Pünktlich zur Abstimmung des EU-Parlaments: Der E-Automarkt bricht ein

Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen brechen im Januar drastisch ein, meldet der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller. Am heutigen Dienstag soll das EU-Parlament nun über das Verbot von Autos mit Benzin- und Dieselantrieb abstimmen.

IMAGO / mix1
Elektroauto beim Laden

Im Januar wurden in Deutschland nur noch knapp 27.000 Elektroautos zugelassen, ein Rückgang um 32 Prozent, meldet der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller. Nur noch 8.900 Plug-in-Hybride wurden zugelassen – ein Einbruch von 53 Prozent.

Ein Grund dafür dürfte sein: die Subventionen für Elektroautos fallen vollkommen weg wie bei den Plug-in-Hybriden oder werden gekürzt. Die Kürzung der E-Auto-Förderung 2023 hinterlasse deutliche Spuren, stellt der Präsident des Verbandes, Reinhard Zirpel, fest: »Wir befürchten, dass es mit der bisherigen Dynamik vorerst vorbei ist.« Der Einbruch gegenüber dem Vormonat dürfte auch besonders ausgefallen sein, weil der Dezember ein verkaufsstarker Monat war. Wer ein E-Auto wollte, nahm wohl noch im Dezember die Prämie mit.

Das noch unter der Merkel-Regierung ausgegebene Ziel, 2020 sollten eine Million E-Autos auf den Straßen fahren, ist trotz Milliardensubventionen bei weitem nicht erreicht: Stand Oktober 2022 fahren in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 840.645 reine E-Autos.

Abgasnorm Euro 7
EU will Autos noch weiter verteuern - zurück zum Luxusgut für einige wenige Reiche
Auch das Beispiel Norwegen zeigt, wie abhängig, der E-Auto-Markt von staatlichen Subventionen ist. Das Land wurde in Deutschland als Vorbild gezeichnet, weil dort so viele E-Autos verkauft wurden. 2020 wurden sogar mehr elektrische als Verbrennerautos zugelassen. Der Grund: Das von Gas- und Ölvorkommen reich gewordene Norwegen konnte allzu großzügig Elektroautos subventionieren und mit ihnen allerlei weiteren Vergünstigungen wie kostenlosem Parken, freie Fahrt auf städtischen Busspuren und keine Autobahngebühren schmackhaft machen. Zudem entfiel auch noch die Mehrwertsteuer. So kauften sich viele Norweger als Zweit- oder Drittauto zusätzlich einen elektrisch angetriebenen Wagen.

Doch der grüne Traum nahm ein rasches Ende, als Subventionen und Privilegien teilweise gestrichen wurden. Seit Januar gibt es keine Mehrwertsteuerbefreiung für E-Autos mehr. Auch Norwegen meldet für Januar die niedrigste Rate an Neuzulassungen für E-Autos seit Jahren. Nur 1.237 Elektroautos wurden neu zugelassen. Allerdings war auch dort der Dezember ein guter Verkaufsmonat.
Jetzt will die grüne Ökoplanwirtschaft in Berlin die Losung von 15 Millionen E-Autos bis zum Jahre 2030 ausgeben.

Weltweit setzen Autohersteller weiter auf Benzin- und Dieselantrieb. Nur: Die neuen Motoren werden kaum mehr in Deutschland entwickelt, sondern in Fernost. Mazda beispielsweise hat neue sechs-Zylinder-Motoren mit 3,3 Liter Hubraum entwickelt. Genau das Gegenteil der europäischen Motorenentwicklung, die aus Abgasgründen auf immer kleinere Motoren setzte. Den neuen Diesel preist Mazda als besonders effizient an. Er soll einer der »saubersten« Diesel der Welt sein, der auch alle künftigen Abgasnormen bis zur Euro 7 Norm erfüllen soll. Erreicht haben das die Motorenentwickler mit verbesserten Brennverfahren mit großem Luftüberschuss – Ideen, die auch deutsche Motorenkonstrukteure verfolgten. »Rightsizing« nennt dies Mazda.

Am heutigen Dienstag soll das EU-Parlament nun über das Verbot von Autos mit Benzin- und Dieselantrieb abstimmen. Die Kommission will das Verbrenner-Verbot ab 2035. Sie will mit aller Gewalt das Auto verbannen.

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Kommentare ( 47 )

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powerage
1 Jahr her

Wie erwartet haben sie die Auto-Hasser durchgesetzt.Interessant wäre noch, wer von der CDU auch für ein Verbot gestimmt hat, dass SPD, Grüne und Linke dafür gestimmt haben ist mir schon klar. Man findet zwar diese Abstimmung auf den Seiten des EU-Parlaments, sie ist aber für einen Laien völlig verwirrend, weil eine Fülle von Änderungsanträgen das ganze so unübersichtlich macht, dass man wohl eine Stunde suchen muss, um den richtigen Abstimmungspunkt zu finden. Das scheint wohl auch so gewollt zu sein, wer macht sich schon die Mühe das herauszufinden.

jensberndt
1 Jahr her

Willkommen in der DDR 2.0, wo gebrauchte Autos teurer waren als neue. Neue gab es nämlich erst nach einer zehn- bis fünfzehnjährigem Wartezeit, quasi auf Zuteilung. Wir werden dann zusehen dürfen, wie technisch führende, schöne Autos in Bremerhaven aufs Schiff fahren, während wir mit unseren Oldies durch die Gegend gurken. Wer es nicht glaubt wohin die Reise geht, braucht nur die Gebrauchtwagenpreise der letzten zwei Jahre anzuschauen.

Micci
1 Jahr her

Angenommen, wir sind dort angekommen, dass niemand mehr ein Auto hat und alle brav Lastenfahrrad + ÖPNV fahren:

was verbieten die Grünen uns dann?

Einem Gerücht zufolge soll man in Nordkorea eine Genehmigung brauchen, um mit dem Fahrrad ins Nachbardorf zu fahren.

Ich denke, das stimmt eher nicht – so schlimm sind selbst die Kims nicht.

Aber unsere Grünen schon, denn genau da wollen sie hin!

Last edited 1 Jahr her by Micci
Lara Berger
1 Jahr her

Und sie wollen ab 2024 Strom rationieren – damit das Angebot zur Nachfrage paßt. Habeck plappert schon heute davon, dass man Autos nur an Sonnentagen laden oder Wäsche nur bei Wind waschen können soll. „Modern“ nennt der das….
Die Abwesenheit von Energie ist nicht modern, sondern Steinzeit! Ohne Energie kein Leben. So einfach ist das.

Contra Merkl
1 Jahr her
Antworten an  Lara Berger

Das passt zu Habeck. Man sagt dann seinem Arbeitgeber ich komme nicht, war kein Strom zum Auto laden da. Und Wäsche wäscht man am besten in der Firma.
Ach man lädt sein Auto auch gleich da auf oder lässt es mit dem Arbeiten einfach sein. Das lohnt sich hier eh nicht mehr.

Lara Berger
1 Jahr her

Der Klimawahn muß endlich gestoppt werden! Nicht mal die „Letzte Generation“ glaubt an ihren eigenen Weltuntergangswahn. Selbst die setzen sich nach vollbrachter Terrorakte gegen ihre Mitmenschen in ihre heißgeliebten Flieger und düsen mal eben nach Bali ab, unter ziemlich heftigen CO2 Einsatz für ein paar so kleine Menschlein. Es muß jetzt viel mehr darüber geredet werden, dass es keine Mehrheit an Wissenschaftlern gibt, die sich beim menschengemachten Klimawandel einig sind, sondern es sich hierbei nur um die Gruppe derer handelt, die den Einfluß der Menschen auf das Klima bejahen. Wer dem anthroprozentrischen Größenwahn unterliegt, glaubt natürlich auch an eine herbeifantasierte… Mehr

Metric
1 Jahr her

Abgesehen von der katastrophalen Ökobilanz von E-Autos kommt mir hier ein Aspekt zu kurz: der der Überwachung und Kontrolle. Oder hat es schon einmal jemand geschafft, an einer Ladesäule anonym mit Bargeld zu zahlen?

martin ruehle
1 Jahr her

Der Elektroantrieb ist lediglich das Methadon-Programm vor dem vollständigen Entzug.
Die Abschaffung der individuellen Freiheit ist das Endziel!

bani
1 Jahr her

Bei meinen EBikes sind in 2,5 Jahren 2 Bosch Akkus defekt geworden. Beim Fahrrad sind das pro Batterie 700 Euro, beim Auto 10.000 Euro. Wer kauft diesen Schrott.

Innere Unruhe
1 Jahr her
Antworten an  bani

Absolut. Und wie umweltfreundlich ist das?
Denn die Umweltfreundlichkeit ist ja das Hauptargument für das e-Auto.
Wie viele Kinder müssen seltene Rohstoffe für die unzähligen Akkus fördern?
Und wer und wie verschrottet sie?

Donostia
1 Jahr her
Antworten an  Innere Unruhe

Nicht die Umweltfreundlichkeit ist das Hauptargument für das e-Auto. Der Klimawandel, und die damit einhergehende Erwärmung um 1,5°C ist der Hauptgrund, und das in einem Land indem man ein halbes Jahr seine Wohnung wegen der Kälte heizen muss. Das Volk leidet an Schizophrenie. Windräder sind so ziemlich das Gegenteil von Umweltschutz.

Conradp
1 Jahr her

Der Ausdruck von den verteuerbaren Energien trifft den Nagel auf den Kopf uns sollte sich im allgemeinen Sprachgebrauch breitmachen.

bfwied
1 Jahr her

Es sieht so aus, als wollten die linksgewaschenen nach Brüssel abgeschobenen, s. Leyen, ungewählten Machthaber den Kampf mit dem Volk aufnehmen. Es erinnert an längst vergangene unselige Zeiten der Fürstentümer, die sich in ihrer Hybris immer weiter vom Volk entfernten – bis sie geköpft wurden!
Wenn nur noch die Reichen sich die individuelle Mobilität leisten können, dann gibt’s auch keine funktionierende Wirtschaft und auch keine vernünftige Wissenschaft mehr, dafür aber erst kleine Mobs, dann ein ganzes Volk als Mob, der den sogenannten Eliten an den Kragen geht.