Diebe an die Macht

Die Geschichte, wie Lenins Bolschwewiki als Diebe an die Macht kamen, bleibt unbegreiflich. Der Putsch heißt Revolution, um ihn zu adeln. Dass Deutschland Lenin nach Russland brachte, zeigt den Unterschied zwischen Taktik und Strategie.

© OFF/AFP/Getty Images
People demonstrating in Moscow during the period of the Russian revolution. During the October 1917 Revolution, the Bolsheviks overthrew the Kerensky's Provisional Government, formed during the March 1917 Revolution, and replaced it for a soviet one, leading to the establishment of the Soviet Union. The October Revolution was led by Vladimir Lenin and Leon Trotsky, and marked the beginning of the spread of communism in the twentieth century.

Als die Druckerpressen im Londoner Büro des J. E. Burghard Verlags Mitte Februar 1848 langsam anrollen, ahnt keiner der Mitarbeiter, dass da ein Buch entsteht, welches die Welt für immer verändern wird. Für sie ist das „Kommunistische Manifest“, geschrieben von einem Deutschen namens Karl Marx, nur ein Auftrag wie jeder andere. Dass die 23 Seiten das Drehbuch für den größten Raubzug aller Zeiten sind, sieht man ihnen nicht an. Obwohl es schon gruselig losgeht: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“

Die ersten Warnungen vor der neuen politischen Theorie hatte es schon fünf
Jahre zuvor gegeben, am Ende des ersten großen Kommunisten-Prozesses, 1843 in Zürich – gegen den wandernden Schneidergesellen Wilhelm Weitling. Dieser erste „Theoretiker des Kommunismus“ hatte das Heilsversprechen zu Papier gebracht:
„Jede Familie wird das Recht auf eine geräumige Wohnung mit der vollständigen Einrichtung und einen Garten haben. Außer den kleinen Familiengärten, welche jede Familie nach ihrem Geschmack einrichtet, gibt es noch einen großen gemeinschaftlichen Garten, dessen Früchte für den Nachtisch bestimmt sind. Der allgemeine Wohlstand, die Ergiebigkeit der Ernten, die Produkte des Klimas, so wie der Geschmack der Bewohner bestimmen die Wahl der Speisen und den Über uss der Tafel.“

So soll es sein im Kommunismus, dem Paradies schon auf Erden. Weil alle alles miteinander teilen. Aber um etwas teilen zu können, muss man erst einmal etwas zum Teilen haben. Davon waren Weitling und seine Mitstreiter damals indes weit entfernt: „Ein schmales Nachtlager, oft zu dreien in einem engen Zimmer, ein Stück Brett als Schreibtisch und mitunter eine Tasse schwarzen Kaffee.“

Mehr hatten sie nicht. Aber der Plan war klar: „Wir brauchen nur das Eigentum der Reichen angreifen, ihre Geldkisten und Warenlager leeren und ihre Inhalte zur allgemeinen Rhapsodie auf die Straße schmeißen.“ Also allen, die mehr haben als man selbst, alles wegnehmen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben: „Wir müssen dem Menschen den Respekt vorm Eigentum austreiben. Damit er sich nicht mehr wie ein Verbrecher fühlt, sondern wie ein braver Kerl, wenn er es angreift.“

Und wie sollte das angestellt werden? „Um dieses Ziel zu erreichen, muss eine Moral gepredigt werden, die bisher noch niemand zu predigen wagte, eine Moral, die uns ganze Legionen von Mitstreitern zuführen wird.“ Diese Moral nennt sich Kommunismus, ihre Legionäre sind die „Kommunisten“.

Aus dieser Moral macht Weitling auch auf seiner Wanderung durch die Schweiz kein Geheimnis. Ein Züricher Geistlicher hört ihm bei seinen Vorträgen zu und zeigt den Wandergesellen kurzerhand an. Die Staatsanwaltschaft schickt die Polizei und die verhaftet ihn im Juni 1843 wegen „Gotteslästerung, Angriff auf das Eigentum und Gründung eines geheimen Bundes zur Vorbereitung des Kommunismus“.

