Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) löst Unverständnis und Empörung zum 13. August aus

KAS und CDU werden den Fall als bedauerlichen Fehler eines KAS-Mitarbeiters runterspielen. Des Pudels eigentlicher Kern ist ein anderer: In den Einstellungen in der CDU-Stiftung KAS findet sich der grüne Zeitgeist wieder - unübersehbar.

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Wie könnte man als @CDU-nahe Stiftung die aktuelle Debatte um Koalitionen mit @dieLinke inhaltlich unterfüttern? Man veröffentlicht zum Jahrestag des Mauerbaus daneben Fotos der Anlagen, die Israel schützen sollen.

Mit diesem Tweet bringt Robin Alexander die Wirkung des Tweets der KAS auf den Punkt. Den Shitstorm, den die KAS auslöste, befeuerte sie mit weiteren Tweets, die Benzin ins Feuer schütteten. Doch das ist nur die Oberfläche. Denn natürlich sagt es etwas darüber aus, wenn ein KAS-Mann das tut, was Alexander aufspießt: die aktuelle Debatte um Koalitionen mit @dieLinke inhaltlich unterfüttern.

Da sind der KAS-Mann, CDU-Ministerpräsident Günther, CDU-Fraktionsvorsitzender Senftleben exakt bei dem, das Matthias Reiche, MDR, als Tagesschau-Kommentar ablieferte:

»Günthers Bemerkungen zur Linkspartei kurz vor den Landtagswahlen in Hessen und Bayern sind strategisch zumindest unprofessionell. Wenn man zum falschen Zeitpunkt das Richtige sagt, ist es falsch. Erschrocken über sich selbst versucht Schleswig-Holsteins Ministerpräsident nun, seine Äußerungen zu relativieren. Dabei geben diese nur die Realität in der Parteienlandschaft Ostdeutschlands wieder. Denn dort war die CDU schon immer etwas linker als im Westen.«

Abgesehen davon, dass Reich wie die meisten Angehörigen des polit-medialen Komplexes Strategie und Taktik nicht auseinanderhalten kann, darf die Union bei Kalition mit der Linken mit der verständnisvollen Unterstützung der Öffentlich-Rechtlichen rechnen.

Hier nun einige Tweets, beginnend mit dem oben zitierten von Robin Alexander:

Oliver Luksic, FDP-Chef an der Saar, kommentiert den „Linksruck der Union”:

Twitterer Fabian findet, der KAS-Tweet könnte auch von der Rosa-Luxemburg-Stiftung der Linken stammen:

Mark Hauptmann löste neue Tweets der KAS aus, die den Shitstorm nur noch weiter anfachen:

Der Abwieglungstweet der KAS geht nach hinten los:

Hauptmann legt nach und die KAS reagiert hilflos:

Volker Beck stellt die mehrfache Fehleinschätzung der KAS klar heraus:

Eine Stimme aus dem KAS-Alt-Stipendiaten-Kreis, bei der allein es nicht geblieben ist:

KAS und CDU werden den Fall als bedauerlichen Fehler eines KAS-Mitarbeiters runterspielen. Das war es auch. Aber des Pudels eigentlicher Kern ist ein anderer: De nihilo nihil. Von nichts kommt nichts. In den Einstellungen in der CDU-Stiftung KAS findet sich der grüne Zeitgeist wieder – unübersehbar.

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Kommentare ( 79 )

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Klaus Mueller
5 Jahre her

Rudi-Dutschke-Stiftung. Schön, daß die CDU immer wieder aufs Neue belegt, daß das Thema CDU grundlegend erledigt ist. Man bettet sich neben der SPD.

butlerparker
5 Jahre her

Bei uns in der Pfalz auf dem Hambacher Schloß gibt es noch die allererste D Fahne von 1832 in schwarz-rot-gold zu bewundern. Dort kann man auch erfahren, für was die Farben stehen. Schwarz = die derzeitige Situation in D Rot = für das Blut , daß bei einer Revolution für eine bessere Zukunft fliessen muss Gold = für eine goldene Zukunft Irgendwie sind wir 186 Jahre später wieder da, wo wir einmal waren. Und ich sage es nicht gerne, weil mein Nick hier nicht Cassandra ist, aber bei 300.000 Mitgliedern der arabischen Clans, bei Millionen von Erdogan Anhängern, die zu… Mehr

Delion Delos
5 Jahre her

Die Dummheit, seit Jahrzehnten besonders gefördert durch rot-grüne Bildungspolitik, setzt sich eben nun durch. Überall MITTELMASS, so weit das politische Auge reicht. Es hat den Anschein – bei Licht betrachtet – dass es kaum noch anders ist als hier in Griechenland, wo man das Land herunter gewirtschaftet hat, indem man sämtliche wichtige, einflussreiche und natürlich auch sehr gut bezahlten Positionen mit Cousins und Cousinen besetzt hat, die NICHTS, aber auch wirklich GAR NICHTS können..

