Stiko-Chef Mertens: Impfungen bieten keinen längerfristigen Schutz vor Corona-Infektion

Die Aussagen von Pharma-Vertretern vor dem EU-Covid-Ausschuss machten den Anfang. Zentrale Teile des Corona- und Impfnarrativs brechen derzeit weg. Nun revidiert auch die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Impf-Empfehlung.

IMAGO/IPON

Langsam, ganz allmählich kommt die Realität auch in Deutschland an. Man weiß nicht, ob es an einem Gesundheitsminister liegt, für den Fakten weniger wichtig sind als Haltung, oder an einer generellen Langsamkeit der politischen Entscheider. Es ging los mit deutlicher Kritik an einer Pfizer-Direktorin im EU-Covid-Sonderausschuss. Nun werden immer mehr problematische Aspekte der Corona-Impfstoffe zum öffentlich diskutierten Thema.

Einer, der stets so weit geht, wie es ihm sein Amt erlaubt, ist dabei der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission Thomas Mertens, der im November letzten Jahres sagte, dass er ein sieben- oder achtjähriges Kind gar nicht impfen lassen würde. Schon das brachte dem Arzt und Virologen heftige Kritik aus politisch Kreisen ein, von Ministerpräsidenten aus Mecklenburg-Vorpommern und Bayern etwa.

Nun betätigt sich Mertens erneut als Bremser im Lokhäuschen. Laut Mertens werden die Infektionszahlen zum Winter zwar wieder steigen, dies stelle aber keineswegs ein Argument für weitere Impfungen dar. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte Mertens, dass die Impfungen „keinen längerfristigen Schutz vor einer Corona-Infektion“ bieten, auch wenn er unterstellt, dass sie individuellen Schutz vor Hospitalisierung bieten könnten: „allerdings wohl vor einem schweren Verlauf“. Bemerkenswert: Auch diese Aussage kommt nicht ohne Abschwächung („wohl“) aus. Eine zweite Boosterimpfung (entsprechend der vierten Impfung in Serie) wird die Stiko deshalb auch weiterhin nur für Über-60-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen empfehlen.

Gegen medizinische Empfehlungen unter dem Motto „Viel hilft viel“

Noch im Februar hatte die Stiko eine Empfehlung für die vierte Impfstoff-Dosis vorbereitet und war davon ausgegangen, dass „eine gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion“ erreichbar sei. Aber für Mertens ging es schon zu diesem Zeitpunkt ausdrücklich nicht mehr „um epidemiologische Effekte“. Zu der Impf-Empfehlung für alle kam es folglich nicht. Im Juli widersprach Mertens dem Gesundheitsminister, als Lauterbach eine vierte Impfung für alle Bürger, auch für Jüngere, ins Gespräch brachte. Mertens damals zur Welt: „Ich halte es für schlecht, medizinische Empfehlungen unter dem Motto ‚Viel hilft viel‘ auszusprechen.“

Damit ist das Feld abgesteckt. Die neue Nicht-Impfempfehlung der Stiko für den Großteil der Bevölkerung läutet eine Rückkehr zur gesundheitspolitischen Normalität ein. Die „Impfung“ hat nichts mit einem Schutz der Allgemeinheit zu tun, weil sie eben nicht vor einer Infektion schützt, auch nicht vor einer Erkrankung, die durchaus unangenehm sein kann.

Es bleibt – für den Moment – nur noch eine Zuflucht der Impf-Apologeten: Die Impfung schütze vor einem schweren Verlauf. Auch das wird nicht jeder bestätigen wollen, es relativiert aber, wie gesagt, den Charakter der Impfung eindeutig von der Public-Health-Maßnahme zur individuellen medizinischen Entscheidung, die jedem Einzelnen zusteht.

Gesundheitsminister fordern Ende der sektoralen Impfpflichten

Vom Tisch sollten damit auch alle Impfpflichten sein, die richtigerweise zum Jahresende auslaufen. Das fordern nun ja auch die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen. Die Fast-Allparteien-Koalition aus SPD, CSU, Linkspartei und Grünen (diese Parteien stellen die vier Gesundheitsminister) mutet kurios an – noch kurioser, dass diese systemerhaltenden Parteien das einst vermeintlich dringend gebrauchte Instrument der Impfpflicht für das Pflegepersonal so leicht aus der Hand geben. Aber leicht ist vielleicht nicht das richtige Wort. Tatsächlich stehen die Landesminister unter Druck durch den sich auftuenden Pflegekräftemangel, der durch die Impfpflicht verschärft wird. „Die einrichtungsbezogene Impfpflicht bringt uns mehr Schaden als Nutzen“, sagt etwa CSU-Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Man brauche „jede verfügbare Arbeitskraft in Medizin, Pflege und Eingliederungshilfe“.

