Das Ende des Elektroautos? Interview mit Fritz Indra

Fritz Indra ist einer der erfahrensten Motorenbauer der Autoindustrie. Das Verbrenner-Aus, das die EU verabschiedet hat, werde kippen, ist er sicher. Auch für die kommenden Formel-1-Rennen hat er einen Favoriten. Und das liegt nicht an Fahrer oder Motor.

 
Spätestens im kommenden Jahr wird sich die EU vom Verbrenner-Aus verabschieden, erwartet der bekannte Motoren-Ingenieur Fritz Indra. Die Nachteile des E-Antriebs werden sichtbar, nach dem Brand auf dem Auto-Transporter Freemantle Highway wächst das Bewusstsein für überraschend im Stillstand explodierende Batterien. Insbesondere Tiefgaragen unter Wohngebäuden seien gefährdet. Insgesamt: Eine Verkehrswende, in der LKWs vor allem ihr eigenes Batterie-Gewicht durch die Gegend fahren statt Ladung, ist nicht machbar.

Schon jetzt steigt wieder der Anteil an Dieselfahrzeugen bei den neu angemeldeten Autos, meint Indra. Denn der Dieselmotor ist die beste Methode, um ein Fahrzeug anzutreiben. „Die batterieelektrischen LKW und Lokomotiven“ sind „ein Albtraum“. Auch den Erfolg der chinesischen Autobauer erklärt er nicht mit dem Elektroauto: „Die machen, was Geld bringt.“ Die kommunistische Regierung Chinas sei flexibler als die Regierungen der Demokratien in Europa, was die Wirtschaftspolitik angeht, ist seine Beobachtung. Sowohl E-Auto-Entwicklung, als auch Verbrennerentwicklung wurden durch Peking gefördert.

Auch für die kommenden Formel-1-Rennen hat der Motorenbauer eine Vorhersage. Er ist sich schon jetzt sicher, wer auf dem Treppchen stehen wird.


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Kommentare ( 105 )

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Kuno.2
8 Monate her

Dann sollte der Herr Indra seine Weisheiten in China verbreiten!
Ein großes Gelächter würde folgen, denn in diesem Land fahren mittlerweile mehr als die Hälfte aller weltweit zugelassenen Elektromobile.
Die chinesische Autoindustrie steht kurz davor den Verbrennermotor in China überhaupt nicht mehr anzubieten- die Nachfrage ist einfach zu gering.
Einfach mal regelmäßig die Global Times lesen!

Last edited 8 Monate her by Kuno.2
Demokratius
3 Monate her
Antworten an  Kuno.2

In China gibt es auch genügend Strom für die Stromer, weil man da weder die Kohleverstromung noch die Atommeiler abschafft, sondern ständig neue Kraftwerke baut. In Deutscland wird es lustig, wenn in windstillen, kalten Winternächten die Wärmepumpen auf Hochtouren laufen und dazu auch noch die E-Autos am Strom hängen. Dann entscheiden die smarten Zähler, wem mal kurzfristig der „Saft“ abgedreht wird.

Kuno.2
3 Monate her
Antworten an  Demokratius

Klar. Da greift eins ins andere. Elektromobilität setzt billigen Strom voraus. Wir haben in Europa die höchsten Strompreise.

H.Zoellner
8 Monate her

Als Physiker haben wir die ganzen grünen Luftballons von der Energiewende mal nachgerechnet. Besonders die Illusion, wir könnten Benzin und Diesel Kraftstoff durch Strom ersetzen, also Verbrenner- durch Elektroautos ersetzen. Wir haben dazu das Jahr 2019 gewählt, also noch vor der Corona Kriese, um keine Sekundär Verfälschungen zu haben.   Das Ergebnis ist erschütternd. Mit den derzeit vorhandenen Windrädern, und das sind ja auch schon ca. 35.000, könnten wir nur ca. 20% des jährlichen Diesel- und Ottokraftstoff ersetzen.   Aber nicht mal das, weil 20% ohne Verluste gerechnet sind. Wenn man die auch noch mal mit etwa 25% abschätzt, dann… Mehr

Kuno.2
8 Monate her
Antworten an  H.Zoellner

In anderen Ländern aber ist Strom reichlich und billig verfügbar.
Elektroautos werden zum Glück nicht nur für den deutschen Markt gebaut.