So lautet die Anklage. Im ersten Kommunistenprozess des deutschsprachigen Raums verteidigt sich Wilhelm Weitling als ein „Individuum, das den Mut hat, anderen öffentlich zu nehmen, was diese im Überfluss haben und was ihm mangelt, und welches vor den Gerichten und vor dem Volke diese Handlung stolz verteidigt“.

In der Schweiz sind solche Ansichten schon damals nicht sehr populär, und so lautet das Urteil auf zehn Monate schweres Gefängnis. Anders als üblich veröffentlicht Staatsanwalt Johann Caspar Bluntschli nach der Verhandlung den kompletten Bericht der Untersuchungskommission, „um die Öffentlichkeit vor einem bisher im Finsteren schleichenden Übel zu warnen“.

Dieses „Übel“, also der Kommunismus, wird danach in der breiten Öffentlichkeit zum ersten Mal bekannt als „die erste politische Theorie, die den Diebstahl predigt“. Oder, wie es alle Linken bis heute überall auf der Welt am liebsten nennen: „Verstaatlichung“.

Dafür muss man aber selbst der Staat sein, und wie man das schafft, hat Marx im letzten Satz seines Manifests hinterlassen:

„Wir Kommunisten verschmähen es, unsere Absichten zu verheimlichen. Wir erklären offen, dass unsere Ziele nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnungen. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern.

Wir Proletarier haben nichts zu verlieren als unsere Ketten. Wir haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch.“

Eine Revolution – „ohne mich?“

Als Lenin im Frühling 1917 in seinem Schweizer Exil davon träumt, in Russland mit dem großen Revolutionieren anzufangen, ist er davon noch so weit entfernt, wie Weitling es war. Weder hat er einen Plan, noch hat er Proletarier, die seinen Ideen folgen wollen. Obwohl er schon ein paar Gesinnungsgenossen gefunden hat. Aber es sind zu wenige. Die Schweiz ist nicht gerade eine Hochburg der Kommunisten. Trotzdem brennt sein revolutionäres Feuer unbeirrt weiter. Den Traum, den Zaren zu stürzen, um in Russland die erste „Diktatur des Proletariats“ auf Erden zu errichten, hat Lenin schon, seitdem er in St. Petersburg zum ersten Mal das „Kommunistische Manifest“ gelesen hat.

Das war 1905. 1917 ist er mit dem Traum noch nicht viel weiter. Die Züricher IMs des zaristischen Geheimdiensts, der Ochrana, schreiben in ihren Berichten nach Moskau: „Lenin ist ein politischer Jesuit, der seit vielen Jahren den Marxismus dem Zweck des Augenblicks angepasst hat.“ Er halte sich nicht nur selbst für den einzigen natürlichen Erben des russischen Throns, wenn die- ser frei werde, sondern auch der ganzen Kommunistischen Internationale. Soll- te er jemals an die Macht gelangen, wer- de er nur Unheil anrichten. Noch seien er und seine Leninisten nicht mehr als ein „Stamm von Parteizigeunern, die ihre Peitschen liebevoll schwingen und sich einbilden, das unweigerliche Recht zu haben, die Treiber des Proletariats zu sein“.

Kürzer gesagt, er ist immer noch ein Kaffeehausrevolutionär mit großen Ideen und kleinem Anhang, dessen Traum, den Job des Zaren in Russland zu übernehmen, noch immer so unrealistisch erscheint wie schon seit Jahren. So ist er im März des Jahres 1917 gerade wieder „manisch depressiv“, wie seine Frau, Nadeschda Konstantinowna Krupskaja, genannt Nadja, immer sagt, wenn er von seinen Treffen kommt: „Es war ja nicht zu übersehen, dass unsere Versammlungen langsam einschliefen. Am Anfang nahmen auch ein paar Schweizer daran teil, aber schon zur vierten Versammlung waren nur noch Russen und Polen gekommen, machten einige Witze und gingen wieder nach Hause.“

Die Zukunft sieht also alles andere als rot, noch nicht einmal rosig aus, als eines Morgens plötzlich an die Tür gehämmert wird. Lenin will gerade mit Nadja in die Bibliothek gehen, macht erschrocken auf. Im Haus ur steht der polnische Genosse Mieczyslaw Bronski und sagt nur ein Wort: „Revolution.“