Die Rechtfertigungen vor allem der linken Politiker sind teils amüsant. So behauptet der Grüne Manfred Lucha, Gesundheitsminister in Baden-Württemberg, dass die Impfpflicht im Gesundheitswesen nur als Vorreiter einer allgemeinen Impfpflicht einen Sinn ergab. Da diese aber an verfassungsrechtlichen Bedenken scheiterte, könne man etwas Ähnliches auch den Mitarbeitern des Gesundheitswesens nicht mehr zumuten. Was sich so verrät, ist das rein instrumentelle Politikverständnis der Grünen. Eine Teil-Impfpflicht ist für Lucha offenbar ein propagandistisches Meisterstück, das nur den Boden bereiten sollte für die Impfpflicht aller Menschen.

Auch die thüringische Gesundheitsministerin Heike Werner träumt weiterhin von einer hohen Impfrate durch eine Werbekampagne, wie sie der Gesundheitsminister Lauterbach derzeit auf Steuerkosten, mit sicher mäßigem Erfolg durchführen lässt. Auch in einer Dokumentation des sonst stramm linken Kultursenders arte kamen nun Fachstimmen zu Wort, die die Vermeidung von Atemwegsinfektionen durch Impfung in den Arm schlicht ins Reich der Fabel verwiesen.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 84 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

84 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Kalliope
1 Jahr her

„Einer, der stets so weit geht, wie es ihm sein Amt erlaubt…“ Herr Mertens hat es sicher nicht leicht und ich glaube, dass er einigen Druck aushalten muss. Vielleicht ist es etwas einfacher für ihn geworden, seit Herr Stöhr im Expertenrat sitzt? Der Chefpathologe der Uni Heidelberg, Herr Schirrmacher, hat eine 180-Grad-Wende hingelegt, die sich sehen lassen kann. Im Ärzteblatt v. 02.08.21 erschien der Artikel „Heidelberger Pathologe pocht auf mehr Obduktionen von Geimpften“. Etwas später hat er sich vollständig aus dem Thema zurückgezogen, zur völligen Fassungslosigkeit einiger Pathologie-Kollegen. Sicher hat das nichts mit den Millionenspenden der BMGF an Heidelberger Universitätsinstitute… Mehr

Riffelblech
1 Jahr her

Hinsichtlich dieser sog. Coronaerkrankung ,die nie anders als eine virale Grippe war und ist wurden Millionen Menschen verängstigt ,zum medizinischen Versuchsobjekte gemacht . 6 Mäuse dienten als Testgrundlage ,alle starben ,dann wurde dieser Impfstoff unter Vorbehalt freigegeben .Mit grauenhaften Folgen ! Behaupteten die Befürworter mit Schaum vorm Mund wie toll der Impfstoff hülfe stellte sich heraus das die angeblich 20 mio Geretteten reine Hochrechnungen waren . Es gibt bis Heute keine verlässliche Zahl an— mit COVID Erkrankte,Verstorbene ,Impfreaktionen und tödliche Impfzwischenfälle . Weil diese Verbrecher es nicht offenlegen wollen und können . Wenn man von Verbrechen gegen die Menschheit spricht… Mehr

Ulrich
1 Jahr her

Heute als Aufmacher in der „Thüringer Allgemeine“, dem Amtsblatt der Regierenden schon zu DDR-Zeiten (damals „Das Volk“): „Warnung vor Dreifach-Welle – Neben Corona gibt es jetzt schon Influenza und Pneumokokken, Experte rät zu Maskenpflicht“. Und der Leitartikler malt das Menetekel einer klinischen Triage auf die erste Seite. Einmal ganz abgesehen von der Tatsache, dass Corona und Influenza virenbedingte Krankheiten und Pneumokokken bakterielle Krankheitserrreger einer(!) Form der Lungenentzündung sind (Klugscheißermodus aus), wird hier wieder auf der Klaviatur von Panik und Angst herumgeklimpert. Die Menschen sollen weiter an die Spritze als allein seeligmachendes Mittel zur Krankheitsbekämpfung getrieben werden. Kein Wort zur Stärkung… Mehr

