Erschreckende Spätfolgen von Angstkampagnen, Schulschließungen und Kontaktverboten

Die Berliner Corona-"Aufklärer" inszenieren Selbstlob, Merkel bekommt einen Orden vom Grünen Kretschmann, während draußen die Rechnung fällig wird: Laut neuem DAK-Report explodieren Angststörungen und Depressionen bei 15- bis 17-jährigen Mädchen. Die „Schützer der Vulnerablen“ haben ausgerechnet die Jüngsten nachhaltig geschädigt. Von Lothar Krimmel

picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Die „Enquete-Kommission Corona“ des Deutschen Bundestags agiert wie das Orchester auf der untergehenden Titanic. Es soll die Bürger mit inszenierter Selbstbeweihräucherung ablenken, während im wirklichen Leben die Hiobsbotschaften zu den katastrophalen Langfrist-Folgen einer gescheiterten Corona-Politik beinahe im Stundentakt eintreffen. Jetzt hat die DAK-Gesundheit, die mit 6 Millionen Versicherten drittgrößte deutsche Krankenkasse, ihren Kinder- und Jugendreport 2025 vorgelegt, welcher insbesondere der Entwicklung von Angststörungen im Zeitraum von 2019 bis 2024 gewidmet ist.

Die Krankenkassen verfügen aufgrund der von Ärzten, Krankenhäusern und anderen Leistungserbringern übermittelten Diagnose- und Abrechnungsdaten über exzellente Instrumente zur Analyse von Zusammenhängen des Krankheitsgeschehens. Leider wird dies noch viel zu selten genutzt. Und es ist ein großes Verdienst der DAK und ihres Vorsitzenden, des langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten und Staatssekretärs Andreas Storm, diese Möglichkeiten jetzt für ein derart bedeutsames Anliegen wie die Entwicklung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Verlauf der Corona-Jahre verwendet zu haben.

Die Hauptbetroffenen gehören zur vulnerabelsten Gruppe: junge Frauen

Und die Ergebnisse sind nur als absolut bestürzend zu bezeichnen. Zwar scheint die Pandemiezeit nur bei einer ganz bestimmten Gruppe gravierende gesundheitliche Spuren hinterlassen zu haben, aber dabei handelt es sich um die im Hinblick auf Depressionen sowie Angst- und Essstörungen bekanntermaßen vulnerabelste Gruppe der 15- bis 17-jährigen Mädchen. Die Diagnoserate von Angststörungen stieg bei ihnen von 44 je 1.000 im Vorpandemiejahr 2019 auf 67 je 1.000 im Jahr 2024. Das entspricht einem Anstieg um 53 Prozent. Hochgerechnet auf das Bundesgebiet waren somit im Jahr 2024 rund 75.500 Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren von Angststörungen betroffen. 28.500 Erkrankungen sind allein im Verlauf der Pandemie hinzugekommen, überwiegend in den fatalen Lockdown-Jahren 2020 und 2021.

Schon bei diesem Eingangsbefund drängt sich die Frage auf: Wer oder was war mit dem politisch-medialen Mantra vom „Schutz der vulnerablen Gruppen“ gemeint? Nur Greisinnen und Greise mit Lebenserwartungen im Bereich von Monaten bis zu wenigen Jahren? Aber nicht die Hunderttausende von Mädchen kurz vor dem Eintritt ins Erwachsenenalter mit Lebenserwartungen von weiteren mehr als 65 Jahren? Solche „Kollateralschäden“ radikaler Lockdowns und Kontaktsperren sollten offenbar hingenommen werden.

Und tatsächlich: Wer erinnert sich nicht an die gnadenlosen polizeilichen Treibjagden gegen Jugendliche, die sich im Park treffen und damit für kurze Zeit dem ausweglos erscheinenden heimischen Gefängnis zu entkommen suchten? Und wie die Mainstream-Medien gegen die „verantwortungslosen Übeltäter“ hetzten?

Gefahr einer lebenslangen Hypothek bis hin zum vorzeitigen Herztod

Zurück zu den besorgniserregenden Befunden der DAK-Studie: Am häufigsten wurden bei den Angststörungen von jugendlichen Mädchen soziale Phobien und Panikstörungen dokumentiert. Im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 explodierten die Diagnosen um 138 Prozent bei sozialen Phobien und um 90 Prozent bei Panikstörungen. Und die Zahl der jugendlichen Mädchen mit chronifizierter Angststörung, also der entsprechenden Diagnose in allen vier Quartelen eines Jahres, lag 2024 um 106 Prozent über dem Jahr vor der Pandemie.