Lenin schaut ihn an: „Revolution? In der Schweiz?“ „In der Schweiz? In Russland!!“, brüllt Bronski. „Bitte?“ Nadja ist inzwischen dazugetreten. Also wiederholt der Pole noch einmal, was er eben Lenin gesagt hat: „In Russland ist eine Revolution ausge- brochen.“ „In Russland?“ Sie schaut erst ihn, dann Lenin ungläubig an. Der fragt wü- tend: „Ohne mich?“

Bronski nimmt beide an die Hand und führt sie zum Opernhaus bis vor die Anschlagkästen der „Neuen Zürcher Zeitung“. Lenins Augen werden immer größer: „Revolution in Russland! Die Unruhen begannen, als in St. Petersburg die Menschen in den immer länger werdenden Brotschlangen die Bäckereien stürmten und Arbeiter sich ihnen anschlossen.“

Der Stimmung hatten zuvor schon die schlechten Nachrichten von der Front geschadet. Der Erste Weltkrieg tobt immer noch, allein die Russen beklagen drei Millionen Gefallene, und weder ist ein Sieg in Sicht noch ein Ende des Krieges. In der Stadt kommt es deshalb schon länger immer wieder zu Massendemonstrationen, bis hin zur Anarchie. Ohne dass die noch irgendjemand stoppen könnte. Auch „Väterchen Zar“ nicht mehr.

Am 15. März 1917 melden die Zeitungen rund um die Welt: „Zar Nikolaus II. abgetreten!“ Und weiter: „Russlands Monarchie fiel um 3 Uhr nachmittags praktisch ohne Widerstand, als Zar Nikolas II. im Hauptquartier der russischen Armee die Abdankungsurkunde unterzeichnete.“

Damit ist aus Russland über Nacht eine Republik geworden. Auch wenn die „provisorische Regierung“ noch von niemandem gewählt ist, angeführt wird sie von Alexander Kerenski, 36Jahre jung. Der will aus Russland eine Demokratie machen. Anders als Lenin. Der wollte eigentlich der Nachfolger des Zaren werden. Um aus Russland eine Diktatur zu machen. Dafür müsste er jetzt aber dort sein.

Nadja berichtet: „Von dem Moment, als er von der Revolution erfuhr, fand er keinen Schlaf mehr. Stattdessen überlegte er nächtelang, wie er am schnellsten aus der Schweiz nach Russland zurückgelangen könnte.“ Er trifft sich mit seiner Handvoll russischer Exilanten in einem Park am Rande Zürichs. Sie diskutieren die tollsten Pläne; denn jeder Weg führt durch deutsches Gebiet, also Feindesland. Schließlich schlägt der Genosse Matow vor: „Wir könnten den Deutschen ja anbieten, dass sie uns einfach durchlassen und wir sie dafür mit deutschen Kriegsgefangenen bezahlen, wenn wir die Macht haben.“

Deutsche organisieren die Rückkehr

Das klingt zwar etwas größenwahnsinnig für eine Handvoll Exilrussen, aber Lenin ist von Anfang an begeistert. Wiederum Nadja: „Der Einzige, der wirklich daran glaubte, war Iljitsch. Als er nach Hause kam, fing er sofort an zu überlegen, wie der Vorschlag am wirkungsvollsten an die deutsche Seite zu übergeben ist. Am besten wäre, wenn die Schweizer Regierung den Kontakt aufnimmt. Genosse Grimm sollte versuchen, seine Freunde in der Regierung dazu zu bringen.“

Aber die neutrale Schweizer Regierung denkt nicht im Traum daran, im Namen einer Handvoll verarmter Exilrussen Kontakt mit der deutschen Regierung aufzunehmen. So kommt nichts dabei heraus. Nadja ist wieder besorgt. Statt zu schlafen, hängt Lenin weiter jede Nacht vorm Fenster und jammert: „Was für eine Folter ist es für mich, hier zu sitzen und nichts zu tun.“ Dabei wäre es wohl auch für alle Zeiten geblieben, aber der zu allem bereite Lenin kommt dem deutschen Kaiserreich wie gerufen. Dort hat man schon länger jemanden aus den russischen Exilkreisen Westeuropas gesucht, der den Zaren in Russland stürzt, um danach mit Deutschland Frieden zu schließen – um wenigstens die Ostfront loszuwerden. Jetzt hat der Zar auch ohne deutsche Mithilfe abgedankt, aber den Krieg führt sein Nachfolger Kerenski weiter.