Petra G
1 Jahr her

Das sagt ausgerechnet der, der die Gen-Therapie an Kleinkindern und Babys für sinnvoll hält! Die „Impfung“ schützt nicht im mindesten vor einer Infektion und offensichtlich auch nicht vor einem schweren Verlauf….. im Gegenteil: Mit jeder zusätzlichen Injektion dieser toxischen Plörre steigt das Risiko einer weiteren Infektion und / oder eines schweren Verlaufs (ADE). Aber halt, das heißt ja jetzt „Long Covid“ und hat mit der Spritze nichts zu tun…… PS: Dieses Jahr sind in meinem direkten Umfeld SIEBEN Bekannte, oder Freunde, zwischen 50 und 60 Jahre alt, „plötzlich und unerwartet“ verstorben….Hirnschlag, Thrombosen, Embolie, Herzinfarkt…. alle mind. zweifach gespritzt….. kann natürlich… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Petra G
Denk Rebell
1 Jahr her

Stellt sich die Frage wieso hat es so lange gedauert bis Sie zu dieser Erkenntnis gelangt sind obwohl seit 2,5 Jahren Kritische Experten darauf hinwiesen?
Wie groß war der Druck und für was hat es sich gelohnt.

Melante
1 Jahr her

Ich war so frei, an Herrn Lauterbach zu schreiben: Sehr geehrter Lauterbach, was ist los mit Ihnen? Sie predigen uns Impfungen, die niemenden schützen. Masken, die niemanden schützen. Aber geben „Gras“ frei? Hass und Hetze? Ja. Als Altenpfleger sehe ich doch, was die Impfungen bringen. Was die Masken. Habe aber gute Freunde verloren an Cannabis, die in Psychosen verschwanden und nie zurückkehrten. Manche nur emotional nicht, andere, mit einem Strick um den Hals, unwiederbringlich. Sie betrachten uns Pfleger als Material, das ineffektiv eingesetzt wird, das die Essenz Ihrer Aussage. Wir betrachten Sie als einen Minister, der überflüssig erscheint. Wen meinen… Mehr

Ananda
1 Jahr her

Hier hilft nur ein „Corona Impfstoff Wirkungs Leugner Gesetz“ im Zusammenspiel mit der Bestrafung Staats „delegitimierender“ Äußerungen.
Geht ja nun gar nicht, dass das Regime kritisiert wird oder die Wahrheit tatsächlich mal ausgesprochen wird. … Und wenn wir schon dabei sind, die Heizung für den Weltfrieden und das Weltklima verbindlich auf maximal 3 Grad drehen.
Lang lebe Habeck.

Till Eulenspiegel
1 Jahr her

Ich werde immer misstrauisch, wenn in Userforen ohne Ausnahme nur die gleiche Meinung zu einem Thema vertreten wird. Auch bei Tichys Einblick. Trotzdem schätze ich TE sehr und habe es auch abonniert.

Ulrich
1 Jahr her
Antworten an  Till Eulenspiegel

Ach, ich habe hier ebenso wie auf der Achse schon kontroverse Meinungen gelesen.Und es ist gut, auch die Meinungen Andersdenkender zu erfahren. Das schärft die eigene Argumentation, auch ohne dem anderen Dummheit vorzuwerfen. Schlimm nur, dass in anderen Online-Portalen der Zensor zuschlägt, wenn zu viele gegenteilige Meinungen geäußert werden. Deshalb habe ich mich schon vor Jahren von SPON u.ä. zurückgezogen.

daniela kirnes
1 Jahr her

Es ist doch ganz einfach! Jeder sollte das für sich selbst entscheiden. Was die Kinder angeht, liegt die Verantwortung bei den Eltern. Ärgerlich ist nur, das Lauterbach sinnlose 50 Millionen für einen Rundbrief ausgegeben hat, den jeder halbwegs vernünftige Mensch achtlos in der Müll Tonne entsorgt hat.

Julischka
1 Jahr her
Antworten an  daniela kirnes

„Ärgerlich ist nur…“? Also ich kenne kaum jemanden der sich die Spritzen aus Überzeugung geben ließ, sondern sie wurden genötigt und erpresst, weil sie ansonsten den Job, Freunde, Familie etc. verloren hätten und viele wollten weiterhin reisen, ins Kino und ins Restaurant!

verblichene Rose
1 Jahr her

Leider bin ich durch meine Arbeit in der Woche (häufig zusätzlich sonntags!) für knapp 60 Arbeitsstunden gefesselt.
Und die anderen, die Zeit hätten, kleben sich auf Strassen fest.
Da bleiben nicht sehr viele übrig, die diesem Wahnsinn ein Ende bereiten könnten. Traurig, aber wahr.