Da sitzt er wieder, in seinen superjugendlichen Turnschuhen, und erzählt, dass er „gerade wieder drüben“ war in den USA. Und er beleidigt. Heute vor allem Donald Trump und dessen Wähler. Karl-Theodor zu Guttenberg bei Maischberger – gut, dass der Typ nicht mehr Minister ist. Von Michael Plog

Es ist der Abend des Karl-Theo. Erst darf er im Zweiten über Trump herziehen, später im Ersten. In einer äußerst fragwürdigen Propaganda-Dokumentation, mit der das ZDF allem Anschein nach den Krieg gegen Elon Musk offiziell eröffnen will („Die Elon-Musk-Story – Superreich und supermächtig?“), durfte Guttenberg den amerikanischen Präsidenten als „nützlichen Idioten“ bezeichnen und Elon Musk als jemanden, bei dem „Demokratie keinen Platz“ hat. Jetzt, bei Maischberger, setzt er sogar noch einen drauf.
Vom Waffenstillstandsabkommen, das der US-Außenminister Marco Rubio gestern in Aussicht stellte, hält Guttenberg gar nichts: „Wer glaubt, dass über ein Abkommen zwischen diesen beiden zynischen Charakteren in Washington und in Moskau etwas dauerhaft Stabiles entsteht, muss schon ein hohes Maß an Zukunftsromantik mitbringen.“ Der Satz freut die Moderatorin. Wegen des schönen Wortes „Zukunftsromantik“. Ob es wohl von Guttenberg selbst stammt? Die Frage drängt sich auf, denn schließlich musste er dereinst seinen Doktortitel und sein Ministeramt hergeben, nachdem er des ungezügelten Abschreibens überführt worden war.
Guttenberg setzt nach: „Was er (Trump) da behauptet, ist natürlich völliger Blödsinn, fällt aber auf fruchtbaren Boden, weil der Bildungsgrad derer, die das gerne hören wollen, sich auch gewissen Grenzen ausgesetzt fühlt.“ Sagt ausgerechnet ein Kerl, der seinen Bildungsgrad-Nachweis ergaunerte und wieder hergeben musste. Der Mann ist immerhin furchtlos. Seine üppige Ministerpension scheint ihm eine gewisse Gelassenheit zu geben, um es einmal vorsichtig auszudrücken.
Die USA kennt Guttenberg sowieso wie seine Westentasche, er ist ja ständig „da drüben“, wie er in jeder Talkshow rausposaunt. Seine aktuelle Diagnose: „Driftet das alles da drüben in totalitäre Verhältnisse? In Teilen ja, ohne Frage!“
Auch Maischberger selbst kennt „schöne“ Worte. Wenn das CSU-Urgestein Horst Seehofer dem Möchtegern-Kanzler Friedrich Merz Wortbruch vorwirft und Guttenberg das kaltschnäuzig goutiert („Wie so vieles vor der Wahl“), sagt sie: „Aber das ist doch Scheiße.“ Guttenberg lässt sich gern auf das Niveau herab: „Ja, sicher ist das Scheiße.“
Im Zwiegespräch mit Gregor Gysi gibt Guttenberg den Intellektuellen, den Erklärer, den Wissenden, den Einordner. „Er hat einen Punkt, und er hat auch keinen“ – mit solchen Sätzen setzt er den Linkenpolitiker Gysi in Szene. Kein Wunder, denn die beiden haben offenbar einen Podcast zusammen und palavern öfter. Bisserl Werbung muss sein, und Maischberger lässt es gern geschehen. Die Zugriffszahlen könnten ja auch wirklich besser sein.
Gysi selbst kritisiert Merz und dessen fadenscheinige Begründung für das 1-Billion-Sondervermögen: „Die sollen mir nicht damit kommen, dass wir jetzt ’ne neue Situation haben. Warum können wir nicht vor der Wahl die Wahrheit sagen?“ Doch den Hauptgegner sieht der Linken-Politiker naturgemäß woanders: „Noch nie waren Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit so gefährdet wie gegenwärtig. Einerseits von innen – wir haben die AfD – und andererseits von außen durch die USA.“ Sagt ausgerechnet der Mann, dessen Ahnenpartei SED einst Menschen, die nach Freiheit strebten, schikanierte, inhaftierte oder kurzerhand an der innerdeutschen Grenze erschoss.