So wird die Idee nicht beerdigt, sondern weitergesponnen, obwohl auch im Bericht der Botschaft in Bern über die russische Exilantenszene in der Schweiz steht: „Er und seine Leninisten bilden bis heute nicht mehr als einen Stamm von Parteizigeunern.“

Sobald Lenin an der Macht sei, werde er Frieden mit Deutschland schließen; so steht es in dem Schreiben, das der Schweizer Genosse Fritz Platen im Auftrag Lenins in die deutsche Botschaft gebracht hat. Auch, dass er es „ohne Rücksicht auf Frankreich, England oder alle anderen Verbündeten“ machen werde. Das ist der entscheidende Punkt, der Berlin dazu bringt, es mit Lenin zu versuchen.

Botschafter Gisbert von Romberg soll mit Platen in Bern den Ablauf der „Aktion Russentransport“ vereinbaren. Lenin stellt am nächsten Tag seine Bedingungen: „Es darf keine Passkontrolle stattfinden, niemand darf die Waggons, in denen wir sitzen, betreten, und das Gepäck soll niemand inspizieren dürfen.“

Romberg hat nichts dagegen, die Russen sollen ja nur Transit fahren. Als Fritz Platen mit der frohen Botschaft aus der Botschaft zurückkommt, beginnt Lenin sofort, seine Sachen zu packen. Nicht allerdings, ohne sich bei den Schweizern zu verabschieden. In einem Artikel im linken „Volksrecht“. Der endet mit: „Es lebe die proletarische Weltrevolution, die jetzt beginnt!“

„Völker, hört die Signale“

Am 9. April 1917, um 15.20 Uhr, auf Gleis 3 des Züricher Hauptbahnhofs beginnt zumindest der erste Schritt. Die etwa 100 zurückbleibenden russischen Genossen verabschieden die 32 abfahrenden mit der Internationalen: „Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht!“ Dann hebt der Bahnhofsvorstand seine Kelle, und der größte Raubzug aller Zeiten geht los.

Lenin und Nadja haben als Einzige ein eigenes Abteil. Damit er in Ruhe an seinem Plan arbeiten kann, die provisorische Regierung zu stürzen, um aus Russland das erste kommunistische Land der Welt zu machen. Niemand darf ihn dabei stören. So schickt er sogar die Genossen, die auf dem Gang rauchen, aufs Klo. Auch die Deutschen lassen ihn in Ruhe. Wie abgemacht, kontrollieren sie weder Pässe noch Gepäck.

So erreichen die Russen ungestört die deutsche Ostseeküste. In Saßnitz steigen sie auf das Fährschiff „Drottning Victoria“ um, das kurz darauf nach Trelleborg ablegt. In Schweden angekommen, geht die Reise weiter nach Stockholm, von dort durch Finnland bis zur russischen Grenze, und kurz darauf sind sie wirklich zurück. Nadja: „Alles war sofort wieder vertraut. Die weiten Felder, die Wälder, die Menschen entlang der Strecke. Russland, wie es immer war.“

Ein letztes Mal haben sie noch Angst, dass sie bei ihrer Ankunft in Petrograd verhaftet werden könnten, aber als der Zug am Abend des 16. April 1917 in den Finnischen Bahnhof von Petrograd einfährt, steht kein Polizeikommando bereit, sondern eine Abordnung des gerade gegründeten Petrograder Arbeiter- und Bauernsowjets, der in der Mehrzahl aus Soldaten und Matrosen besteht. Die meisten kennen Lenin höchstens vom Namen her. Er war jetzt fast 17 Jahre im Exil. Von seinen Vorstellungen wissen sie nichts. Deshalb fängt er gleich an, das zu ändern. Nadja: „Außerhalb des Bahnhofs kletterte er sofort auf das Dach eines Militärfahrzeugs und rief: ‚Lang lebe die Weltrevolution!‘ und: ‚Frieden um jeden Preis!‘“