H.Zoellner
8 Monate her
Antworten an  Kuno.2

Hallo Kuno.2
 
Sie haben gar nicht verstanden was wir gesagt haben.
Es geht nicht um Strom billig oder nicht.
Unsere Berechnung zeigt, dass wir mit dem ganzen Windkraftstrom maximal 15% des jährlichen Diesel und Ottokraftstoffes ersetzen könnten.
Kurz gesagt, es ist eine komplette Illusion, besser gesagt eine Lüge, zu glauben, man könne die Verbrenner durch Elektrokisten ersetzen.

Kuno.2
8 Monate her
Antworten an  H.Zoellner

Nachweislich, das sehe ich an Ihrer Antwort, ignorieren Sie weiter die völlig andere Situation im Rest der Welt. In China, Indien und weiteren Staaten denkt kein Mensch an Windkraftstrom und genau darauf hatte ich hingewiesen! Verstehen Sie das nicht, dass Elektromobilität in China, um nur China zu nennen, der ganz große Renner ist? Die interessieren sich nicht für Ihre Berechnungen.

Last edited 8 Monate her by Kuno.2
H.Zoellner
8 Monate her
Antworten an  Kuno.2

Hallo Kuno.2
 
Sie haben es immer noch nicht verstanden.
Es geht nicht um China und die Welt, es geht nur um die deutsche Energiewende, die maßgeblich auf Windkraft fußt.
Unsere Berechnung weist nach, dass diese deutsche Energiewende nicht funktioniert. Nur das war Thema.
Also was reden Sie ewig von China, das war gar nicht Thema?
China hat keine Energiewende und außer Deutschland verzichtet auch kein anderes Land auf Kernkraft.
Und bevor Sie von einem Renner von E-Autos in China reden, sag ich Ihnen, das ist kein Renner sondern  eine Produktion für die Verschrottung.

Kuno.2
8 Monate her
Antworten an  H.Zoellner

Da stimme ich Ihnen zu. Allerdings interessiert sich weltweit kein Käufer der modernen Elektromobile für die Besorgnisse des Kleinstaates BRD.
Ich hatte selbst hier im Forum den teuren Schwachsinn des „grünen Wasserstoffes“ vorgerechnet. Wenn man um 1 Kg Wasserstoff zu erzeugen mehr Energie aufwenden muss, wie dann am Ende genutzt werden kann, dann funktioniert das nicht im ökonomischen Sinne und muss mit Steuergeld bezuschusst werden.

Last edited 8 Monate her by Kuno.2
Kuno.2
3 Monate her
Antworten an  H.Zoellner

Schon gut. Ich glaube aber nicht, dass die Käufer des nächsten Automobiles das genau erwägen! In unserem Ort (280 Häuser) haben Zweidrittel Solar auf dem Dach. Bei denen ist Strom verfügbar, allerdings nur mit Ladestrom 2 KW und nicht im Winter.

abel
8 Monate her

Heute kam die Meldung von einem neuen (Nicht auf Lithium Basis) Superakku. Aufladbar zu 90% in 15min, Preis des kleinen China-Autos bei ca. 15000€, Reichweite ca. 250km. Wenn das der Preis für den Deutschen Markt sein sollte dann wird der Glaube an den Endsieg weiterhin hochgehalten, wenn man den nicht vorhandenen, billigen Strom und die fehlenden Ladesäulen ausklammert. Der Tankcyclus wenn es flott geht (Tanksäule für den nächsten Kunden wieder frei) von 5min (bei einem Verbrenner) zu 20min (pro E-Auto diesen Types) ist immer noch sehr weit auseinander. Schaun wir mal.