Von einer Depression waren im Jahr 2024 bundesweit rund 84.000 jugendliche Mädchen betroffen, was einen Anstieg gegen dem Vorpandemiejahr um 27 Prozent bedeutet. Das gleichzeitige Auftreten der Diagnosen Angststörungen und Depressionen ist über den Beobachtungszeitraum am häufigsten und betraf im Jahr 2024 29 je 1.000 jugendliche Mädchen, was einem Anstieg von 89 Prozent gegenüber dem Vorpandemiejahr 2019 entspricht. Und schließlich ist auch die Zahl der jugendlichen Mädchen mit chronifizierten Depressionen und Angststörungen in den Corona-Jahren erheblich gestiegen, und zwar um 61 Prozent auf 23 je 1.000.

Insgesamt lassen sich die Ergebnisse der DAK-Studie auf drei wesentliche Aspekte konzentrieren:

  1. In den beiden ersten Corona-Jahren haben Angststörungen und Depressionen, auch in Kombination, bei 15- bis 17-jährigen Mädchen dramatisch zugenommen.
  2. Der Anteil der chronifizierten Angststörungen und Depressionen ist gegenüber den sporadischen Diagnosen massiv gestiegen
  3. Die Zunahme dieser Störungen hat sich in den vergangenen drei Jahren auf einem hohen Plateau stabilisiert und weist kaum Tendenzen zum Rückgang in Richtung des Vorpandemie-Niveaus auf.

Leider müssen wir angesichts der eindeutigen Studienlage davon ausgehen, dass die aufgrund der katastrophalen Corona-Politik heute unter chronifizierten Depressionen und Angsterkrankungen leidenden Mädchen auch eine schwere psychische wie physische Bürde für ihr gesamtes weiteres Leben mit sich tragen. Denn beide seelische Störungen, Depressionen ebenso wie Angsterkrankungen, sind unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung chronischer Herzkrankheiten und auch für einen vorzeitigen Herztod. So erhöhen chronische Depressionen das Risiko für einen vorzeitigen Herztod um bis zu 100 Prozent, und bei chronischen Angststörungen sind es wegen der zusätzlichen Aktivierung von Stresshormonen sogar mehr als 150 Prozent.

In einer Pandemie fordert die Phrase, dass „jeder Tote einer zu viel“ sei, Millionen von unschuldigen Opfern

Die verantwortungslosen Treiber der Corona-Panik in Politik und Medien haben über die gesamte Pandemie hinweg ganze Arbeit geleistet. Mit bewusst auf Spaltung zielenden und im Kern unmoralischen Sprüchen wie „Jeder Corona-Tote ist einer zu viel“ wurde der um wenige Monate verfrühte Tod eines Hochbetagten gegen die unsäglichen körperlichen und seelischen Leiden von Millionen von Kindern, Jugendlichen und überforderten Eltern ausgespielt.

„Jeder Tote ist einer zu viel!“ Gilt das nur für einen 95jährigen, der aufgrund einer Covid-Pneumonie ein paar Monate früher stirbt, aber nicht für ein 16-jähriges Mädchen, das durch eine unmenschliche Corona-Politik ein Leben lang unter Depressionen und Angsterkrankungen leidet und dadurch als Erwachsene viele Jahre zu früh am plötzlichen Herztod zugrunde geht? Wenn es für eine wirkliche Zivilgesellschaft eine wirkliche Lehre aus den Corona-Jahren gibt, dann ist es diejenige: Wer jemals wieder mit Sprüchen wie „Jeder Tote ist einer zu viel“ in öffentlicher Rede unmoralische Zwangsmaßnahmen einfordert, sollte sofort von sämtlichen politischen Ämtern oder jeglicher medialer Tätigkeit ausgeschlossen werden.

Ja, die Covid-Erkrankung hat bei vielen Hochbetagten dazu geführt, dass sie einige Monate oder auch Jahre früher verstorben sind, als es ohne Pandemie der Fall gewesen wäre. Aber eine wie irrsinnig auf die Unterbindung menschlicher Kontakte fixierte Politik ist dafür verantwortlich, dass sie oft unter menschenunwürdigen Umständen, auf brachiale Weise getrennt von ihren Liebsten, aus dem Leben scheiden mussten.

Die Unmoral der links-grünen Moralisten

Verantwortlich für die maximale soziale Isolation, die den Sterbenden einen unwürdigen Tod und den Jüngsten eine schwere lebenslange Bürde aufgezwungen hat, sind diejenigen vorwiegend rotgrün zu verortenden Protagonisten aus dem Umfeld von Politik und Medien, die alle gesellschaftlichen Fragen moralisch überhöhen und dann ihre Meinung auf der moralisch richtigen Seite wähnen, so dass jede Gegenmeinung als per se unmoralisch und damit indiskutabel aus dem „demokratischen Diskurs“ auszuschließen sei. Doch der höchste moralische Anspruch, den diese „UnsereDemokratie“-Antidemokraten für sich in Anspruch nahmen und der ihnen auf allen politischen Ebenen und allen Mainstream-Kanälen auch zugestanden wurde, war bei unvoreingenommener Wertung schon damals erkennbar als der größte moralische Verfall menschlichen Handelns.