Dafür ist er ja unterwegs. So kabelt der zuständige deutsche Begleitoffizier nach der erfolgreich abgeschlossenen ‚Aktion Russentransport‘ die legendäre Zeile nach Berlin: „Eintritt geglückt. Lenin arbeitet völlig nach Wunsch.“ Zwar weiß niemand, dass Lenin jetzt ein IM des Deutschen Reichs ist, trotzdem taucht er erst einmal unter. Bei seiner Schwester Anna. Nadja freut sich: „Wir bekamen sogar ein eigenes Zimmer. Gora, das Pflegekind von Anna, hatte zur Begrüßung extra ein Plakat über unser Bett gehängt: ‚Arbeiter aller Länder, vereinigt euch.‘“

Lenin führt nun seine „Bolschewiken“ an. Auf Deutsch heißt das Mehrheitler, obwohl sie keine Mehrheit, sondern immer noch eine kleine Minderheit im großen Russland sind. Das Chaos kommt Lenin da gerade recht. Am liebsten würde er es in einen Bürgerkrieg verwandeln. So wird der Einfluss des Petrograder Sowjets immer größer. Und radikaler.

Konkurrent Trotzki ist schon da

Das liegt auch daran, dass dieser Petrograder Sowjet inzwischen von einem alten Kampfgefährten Lenins angeführt wird, der ebenfalls schon lange davon träumt, in Russland die erste „Diktatur des Proletariats“ zu errichten: Leo Trotzki. Der hatte von dem Rücktritt des Zaren auch nur in der Zeitung gelesen. Allerdings nicht in Zürich, sondern in seinem Exil in New York. Er besitzt mittlerweile sogar einen amerikani- schen Pass.

Zum ersten Mal benutzt er den Ausweis, als er New York ungefähr zur gleichen Zeit verlässt wie Lenin Zürich, um mit ihm zusammen aus Russland den ersten kommunistischen Staat der Welt zu machen. Lenin als Theoretiker, der den Hass auf die provisorische Regierung mit Worten schürt, und Trotzki, der Praktiker, der die Worte in Taten umsetzt. Als Vorsitzender des Petrograder Sowjets organisiert er Streiks und Demonstrationen, um das Chaos weiter zu vergrößern. Aber die Vorstel- lung, eine Regierung einfach so wegzuputschen, ist für die meisten Russen unvorstellbar. Oder, wie Lenin meint: „Das liegt weit hinter ihrem geistigen Horizont.“

Nadja macht sich deshalb wieder Sorgen um ihn: „Er kam immer öfter niedergeschlagen und müde vom Agitieren nach Hause.“ Dann sagt er: „Bis jetzt sind wir mit unserer Meinung in der Minderheit. Die Massen vertrauen uns nicht.“ Das wird noch schlimmer, als auf der ersten Seite aller russischen Zeitungen dann doch zu lesen ist, auf welcher Seite er eigentlich steht: „Lenin deutscher Spion!“

Die Ochrana wusste von Anfang an von der Zugfahrt und wer sie organisiert und bezahlt hat. Sie präsentiert sogar ein Dokument, das den Verrat beweist. Verrat ist es ja. Deutschland ist der Gegner der Russen, und jeder, der mit einem Gegner zusammenarbeitet, ist ein Verräter. Die gehören ins Gefängnis. Der Haftbefehl ist schon ausgestellt, und die meisten Russen haben nichts dagegen. Statt Russland zu erobern, muss Lenin es schon wieder verlassen. Nadja: „Jala, ein junger Genosse aus Finnland, der als Heizer auf einer Lokomotive arbeitete, verkleidete Iljitsch als Kollegen und nahm ihn mit über die Grenze.“

Anders als Trotzki. Bevor der untertauchen kann, landet er im Gefängnis. Er macht dort aber einfach weiter. Bewacht von Wärtern, die immer dann keine sind, wenn er seine Instruktionen an den Petrograder Sowjet schreibt. Sie nehmen sie sogar mit nach draußen und verteilen sie. Darin ruft er auch weiterhin zu Demonstrationen und Streiks auf. Um die Arbeiter und Soldaten zu beruhigen, entscheidet Kerenski, Trotzki aus der Haft zu entlassen.

