Der Preis fürs Benzin sei viel zu hoch, der Staat müsse endlich etwas tun! Das sagt Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans – kurz vor der Landtagswahl. Die Deutsche Bahn will sich daraus einen Spaß machen und kommentiert das bei Twitter – und macht sich selbst lächerlich.
Die Bahn. Halt. Nicht lachen! Das ist noch nicht die Pointe. Die Deutsche Bahn versucht sich ein hipperes Image zu geben. Deswegen ist sie auf Twitter unterwegs. Und das unter dem Namen „Deutsche Bahn Personenverkehr“. Das ist zwar alles auch noch nicht die Pointe. Aber bei so viel Absurdem ist ein kleiner Zwischenlacher durchaus erlaubt.
Auch wenn der Accountname „Deutsche Bahn Personenverkehr“ sich eher nach Umsatzsteuervorerklärungsbescheid anhört als nach Humor, versuchte es die Bahn mit eben diesem Humor und hängte sich an einen Tweet von Tobias Hans ran. Der steht vor einer Tankstelle, hält sich die Kamera arg nah ans Gesicht ran und poltert los: Der Preis fürs Benzin sei viel zu hoch, der Staat müsse endlich etwas tun!
— Deutsche Bahn Personenverkehr (@DB_Bahn) March 8, 2022
Wer ihn nicht kennt. Tobias Hans ist kein Wutbürger. Also wenn, dann noch nicht lange. Eigentlich ist Hans Ministerpräsident im Saarland – wer lacht da? Das Saarland ist auch keine Pointe. Tobias Hans schon eher. Denn bevor er sich selbst als Wutbürger inszenierte, war Hans Merkelianer. Und als solcher gehörte es zu seinen vornehmsten Aufgaben, mit Hundeblick in die Kamera zu schauen und zu mahnen, dass ganz dringend was gegen den Klimawandel getan werden müsse. Etwa Benzin besteuern.
Nur konnte ja keiner ahnen, dass Benzin teurer wird, wenn die eigene Regierung es immer und wieder höher besteuert. Also zumindest Hans hielt das nicht für einen naheliegenden Gedanken. Oder auch nur für einen akzeptablen. Und hätte den wer geäußert, dann hätte der Hans dem aber mal so was von einem „Wutbürger“ in die Augenpartie reingeplärrt. Oder Klimaleugner. Oder Schlimmeres. Denn schließlich war der Hans ein Merkelianer. Da war Politik alternativlos. Wer das nicht akzeptierte, musste sich ausgrenzende Schimpfwörter gefallen lassen. Die Vielfalt an solchen Begriffen war divers.
Nun gibt es in der Demokratie immer noch diese lästigen Wahlen. Und da sieht es gerade so aus, als ob den Hans im Saarland keiner mehr will. Nicht mal mehr Wutbürger. Schon gar nicht mehr Wutbürger. Doch der saarländische Ministerpräsident ist immer noch Merkelianer genug, dass er bereit ist, eine politische Überzeugung schneller abzuwerfen als … An der Stelle ist dem Autor keine Metapher über etwas eingefallen, das so schnell geopfert wird wie die Überzeugung eines Merkelianers. Also sehr, sehr schnell halt.
Hans begehrt das politische Amt des Ministerpräsidenten, auch wenn er nicht so recht weiß, was er damit anfangen soll. Deswegen wirbt Hans in seinem Wahlkampf für sich. Und weil er die Wutbürger immer schon für blöd gehalten hat, ist es nur konsequent, wenn er darauf setzt, dass sie sogar so blöd sein könnten, ihn zu wählen.
Nach so viel blöd kommt die Bahn wieder ins Spiel. „Wenn es doch nur eine Alternative zum Auto gäbe …“, kommentiert der Account mit dem so poetischen Namen „Deutsche Bahn Personenverkehr“. Einen Spaß auf Kosten eines leichten Opfers gemacht. Herzliche Gratulation, könnte man schließen und so dann doch endgültig zur Pointe kommen. Aber einen Spaß auf Kosten eines leichten Opfers wollten sich auch andere machen.
Los ging die wilde Fahrt mit „Deutsche Bahn Personenverkehr“. Unter ihrem Kommentar: Alternative? Ja. Wenn die nur nicht so teuer wäre, schrieben Nutzer. Und unzuverlässig. Unpünktlich. Unflexibel. Lückenhaft im Angebot. Schlecht im Kommunizieren. Auch seien ihre Bahnhöfe so runtergekommen. Zudem müsse man eine Maske tragen, selbst wenn man der einzige im Abteil sei.
Kurzum: So richtig als Alternative für Deutschlands Autofahrer wahrgenommen wurde die Bahn nach dem Tweet nicht. Was die Suche nach der Pointe schwerer macht. Vielleicht müssen wir einfach damit leben, dass nach 16 Jahren Angela Merkel sehr, sehr viele Pointen in diesem Land auf der Straße liegen.
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Hänschen klein, ging allein in die Politik hinein…….nur kam er weder geläutert noch als Erwachsener zurück! Er war nie mehr als ein Statthalter von CDU-Gnaden mit der einzigen Qualifikation, dass sein Vater schon Politiker in diesem Land war. Dass er sich über die hohen Spritpreise echauffiert hat ja auch gar nix mit der Politik in diesem Land zu tun mit der Hans doch auch gar nix zu tun hat…….Diese Verlogenheit qualifiziert ihn in der politischen Kaste doch glatt für höhere Weihen!
