Was die anderen Parteien für die AfD tun

Derzeit diskutieren viele darüber, was sie tun könnten, um die AfD zu schwächen. Dabei wäre schon viel gewonnen, wenn sie aufhören würden, sich so zu verhalten, dass es die AfD stärkt. Wie an diesem Wochenende.

MAGO / Bernd Elmenthaler

Die CDU sei die Partei der Mitte. Das sagt vor allem Friedrich Merz. Und er muss es ja wissen, schließlich ist er Vorsitzender der CDU. Was will aber diese Mitte? Das ist eine Frage, deren Antwort so einfach ist, dass man nur schwer darauf kommt – zumindest dann, wenn man sein ganzes Leben zwischen Kreißsaal, Hörsaal und Plenarsaal verbracht hat.

Seinen Arbeitsplatz behalten will der Mensch der Mitte zum Beispiel. Deshalb ist es ihm wichtig, dass er eben jenen morgens pünktlich erreicht. Und weil er abends noch Zeit mit der Familie verbringen will, wäre es ihm genauso wichtig, zügig wieder heimzukommen. Eine Politik, die dazu den Rahmen schafft, fände er daher gut. Gerne auch in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Nicht nur offiziell Grüne
Chatprotokolle belegen Zusammenarbeit von Journalisten und Politikern mit „Letzter Generation“
Doch wie lauten die Nachrichten dieses Wochenendes? Der Bahnausbau wird warten müssen, es fehlt an Geld. Ok. Die Zeiten sind schlecht. Doch statt sich zu bemühen, dass der Mensch der Mitte schneller zum Arbeitsplatz kommt, berät die Politik mit der letzten Generation darüber, wie man diese Arbeitnehmer besser in einen künstlichen Stau zwängen kann. Und dann gibt es noch Tipps für die wohlhabenden Bürgerkinder, wie sie das verkaufen können, damit es funzt. Ist so. Hat der Mensch der Mitte dieses Wochenende erfahren. Eine Liste wurde öffentlich, von Politikern und Journalisten, die sich in diesem Sinne mit der letzten Generation beraten haben. Die einzige Fraktion aus dem Bundestag, deren Parteimitglieder auf dieser Liste fehlte, war die AfD. Sie muss derzeit nicht viel tun, um zu punkten. Am besten gar nichts.

Ab und an erinnert die AfD daran, dass die Ablehnung der Einwanderung ihr zweites großes Thema war. Den Rest tun die anderen. In Gießen darf die eriträische Diktatur ihre Kultur feiern. Dann brechen Unruhen aus. Erst sagt die mittelhessische Polizei, das stimme nicht. Solche Meldungen solle man daher nicht verbreiten. Also Fake News. Kennt man ja: von der AfD, Trump und den Rechten überhaupt. Zum Glück gibt es eine Brandmauer gegen die AfD. Und hinter der Mauer kämpfen alle entschlossen gegen Fake News. Von Taz bis Faz. Von Linke bis CDU. Die Polizei Mittelhessen reiht sich da gerne ein.

Eine Zeit lang. Denn die Fake-News-Unruhen wurden dann doch so groß, dass sie schon noch irgendwie Fake News, aber halt auch einen Funken wahr waren und um den Eiertanz abzukürzen: Die falschen Unruhen waren echt genug, dass ein Polizeisprecher die Bevölkerung auffordern musste, die Innenstadt vorläufig nicht mehr zu besuchen. Die sei nicht mehr sicher genug. In Deutschland. Im Juli 2023. Was halt so dabei rauskommt, wenn jemand seine Kultur feiern will.

Ebenfalls Meldungen von diesem Wochenends: In Dresden erstich ein 32 Jahre alter Somalier einen 40 Jahre alten Somalier. In Hanau haben vier „Männer“ einen 19-Jährigen mit einer Machete bedroht und auszurauben versucht. Eine Täterbeschreibung zu den „Männern“ gibt es nicht. Vielleicht würde die Teile der Bevölkerung verunsichern. In Hamburg schlägt ein „Clan“ eine Krankenschwester nieder, weil die sie nicht zu einem Notfallpatienten vorlassen will. Die Polizei kennt zwar das Nummernschild des Clans, kann die Täter aber trotzdem nicht ausfindig machen. Deutsche KfZ-Zulassungsstellen sind auch nicht mehr, was sie einmal waren.

Über die Folgen der Einwanderung reden will die Linke-SPD-Grünen-FDP-Unions-Koalition trotzdem nur bedingt. Also außer über die Vorteile für die Wirtschaft. Denn Einwanderung, wie sie Deutschland organisiert, lässt das Wachstum sprießen und macht den Standort attraktiver. Gut, jetzt nicht in den letzten sieben Jahren. Da nicht. Sicher. Aber in den nächsten sieben Jahren klappt es. Bestimmt.

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Die Gießener Unruhen zeigen: Nun ist die Welt bei uns zu Hause
Über negative Folgen der Einwanderung solle man trotzdem nicht öffentlich reden. Das stärke die AfD. Da ist sich die Taz mit der CDU einig und die Linke ist mittlerweile eh dick mit der FAZ. Derzeit steht die AfD bei 20 Prozent in den Umfragen. Nicht zu denken, wo sie wäre, wenn wir kritisch über Einwanderung und ihre Umstände reden würden.

