Kreml-Chef Wladimir Putin hat den von ihm befohlenen Krieg gegen die Ukraine auf eine Ebene mit dem Großen Nordischen Krieg unter Russlands Zar Peter I. gestellt und von einer Rückholaktion russischer Erde gesprochen.

Auftritt Wladimir Putins vor jungen Unternehmern am gestrigen 350. Geburtstag von Peter dem Großen, der sich als erster russischer Zar den Titel Imperator und mit seinen Eroberungen Russland einen Zugang zur Ostsee gab – als „Fenster nach Europa“: Seit der Zeit hat sich laut Putin fast nichts geändert, auch damals habe kein europäischer Staat das Gebiet als russisch anerkannt. Peter der Große habe das Gebiet um die heutige Millionenstadt St. Petersburg nicht von den Schweden erobert, sondern zurückgewonnen.
Auf orf.at ist zu lesen: „Kreml-Chef Wladimir Putin hat den von ihm befohlenen Krieg gegen die Ukraine auf eine Ebene mit dem Großen Nordischen Krieg unter Russlands Zar Peter I. gestellt und von einer Rückholaktion russischer Erde gesprochen. Peter habe das Gebiet um die heutige Millionenstadt St. Petersburg nicht von den Schweden erobert, sondern zurückgewonnen. ‚Offenbar ist es auch unser Los: Zurückzuholen und zu stärken‘, zog Putin laut der Nachrichtenagentur Interfax Parallelen zum Ukraine-Krieg.“
— Illia Ponomarenko 🇺🇦 (@IAPonomarenko) June 9, 2022
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Nun ja, nach „Karl den Großen“ haben wir nun auch noch einen „Imperator Putin der Große“.
Schaun wir doch mal, welchen „Helden“ wir als nächstes noch geschenkt bekommen werden…
Jeder, der auf emotionaler Ebene eine Symathie für Putin hat, wird nicht nur aufmerksam zuhören, was der große Meister zu sagen hat. Er wird begeistert sein vom großartigen historischen Kontext den sein geschichtlich beschlagener Anführer herstellen kann. Der Anhänger selbst könnte das selbst ja nicht. Dazu hat er weder die historischen Details zur Hand, noch könnte er komplexe Machtverhältnisse und Ereignisse von damals mit heute in Verbindung bringen. Er beschäftigt sich deshalb mit dem großartigen Intellekt seines geliebten Führers, und seinem gewandten und trotzdem bodenständigem Auftreten, und nicht mit den Toten, Verwundeten, Vertriebenen, und den materiellen Zerstörungen, die sein geliebter… Mehr
Ukrainische Propaganda spricht neulich von 100 eigenen Gefallenen pro Tag, jemand nannte hier mal die Zahl 1500 – welche dürfte stimmen?
https://www.welt.de/politik/ausland/article239300479/Bilanz-des-Krieges-Ukraine-spricht-von-rund-10-000-gefallenen-Soldaten.html
Ferner sollen Waffen und Munition ausgehen – dennoch bleibt die Eroberung Krims unter den Zielen? Vor zwei Wochen schrieb ein CDU-Parteisoldat in einem Webforum, Ukraine gewinne aktuell den Krieg, was nur „Putintrolle“ nicht glauben würden – dann wüsste ich nicht, wieso Waffen oder Munition geschickt werden sollten. Irgend etwas dürfte hier widersprüchlich sein.
Zurückholen? Die drei bis fünf tägige Aktion zur Heimholung der Ukraine nach Mütterchen Russland dauert schon über 100 Tage und wurde mangels Erfolgsaussichten auf den Donbass reduziert.
Der Mann hat jeden Kontakt zur Realität verloren.
„Peter der Große habe das Gebiet um die heutige Millionenstadt St. Petersburg nicht von den Schweden erobert, sondern zurückgewonnen.“ Soweit mir bekannt haben Schweden und Novgorod/Moskau mehrfach um das Gebiet gestritten und über einen Zeitraum von grob ~500 Jahren hat es mehrfach den Besitzer gewechselt. Das sumpfige und kaum besiedelte Gebiet war für Schweden nur soweit interessant, dass es Novgorod/Moskau den Zugang zum Baltikum versperren konnte und damit einen potenziellen Konkurrenten im Ostseehandel fernhielt. Peter hat nur dafür gesorgt, dass das Gebiet dauerhaft, zumindest bis heute, russisch ist. Dafür hat er in einem unglaublichen (und geradezu gewalttätigen) Kraftakt St. Petersburg… Mehr
Historisch gesehen kann immer jemand kommen und Ansprüche auf irgendetwas geltend machen, haben doch Völkerwanderungen, Aus- und Einwanderungen, Kollonialismus und Imperialismus, Vertreibungen etc. im Laufe der Menschheit viel Bewegung in Be und Umsiedlungen gebracht.Und so nannte bereits Kant zwei Voraussetzungen für den „ewigen Frieden“: Anerkennung eines Status Quo und keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates.Bei der Gründung der UNO hätte man auch dies einfließen lassen müssen, sowie dieser Institution auch die Fähigkeit verleihen müssen, das zu garantieren. Stattdessen hat man einenPapiertiger erschaffen, der gerade bei seiner wichtigsten Aufgabe versagen musste und zum Spielball der verschiedensten Interessen seiner Mitglieder… Mehr
Ganz im Gegenteil. Die UNO hat zu viel Einfluss und mischt sich in die Belange souveräner Völker ein. Nichts wird korrumpierter sein als eine Eine-Welt-Regierung, denn sie wird absolute Macht haben. Es braucht Wettbewerb und auch die Möglichkeit auszuwandern in besser funktionierende Systeme und Staaten, die miteinander konkurrieren.
