Nach Baerbocks Besuch in Saudi-Arabien: Schulung in der Kunst der Diplomatie empfohlen

Anfang der Woche traf die deutsche Außenministerin ihren saudi-arabischen Amtskollegen Faisal bin Farhan in Jeddah. Ein arabischer Kommentator beschreibt Baerbocks Verhalten als dilettantisch und stellt einen Mangel grundlegender diplomatischer Umgangsformen fest.

IMAGO / photothek
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mit Prinz Faisal bin Farhan Al Saud, Außenminister von Saudi-Arabien, Jeddah, Saudi-Arabien, 15.05.2023
Die Auftritte von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hinterlassen oft nachhaltige Eindrücke – allerdings keine positiven. Erst kürzlich übte ein Prinz der königlichen Familie von Benin scharfe Kritik an Baerbocks Verhalten in Nigeria. „Es tut mir leid, aber Ihre Außenministerin ist zu jung. Sie hat keine Erfahrung, und manchmal merkt man das, wenn sie spricht“, erklärte er (TE berichtete).

Nicht minder vor den Kopf gestoßen über das Benehmen der deutschen Außenministerin – diesmal in Saudi-Arabien – ist ein Polit- und Wirtschaftsberater aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, wie exxpress.at schreibt. Während deutsche Medien die Umsetzung einer pragmatischen feministischen Politik in Baerbocks Visite erkennen wollen, twittert er: „Einige ausländische Beamte sind sich nicht bewusst, dass sie sich dilettantisch verhalten und grob klingen. Es scheint ihnen an einem grundlegenden Verständnis des Weltgeschehens und an grundlegenden diplomatischen Umgangsformen zu mangeln.“

Baerbock kritisiert Aufnahme Syriens in Arabische Liga

Ebrahim Hashem ist Harvard-Absolvent, beherrscht vier Sprachen, war früher für die OPEC tätig und arbeitet nun als Strategie-Berater verschiedener Organisationen in China. Er verfasst auch Artikel zu geopolitischen Fragen. Für höchst unpassend hält er die Maßregelungen Baerbocks in Saudi-Arabien.

Zunächst hatte die deutsche Außenministerin mit ihrer Kleidung für Verwunderung gesorgt. Unpassender Weise trug sie ein kurzes Kleid, das nur knapp über das Knie reichte. Das werteten einige als respektlos – doch es war nicht das, woran Hashem Kritik übte. Es ist vielmehr Baerbocks Tadel der Arabischen Liga. Diese hat nach mehreren Jahren Unterbrechung wieder Syrien in ihren Reihen aufgenommen und Präsident Baschar al-Assad bei einem Treffen begrüßt.

Das passt jedoch der deutschen Außenministerin ganz und gar nicht. Medien in Deutschland taten so, als wäre Baerbocks Kritik und Auftreten „pragmatisch“ gewesen – so ungeheuerlich ist anscheinend die Entscheidung der Arabischen Liga. Die „Tagesschau“ meinte etwa: Das Vorgehen der Arabischen Liga bringe Baerbock „an ihre Grenzen“. Sie habe „betont, dass die deutsche Regierung eine andere Position einnehme. Es dürfe keine Normalisierung geben.“

Hashem sieht Einmischung in innere Angelegenheiten

In den arabischen Staaten sieht man das gänzlich anders: Es ist schlicht und einfach eine innere Angelegenheit, oder wie Ebrahim Hashem schreibt: „Die Rückkehr Syriens auf seinen Sitz in der Arabischen Liga ist in erster Linie eine arabische Angelegenheit. Ausländer können sich beschweren und protestieren, so viel sie wollen, die Araber schenken ihnen keine Beachtung mehr.“

Gut getarnt hinter Habecks Skandalministerium
Annalena Baerbock dilettiert weiter – wegen Robert Habecks Fall schaut nur keiner hin
Die Zeit, als ausländische Beamte die Araber „herablassend behandelt“ haben, sei vorbei. „Die Welt befindet sich nicht mehr in den frühen 1990er oder gar in den frühen 2020er Jahren.“ Für die Zurückhaltung der Araber gebe es gute Gründe: Man höre vor allem nicht „auf Ausländer, die in den letzten Jahrzehnten eine zerstörerische Rolle in der arabischen Welt gespielt haben“.

