Serie „Nach Merkel“: „Maskenskandal“ der Union – Die Kampagne für Grünrotrot startet

Die massiven Schäden an Wirtschaft und Gesellschaft als Folgen der falschen Corona-Politik der Regierenden sind der große Skandal, der „Maskenskandal“ der Union der kleine. Wenn sich nun kurz vor Wahlen die Medien auf den kleinen stürzen, dann warum?

IMAGO / Arnulf Hettrich
Wahlplakate der SPD und der Grünen in Stuttgart
Der Investor Warren Buffett sagte einmal: „Ich möchte, dass alle Mitarbeiter sich fragen, ob es ihnen recht wäre, würden ihre Handlungen am nächsten Tag auf der Titelseite ihrer Lokalzeitung diskutiert, so dass ihre Ehepartner, ihre Kinder und ihre Freunde lesen könnten, was ein sachkundiger, kritischer Journalist über das fragliche Vorgehen denkt.“ Hätten die CDU/CSU-Abgeordneten, die jetzt wegen des „Maskenskandals“ ins Kreuzfeuer der Kritik geraten sind, diesen klugen Rat von Warren Buffett beherzigt, dann hätten sie nicht so gehandelt, wie sie gehandelt haben. Das ist die eine Seite der Sache. 

Doch die andere Seite ist, was die Medien daraus machen. Und das ist eine Kampagne gegen die CDU/CSU, die nur zum Ziel haben kann, eine grünrotrote Regierung zu ermöglichen. Dass es sich um eine Kampagne handelt, erkennt man daran, dass alle Merkmale gegeben sind, die der Kommunikationswissenschaftler Professor Hans Mathias Kepplinger in seinem Buch „Die Mechanismen der Skandalisierung“ aufzeigt:

  1. Typisch für einen gemachten Skandal ist, dass die Proportionen nicht stimmen. Das trifft bei dem Maskenskandal eindeutig zu. Seit Monaten beobachten wir ein Totalversagen der Koalition in der Corona-Krise. Der Höhepunkt war die Entscheidung von Angela Merkel, die Impfstoffbeschaffung an die EU zu delegieren. Diese Entscheidung hatte die gravierendsten Folgen für die deutsche Bevölkerung – massive Schäden an der Wirtschaft und Tausende Tote wären vermeidbar gewesen, wenn Angela Merkel nicht angeordnet hätte, die Impfstoffbeschaffung an die EU zu delegieren. Vergleicht man die Schäden, die durch diese Entscheidung entstanden sind, mit der Maskenaffäre, dann wird klar, was der größere Skandal ist. Aber die Mehrheit der Medien – wie der Politiker – war der Meinung, die „europäische Lösung“ bei der Impfstoffbeschaffung sei eine richtige Entscheidung gewesen, wenngleich nicht geleugnet werden konnte, dass die Ausführung Murks war.
  2. Typisch für einen gemachten Skandal ist, auch dies zeigt Kepplinger, dass nicht alles auf einmal enthüllt wird, sondern gezielt „häppchenweise“ immer neue Dinge ans Tageslicht gefördert werden. Wir werden erleben, dass dies auch jetzt geschieht. Die Journalisten sparen sich bestimmte Dinge auf, weil sie wissen, dass ein Skandal immer wieder durch neue „Enthüllungen“ angeheizt werden muss und es daher nicht effizient ist, alle Munition auf einmal zu verschießen. Warten Sie es ab – Sie werden in den nächsten Tagen an meine Vorhersage in diesem Artikel denken.
  3. Typisch für einen gemachten Skandal ist die Verallgemeinerung. Längst geht es nicht mehr um das Verhalten einzelner Abgeordneter, sondern es geht um „die CDU“, es geht um „die“ bösen Lobbyisten, es geht um die schlimme Verflechtung von „Wirtschaft und Politik“.