Dann wäre da noch der SPD-Abgeordnete Michael Schrodi. Der hält die AfD für eine aggressive Partei, die zu verbalen Ausfällen neigt. Und dann kommt es zu einer unklaren Abstimmung im Bundestag, weswegen eine ausführlichere Abstimmung stattfinden muss. Da platzt dem wackeren Sozialdemokraten der Kragen und er schreit in Richtung Präsidium Worte, die nur Jan Böhmermann, Norbert Himmler und die Grimme-Preis-Jury honorieren. Denn um dem Präsidium klar zu machen, was für eine aggressive und zu verbalen Ausfällen neigende Partei die AfD ist, muss er selbst auftreten wie ein prolliger Eckenjunkie, weil… damit … ganz klar… Also das ist Haltung und Zeichen setzen – außerdem war es Freitag und Schrodi wollte endlich in die Großen Ferien.

Später deeskaliert Schrodi. Er veröffentlicht vom Berliner Flughafen aus ein Foto von sich selbst mit dem Mann, den er beleidigt habe, wobei er ihn ja gar nicht beleidigt habe… Fake News, wir haben das Prinzip schon weiter oben erklärt. Richtig lustig ist aber: Als Schrodi das Foto schießt und veröffentlicht, findet im Bundestag gerade wieder eine Abstimmung statt. Die AfD hat zählen lassen, ob noch genug Abgeordnete da waren und das Parlament abstimmungsfähig war.

Das war es nicht. Zu viele Haltungspolitiker hatten schon ihre Sitzposition in Richtung Große Ferien eingenommen. Im Flieger. Selbstverständlich. Denn Klimaschutz und im Stau der letzten Generation stehen ist was für den Pöbel. Soll der doch die AfD wählen. Reicht, wenn man dann im Herbst weiter darüber redet, was man gegen die AfD tun wolle. Und zum Glück sind ja jetzt Ferien. Wenigstens tut die grünlinke CDFSU dann mal eine Weile lang etwas weniger für die AfD.

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Kommentare ( 102 )

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102 Comments
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Stefan Z
9 Monate her

„Über negative Folgen der Einwanderung solle man trotzdem nicht öffentlich reden.“ Die Intelligenzbestien müssen nicht darüber reden. Der Bürger „darf“ es mittlerweile täglich und oft auch „hautnah“ live erleben. Der Bürger will auch keine Nazis. Er will aber auch keinen Sozialismus. Der Bürger will eine Regierung, die die Werte Deutschlands verteidigt. Eine Regierung die für Sicherheit sorgt und Wohlstand und deutsche Kultur schützt. Eine Regierung für die eine deutsche Nationalmannschaft kein rechtes Gedankengut ist und die dieser Nation und diesem Volk mit Stolz dient. Eine Regierung die mit Familien feiert und sich nicht für Minderheiten zum Affen macht. Eine Regierung… Mehr

hert
9 Monate her

Wer die Zahlen der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf« (Helmut Schmidt 2008). Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten. Helmut Schmidt Es ist notwendig geworden, dass wir uns sorgsam überlegen, wo die Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft erschöpft ist und wo soziale Vernunft und Verantwortung Halt gebieten. Willy Brandt Die Zahl der Ausländer in Deutschland muss halbiert werden. (Helmut Kohl 1983). Deutschland schafft sich ab. Thilo Sarrazin In Deutschland gilt ja derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für… Mehr

Paul987
9 Monate her

Ich mach ja seit Jahren vor jeder Wahl den Wahlomat der Bundeszentrale für politische Bildung. Es heißt ja landauf landab die AfD ist eine nationalsozialistische, rechtsextremistische Partei wie die NSDAP. Interessanterweise, wenn ich den Wahlomat macht, kommen nur Sachfragen und die AfD kommt bei mir meist auf Platz 2. Das passt irgendwie überhaupt nicht zur herrschenden links-grünen Propaganda. Nach der dürfte die AfD ja gar nicht im Wahlomat auftauchen, denn sie bietet ja für nichts eine Lösung/Programm und übt nur Hass und Hetze. Zum Spass hab ich auch den letzten zur Berliner-Wiederholungswahl gemacht und die AfD war auf Platz 1.… Mehr

andreas donath
9 Monate her

Korrekt! Die Partei, die 16 Jahre Merkelsches Zerstörungswerk, die den Boden für das bereitet haben, was jetzt über uns hereinbricht, mit Beifallsstürmen begleitet hat, sich weiter auf das Erbe der Merkel-Ära beruft und diese unsäglichen Jahre auch jetzt noch als Verheißung und zukunftsweisend preist – ist Täterpartei und nichts anderes. Ich werde sie in diesem Leben um keinen Preis mehr wählen, meine Abscheu verhindert das.