„ Anerkennung eines Status Quo und keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates.Bei der Gründung der UNO hätte man auch dies einfließen lassen müssen“
Ernsthaft? Als die UNO gegründet wurde, bestand die meiste Welt aus Kolonien westlicher Länder (angefangen mit Indien/Pakistan/Bangladesch), was hätte bis heute bleiben müssen. Veränderungen sind in der Geschichte normal – die Frage, WIE diese durchgeführt werden.
Und dafür müssen 10tausende Menschen sterben?
Damit im laufe der Geschichte wieder andere 10tausende sterben für andere Grenzen.
Was soll das?
Einen Teil der Rede auf der Veranstaltung hat Röper über das oben Geschriebene hinaus ins Deutsche übersetzt.
Na, wenn dem so ist… Make Ostpreußen teutsch again! Aber nur in dem Zustand von vor 1945. Also, liebe Russkis, baut’s erst amal Königsberg, Insterburg, Wehlau etc. wieder auf, und versetzt dann Eure Grenzpfähle… …jo, dem guten Herrn ist irgendwas auf die Psyche geschlagen. Diese Art von Politiker (m/w/d) hat’s immer wieder gegeben, hier wie dort. In deren Welt macht das alles auch Sinn. Ich habe lange Zeit Putin als ein sehr notwendiges Gegengewicht zum durchgeknallten Westen gesehen, und hätte mir sogar vorstellen können, in Rußland zu leben. Kamtschatka, z. B., da hätte es die für mich als Vulkanologen notwendigen… Mehr
Nicht vergessen, dass es schon schlechter begründete Angriffskriege gab. Ich sag nur Massenvernichtungswaffen. Russland führt einen Angriffskrieg, keine Frage, aber mir will nicht in den Schädel hinein wieso das auf einmal so schlimm ist. Wenn die Amerikaner das, abgesehen von den 4 Jahren Trump, so ungefähr einmal pro Jahr machen (Vorsicht, leichte Übertreibung). Selbst Deutschland hat seit der Wiedervereinigung zwei Angriffskriege in Jugoslawien und Afghanistan geführt, bzw. drei, wenn man 1992 in Bosnien mitzählen möchte. Warum ist es nur schlimm wenn Russland es tut? Für mich ist das Heuchelei.
Statt ewig zu diskutieren, wer wann wie angefangen hat, wäre konstruktiver nachzudenken, wie es enden sollte – und es kann wohl nicht heißen, sämtliche Wünsche westlicher Seite erfüllen.
Und es könnte gut sein, dass die Ostukrainer sich gerne „zurückholen“ lassen. Die Westukrainer hingegen haben auf eine wirtschaftlich sinkende EU gesetzt, die sich selbst gerade deindustrialisiert. Spätestens in 10 Jahren werden die Westukrainer realisieren, dass die EU nicht zur Verbesserung ihres persönlichen Wohlstandes beigetragen hat und sie werden sich enttäuscht abmelden und auf einen Job im Osten hoffen. Am Ende setzt sich die Realität durch.
Alle anderen Ostblock EU-Staaten haben wirtschaftlich und finanziell massiv vom EU Beitritt profitiert.
Das würde die Ukraine auch. Natürlich zu lasten der bisher reichen EU-Länder. Stichwort Schuldenunion. Aber dennoch.
Zu glauben das Russland irgendwann in den nächsten 50-100 Jahren wirtschaftlich besser als die EU dasteht, ist mehr als unrealistisch.
Da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens.
Also klappen wir das Marchenbuch mal wieder zu.
Am Ende setzt sich die Realität durch.
Auch bei den Russen und ihren ergebenen Fans.
M. E. ist die Ukraine mittel-und langfristig der Gewinner. Russland zerstört aktuell die komplette Industrieinfrastruktur. Die Ukraine wird mit jeder Menge an finanzieller Unterstützung durch die EU nach dieser Zerstörung mit die modernste Industrie aufbauen. Alles Neu, alles hoch effizient. Davon bin ich überzeugt. Bei uns in süddeutschland war dies nach dem WK II ähnlich. Die Franzosen haben alles als Reparation abgebaut und mitgenommen. Danach war Frankreich jedoch kaum noch wettbewerbsfähig.
und wenn die Ukraine jetzt wirklich im Schnellverfahren in die EU aufgenommen wird, dann wird es diese zerreissen.
Naja, wenn man sich Rußland so anschaut, das wurde schon in den 90ern deindustrialisiert. Und seitdem hat es sich nicht einen Schritt vorwärts bewegt. Weretwas kann, oder hat, geht ins Ausland. Der Rest wird entweder mit steuerfinanzierten Jobs oder billigem Fusel bei Laune gehalten. Insbesondere gutausgebildete Frauen verlassen scharenweise das Land.