Dass Merz seine geplante Schuldenorgie dennoch mit genau diesem Argument verteidigt, stößt auch bei anderen Gästen der Sendung auf Widerstand. Der ehemals witzige Komödiant Oliver Kalkofe etwa kommentiert den Wahlbetrug der CDU so: „Mir kommt das so’n bisschen vor, als wenn man bei einem großen Pokerturnier sitzt, und plötzlich fallen einem aus dem Ärmel alle gezinkten Karten raus, und alle gucken, und man sagt: Oh, das wusste ich gar nicht, dass die da drin sind, das sind nicht meine, und das ist auch gar nicht mein Anzug.“ Schade, Kalkofe hat früher schonmal knackiger formuliert.
Geht aber noch schlimmer: Das Verhalten der CDU findet Kalkofe „ganz erbärmlich. Die CDU steht gerade mit runtergelassenen Hosen da, und ganz egal, wie haarig die Beine sind und ob da Flecken in der Unterhose sind …“ Da muss selbst Maischberger eine Bremsspur setzen: „Oh, Herr Kalkofe, der war einer zu viel!“
Fast vergessen: Volker Wissing ist auch da. Der fahnenflüchtige Minister, ehemals FDP, jetzt parteilos, weil er beim Ampel-Aus die eigene Haut retten wollte, darf sich erstmal elegisch selbst loben – für irgendwelche sanierten Bahnstrecken, gebauten Brücken und reparierten Moselschleusen.
Was Wissing nicht sagt, aber jeder weiß: Er selbst ist noch immer der Verkehrsminister. Er selbst verantwortet also genau diese Lücke, die maroden Brücken, gesperrten Autobahnen und nicht funktionierenden Schienenwege.
Aber gut, wir wollen nicht kleinlich sein. Dass man statt neuer Schulden auch mal über Kosteneinsparungen bei Entwicklungshilfe oder überbordender Bürokratie reden könnte, diese Idee wurde ja auch den ganzen Abend über nicht ein einziges Mal thematisiert.
Maischberger macht dicht, kurzer Umschalter zum ZDF: Dort sitzt Karl Lauterbach bei Lanz. Gut, dass wir den verpasst haben. Er warnt gerade vor der Vogelgrippe („ist eine tickende Zeitbombe“) und bezeichnet Pistorius’ Kritik an Dobrindt und Frey als „launische Bemerkung“. Deutsch kann er also immer noch nicht. Das Wort, das er sucht, ist: „launig“.
Ob Lauterbach wohl Gesundheitsminister bleibt? Bei der Frage kann sich der hagere Zahnfähnrich das Lächeln nicht verkneifen, aber überhaupt nicht verkneifen, aber sowas von nicht verkneifen – so, dass uns ganz übel wird.
Die Zeiten bleiben hart.
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Nur gut das Gutenberg so schlau ist. Er hatte ja sogar mal einen Dr. Titel
„Trump redet „Schafsscheiß““
Mag sein, aber er schreibt ihn wenigstens nicht von anderen ab.
Wer sich als gescheiterter CSU-Politiker ausgerechnet Frau Maischberger für ihre Anti-Trump-Propaganda andient, muss ziemlich tief gesunken sein.
Ludwig Thoma über Rechtsverdreher: Er war Jurist und auch sonst von minderem Verstand.
„von mäßigem Verstande“ wenn ich es richtig erinnere.
