Merz unter Druck: Stimmung für den Kanzler so schlecht wie noch nie

Eine klare Mehrheit der Bürger ist mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden, nur noch 25 Prozent (minus 2 Prozentpunkte) halten das Handeln von Friedrich Merz für gut.

picture alliance / dts-Agentur

Eine neue INSA-Umfrage zeigt, dass das Vertrauen in die seit gut einem halben Jahr regierende schwarz-rote Koalition einen neuen Tiefpunkt erreicht hat. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz verliert weiter an Rückhalt. Doch trotz der wachsenden Unzufriedenheit im Land bleiben die Kräfteverhältnisse in der Sonntagsfrage nahezu unverändert. Das Bild einer verunsicherten, aber politisch festgefahrenen Wählerschaft zeichnet sich immer klarer ab.

Laut der aktuellen Erhebung sind 67 Prozent der Befragten unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung – so viele wie nie zuvor in der bisherigen Amtszeit. Nur 22 Prozent äußern Zustimmung, zwei Punkte weniger als noch am 7. November. Dieser Abwärtstrend spiegelt sich auch in der Bewertung des Kanzlers wider: Nur noch 25 Prozent halten seine Arbeit für gut, gegenüber 27 Prozent bei der letzten Befragung.

Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die bereits seit Monaten sichtbar ist. Schon im Frühjahr zeigten mehrere Umfragen, dass die anfängliche Aufbruchsstimmung nach Regierungsbildung schnell verflogen war. Im März, Juni und September lag die Zufriedenheit mit der Koalition deutlich unter den Erwartungen. Konflikte über Miassenzuwanderung, Energiepolitik und Sparmaßnahmen im Bundeshaushalt hatten die Stimmung zusätzlich belastet. Dass nun ein neuer Tiefpunkt erreicht wurde, kommt daher nicht überraschend – er bestätigt den kontinuierlichen Vertrauensverlust der vergangenen Monate.

AfD bleibt mit 26 Prozent stärkste Partei

Bemerkenswert stabil bleibt allerdings die Sonntagsfrage: Würde am kommenden Sonntag gewählt, käme die CDU/CSU unverändert auf 25 Prozent, die SPD bliebe bei 15 Prozent. Die AfD hält mit 26 Prozent ihren Wert aus der Vorwoche und bleibt damit stärkste Kraft. Die Grünen erreichen 11 Prozent, die Linke fällt leicht auf 10 Prozent. BSW (4 Prozent) und FDP (3 Prozent) würden weiterhin an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Für den „Sonntagstrend“ wurden vom 17. bis 21. November insgesamt 1208 Menschen befragt, die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,9 Prozentpunkten. Eine ergänzende Befragung vom 20. und 21. November mit 1004 Teilnehmenden stützt die Ergebnisse und zeigt erneut, wie tief die Unzufriedenheit inzwischen verankert ist.

Ob die Koalition dieses Stimmungsbild noch drehen kann? Die politische Großwetterlage wird für Friedrich Merz und seine Regierung zunehmend rauer.

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Kommentare ( 23 )

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23 Comments
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Siggi
21 Tage her

Der politisch Impotente will es einfach nicht wahrhaben, dass er gescheitert ist, trotz großer Fresse. Immer noch denkt er, er kann alle einfach vollquatschen. Auf der Weltbühne ist er zum Kasper verkommen, im eigenen Land verhasst. Nebenbei radikalisiert sich der Koalitionspartner mit einem weiter3n kräftigen Ruck in Richtung Antifa. Antifa und SPD sind bald ein und die selbe Sache. Das diese desaströse Gemengelag aus einem Wahlbetrüger und einer und einem Linksextremen nicht funktionieren kann, war doch eigentlich jedem von Anfang an klar. Welchen Wahlversprechen hat diese Halbstarke nicht ins Gegenteil verkehrt. Die einzigen Dinge die weiterhin funktionieren, sind der Import… Mehr

Or
22 Tage her

„nur noch 25 Prozent (minus 2 Prozentpunkte) halten das Handeln von Friedrich Merz für gut.“

Ernsthaft !
Saufen die Lack, leben die im Wald … unter einem Stein ?

P. Pauquet
22 Tage her

„Am Anfang war das Wort. Und der Ungeist Friedrichs schwebte über Allem. Und als das Wort verweht war, hörte man Sätze. Alsbald Texte. Ohne Inhalt und Bedeutung. Die Wirrnis war groß, und das große Unverständnis begann.