Rainer Schweitzer
8 Monate her

„…haben der Politik vertraut…“ Bei der Frage, warum die Vorstände der großen Automobilhersteller so bedingungslos auf die Elektromobilität aufgesprungen sind, bleibt Prof. Indra für mein Empfinden merkwürdig blaß. Das sind ja eigentlich Ingenieure, die die technische Problematik durchaus verstehen. Und die haben „der Politik“ vertraut, als diese ihnen sagte, das Elektroauto sei sauber? Obwohl ihnen klar sein mußte, daß das nichts weiter als dummes Geschwätz von Leuten ist, die nicht das Geringste davon verstehen? Die haben der Politik vertraut, daß sie die Verbrennerautos in der EU einfach verbieten werde. Obwohl sie wissen mußten, daß die größeren Märkte außerhalb der EU… Mehr

abel
8 Monate her
Antworten an  Rainer Schweitzer

Weil die richtig Kohle mit den überteuerten Elektrokisten gemacht haben. Dank Steuerzahler hat sich der schnelle Euro bezahlt gemacht und wie immer wenn die Verluste kommen wird wieder nach dem Steuerzahler gerufen. Da müssen dann Rettungspakete und Verschrottungsaktionen für VW und andere Hersteller her.

Petzi1
8 Monate her

Danke für dieses Interview!
Prof. Indra beweist immer wieder, auf welchem Irrweg wir uns befinden! Wie konnte Deutschland über Nacht über 100 Jahre Motorgeschichte einfach in die Tonne treten? Und es sind nicht nur die Autohersteller, die sich kaufen ließen und kein Rückgrat bewiesen, es waren auch die Zulieferer, die hier eifrig mitmachten!
Was ist aus dem Land der Denker und Dichter geworden?
Es wird Zeit, dass man sich in Europa von den Direktiven der EU verabschiedet und wieder selbst zu denken und handeln beginnt.

Nigella1
8 Monate her
Antworten an  Petzi1

Ich hoffe doch, daß nach der nächsten Bundestagswahl der Schwachsinn eingestampft wird. Ansonsten kaufe ich mir einen Motor und ein Getriebe für meinen Verbrenner auf Vorrat und werde dann a là Kuba weiterfahren.

Positivsteuerung
8 Monate her

In Anbetracht der Perspektive Europas, insbesondere Deutschlands, frage ich mich, was man in Kalkutta fährt. Es sind keine Elektrofahrzeuge, sondern bei den Zweirädern dominiert die robuste marktorientierte Technik von z.B. Honda, Bajaj oder Royal Enfield. In China gibt es durchaus einen Markt für elektrobetriebene Zweiräder in den Städten. Günstige Versicherungsprämien, wenig Auflagen (z.B. keine Helmpflicht), vorhandene Ladeinfrastruktur (z.B. 400 Ampere-Ladesäulen auf dem Supermarktparkplatz), ein günstiges Verhältnis zwischen Fahrergewicht und zulässiger Gesamtlast des Fahrzeugs (der durchschnittliche Chinese ist kleiner, leichter, jünger, agiler als der durchschnittliche Deutsche) sind dafür maßgeblich. Wenn man nun einen Markt überreglementiert, um ungeliebte ideologiegetriebene Produkte unterzubringen, wie… Mehr

Dieter Rose
8 Monate her

Wer glaubt, dass die Prämien nicht in den Verkaufspreis eingerechnet ist, ist in meinen Augen en Traumtänzer!!!

Kuno.2
8 Monate her

Mit Batteriestrom werden LKW nie fahren können, weil es physikalische Grenzen gibt die nicht überschritten werden können. Diese fahren dann eben mit Wasserstoff, wobei dieses eine noch größere rollende Bombe darstellt. Denn der gasförmige Wasserstoff muss unter hohem Druck und mindestens minus 33 Grad mittransportiert werden und enthält außerdem weniger Energie zum fahren. Dazu muss die Kälteleistung der mitgeführten Kühlmaschine entsprechend hoch sein. Tiefkühlung bedeutet nämlich nur -18 °C. Aber -33 °C müssen es schon sein. Und das im Sommer? Anders ist es bei PKW. Da sind mittlerweile fast 16 Millionen weltweit unterwegs und von häufigeren Bränden wurde bisher nichts… Mehr