Trotzki wird sofort wieder Vorsitzender des Petrograder Sowjets und gründet als Erstes einen Militärausschuss, dessen Leitung er selbst übernimmt. Als gläubiger Kommunist weiß er, dass Karl Marx einst am Stammtisch des Bundes der Kommunisten in London zum Thema „erfolgreiche Revolution“ gepredigt hatte: „Der entscheidende Punkt für einen Sieg ist die Bewaffnung des ganzen Proletariats mit Flinten, Büchsen, Geschützen und Munition.“ Ist das einmal vollbracht, gilt: „Die Waf- fen und Munition dürfen unter keinem Vorwand mehr aus den Händen gegeben und jeder Entwaffnungsversuch muss nötigenfalls mit Gewalt vereitelt werden.“

Schnelle Bewaffnung entscheidend

Entsprechend steht in Trotzkis erstem Befehl nach der Entlassung, gerichtet an die Soldatensowjets, die sich inzwischen in den einzelnen Regimentern gebildet haben: „Die Waffen aller Art, als da sind: die Gewehre, die Maschinengewehre, die Panzerspähwagen und die Übrigen sollen sich unter Kontrolle der Sowjets befinden und dürfen unter keinen Umständen wieder an die Offiziere herausgegeben werden. Auch nicht auf deren Verlangen.“

Die Soldaten folgen ihm. Er schließt sie in den Roten Garden zusammen, seiner „Bolschewistischen Bürgermiliz“, die aus Arbeitern, Soldaten und Matrosen besteht. Die haben jetzt die Waffen. Lenin traut sich im Oktober 1917 wieder zurück. Auch wenn er sich gleich wieder versteckt. Und wo diesmal? Nadja: „Es wurde entschieden, das Iljitschs Aufenthaltsort ein striktes Geheimnis bleibt.“

Lenin versteckt sich

Auch auf die Straße geht er sicherheitshalber nicht. So erfährt er nur aus zweiter Hand, dass Alexander Kerenski als Ministerpräsident Leo Trotzki als Vorsitzenden des Petrograder Sowjets auffordert, zwei Drittel seiner Rotgardisten an die Front zu schicken. Das lehnt Trotzki ab, und damit ist der Bruch offensichtlich, der Zeitpunkt gekommen, mit den Waffen jetzt auch die Macht zu erobern.

Nadja: „Zwei Linien wurden diskutiert: sofort zuschlagen oder noch abwarten. Iljitschs Resolution, keine Zeit mehr zu verlieren, wurde mit 19 zu zwei Stimmen und vier Enthaltungen angenommen. Die Frage war entschieden.“ Aber Lenin war sich der Bedeutung bewusst: „Wenn das schiefgeht, werden sie uns erschießen.“

Am nächsten Tag wird ein Revolutionäres Militärkomitee, abgekürzt MRK, gegründet. Als Hauptquartier wird das leer stehende Gebäude der Höheren Mädchenschule, genannt Smolny, ausgewählt, nicht weit von Lenins Versteck. Der sagt zu seiner Nadja, bevor es losgeht, was er sich selbst seit Jahren immer wieder predigt: „Der Erfolg der russischen und der Weltrevolution hängt am Ende nur von zwei oder drei Tagen kämpfen ab.“

Der erste beginnt in der Nacht des 6. November 1917. Nach dem alten russischen Kalender der 25. Oktober, weshalb die Revolution, die das rote Zeitalter nicht nur in Russland, sondern der ganzen Welt einleitet, bis heute als die „große sozialistische Oktoberrevolution“ bekannt ist. Trotzki ist der Mann der Stunde. Seine Rotgardisten besetzen in dieser Nacht die Telefonzentrale, die Post, die Bahnhöfe, die Elektrizi- täts- und Gaswerke, Brücken, Banken. Aber das Wichtigste ist: Sie umstellen auch den Sitz der Provisorischen Regierung, den Winterpalast.

Lenin hockt abgeschnitten vom Geschehen in seinem Versteck. Er schaut manchmal aus dem Fenster, ob er irgendetwas sieht, was darauf hindeutet, dass der Putsch wirklich begonnen hat. Am Abend hält es ihn nicht mehr in der Wohnung. Er geht zum Smolny.