Neu Babylon manifestierte sich nun endgültig, und ein Teil der Menschheit wart verloren im Geist und mit dem Leben.

Ich bin Friedrich!“

(Genesis Neuzeit um 2024/2025 Folgende)

OJ
22 Tage her

Keine Sorge liebe Wähler, Merz und Klingbeil werden bis 2029 durchhalten.
Sie sind so verbissen an der Macht wie sich eine Borreliose-Zecke am Menschen verbissen hat❗

Deutsche
22 Tage her

„Merz unter Druck“. Na wie kommt denn das?
Ist es die Weihnachtsmarkt Bomben Zeit oder etwa dass große Teile der Gemeinden quasi bankrott sind weil ihnen bis zu 90 Prozent der Gewerbeeinnahmen wegbrechen ??? Ein „Nebeneffekt“ der gezielten Industrievertreibung und -vernichtung.

Guzzi_Cali_2
22 Tage her

Der einzige Grund, warum sich die CDU noch einigermaßen stabil bei 25% halten kann, liegt AUSSCHLIESSLICH bei den Mittelstrahlmedien. Die Prozente für die CDU purzeln in gleicher Geschwindigkeit, wie die Mittelstrahlmedien an Glaubwürdigkeit verlieren. Seit der Weimer-Affäre, wo zum ersten Mal die Mittelstrahlmedien den alternativen Medien hinterdreingelaufen sind, zeigt sich: Die Alternativen sind zwischenzeitlich das Maß der Dinge und es steht zu erwarten, daß sich der Prozess beschleunigen wird – insbesondere, weil die Lebensrealität von den Alternativen deutlich präziser abgebildet wird, als die, die von den Vernebelungsmedien vorgegaukelt wird. Und mit der Zunahme der Akzeptanz der Alternativen, wird auch die… Mehr

heinrich hein
22 Tage her

Egal, mit wem man sich in diesem Land unterhält. Jeder hält Merz für einen Totalausfall und einen Versager. (die einzigen, die sich das Ganze schönreden, sind die m.E. Rückgrad-losen Abgeordneten und sonstigen Mitglieder der CDU. Historiker werden weder an – wie hieß der noch, achja – Scholz noch an Merz etwas Gutes lassen und über Merkel das scheiben, was ihr gebührt: M.E. die gefährlichste und unfähigste Politikerin in Europa aller Zeiten, gefolgt von Frau von der Lügen.

Fulbert
22 Tage her

„Ob die Koalition dieses Stimmungsbild noch drehen kann?“
Seltsame Frage, wenn die Antwort ein paar Absätze zuvor gegeben wurde: „Doch trotz der wachsenden Unzufriedenheit im Land bleiben die Kräfteverhältnisse in der Sonntagsfrage nahezu unverändert.“
Die agierende Koalition kommt als0 auf 40 Prozent. Alles andere ist Gefühlsduselei, die keine Rolle spielt.

Schwabenwilli
22 Tage her

„AfD bleibt mit 26 Prozent stärkste Partei“

Und das trotz mittlerweile offen ausgebrochen Kampf aller maßgeblichen politischen und medialen Akteure, trotz Einsatz von Millionen von Steuermitteln und bezahlten Demonstrationen.

Hätten Sie das Geld lieber dafür verwendet die deutsche Wirtschaft zu stärken, die illegalen Migranten auszuschaffen, die Sicherheit des Landes aufrecht zu erhalten.

joly
22 Tage her
Antworten an  Schwabenwilli

Die AFD ist schon lange die stärkste Partei. Nehmen wir die CSU weg….
Nur die permanente Verbindung zwischen den Unionsparteien machen aus 2 Zwergen einen Scheinriesen.

Landgraf Hermann
22 Tage her
Antworten an  Schwabenwilli

Apropos bezahlte Demos: Wer zahlt eigentlich die Aktionen demnächst in Gießen? Der Steuerzahler? Wenn ja, ist es eine ungeheure Schweinerei.

moselbaer
22 Tage her

Das größte – wenn nicht das einzige – Kapital eines Politikers ist das Vertrauen der Wähler. Herr Merz hat nichts, aber auch gar nichts ausgelassen, um dieses Kapital schnellstmöglich zu ruinieren. Allein wegen dieser Dummheit hat er sich in meinen Augen als Führungskraft unmöglich gemacht. Und die gesamte CDU macht sich unmöglich, weil sie sich in merkelscher Klatschhasenmanier so etwas gefallen lässt.