Ein durchsichtiges Spiel
Ziel bei einem gemachten Skandal ist nicht die Beseitigung des Missstandes und auch nicht die Aufklärung darüber, sondern die Schwächung des politischen Gegners. Dies ist auch beim „Maskenskandal“ so. Der Wahlkampf hat begonnen. Viele Journalisten haben Sympathien mit den Grünen, nicht wenige auch mit einem grünrotroten Bündnis. Die Stärke der CDU in den Umfragen seit Beginn der Corona-Krise lässt dies unwahrscheinlich erscheinen: Derzeit kommen die drei linken Parteien nur auf ca. 43 Prozent. Bei 48 Prozent ist eine Mehrheit der Mandate erreicht. Es fehlen also noch fünf Prozent. Und da denkt manch einer: Wie wäre es, wenn man die Union, unter anderem durch den „Maskenskandal“, massiv schwächen könnte? 

Man muss nur ARD und ZDF einschalten und dann merkt man, mit welcher überschäumenden Begeisterung die Journalisten den „Maskenskandal“ und alles andere aufgreifen, was der Union schaden könnte. Die Union reagiert wie immer: Panisch und defensiv. Da jedoch nicht nur die linken Parteien, sondern auch die FDP von der Kampagne gegen die Union profitieren könnte, ist es nicht schwer vorherzusagen, dass die FDP als nächstes ins Visier von ARD, ZDF & Co kommen wird. 

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Kommentare ( 133 )

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133 Comments
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freiwild
3 Jahre her

Jep.
In dieser Parteienkleptokratie und Scheindemokratie wird sich durch Wahlen nichts ändern. Die BRD hat fertig.
Da muss Deutschland erst durch die Katharsis. Das Endspiel hat längst begonnen. Das Fiatgeldsystem ist am Ende. Wir werden nie mehr in der alten „Normalität“ landen. Das will ich auch gar nicht mehr.
Ich hoffe nicht, dass sich die „Great-Reset“-Ideologen durchsetzen werden, sondern die Freiheit.
Ich empfehle: Markus Krall allgemein und „Bürgerliche Revolution“ im Speziellen.

Metric
3 Jahre her

Na hier war ja was los! Nochmal zur Verdeutlichung: Das Einstiegsbeispiel einer App war vielleicht schlecht gewählt, denn in der Tat wird niemand zum Kauf gezwungen. Aber Wohnen muss und möchte man schon – und zwar nicht „beim Kommunisten nebenan“, wie „Molot“ vorschlägt, sondern in dem Land, in der Gegend, die man als Heimat begreift. Und da sind vielerorts die Preise durch die Decke gegangen, ohne dass die Lohnentwicklung Schritt hält. Und zwar nicht, weil es zu wenig Quadratmeter für Selbstnutzer und Mieter gäbe (von wenigen Beispielen wie München abgesehen, wo auch das der Fall ist), sondern weil Vermögende ihr… Mehr

hassoxyz
3 Jahre her

Ich sage nur: Gott bewahre uns vor Rot-Rot-Grün. Anders als die Rot-Grüne Koalition nach der Kohl-Abwahl 1998 unter Gerhard Schröder, die eindeutig noch in der politischen Mitte verortet war, wäre eine RRG-Koalition unter einem Kanzler Habeck das Spiegelbild der aktuellen linksradikalen Politik des Berliner Senats, mit furchtbaren Folgen für unser Land. Regierungskritische Demonstration würden wohl verboten, die Wirtschaft würde immer mehr kollabieren, Deutschland um viele Jahre zurückgeworfen, die demokratische Stabiltät unseres Lande stünde auf dem Spiel. Schwarz-Grün wäre zugegebenermaßen schon sehr schlecht für unser Land, aber immer noch besser als das Inferno RRG.

Ubahnfahrer
3 Jahre her
Antworten an  hassoxyz

Der liebe Gott wird uns vor wenig bewahren. Es ist der naive Deutsche der Rot-Rot-Grün in die Regierungsverantwortung schicken wird.

