Grenzen kann man schützen – wenn man nur will

Martin Sellner wurde mit einem Einreiseverbot belegt, so das Bundesinnenministerium am Sonnabend. Nun versuchte er einzureisen: Die Polizei zog ihn an der Grenze aus dem Verkehr. Die Kontrolle von Grenzübergängen ist also doch möglich. AKTUALISIERUNG: Sellner durfte einreisen.

IMAGO / Alex Halada

Martin Sellner, Aktivist der Identitären Bewegung, wollte am Montagabend in die Bundesrepublik einreisen. Der in Wien wohnende Österreicher hatte angekündigt, in Passau Kaffee und Kuchen nehmen zu wollen. Das Problem: Hochrangige Vertreter der Bundesregierung hatten gefordert, ihn mit einem Einreiseverbot zu belegen. Das Bundesinnenministerium bestätigte am Sonnabend, dass ihm einer Einreise aus Gründen der „öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ verweigert werden würde.

Nun machte Sellner die Probe: Gegen 18:00 Uhr versuchte er, die Grenze zu überqueren. Der Versuch wurde per Live-Stream mit dem Titel „Flucht nach Deutschland“ übertragen, brach jedoch kurz vor der Grenze ab. Das deutsche Telefonnetz rettete die Bundesregierung vor der Live-Blamage. Ein Grenzübertritt Sellners wurde zunächst verhindert: Die Bundespolizei hat an der Grenze Kontrollen eingerichtet.

Beobachter vor Ort sowie sein Team berichten im Live-Stream: Sellners Auto wurde angehalten. Der Identitäre wurde anschließend in einem Fahrzeug der Polizei mitgenommen. Zusätzlich wurde er durchsucht.

Aktualisierung 18:45 Uhr:
Nach rund 45 Minuten, in denen Sellner von der Bundespolizei festgehalten und durchsucht wurde, wurde ihm die Einreise gestattet. Ein Einreiseverbot liegt entgegen der Meldungen wohl doch nicht vor. Man habe gegen ihn nichts „vorliegen“, so ein Polizeisprecher gegenüber der Presse am Grenzübergang. Warum Sellner an der Grenze festgehalten wurde, wurde nicht bekanntgegeben.

Aktualisierung 19:30 Uhr: Wie Sellner auf seinem eigenen Videokanal bekannt gab, überlegte die Bundespolizei ihm die Einreise zu verbieten, denn eine mitgeführte Zahnbürste könne als Zeichen gewertet werden, dass er sich in Deutschland niederlassen wolle. Sein Beifahrer habe versichern müssen, nur einen Kurzaufenthalt zu planen.
Eine unabhängige Bestätigung dieser Anekdote konnte Tichys Einblick nicht finden. EU-Bürger haben aber das Recht, sich überall im Schengenraum niederzulassen – auch in Deutschland. Eine behördliche Genehmigung ist nicht nötig.

Weitere Informationen folgen an dieser Stelle, sobald sie bekannt werden.

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Kommentare ( 68 )

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Ceterum censeo Berolinem esse delendam
8 Monate her

Selbstverständlich „durfte“ Sellner einreisen. Gegen ihn liegt nichts vor, und er ist EU-Bürger, für den Personenfreizügigkeit gilt. Die ganze Show, die von der Stadt Potsdam und anderen linksdrehenden Hetzern veranstaltet wird, ist an Tumbheit nicht mehr zu überbieten.

Bevor man sich an Martin Sellner abarbeitet, sollte die Innenministerin dieses vollkommen kaputten Staates sich lieber mal darum kümmern, wie es dazu kommen konnte, das unlängst ein afghanischer Taliban-Funktionär ohne Visum nach Deutschland einreisen und hier in einer Moschee eine Hetzrede halten konnte.

Peter Pascht
8 Monate her

Grenzen konnte man schon 2015 schützen. Auf die Lügenbehauptung der Bundekanzlerin Merkel bei einem internen Sicherheitsgespräch, mit Seehofer und dem Bundesgrenzchutz Chef: „Grenzen kann man icht schließen“ entgegnete der Chef des Bundesgrenzschutzes: „Geben sie uns die Anweisung und wir schließen die Grenzen in 24h.“ Der Grenzschutz hat diese Anweisung aber nie bekommen, nicht von Merkel, nicht von Seehofer. Aber auch heute will uns die Innenministerin Faeser für dumm verkaufen, „illegale Migration abschaffen“. Das indem sie illegale Migraion in legale Migration umwandelt, dadurch dass der Grenzschutz die Anweisung hat „die Einreisenden zu registrieren“. Dadurch wird diese verfassungswidrige Einwanderung aber nicht verfassungsmäßig.… Mehr