Wenn man Interesse an Beziehungen habe und eine Win-Win-Strategie verfolge, solle man lieber die eigenen Interessen mit denen der Region in Einklang bringen. Fazit: „Arabische Beamte sind viel kultivierter und gebildeter als viele ihrer ausländischen Kollegen. Vielleicht sollten arabische Beamte ihnen anbieten, sie in der Kunst der Diplomatie und im Weltgeschehen zu schulen.“

Großer Beifall auf Twitter, auch unter Deutschen

Der lange Tweet erntet auf Twitter breiten Zuspruch: 11.381 Likes gibt es dafür, 3363 Mal wird er geteilt. Sämtliche Twitter-User aus aller Welt pflichten Hashem bei. Eine deutsche Twitter-Userin kommentiert: „Absolut richtig. Vielen Dank für das Statement! Ob es bei den unseren ankommt? Ich weiß es nicht. Die haben komplett abgehoben.“ Eine Australierin meint: „Genau richtig. Ihr Verhalten gegenüber anderen Nationen lässt sich mit einem Wort beschreiben: ‚Arroganz‘!“ Dass es hier um eine innere Angelegenheit der arabischen Liga geht, sehen andere auch so.

Ein in den USA lebender Psychologe aus China kommentiert: „Für mich ist sie die groteskeste von allen mit ihrer unpassenden Kleidung für eine deutsche Diplomatin – ihr Verhalten ist unreif und grenzwertig zu den vielen. Ist Deutschland heute nicht in der Lage, Talente in seiner Führung zu finden? Ihre Auftritte in China war für mich schon unverschämt“. Er sei aber traurig und bedauere alle Deutschen: „Das sind nicht die Deutschen, die ich getroffen und respektiert habe.“

Angesichts von Baerbocks Außenpolitik meint ein Inder, der zurzeit in Luxemburg lebt: „Manchmal frage ich mich, ob Frau Baerbock wirklich die deutsche Außenministerin ist oder Washingtons Botschafterin in Deutschland.“


Dieser Beitrag erschien zuerst bei exxpress.at. In diesem Zusammenhang twittert Richard Schmitt, Chefredakteur bei Exxpress.at:

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Kommentare ( 52 )

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Jasper K.
11 Monate her

Man mag sich gar nicht vorstellen, dass sie das Amt ausübt, welches auch Hans-Dietrich Genscher innehatte. Er als weltweit respektierter Diplomat, sie als naives Schnatterinchen.

Eugen Karl
11 Monate her

Soll sie brav mit Kopftuch beim Scheich erscheinen? Die Nörgelei an Baerbocks Kleidung ausgerechnet durch diejenigen Medien, die Claudia Roth für ihr unterwürfiges Auftreten bei den Mullahs stets kritisiert haben, kann ich nicht nachvollziehen. Daß dieses naive Mädchen im Außenministerium nichts zu suchen hat, bleibt natürlich richtig.

Esteban
11 Monate her
Antworten an  Eugen Karl

Diplomatie besteht in der Kunst, dem Gegenüber einerseits Respekt zu erweisen, andererseits sich selbst und die kulturelle Identität des eigenen Landes nicht zu verleugnen. Das heißt im Bezug auf die Kleidung: Komme dem Gegenüber soweit entgegen, wie es der in Deutschland übliche Bekleidungsstil zuläßt.
Konkret: Kleide dich so, wie du dich für einen katholischen Gottesdienst, eine Oper, eine Bestattung, oder sonst einen würdigen Anlaß kleiden würdest, aber mache dich nicht zur Muslima. Saudische Diplomaten verstehen dies sicherlich.

fatherted
11 Monate her

tja….sonst läuft sie ja auch in Hosen rum…warum gerade dort nicht? Ach egal…ist der Ruf erst ruiniert….wir sind schon seit 2015/16 der Treppenwitz der Welt….schlimmer geht zwar immer….aber ernst genommen, wird Deutschland und vor allem seine Außenpolitik schon lange nicht mehr. Man denke zurück an die eingelaufenen Kommunions-Anzüge von Herrn Maas und der Zurückweisung seiner Milliarden Geldgeschenke an die Herero in Namibia. Das nimmt sich die Rückgabe der Bronze-Schätze an die einstigen Sklavenjäger von Seiten Baerbocks/Roths und die Toilettenvorschläge an afrikanische Kral-Bewohner ja richtig harmlos aus. Last sie doch spielen…es kostet zwar unser aller Geld…aber schlimmer ist ihr Kollege, der… Mehr

Hesta
11 Monate her

Merkt denn unser toller Kanzler nicht oder hat er keine/n Berater/in , dass diese Person in allem, was sie tut, sagt und sich kleidet in einem moslemischen Land völlig deplaziert ist. Diese Frau nimmt doch keiner mehr ernst.

