„Wir beobachten dich!“ – Attacke auf Berliner Schulleiter

In Berlin-Neukölln wollte ein Angreifer den Schulleiter Hudhaifa Al-Mashhadani vor den in den Bahnhof einfahrenden Zug stoßen. Der Staatsschutz ermittelt. Die Schule, die Al-Mashhadani seit Jahren leitet, steht bereits seit längerer Zeit unter Polizeischutz. Sie ist immer wieder zum Ziel radikalisierter Israel-Hasser geworden.

picture alliance / Global Travel Images | Global Travel Images

Angriff auf den Leiter der Deutsch-Arabischen Ibn-Khaldun-Schule, Hudhaifa Al-Mashhadani: Der 44-jährige Schuldirektor, der sich seit Jahren für interkulturellen Dialog, Präventionsarbeit gegen Radikalisierung und für eine offene Auseinandersetzung mit islamistischen Strukturen einsetzt, wurde am Freitag am U-Bahnhof Rathaus Neukölln körperlich attackiert und anschließend mit dem Tod bedroht. Der Staatsschutz ermittelt.

Nach Angaben Al-Mashhadanis ereignete sich der Vorfall gegen 11 Uhr, als er gerade in eine stehende U-Bahn der Linie U7 einsteigen wollte. Ein unbekannter Mann soll ihn plötzlich und „mit erheblicher Kraft“ von hinten gestoßen haben – just in dem Moment, als der Zug in den Bahnhof einfuhr, sagte der Schuldirektor dem Tagesspiegel.

Nur dank einer schnellen Reaktion sei ein Sturz in den Gleisbereich verhindert worden. Anschließend habe der Täter ihm mit eindeutigen Gesten gedroht, darunter eine als „Tötungsgeste“ interpretierte Bewegung sowie ein Zeichen, das suggerieren sollte: „Wir beobachten dich.“

Angreifer trug die Kufiya

Der Angreifer soll einen langen schwarzen Mantel und eine rote palästinensische Kufiya getragen haben. Die Polizei wertet derzeit Videoaufnahmen aus und sucht nach weiteren Zeugen. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts übernahm den Fall aufgrund des möglichen politischen Hintergrunds.

Die Schule, deren Leitung Al-Mashhadani seit Jahren verantwortet, steht bereits seit längerer Zeit unter Polizeischutz. Sie ist in der Vergangenheit immer wieder zum Ziel radikalisierter Israel-Hasser geworden, unter anderem wegen Projekten, die den Austausch zwischen arabischen und jüdischen Jugendlichen fördern. Dazu gehören organisierte Synagogenbesuche sowie Initiativen zur Radikalisierungsprävention. Als Generalsekretär des Deutsch-Arabischen Rates setzt Al-Mashhadani sich zudem öffentlich gegen extremistische Netzwerke ein – ein Engagement, das ihn wiederholt zur Zielscheibe feindseliger Gruppen gemacht hat.

Unmittelbar nach dem Angriff veröffentlichten die Ibn-Khaldun-Schule, der Deutsch-Arabische Rat sowie mehrere jüdische, kurdische und arabische Organisationen eine gemeinsame Solidaritätserklärung. Darin verurteilen sie die Tat und fordern eine zügige Aufklärung. Die Attacke sei „ein Angriff auf einen Menschen, der Brücken baut“, heißt es.

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) reagierte: Der Angriff auf Al-Mashhadani „erschüttere ihn zutiefst“, erklärte er auf X, und betonte, Gewalt dürfe niemals ein Mittel in der politischen Auseinandersetzung werden.

Der Vorfall verdeutlicht eine zunehmende Atmosphäre der Einschüchterung, die sich insbesondere gegen Menschen richtet, die aktiv für Dialog und demokratische Werte eintreten.

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Kommentare ( 20 )

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fluffy_bird
25 Tage her

Erfreulich ist es ja, dass die Solidaritätsbekundungen offenbar ja auch von arabischer/kurdischer beziehungsweise muslimisch-islamischer Seite kamen. Leider kann man das ja nicht unbedingt als selbstverständlich voraussetzen. Aber wenn es passiert, kann man das durchaus auch einmal loben und herausstellen.

AlNamrood
25 Tage her

Auch hier gilt: Anarcho-Tyrannei

Personenschutz und „Durchgreifen“ vom Staat geht, das sehen wir. Nur nicht bei bestimmten geschützen Gruppen.