Last edited 9 Monate her by andreas donath
Unglaeubiger
9 Monate her

Also, der rot-blau-gelb-grüne Bundestag verkommt immer mehr zur verhaltensgestörter, hysterisch kreischenden Kinderbande, es fehlt nur noch, dass sie sich auf den Boden werfen und mit ihren Fäusten auf den Boden trommeln. Tun sie wahrscheinlich deshalb nicht, weil ihre verwöhnten Patschhändchen noch nie harte Arbeit leisten mussten und sie Angst haben, ihre verwöhnten Fingerchen zu verletzen. Die einzigen Erwachsenen kommen aus der AFD und sind halt nicht bereit, sich auf das kindlich ungezogene Niveau der psychisch und geistig Kinder gebliebenen einzulassen. Genau das macht Diese aber noch rasender. Es wäre zu hoffen, dass sie bald blau anlaufen und an ihrer blinden… Mehr

Fsc
9 Monate her
Antworten an  Unglaeubiger

Besser kann man unsere „Volksvertretung“ nicht charakterisieren!

Das ist die Folge davon, daß einzig der verrottete Altparteienfilz entscheidet, wer auf den Wahllisten landet und dem Wähler präsentiert wird.

So wurden zur letzten Bundestags“wahl“ in der CDU nahezu alle konservativen, Merkel-kritischen Kandidaten auf aussichtslose hintere Plätze verbannt.

Die Ex-Abgeordneten von Abercron oder Silvia Pantel können ein Lied davon singen…

Last edited 9 Monate her by Fsc
Paprikakartoffel
9 Monate her

Man kann die Wirklichkeit ausblenden. Aber die Folgen der Wirklichkeit kann man nicht ausblenden. (Ayn Rand)

rainer erich
9 Monate her

Immerhin hat der saubere Herr Weber, jede korrekte Personenbeschreibung, hier wie bei den anderen der Kartellparteien, wuerde automatisch die Zensur auf den Plan rufen, was erstaunlicherweise niemanden irritiert, die AfD als Feind ausgemacht. Damit duerfte er zugleich etwa 20 % des Demos eingeordnet haben. Damit hat er zweierlei offenbart : Tatsaechlich ist die AfD der natuerliche Feind der Transformatoren und totalitaeren Dekonstruktivisten. Und diese Transformatoren sind der natuerliche Feind des Demos, den sie gerade nach ihren Planen und Zielen, vielleicht auch im“ höheren“ Auftrag, umgestalten wollen. Waehrend die Volks resp Buergerfeinde mit der Verwendung dieser Kategorie erwartungsgemaess keine Probleme haben,… Mehr

H. Krueger
9 Monate her

Zu Ihrer Behauptung „Es wäre schon viel gewonnen…“: Z.B. die Enteignung der privaten Immobilie, weil deren Umbaukosten zwecks Anpassung an die befohlene Wärmepumpe nicht zu finanzieren ist? Weiterhin unbegrenzte Migration, mit dieser die Kommunen und Gemeinden räumlich sowie finanziell völlig überfordert sind? Abschaffung der Mobilität durch Verbrennerverbot und Verordnung hin zur Bahn, die geplant evtl. 2070 pünklich fahren soll, insofern diese dann gerade mal nicht bestreikt wird? 10 Gramm Fleischverzehr pro Tag, Insekten ausgenommen, als Obergrenze? Der Platz hier reicht nicht aus für viele weitere Beispiele. Die Ausgrenzungen und Diffamierungen der AfD hauptsächlich durch SPD/BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/FDP/UNION/DIE LINKE samt deren… Mehr

H. Priess
9 Monate her

Meiner Meinung nach macht der grüne Bodensatz gerade das was er am besten kann, Chaos durch fehlende Intelligenz und absolutes verleugnen der Realität. Die AfD steht nicht einfach daneben und profitiert von der absoluten Unfähigkeit der anderen Parteien Politik für das Volk zu machen, sie ist aktiv damit beschäftigt den Versagern den Spiegel vor zu halten. Es stimmt, je Ungeheuerlicher die Linksgrünrotverwirrten agieren und jetzt auch noch Schützenhilfe durch die CDU bekommt, desto mehr Bürger wachen auf. Die Reden der AfD im Buntentag sind jedesmal eine Ohrfeige für alle Parteien der nationalen Einheitsfront. Dem haben die absolut nichts sinnvolles entgegen… Mehr

Sabine K.
9 Monate her

Ich sehe mir oft die Übertragungen aus dem Bundestagsplenum an und muss feststellen, dass das Verhalten gegenüber der AfD schon der reinste Kindergarten ist. Da wird zumindest am Anfang vieler Reden der sogenannten demokratischen Politiker (CDU,SPD, FDP,GRÜNE, LINKE) erstmal die AfD als rechtsextrem, menschenfeindlich und populistisch beschimpft. Deren Reden werden entweder ignoriert oder von vorne herein als indiskutabel erklärt. Das ist bei vielen schon ein eingeübter Reflex. Der heuchlerische Höhepunkt der Debatte am Freitag war die Rede von Friedrich Merz, der das Hohelied auf die Demokratie gesungen hat, die für ihn bedeuten würde, ALLE Gesellschaftsgruppen, auch Minderheiten, ins Boot zu… Mehr