ReneKall
8 Monate her

Ich hatte mir immer wieder Sellner Vorträge angeschaut, dann wurde er von YT gelöscht und er veröffentlichte auf Odyssey oder später rumble. Für mich war diese Löschung ungeheuerlich, denn ich habe nie etwas Verwerfliches in seinen Äußerungen entdecken können. Er ist eloquent, schlagfertig und einfallsreich, wie auch viele andere der IBÖ oder IBD. Er könnte junge Menschen überzeugen, diese Angst treibt das Establishment um. Man etikettiert sie allesamt als rechtsextrem und löscht sie von allen Plattformen, in der Hoffnung die Masse von ihnen fern zu halten. Es gelingt immer weniger und ich würde TE raten, ihn mal zu einer Diskussionsrunde… Mehr

maru
8 Monate her

Es war sehr clever von Sellner, das ausgesprochene Einreiseverbot sofort auszuprobieren. Dadurch ist er wieder in die Offensive gekommen.
Das Ganze erinnert an die die Obrigkeit foppenden Harlekinaden und Eulenspiegeleien vergangener Zeiten.
Tolle Buchwerbung!

Montesquieu
8 Monate her

Das Problem ist, dass man ehrlicher Weise Sellner gar nichts strafrechtlich relevantes „rechtsextremes“ und auch gar „gewalttätig verfassungsfeindliches“ nachweisen kann. Wie übrigens die ganze (mittlerweile politisch marginalisierte) IB konsequent einen gewaltfreien Kurs verfolgt hat. Die Tabuisierung unangenehmer politischer Positionen durch Dämonisierung und Diffamierung einiger ihrer Protagonisten mag beim massenmedial hirngewaschenen Publikum verfangen. Jedoch sollte man besser vermeiden, die Dämonisierten öffentlich vorzuführen, sonst fällt dem einen oder anderen Schlafbürger doch noch auf, wie sehr er die ganze Zeit manipuliert und angelogen wird. Dass letztendlich die armen Polizeibeamten zähneknirschend den dämonisierten (und angeblich mit einem Einreiseverbot belegten, was von Anfang an eine… Mehr

Dellson
8 Monate her

Das christliche Weltbild unserer politischen Würdenträger sollte durch den Klerus nachgeschult werden! Aber die Kirchen selbst wären ein Fall für den Coach.
Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. (Markus 4.24) Was siehst du aber den Splitter ( Herr Sellner) in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge ( Ilegale Migration)?
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöten? Ich kann das nicht verstehen!““Elfie Handrick (SPD) 2019

Schiffskoch
8 Monate her

Dein „Hanswurst“ führst das BRD – Hanswurst-System gerade gnadenlos und mit viel Wiener Schmäh vor und das finde ich großartig! Jetzt werden sie den nächsten Fehler machen und das Einreiseverbot offiziell machen, was auch kein Problem ist, denn das dauert, bedarf der Zustimmung der wankelmütigen ÖVP und braucht Zeit. Sellner kann das herrlich auskosten, reist dann einfach illegal ein, lässt sich verhaften, besser kann es für ihn gar nicht kommen. Wenn sie nicht aufpassen endwickelt sich Sellner zu einem Art Andreas Hofer, ich finde das wunderbar. Er ist ein seltenes Talent, ein Intellektueller der ein Gespür hat was beim Volk,… Mehr

Kassandra
8 Monate her

Ablenkung von denen, die einreisen und hier tatsächlich nichts zu suchen haben, wäre es allemal.
Was die Frage aufwirft, was aus den Landwirten dort in Bayern wurde, die neulich einen Schlepper aufhielten und dafür angezeigt wurden? https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/landwirt-stellt-schlepper-berchtesgarden/

PapaAN
8 Monate her

Das Grüne Reich wird diesen konservativen Regimekritiker sicherlich rund um die Uhr überwachen. Haldenzwang und seine Vasallen machen sich damit zur Lachnummer der Nation. Auf der anderen Seite begrüßen sie die Einmänner aus fremden Kulturen mit Aplaus und Regenbogenfahnen, damit sie sich im woksten Buntland aller Zeiten wie im Paradies fühlen. GerMoney ist in der Endphase seines Seins, der Zusammenbruch ist längst im Gange. Der Deep State wird nach der Wiederwahl von Trump massiv bekämpft und hinter schwedische Gardinen gebracht.Orwell, Huxley und Kafka lassen grüßen.

Julischka
8 Monate her

Mein Mann und ich (total gefährlich aussehend) sind kürzlich von Bayern über Tschechien (da kann man günstiger Essen gehen) nach Sachsen „eingereist“ und wurden auch bei der „Grenzkontrolle“ gestoppt! Wir wurden gefragt wo wir hinwollen und ob wir was im Kofferraum haben. Mein Mann: „Ja, einen Koffer!“ ? Der Polizist grinste und ließ uns weiterfahren! Im Koffer(raum) befanden sich noch ein Demoschild auf dem „Frieden“ steht und meine Stricksachen! Gott sei Dank hat er nicht reingeschaut! ?