Ultimativer Höhepunkt dieser pseudoreligiösen Exzesse war die aggressive Propagierung einer „Zero-Covid-Strategie“ zur „Beendigung der Pandemie“, die trotz ihrer menschenverachtenden Begleitumstände niemals auch nur den Hauch einer Erfolgschance gehabt hätte. Diese Strategie hätte weitere Millionen von Opfern ohne jeden messbaren Gewinn gefordert. Und die Liste der Erstunterzeichner der „Zero-Covid-Petition“ spricht Bände. Mit Georg Restle, Luisa Neubauer und Margarete Stokowski sind vor allem die üblichen Verfechter totalitärer rotgrüner Ideologien vertreten.

Mainstream-Redakteure trieben ihre Leser bewusst in Angst und Verzweiflung

Doch die Zero-Covid-Fraktion hatte unzählige heimliche Bewunderer in den öffentlich-rechtlichen Medien und den Redaktionsstuben der Leitmedien. Nicht nur jeder Covid-Tote, nein – sogar „jeder Covid-Kranke ist einer zu viel“, steigerte Christina Berndt 2020 die verhängnisvolle Panik-Phrase in ihrer Weihnachtsbotschaft für die Süddeutsche Zeitung. Das Fest der Hoffnung, an dem traditionell die Familien zusammenkommen, sollte durch ein weitgehendes Kontaktverbot zum Triumph der Hoffnungslosigkeit umgedeutet werden.

Sonst, so drohte Bernd ganz offen, würde zum Beispiel die sächsische Stadt Zittau zum „deutschen Bergamo“, also jenem Ort in Norditalien, der symbolisch steht für die skandalöse Inszenierung durch nach totaler Macht strebenden Regierungen und regierungsnahen Medien. Und als würde das nicht ausreichen, wurde dies gleich mit der nächsten Fakenews verbunden, dass bei Nichtbeachtung der Kontaktverbote Krankenhäuser so überlastet seien, dass sie per Triage über Leben und Tod zu entscheiden hätten. Dabei waren während der gesamten Corona-Pandemie die deutschen Krankenhäuser mit Belegungsquoten von weniger als 70% so gering ausgelastet wie niemals zuvor in ihrer Geschichte.

Dreister konnte man als Journalistin psychisch schutzlose pubertierende Mädchen gar nicht in Depressionen und Angsterkrankungen schicken. Doch es kommt noch dreister: Dieselbe Journalistin kommentiert vier Jahre nach ihrer verheerenden Weihnachtsbotschaft die erschreckenden Befunde der jetzt vorgelegten DAK-Studie mit einer fassungslos machenden Kopfzeile: „Der Jugend geht es besser“! Und die beängstigende Ausbildung eines Plateaus an Depressionen und Angststörungen auf einem explosionsartig um mehr als 100% gestiegenen Prävalenz-Niveau wird kommentiert mit einem maximal kontrafaktischen Einleitungssatz: „Es wird langsam wieder, die Seelen erholen sich.“ Das zeigt: Die politischen und medialen Täterinnen und Täter der Corona-Jahre stehen nicht zur Verantwortung für ihre unmoralischen Hetzjagden. Jetzt verspotten sie ihre Opfer auch noch.

Noch im Sommer 2022, acht Monate nachdem auf Tichys Einblick zum Weihnachtsfest 2021 das Ende der Pandemie aufgrund des Erscheinens der Omikron-Variante richtig vorausgesagt worden war, trieben regierungszugetane Medien wie das Handelsblatt die Panik noch einmal auf die Spitze, als sie vor einer „katastrophalen Winterwelle“ warnten.

Das publizistische Totalversagen der etablierten Medien in den Jahren 2020 bis 2022 und ihr Versinken in verantwortungslosen Hetzkampagnen gegen alle, die sich den falschen Lockdown-, Masken-, Kontakt- und Impfnarrativen widersetzten, wird ihnen für Jahrzehnte, wenn nicht für den Zeitraum ihrer Restlaufzeit nachhängen.


Dr. med. Lothar Krimmel, Facharzt für Allgemeinmedizin, war von 1992 bis 2000 Geschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und ist damit ein genauer Kenner des Medizinsektors.

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