Dr. Hansuli Huber
11 Monate her

Natürlich schätzt ausserhalb Deutschland niemand Belehrungen des offiziellen Deutschlands. Weil jedermann weiss, dass jeder genug vor seiner eigenen Tür zu wischen hat (oder im Falle von Deutschland: hätte). Mit solchen einfachen Gedanken, die der gesunde Menschenverstand kostenlos und ohne Diplomatenschule liefert, scheint man momentan in Deutschland etwas zu fremdeln. Völlig daneben finde ich hingegen den süffisanten Satz hinsichtlich der Rocklänge von Aussenministerin Baerbock beim Treffen mit den Arabern. Das hat sie nämlich sehr gut gemacht., Bravo! Oder wäre es Tichyseinblick und dem Gastautor lieber gewesen, sie wäre mit Schleier und Kopftuch angetanzt, um die Gefühle der arabischen Männer ja nicht… Mehr

bkkopp
11 Monate her

Baerbock ist ungefähr so wie es spätestens seit dem Wahlkampf in ’21 zu erwarten war. Dümmer geht aber immer. Wie andere auch begreift sie nicht, dass sie das Kritisieren von China, oder auch der Arabischen Liga, u.a. der Presse überlassen müßte. Als Regierungsmitglied müßte sie sich viel zurückhaltender äußern, weil sie im Prinzip nicht nur ihre 14.8% Wähler vertritt. Dies würde aber mit den Erwartungen ihrer Parteiblase kollidieren, die als Dank dafür, dass man sie in höchste Staatsämter mit Regierungsflugzeug befördert hat, möglichst jeden Tag etwas hören will. Wie Habeck schon zu sagen wußte : Politik ist Worte, Reden, Kommunizieren.

Giovanni
11 Monate her

Wo „Lenchen“ Barbock auch hinfährt, sie zerschlägt nur noch Porzellan. Sie blamiert Deutschland und ich schäme mich für sie und für Deutschland.!

Fieselsteinchen
11 Monate her

Bärbock hat keinerlei Bildung, ist der eigenen Muttersprache nicht auf dem Niveau mächtig, wie es sich für dieses Amt gehört. Diplomatie ist eine Kunst .
Wer hatte welches Interesse, Bärbock auf diesen Posten zu heben?

Gabriele Kremmel
11 Monate her

Da ist der Name Programm: Bindet jedermann einen Bären auf und schießt einen Bock nach dem anderen. Volkstümlich ausgedrückt.

Teiresias
11 Monate her

Die Tatsache, daß Baerbock von Scholz und den Medien gedeckt wird, zeigt, daß sie genau das macht, was sie soll und wofür sie installiert wurde –
Deutschland Schaden zufügen im Sinne der USA.

Fieselsteinchen
11 Monate her
Antworten an  Teiresias

Vor allem im Sinne supranationaler Interessensgruppen, Hedgefonds (s Habeck-Graichen-Hohn), dass die zufälligerweise ihren Sitz in den USA haben, so what. Biden ist selbst nicht mehr mental Herr der Lage, daher auch die F16-Lieferungen. Hier will jemand noch Geld verdienen. Und Frau Morgan wurde nicht grundlos der Trampelline, der Biografieaufhübscherin und Plagiatorin, der Direkt-Vom-Vordiplomantin-zum-Masterseminaristin-und-Unvollendetdoktorandin zur Seite gestellt. Bärbock dilettiert in grenzenlosen Arroganz durch die Welt und filetiert das Ansehen Deutschlands, welches noch nicht ganz von Maas ruiniert wurde, vollends. Wenn Scholz nicht die Reißleine zieht, reicht der Scherbenhaufen, den die Grünen zurücklassen, das nächste halbe Jahrhundert zum Aufräumen. Die Ochlokratie bei… Mehr

Juergen Schmidt
11 Monate her
Antworten an  Teiresias

Sehe ich auch so. Baerbock vertritt radikal die US-Interessen, beschädigt nachhaltig deutsches Ansehen in der Welt, und tritt unsere Interessen mit Füßen. Dafür wurde sie sorgfältig ausgewählt und platziert, und sie wird aus dem Medien-Parteien-NGO-Sumpf protegiert und gehypt damit das weiter so bleibt.