Last edited 8 Monate her by Kuno.2
MichaelR
8 Monate her
Antworten an  Kuno.2

Dass es bereits Elektro-Lkw gibt wissen sie offenbar nicht. Was sie über Wasserstoff sagen ist großer Unsinn, denn Wasserstoff würde, sollte es tatsächlich ein Leck am Tank geben, blitzartig entweichen und in die Atmosphäre aufsteigen, denn Wasserstoff ist das leichteste Element. Wasserstoff ist erst brennbar, wenn es mit Sauerstoff in Berührung kommt, doch durch das schnelle aufsteigen in die Atmosphäre ist das nicht möglich. Die Tanks besitzen diverse Sicherheitsventile die im Falle eines Unfalls das Gas ablassen können. Woher haben sie eigentlich den Unfug mit den -33° C, mit der Wasserstoff gekühlt werden müsste? Ich befürchte, dass sie von der… Mehr

Kuno.2
8 Monate her
Antworten an  MichaelR

Ihre Wasserstoff-LKW sind mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen; diese erzeugen Strom und mit diesem Strom werden diese LKW (deren Zahl extrem übersichtlich ist) bewegt.
Die -33 °C kann man ordentlich im Internet recherchieren!

J.Thielemann
8 Monate her

Betreff Frachter: Von der EU soll da schon was angedacht sein. Weil die E- Autos am schwersten sind, kommen sie in der Regel aufs unterste Deck. Schwerpunkt und so. Die Decks sind ggf. nur durch Gitterroste getrennt. (Dadurch werden im Brandfall die Verbrenner oben durchgegart und der Beweis angetreten, dass nicht nur Elektro- Autos brennen). Die Lösung des Problems ist nun eigentlich ganz einfach. Alle für derartige Transporte zugelassenen Schiffe haben im Kiel einen so genannten Safe- Stöpsel. Wenn man von innen im Brandfall nicht mehr rankommt, zieht man den einfach von außen! Oder man macht ihn gleich aus Holz.… Mehr

Mermaid
8 Monate her
Antworten an  J.Thielemann

Aber mal im Ernst. Die E-Autos müssen draußen auf dem Oberdeck geladen werden. Dann kann man sie über Bord werfen (rollen lassen oder schieben), falls nötig.
Mein Nachbar hat jetzt nach einer Ewigkeit seinen Batteriewagen bekommen. Wenn er nach Hause kommt, einstöpseln. Wenn er fahren will, ausstöpseln. Das Kabel muß dazu jedesmal durch eine Öffnung in der Wand geführt werden. Wann ihm das wohl mal zu viel wird?

Uferlos
8 Monate her

Das E-Auto ist nicht mehr aufzuhalten, es wird die Verbrenner langfristig in den nächsten 25 Jahren ablösen. Ob wir das gut finden oder nicht. Es wird für die breite Masse deutlich schwieriger werden, ein eigenes Automobil zu besitzen. Leider. Hinter dem E -Auto stecken mächtige Interessenverbände und die Politik. Bankkonsortien haben sich verpflichtet, keine Kredite mehr in die Verbrennung fossiler Energieträger zu vergeben,usw. Hr. Indra unterschätzt m.M. nach den Willen der Mächtigen, die Mobilitätswende durchzusetzen und er unterschätzt das E-Auto. Ich fahre viel Autobahn, vor allem an den Autohöfen, die abseits der Autobahn liegen und von beiden Fahrtrichtungen angefahren werden… Mehr

Crossbow
8 Monate her
Antworten an  Uferlos

Einiges von dem, was Sie sagen, ist zwar richtig . Dennoch glaube ich nicht, dass dem Elektroauto die Zukunft gehört, zumindest nicht global betrachtet . Die Konzernlenker der großen Autokonzerne haben doch bereits jetzt bemerkt, dass nur Teile von Nordamerika, Europa und die urbanen Regionen Asiens und Australiens in Frage kommen . Afrika, Südamerika, die ländlichen Regionen Asiens , Australiens und Indien kommen aus unterschiedlichen Gründen ( fehlende Infrastruktur, zu große Entfernungen etc. ) als Abnehmer mittelfristig nicht in Betracht . Damit wird der Markt viel kleiner als bisher, wahrscheinlich zu klein für alle derzeit noch am Markt befindlichen Hersteller… Mehr

Last edited 8 Monate her by Crossbow