Guttenberg..Was hat dieser hochstaplerische Selbstdarsteller jemals an substanziellen und originären Gedanken jemals produziert? Und da will ich gar nicht erst mit seiner Doktorarbeit anfangen…auch ansonsten: so ziemlich gar nichts…
Mit dem Schafsscheiß mag er garnicht so falsch liegen, was die Vereinbarungen in Riad anbelangt, denn wenn sich ein russischer Präsident darauf einlassen würde, ohne das dessen Vorstellungen berücksichtigt wären, könnte er gleich abdanken, denn das würde keiner überstehen, wenn es um die Interessen der Russen geht. Nun warten wir einfach ab, ob es nicht noch was besseres gibt und wenn sie so am Pulverfaß weiterzündeln und keinen Willen zeigen, die Interessen der Russen in Überlebensfragen zu berücksichtigen, dann hätte der geamte Westen keineswegs bewiesen daß er es kann, denn wenn das atomare Ende kommt, wäre niemand geholfen, denn niemand… Mehr
Zitat: „Doch den Hauptgegner sieht der Linken-Politiker naturgemäß woanders: „Noch nie waren Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit so gefährdet wie gegenwärtig. Einerseits von innen – wir haben die AfD – und..“
> Hahahaha….. -schon klar: „Noch nie waren Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit…“ blablabla.
Das Einzige was (auch) der Linken-Politiker tatsächlich gefährdet sieht, sind seine jährlich automatisch steigenden Diät-Bezüge und die Millionen an Steuergelder für deren NGO’s und mit Hämmern bewaffnete vermummten Möchtegernschläger. Denn wenn die Demokraten wie die AfD ans regieren kämen, dann wäre nämlich Empty mit der staatlichen Mästung der grünlinken NGO’s mit Steuermillionen.
Da sitzt er wieder, in seinen superjugendlichen Turnschuhen….geht ja nu gar nicht siehe auch frau Weidel AfD.
Trump redet „Schafsscheiß“….auch wenn ich herrn Guttenberg nicht mag (als politiker) hier hat er aber recht. Man kann weder Trump noch Putin trauen was das thema fieden angeht. Beide sind imperialisten und werden wenn nötig auch gewalt anwenden und da zählen auch keine verträge mehr die man mal gemacht hat.
„Man kann weder Trump noch Putin trauen was das thema fieden angeht.“
Das Thema „Frieden“ ist wohl gemeint. Wem trauen Sie denn bei diesem Thema? Frau Strack-Zimmermann, im Aufsichtsrat beim Rüstungskonzern Rheinmetall, Herrn Oberst a.D. Kiesewetter?
Gegen die proletenhaften Entgleisungen eines Elon Musk ist „…erzählt Schafsscheiß“ ein geradezu verbal flauschiges Wattebällchen. Und Musk trompetet seine Rundumbeleidigungen ja täglich per eigenem X-Kanal in die ganze Welt. Von dieser Reichweite können Maischberger und zu Guttenberg nur träumen.
Es steht Maischberger als auch KTvzG durchaus frei, einen eigenen X-Kanal zu eröffnen. Nur befürchte ich, das wird deren Reichweite nicht wesentlich erhöhen.
Vielleicht liegt das Reichweitendefizit ja eher daran, dass es relativ wenig Menschen interessiert, was die beiden zu sagen haben?
Es ist bezeichnend, auch für die Daumen hoch bzw. runter unter Ihrem bzw. meinem Beitrag.
Wenn Elon Musk die heftigsten verbalen Entgleisungen raus haut, dann ist das ok und wird gar gefeiert. Aber wehe, ein Deutscher traut sich, nur mal ansatzweise etwas ähnliches zu erwidern, dann gibt’s Daumen runter oder Empfehlungen, man solle sich auch eine X-Account zulegen. Also ob das einen Unterschied macht…
Ich darf freundlichst darauf hinweisen, den ‚X-Kanal‘ Musks ins Spiel zu bringen um die geringe Reichweite Maischbergers und KTvzG zu beklagen, war Ihre Idee. Und woraus lesen Sie in meinem Kommentar, dass ich Musk „feiern“ würde?
Nennen Sie doch mal eine Entgleisung von Musk.
Gerne auch mehrere.
Mit fast allem gescheitert….mit Ehe, mit Dissertation, als Politiker und dann der große Auftritt in ÖRR als Kronzeuge gegen erfolgreiche Politiker und Unternehmer….ganz nach dem Geschmack der links-woken Lügenmedien. Guttenberg – Adel auf dem absteigenden Ast – merkt anscheinend nicht einmal mehr wie er verwurstet wird!