Wie nach dem EU-Gipfel zu erwarten hat sich heute die Mehrheit der EU-Energieminister über den Widerstand Deutschlands gegen den Gaspreisdeckel hinweggesetzt.

Im Streit um einen EU-weiten „Gaspreisdeckel“ ist Deutschland in Brüssel überstimmt worden. Beim Treffen der EU-Energieminister votierte am Montag eine Mehrheit dafür, dass Gasgeschäfte in der Europäischen Union künftig nur noch bis zu einem bestimmten Maximalpreis erlaubt sind, wie Tschechiens Jozef Sikela und Luxemburgs Claude Turmes bestätigten. „Today we showed unity and we avoided the trap of division set by Mr Putin“, schrieb Turmes auf Twitter.
Die Grenze wurde dabei mit 180 Euro pro Megawattstunde deutlich niedriger angesetzt als die von der EU-Kommission ursprünglich vorgeschlagen 275 Euro. Das Gaspreisdeckel impliziert damit für deutsche Nutzer einen Verbraucherpreis von maximal etwa rund 23 bis 26 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern. Seit Oktober liegt der Großhandelspreis allerdings wieder unter der nun beschlossenen Schwelle, nachdem er zwischenzeitlich auf etwa 350 Euro gestiegen war.
Am Montag wurden für die Lieferung im Januar rund 110 pro Megawattstunde bezahlt, das impliziert einen Verbraucherpreis von rund 15 bis 18 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Die deutsche Bundesregierung ist gegen den Gaspreisdeckel, weil die Befürchtung besteht, dass Förderländer bei einem zu niedrig angesetzten Preis lieber gar kein Gas nach Europa liefern.
(dts)
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Unsere Klimaaktivisten in der Regierung wollen potenziell hohe Gaspreise, aus klimapädagogischen Gründen: hohe Preise = hoher Sparzwang und Druck, auf andere Energieträger umzurüsten, moderate Preise senken diesen Druck, was mit Blick auf die „große Transformation“ und die absehbare Bilanz am Ende der rotgrünen Legislaturperioden 2025 nicht hilfreich sein dürfte.
Aber vielleicht reicht schon dieser Winter, das rotgrüne Projekt zu beenden, eine Koalition aus SPD, Union und FDP wäre für Deutschland und die EU sicher das geringere Übel. Grüne sind für Realpolitik strukturell ungeeignet.
Der Preis einer Ware richtet sich immer nach Angebot und Nachfrage. Staatliche Planwirtschaft auf der Seite der Nachfrage, so wie jetzt beschlossen, führt wahrscheinlich zu keinem weiteren Angebot. Somit auch kein Gas. Oder haben die Parlamentarier in Brüssel das LNG Gas aus Nordamerika vergessen? Zielt die Begrenzung des Preises auf 180 Dollar auch auf dieses Gas? Wer zahlt dann die hohen Kosten des Transportes?
Vielleicht könnten Sie mal recherchieren, in welches EU-Land wieviel Prozent des eingekauften Erdgases fliesst. Ich vermute, es geht nach D. Damit würde dieser Deckel, sollte er denn greifen, den größten Schaden in D anrichten. Im Grunde genommen nur eine Beschleunigung der Grünen Pläne. Herr Habeck will ab wann kein Erdgas mehr? Jetzt kann er sich freuen. Die EU ist Schuld und sein Erdgasstopp tritt früher ein. Passt doch alles. D reiht sich ein in das Niveau der Südländer, und die Planwirtschaft a la Klaus Schwab schreitet voran. Den Kit für die Gemeinschaft versucht man, nach den Erkenntnissen des beratenden Professors… Mehr
„Das Gaspreisdeckel impliziert damit für deutsche Nutzer einen Verbraucherpreis von maximal etwa rund 23 bis 26 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern.“
Für unser Mietshaus würde das eine Verfünffachung (!) des bisherigen Gaspreises bedeuten. Aber ich bezahle das gerne, wenn das Gas dafür von „guten Freunden“, „unseren Verbündeten“ und sonstigen „Menschenfreunden“ kommt.
Gaspreisdeckel bei 180€/MWh. Zur Zeit sind wir bei 110€/MWh. Kommt jetzt eine Preiserhöhung?
Die Parallelen der Fußball-WM mit der deutschen Bundesregierung drängen sich (seit vielen Jahren) nahezu auf.
Man fühlt sich überlegen, gibt den unsympathischen Moralapostel und liefert schlußendlich immer eine miserable Leistung ab.
Auf welchen Tatsachen begründet sich eine solche Überheblichkeit???
Deutschland ist auch in der EU in der Vorrunde rausgeflogen. Die kapieren einfach nicht, dass sie nicht Vorreiter sondern totale Irrläufer sind.
(Schwarzgelb-) grünrot ist unser Tod. Und der kommt mit Siebenmeilenstiefeln immer näher.
Hier sind DilettantInnen am Werk.
Es gibt weltweit genug Gas und Öl, eigentlich mehr als die Produzenten verkaufen können. Warum überlässt man die Preisfindung nicht dem Markt, funktionierte immerhin für 100 Jahre sehr gut. Immer wenn PolitikerInnen etwas in die Hand nehmen geht es schief.
Die Preise wurden durch unbedachte Äußerungen der Politik, eine schwachsinnige Boykottpolitik und generell völlig unfähige PolitikerInnen hochgetrieben, nicht durch physische Knappheit.
Deutschland ist den Zwergen ausgeliefert wie der von den boesartigen Liliputanern gefesselte Gulliver (Jonathan Swift). Mit dem Unterschied, dass es sich freiwillig und ohne Not unterworfen hat. Nicht nur Orwell und Huxley hatten treffende Metaphern fuer die Entwicklung in einem ehemals lebenswerten Land.
Wie konnte es nun auch bei so elementaren, existentiellen Bedürfnissen des Staates wie der Energiesicherheit überhaupt dazu kommen, dass Deutschland sich einer Abstimmung unterwerfen muss ????
Wer hat da nun die Hände auf dem Deckel ???
Erschreckend finde ich eher die riesige Diskrepanz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis.