Die Letzte Generation tritt zur EU-Wahl an

Die Krise der etablierten Parteien führt aktuell zu neuen Gründungen. Nun wollen auch die Klima-Extremisten der Letzten Generation zur EU-Wahl antreten. In der ihnen eigenen Demut.

IMAGO

DAVA, Werteunion, Bündnis Deutschland oder Bündnis Sahra Wagenknecht. Zu dieser EU-Wahl melden sich immer mehr neue Parteien an, die in die Lücke stoßen wollen, die die inhaltlich ausgebrannte Parteienallianz aus Linken, SPD, Grünen, FDP und Union hinterlässt. Nun hat die Letzte Generation in einer Presseerklärung angekündigt, im Juni zur EU-Wahl anzutreten.

Geprägt ist diese Erklärung von der für die Letzte Generation üblichen Demut. Die Extremisten sehen sich als „Boten, der neuen Welt, die wir schaffen werden, die wir schaffen müssen, sonst wird uns der Boden, auf dem wir stehen und die Luft zum Atmen fehlen“. Eigene Interessen würden sie selbstredend nicht vertreten: „Wir persönlich suchen nie nach personeller Macht.“

Im ersten Schritt wollen die ehemaligen Klimakleber 100 „entschlossene Mithelfende“ finden und 50.000 Euro sammeln. Die Hürde dürfte machbar sein. Die Letzte Generation hat bekanntlich viele Unterstützer in Politik, Medien, Justiz und sogar im Inlands-Geheimdienst. Und 50.000 Euro sind für amerikanische Stiftungen mit einem Interesse an deutscher Politik eher eine mittlere Portokasse. Mit Geld und Unterstützern im Rücken will die Letzte Generation die knapp 5000 Unterschriften sammeln, die Parteien brauchen, die nicht im Bundestag sitzen, um bei der EU-Wahl antreten zu dürfen.

Politisch verortet sich die Letzte Generation so: „Unser Ort ist in der Mitte der Gesellschaft.“ Das ist heikel. Denn die Mitte der Gesellschaft ist laut Innenministerin Nancy Faeser (SPD) anschlussfähig für Rechtsextremismus. Doch nicht die Letzte Generation. Die hat vom Chef des Inlands-Geheimdienstes, Thomas Haldenwang, einen Jagdschein erhalten. Selbst wenn die Klima-Extremisten Verbrechen und Ordnungswidrigkeiten begingen, diene das nur dazu, Politiker zum Handeln aufzufordern. Oder wie es die Letzte Generation für ihre kommende Zeit im Parlament ausdrückt: „Wir sehen uns gemeinsam die Welt aufmischen.“

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Kommentare ( 15 )

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AlexR
3 Monate her

Hab da noch einen Eimer Tapetenkleister übrig. Gerne stelle ich den gegen eine angemessene Spendenbescheinigung zur Verfügung. Aber die „letzte Generation“ ist ja wohl nicht „gemeinnützig“.

Dann alternativ an die sog. DUH. Kann die ja dann weitergeben. Denn der Abmahnverein ist gemeinnützig und darf Spendenbescheinigungen ausstellen. Wie wär’s, Herr Bundesgeschäftsführer Resch mit etwa €10.000 pro Byte für einen hervorragenden Kleister. Absolut unlösbar, der Aktivist muss mit Teilen der Straße entfernt werden.

RiverHH
3 Monate her

Das wird noch lustig. Hinsetzen, zuhören und genießen. Es geht in diesem Land zu wie im Irrenhaus. Wer hätte gedacht das unser Land so tief im grün-linksradikalen Sumpf versinken kann.

Andreas aus E.
3 Monate her

Man sollte allen Bundesbürgenden mit der Geburtsurkunde und dem Abitur auch gleich eine eigene Partei zugeben.
Für das Papier der dann geschätzt 20km langen Stimmzettel müsste vermutlich noch letzter Baum abgeholzt werden, was aber nur von Vorteil wäre, weil dadurch Platz für Windräder entstünde.
Klassisches Win-Win! 🙂

Erfurter
3 Monate her

Genial. Das frisst den Grünen Stimmen weg. Da sollte man öfter berichten. Auch Kleinvieh macht Mist.

Siggi
3 Monate her

Dass das den sogenannten rechten Parteien nicht eine Stimme kostet dürfte klar sein.

Lars Baecker
3 Monate her

Wenn die Milliarden der Gönner aus Übersee versiegen, muss man sich eben andere Quellen erschließen, die Geld fürs Nichtstun sprudeln lassen. Politik ist da sicherlich eine der ersten Adressen. Nirgendwo anders können Menschen, die für qualifizierte Tätigkeiten mangels Qualifikation nicht zu gebrauchen sind, mehr Geld verdienen als in der Politik. Nur zu. Meine Stimme bekommen sie. Nicht.

Last edited 3 Monate her by Lars Baecker
mapla54
3 Monate her

Ich darf doch annehmen , daß es sich beim vom Verfassungsschutzpräsidenten ausgestelltem “ Dokument “ um eine Art Persilschein handeln dürfte ? Paßt schon eher…

tobilinooo
3 Monate her

Finde ich toll, denn die Stimmen, die diese Sekte bekommt, wären ansonsten bei den Grünen, oder der SED gelandet.

Werner Geiselhart
3 Monate her

Da gibts ja schon einige Seelenverwandte auf den Parlamentssitzen.
Die kleben da nämlich schon seit Jahren fest, mit dem Unterschied, dass niemand was davon bemerkt.
OK, die große Knete abgreifen fürs dumm rumlabern, eigentlich ganz schön clever von den Klebe-Kids.

Haba Orwell
3 Monate her

> Die Extremisten sehen sich als „Boten, der neuen Welt, die wir schaffen werden, die wir schaffen müssen, sonst wird uns der Boden, auf dem wir stehen und die Luft zum Atmen fehlen“.

Ich schlage vor, dass die auf den Wahlkampfveranstalttngen erfolgreiche Dekarbonisierung demonstrieren, indem sie eigenes Ausatmen einstellen. Neue Welt ohne bezahlte Klima-Psychos könnte mir gefallen.

Putin sprach vermutlich für die gesamte Weltmehrheit, als er im Carlson-Interview zum Umzug riet, sollte wem das Klima nicht zusagen. Ich würde mit Billionen für Fake-Terraforming nicht rechnen.