pcn
5 Jahre her

Dem „Grünen Zeitgeist“ muss etwas entgegen gesetzt werden: nämlich, dass der Öko-verbrämte Zeitgeist nicht anderes als Heuchelei und Täuschung ist. Die Grüne Ideologie setzt nicht den Naturschutz oder den „Klimaschutz“ (was immer der auch sein soll in den Augen von Grünen) in den Vordergrund, sondern nutzt und schürt Ängste in den Köpfen wissenschaftlich Unbedarfter, dessen Geldbeutel (ausschließlich) für Grüne Klientelisten geöffnet wird. So sind die Ökosteuer, EEG und bald die CO2-Steuer Instrumente, die nicht der Umwelt dienen, sondern nicht zweckgebunden in den Staatshaushalt fließen. Und von dort in die Taschen der Windmüller und Solardach-Besitzer und, je nach Bedarf, in die… Mehr

Ratlosigkeit
5 Jahre her

Ich vermute, es ist nicht so sehr ideologische Anbiederung an die Linke, als vielmehr historische Ignoranz und naives Moralisieren. Das ist m.E. bedenklicher und zugleich symptomatisch für die Gegenwart. Wirklichkeit wird wahrgenommen, indem man sich auf einen Aspekt konzentriert (hier „Mauer“, bei Migration „Flucht“, bei der Dieselhysterie „Stickoxid“), der isoliert wird und nur in moralischen Kategorien betrachtet wird. Mauer ist „böse“; Flüchtlinge aufnehmen ist „gut“, Stickoxid ist „gefährlich“. Damit vermeidet man ein Abwägen nach unterschiedlichen, in sich widersprüchlichen Kategorien – was Handeln erst zu einem politischen macht. Damit vermeidet man ein „sich entscheiden“ zwischen unterschiedlichen Wertbezügen. Und man kann, wie… Mehr

Julian Schneider
5 Jahre her

Danke, Ihr Kommentar bringt einiges, was heute schiefläuft, exakt auf den Punkt. Und weil die junge – im Großen und Ganzen linksgrün gehirngewaschene, ungebildete und oberflächliche – Generation ans Ruder kommt, ist auch auf Dauer keine Rückkehr zur Vernunft mehr möglich.

Protestwaehler
5 Jahre her

Die CDU versucht offensichtlich die Bauwerke ihrer zukünftigen Koalitionspartner zu relativieren um mögliche Koalitionen mit der Linken dahingehend zu rechtfertigen, „war doch alles gar nicht so schlimm“.

jugend_attacke
5 Jahre her

Finde gut, dass hier von „grünem Zeitgeist“ die Rede ist, denn das ist es in der Tat. Oft sagt man ja gerne (auch ich), die Linken sind Schuld, aber links ist das ja nicht wirklich.

Es ist einfach nur zutiefst dümmlich-grün.

Oblongfitzoblong
5 Jahre her
Antworten an  jugend_attacke

Na ja, aber inzwischen wird es immer deutlicher, dass grün gleich sozialistisch ist. Eine Wertung überlasse ich Ihnen.

Harry Charles
5 Jahre her

AUSGANGSPUNKT: DIE 68-ER, und die waren eine Mischung aus -spießigen Karrieristen, die die Nazivergangenheit ihrer Eltern als Karrierehindernis sahen und meinten, sie könnten das Problem leicht umgehen, indem sie sich dem ideologischen Gegner der Nazis, den Kommunisten (die weit mehr Morde auf ihrem Konto haben als die Faschisten) an den Hals werfen -weltfremd-unreifen Spinnern, den Vorläufern der heutigen Gutmenschen -drogensüchtigen Unzurechnungsfähigen -Halbstarken, die sich als Revoluzzer austoben wollten -neunmalklugen Studenten, die meinten sie könnten die Welt neu erschaffen, obwohl sie von nichts eine Ahnung hatten Stufe 1: Die 68-er im Westen wurden dann, oft ohne es zu merken, von der… Mehr

erwin16
5 Jahre her
Antworten an  Harry Charles

ich bin doch manchmal erststaunt welchen Einfluss die Stasi gehabt haben soll.
vielleicht ist es ganz einfach auch ein starker Wandel in allen gesellschaftsbereichen. als es die Mauer noch gab, war alles schön geregelt.

walter werner
5 Jahre her
Antworten an  Harry Charles

…sehr gute analytische Aufarbeitung.Respekt und volle Zustimmung.

zaungast
5 Jahre her

Die Deformation der Logik durch Ideologen schreitet voran. Erdbeeren sind rot, Himbeeren sind rot – ergo: Himbeeren sind Erdbeeren. Als Nächstes folgt: Zu einer Demokratie gehört ein Mehrparteiensystem, in der BRD gab es mehrere Parteien, in der DDR gab es mehrere Parteien – ergo: sowohl DDR wie BRD waren Demokratien. Aber lassen wir das – wahrscheinlich ist Logik ein Herrschaftsmittel alter weißer Männer. Wir erleben das Ende des bisherigen Parteiensystems, vergleichbar Italien in den frühen 90er Jahren. Allerdings hatten die Italiener im Laufe der Zeit ein skeptisches Verhältnis zu dem Parteienstaat entwickelt, so dass die Abwicklung vergleichsweise schnell, geräuschlos und… Mehr