man nicht grade ein Stahlwerk hat.

Rossetti
1 Monat her

Die Grünen sind auch nur fremdgesteuert : wir müssen die Deutschen ausrotten !
ist der Schlachtruf gewisser Leute

BellaCiao
1 Monat her

Bei der Selbstzerstörung sind wir „auf gutem Weg“ und bringen auch die nötige Ausdauer mit. Denn deutsch sein heißt, die Einbahnstraße in entgegengesetzter Richtung unbeirrbar bis zum Ende durchzufahren.

Last edited 1 Monat her by BellaCiao
humerd
1 Monat her

Ob Automobilbranche, Batterieherstellung, Brauereiwesen oder Hotelgewerbe – alle trällerten das Lied der offenen Grenzen, notwendigen unkontrollierten Zuwanderung, Willkommenskultur, Klimarettung, Weltrettung, gegen räääächts / AfD ganz laut mit. Nicht jammern, selbstgewähltes Schicksal.

Nachhaltiger Energie und Klimawandler
1 Monat her

Dieser Beitrag über den Tod des Mittelstands beschreibt treffend die gesamte wirtschaftliche Situation in diesem Land, leider. Jeden Tag haben wir neue Insolvenzen, die die Menschen arbeitslos machen und ihnen auf Dauer die wirtschaftliche Grundlage entziehen. Viele Familien werden daran zerbrechen. Insofern haben wir nicht nur den Tod des Mittelstands, sondern auch den Tod der Familien und Menschen in diesem Land. Eine Gesellschaft kann so nicht überleben. Aber vielleicht ist es genau das, was die Politik in diesem Land verfolgt. Wie Brecht schon sagte, dann muss sich die Politik eben ein neues Volk suchen. Vielleicht wird dieser Prozess durch all… Mehr

Annette
1 Monat her

Hauptsache, die BLITZER spülen noch Geld in die Kommunalkassen…

Mausi
1 Monat her

Es bleibt das übrig, was gut subventioniert wird. Bis das Geld für die Planwirtschaft alle ist.

Gregor6712
1 Monat her

Als 2005 zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik, die Mehrheit der Wahlberechtigten keiner sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachging, war für mich klar, dass es vorbei ist. Wenn diejenigen, die nichts in den Topf tun, darüber entscheiden, was mit dem Topf zu machen ist, war der Ausgang für mich absolut klar.

Joe4
1 Monat her
Antworten an  Gregor6712

Unsinn!

Strix Nebulosa
1 Monat her

Der Mittelstand hat aber auch überall willig mitgemacht, zumindest da wo ich herkomme: Energiewende, Flüchtlinge, irgendwas gegen Rechts, Corona etc. Viele dieser „Unternehmer“ haben mehr vom Staat abgegriffen als manch ein Sozialleistungsempfänger. Zahlreiche Handwerksbetriebe und Hersteller haben sich doch teils jahrzehntelang eine goldene Nase verdient mit PV-Anlagen, Wärmedämmungen, Heizungsanlagen, Wärmepumpen etc., die ohne staatlichen Zwang oder Subventionierung kaum einer hätte haben wollen. Das keinem deutschen Schulabgänger vermittelbare Ausbildungsangebot hat man durch irgendeinen der wenigen ausbildungsfähigen Flüchtlinge besetzen können, den einem die Arbeitsagentur geschickt hat. Dafür hat man sich dann natürlich in der Lokalpresse zusammen mit einem Lokalpolitiker feiern lassen, tue… Mehr

Last edited 1 Monat her by Strix Nebulosa
chez Fonfon
1 Monat her
Antworten an  Strix Nebulosa

Gerade lese ich, wie sich ein Mittelständler (Maschinenbau) freut, hohen Politikerbesuch aus der Landeshauptstadt und aus Berlin („Ich bin der Herbst“) zu bekommen und dabei brav sein Umwelt- Klima- und Transformationssprüchlein aufsagt. Denen ist nicht zu helfen.

Strix Nebulosa
1 Monat her
Antworten an  chez Fonfon

Ich empfehle diese beiden TE-Artikel zum Stahlwerk Georgsmarienhütte in der gleichnamigen Stadt:
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/georgsmarienhuette-ofen-aus/
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/stahlunternehmen-vor-aus-georgsmarienhuette/

Dort wird die Misere richtig deutlich, das Werk steht vor dem Aus, aber weiter wird die grüne Energiewende als alternativlos dargestellt und mit religiösem Eifer beschworen. Die Wähler haben es genauso wenig kapiert: Der Landkreis Osnabrück hat eine grüne Landrätin. Die Wahlergebnisse der beiden Wahlkreise Osnabrück Stadt und Land bei der letzten Bundestagswahl (Georgsmarienhütte gehört wohl zum Bundestagswahlkreis Osnabrück Stadt, auch wenn es im Landkreis liegt) lassen auch wenig hoffen.

CasusKnaxus
1 Monat her

Linksgrüne Wirtschaftspolitik folgt ihrem Demoschlachtruf der 80er Jahre: Deutschland muß sterben…! Irgendwat Neues aus der Anstalt?