Gestern abend in einem Spielfilm Werbung geschaut. Die Deutsche Bahn. Viele zufriedene und glückliche Fahrgäste in der Bahn und ein Liebespärchen ineinander schlafend versunken mit FFP2-Masken. Meine Frau, von Beruf Kinderkrankenschwester, schreckte auf und rief „So ein Blödsinn!“ Ich fragte, was denn los sei. Sie schaute mich strafend an und sagte, „Du schläfst wohl auch immer glücklich und zufrieden mit eingeschränkter Atmung?“
Wann erhöht die Bahn ihre Preise? Oder kaufen die zu vergünstigten Konditionen Strom ein?
Was passiert wenn sich „viele“ vom Benziner/Diesel verabschieden und rein elektrisch fahren? Verzichtet der Staat dann auf die Steuereinnahmen?
Könnte es sein, dass Strom bald ähnlich unbezahlbar wird wird wie Benzin, Diesel oder Heizöl?
Vielen Dank Frau Merkel.
Der berufslose, unqualifizierte Herr Hans hat uns Nichtgeimpften vor nicht langer Zeit zugerufen: „…ihr seid jetzt raus aus dem sozialen Leben!“ Wir werden ihm aus der Wahlkabine am 27. März zurufen: „Du bist jetzt raus aus der Staatskanzlei!“ Von diesem intellektuell doch sehr herausgeforderten Politclown werden wir demnächst hoffentlich nichts mehr hören.
Dem Manne kann geholfen werden: Diese wahnsinnig kurze Zeiteinheit, die Sie zu benennen suchten, ist ein „Schni“. Den (Ex-)Bürgern der DDR war das noch eher geläufig; es war die Zeitspanne, die man zum Abschalten brauchte, wenn Karl-Eduard „Sudel-Ede“ von Schnitzler auf seinem „Schwarzen Kanal“ wieder zu einem propagandistischen Angriff auf die „BRD“ (immer in Anführungszeichen!) blies. Ein anderer Aspekt verdient es ebenfalls beleuchtet zu werden: Der gute Herr Hans hat im Eifer des Gefechtes in seiner durchschaubar dämlichen, absolut gestellt wirkenden Twitterbotschaft (immerhin war er schlau genug, seinen aus in Steuermitteln betankten Dienstwagen aus der Kameraperspektive herauszuhalten…und demonstrativ weder Krawatte… Mehr
Das ganze Land ist ein Witz, Pointen suche ich allerdings vergeblich. Also ein schlechter Witz: Unstrukturiert, langatmig, unlogisch mit sprunghaften Wenden, weder Sinn noch Zweck ersichtlich, Ausgang vorhersehbar. Das einzige Merkmal eines Witzes ist, dass die ganze Politik der letzten Jahre auf fiktionalen Erzählungen fußt.
..Klar, die Preissteigerungen haben etwas mit dem Ukrainekrieg zu tun, klar haben sie auch mit Dingen zu tun, die die Regierung nicht beeinflussen kann….Ja, wenn wir doch noch mehr Wutbürger wie den Herrn Hans hätten! Ach Gott! Heulen mit den Wölfen! 90% der Preissteigerungen haben ihren Grund natürlich in der Regierung! Die Herren scheren sich einen Dreck um das Volk! Sie fahren ja steuerfinanziert! Und für den Fall, dass wider erwarten vielleicht das 2.oder 3. Fahrzeug der Familienflotte doch betroffen sein könnte, haben sie ja rechtzeitig am Jahresanfang wieder ihre Diäten erhöht. Wie ließ doch der Herr Bundeskanzler neulich wissen:… Mehr
Der Tobi hat bald wieder Zeit genug, um sein Studium wieder aufzunehmen. Ein Merkelianer weniger unter den Landesfürsten. Weiter so.
Es darf davon ausgegangen werden, dass im Fall des Falles ein warmes Plätzchen in Brüssel auf ihn warten wird. Finanziell ausgesorgt, auf unsere Kosten, hat er sowieso.
Also Hans ist sozusagen der bürgerliche Kandidat der CDU bzw. der gar nicht so Konservative der Merkelpartei. Die meisten anderen Parteien sind noch weiter links. Bleiben nur die FDP und die Schwefligen übrig für den konservativen Wähler.
Wie bitte, die FDP für konservative Wähler? Sie meinen evtl. die FDP
vor der BT Wahl, die FDP danach können Sie nicht meinen. Die FDP
hat doch reagiert, wie man es seit Jahrzehnten gewohnt ist, umgefallen.
Da hat Muttis Liebling zweifellos recht. Nicht nur Autofahren ist wahnsinnig teuer, weil von Wahnsinnigen mit Wahnsinnssteuern beaufschlagt. Und weil die eingenommene Kohle für ausufernde Wahnsinnsprojekte rausgehauen wird, ist das ein fortdauerndes und sich verschärfendes Problem.
Dass er das jetzt ändern und Steuererleichterungen durchsetzen möchte, finde ich ja total supi. Und ich bin mir sicher, er wird sich an seine Versprechen genauso lange erinnern wie der andere von der einstmals als liberal bezeichneten Partei.