Chaosherrscher
3 Jahre her
Antworten an  Ubahnfahrer

wobei „naiv“ noch sehr nett ausgedrückt ist. Ihnen als U-Bahn-Fahrer ist sicher auch aufgefallen wie sehr sich das Land die letzten Jahre zum negativen geändert hat. Um das nicht zu merken, reicht Naivität meiner Meinung nach nicht mehr aus, dazu braucht es schon gestandene Dummheit.

J. Braun
3 Jahre her

Wie wäre es mit Open Source? Der kostet nichts. Und wenn ich nicht dafür bezahle, interessiert mich deren Geschäftsmodell in keinster Weise.

J. Braun
3 Jahre her

Sie haben „Marktwirtschaft“ nicht verstanden. In der zwingt sie niemand, das, was ihnen zu teuer ist oder das, was sie gar nicht wollen, zu kaufen. Sie werden — in bezug auf Ihr Beispiel — übrigens nicht einmal gezwungen, bei Google Ihre Kontodaten anzugeben (dann kommen Sie gar nicht in die Gefahr, für das Zeugs Geld auszugeben) und sie werden schon nicht gezwungen, die von Ihnen installierten Programme beim Play Store zu holen. Es gibt auch Alternativen dazu, probieren Sie doch einmal F-Droid. Sie brauchen bei der Installation nicht einmal ein E-Mail-Konto anzugeben, die meckern zwar, aber es geht prima ohne.… Mehr

Franz O
3 Jahre her

Verteidigen sie gerade ernsthaft die korporatistischen Totalitären von der CDU/CSU, Herr Zitelmann? Braucht man nicht. Genau wie 1969 lehnen wir uns genüsslich zurück und genießen die Show am Ussuri und hoffen auf weitere Eskalation. Wenn zwei totalitäre Spinner sich gegenseitig zerlegen kann nur die Freiheit gewinnen.

karel
3 Jahre her

Stimmt, kann man an Schröder-Fehlern und der SPD nachvollziehen.

Whound75
3 Jahre her

Ich gehöre zu den Leuten, die ein G2R-Ende mit Schrecken X Jahre Merkelklon vorziehen. Es gibt eh keine grüne Politik, die die Merkelianer nicht umsetzen würden, so gesehen macht es auch keinen großen Unterschied in dem Schaden der angerichtet werden wird. Darum lieber G2R mit einer Chance auf Entmerkelisierung der CDU, auch wenn es SEHR weh tun wird.Ich freue mich natürlich mehr über jeden CDU-Wähler, der zur FDP oder AfD wechselt.

horrex
3 Jahre her

Ich wiederhole, was ich seit x Jahren beobachte (und beobachte) und was sich in einer ganz schlichten Reihe zusammenfassen lässt:
Desavouierung, Diskreditierung, Diskriminierung, „Verteufelung“ schließlich bis hin zur Kriminalisierung des pol. Gegners.
Das „Koch-Rezept“ seit 100 Jahren nachzulesen im Handbuch des Murcksismus-Leninismus!!!

karel
3 Jahre her
Antworten an  horrex

Wer die ungeschriebenen Gesetze der Evolution aushebelt, „hebelt“ sich selbst aus.

Lee Bert Aire
3 Jahre her

Endlich jemand, der es erkannt hat! Das gleiche gilt für die FDP: Vor 5 Jahren für die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz Wahlkampf damit gemacht, Rot-Grün abzulösen, um dann nach den Wahlen Rot-Grün zu ermöglichen. Zudem sollte nicht vergessen werden, dass eine Schwarz-Gelbe Regierung die Atomkraftwerke abschalten lies und den EEG-Wahnsinn ins Groteske getrieben hat. Die neomarxistische Agenda ist das defacto Programm aller etablierten Parteien. Und die bekomme ich, ganz gleich, welche dieser Parteien ich wähle. Ich bekomme die Agenda auch dann, wenn Grün-Rot-Rot verhindert wurde. Ich sehe hier nur die Möglichkeit, die einzige Oppositionspartei, die diese Agenda ablehnt, möglichst stark zu… Mehr