MeHere
26 Tage her

Wer hier zuwandert, hat sich anzupassen – DEUTSCH-ARABISCHE-Schule – was soll das bitte ? In Einzelfällen bestimmt eine gute IDEO, aber als Mainstream BULLSHIT – typisch SPD DRECK (SPD gehört ohnehin aus den Parlamenten abgewählt – sieh auch den tollen Auftritt von Lars Notgeil in Peking – völlig Prolet)

fluffy_bird
25 Tage her
Antworten an  MeHere

Ich kenne diese Schule nicht. Aber Schulen gibt es unendlich. Es gibt auch deutsche Schulen in vielen ausländischen Städten. Vorrangig aber keinesfalls nur von Kindern von Botschaftsangehörigen besucht. Umgekehrt geht es für andere Länder in Deutschland natürlich genauso.

Es gibt auch christliche Schulen oder jüdische Schulen. Es gibt Schulen nach Walldorf Pädagogik oder Montessori Pädagogik und so weiter und so fort.

Manfred_Hbg
26 Tage her

Zitat: „Unmittelbar nach dem Angriff veröffentlichten die Ibn-Khaldun-Schule, der Deutsch-Arabische Rat sowie mehrere jüdische, kurdische und arabische Organisationen eine gemeinsame Solidaritätserklärung. Darin verurteilen sie die Tat und fordern eine zügige Aufklärung. Die Attacke sei „ein Angriff auf einen Menschen, der Brücken baut“, heißt es.“ > Na, zumindest etwas an Beistand für diesen Schulleiter. Wobei sich die Behörde hier aber auch mit Blick auf die scheinbaren Zu- und Mißstände in dieser Schule vielleicht fragen und überlegen sollte, ob dieser Schulleite nicht auch einen Polizeischutz an die Seite gestellt bekommen müßte? – – – UND was nun „Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner… Mehr

Gerd Sommer
26 Tage her

Versuchter Mord, bin gespannt ob die Berliner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen so zügig einstellt wie bei den Brandanschlägen in HH….-(((

CasusKnaxus
26 Tage her

Grausame Realität in der sog Hauptstadt. Mal sehen wie gut die BVG Kameras im Shithole sind. Sollte eigentlich kein Problem sein, das Stück Sch..ß.. irgendwo auf Bild zu haben, aber wahrscheinlich ist da wieder alles kaputtgespart. Man kann dem Mann nur Gutes wünsch

Ho.mann
26 Tage her

Der Raum, in dem der Elefant steht, muss jetzt aber haltungsmedial vergrößert werden, damit der polit-mediale Komplex ihn noch länger übersehen und verleugnen kann und damit seine Verlogenheit länger mit der angeblich antisemitischen Gefahr von rechts begründen kann. Dabei befördert und importiert unsere politische Klasse bewusst und massenhaft den Antisemitsimus, der sich jetzt in seiner ganzen Hässlichkeit bei uns entfaltet.

prague
26 Tage her

Die Gehirwäsche auf beiden Seiten wirkt, Die Muslime werden in ihren Mosches Gehirngewaschen und wir von ÖRR und Haltungsmedien. Die Meisten Menschen haben ihren gesunden Menschenverstand verloren, obwohl, wenn man sich mit offnen Augen auf die Strassen, oder in die Schulen umschaut, könnte man es , wenn man wollte sehen und in den Mosches wird fast nur gegen Deutsche gehetzt. Wenn die Muslime nachdenken würden, könnten sie auch sehen, wie man ihnen hilft, mit Geld, mit Wohnungen und mit med. Versorgung, aber das wollen sie auch nicht sehen. Die Gehirnwäsche hat Konjuktur.

AlNamrood
25 Tage her
Antworten an  prague

Die Moscheen lehren genau das, was im Koran steht.

Deutsche
26 Tage her

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erklärte: „Gewalt dürfe niemals ein Mittel in der politischen Auseinandersetzung werden.“
Hat er das schon dem Steinmeier und dem Rest des Kartells gesteckt ? Oder ist das wieder mal als blumige Worthülse gedacht … bis zum nächsten Mal.

Deutscher
26 Tage her

Mal ne andere Frage: Wozu brauchen wir eine deutsch-arabische Schule?

AlNamrood
25 Tage her
Antworten an  Deutscher

Die eigentliche Ironie ist doch, dass die Schüler dort vermutlich besser Deutsch UND Arabisch sprechen als der Bodensatz der sich an den öffentlichen Schulen tummelt.