Dort sind alle Beteiligten längst mittendrin im großen Revolutionieren. Nadja: „Rotgardisten, Abgeordnete aus den Fabriken und Soldaten kamen von überall, um ihre Instruktionen zu erhalten. Schreibmaschinen klapperten, Telefone klingelten, Telegramme gingen ein, während im zweiten Stock ununterbrochen das MRK unter Trotzki alle eingehenden Informationen auswertete.“ Ohne dass sie jemand daran hindert.

Die Provisorische Regierung sitzt weiter eingeschlossen im Winterpalast und wartet vergeblich auf Hilfe. Nur Kerenski konnte vorher noch flüchten. Durch einen Hintereingang, verkleidet als Matrose, rettet sich der erste Ministerpräsident Russlands in ein bereitstehendes Auto, das ihn schnellstens aus der Stadt bringt. Ohne dass ein Schuss fällt. Auch an den anderen Aufmarschpunkten bleibt es ruhig. Von überall her kommt über Telefon, Telegraf und Boten nur eine Nachricht in den Smolny: „Kein Widerstand.“

Bewaffnete Soldaten in den Straßen Petrograds sind zu jener Zeit völlig normal. Kein Grund also, stehen zu bleiben. Als die Sonne am nächsten Morgen aufgeht, ist kein Schuss gefallen. Und Lenin? Der trug die ganze Nacht eine Perücke, sogar einen falschen Bart, falls doch alles schiefgehen würde. Nadja hat überall nach ihm gesucht, aber: „Ich kann mich nicht erinnern, ihn gesehen zu haben.“

Erst als die Luft rein ist, die Gefahr vorüber scheint, taucht Lenin wieder auf und diktiert einer der vielen jungen Frauen, die im Smolny die Schreibarbeiten für die vielen jungen Männer machen, eine Presseerklärung in die Maschine, die am Morgen des nächsten Tages nicht nur die Petrograder, nicht nur die Russen, sondern die ganze Welt zum Frühstück überrascht.

Es ist eine „Erklärung an die Bürger Russlands“: „Die Provisorische Regierung unter Alexander Kerenski wurde abgesetzt. Die volle Regierungsgewalt ist in die Hände des Militärischen Revolutionären Komitees des Petrograder Stadtsowjets übergegangen.“ In einer Nacht-und-Nebel-Aktion, die alle anderen Sowjets genauso überraschte. Sie hatten ihre Vertreter aus dem ganzen Land eigentlich nach Petrograd geschickt, um auf dem Ersten Allrussischen Kongress der Arbeiter und Soldatensowjets über die Zukunft Russlands erst einmal zu diskutieren.

Die hat Lenin inzwischen aber längst entschieden. Eigentlich hatte er sie schon entschieden, als er zum ersten Mal das „Kommunistische Manifest“ gelesen hatte. Mit dem wurde die erste politische Ideologie, die den Diebstahl predigt, bekannt und Lenin einer ihrer treuesten Anhänger. Jetzt hat er nicht nur den Willen, sie in die Tat umzusetzen, er hat auch die Macht dazu. So schreibt er bis zum Sonnenaufgang des letzten Tages seiner „Drei-Tage-Revolution“ seine berühmten „drei Dekrete“, in denen er den Russen für die Zukunft „Frieden, Land und Brot“ verspricht, und trägt sie zum Kongress, um sie dort zu verkünden.

Enteignung über Nacht

Nadja sieht dabei zu: „Ich erinnere mich, wie Iljitsch das Dekret über das Land vortrug. Er sprach ganz ruhig. Ich beobachtete dabei die Delegierten. Einer fiel mir besonders auf, ein älterer Bauer, dessen Gesicht wie erstarrt wirkte, den Blick voller Zweifel.“ Weil er nicht glauben will, was er da hören muss. Sein Grund und Boden und alles, was er damit erarbeitet, ist plötzlich nicht mehr seins, denn: „Das Recht auf privaten Grundbesitz wird für immer aufgehoben, und jeder Besitz wird entschädigungslos beschlagnahmt.“

69 Jahre nachdem Karl Marx das Gespenst des Kommunismus in die Welt brachte, hat es in Russland seine erste Heimat und mit Lenin sein erstes Gesicht gefunden. Als der erste König aller roten Diebe. Denen gehört jetzt alles. Allen anderen nichts mehr. Nicht mal mehr ihre Ersparnisse.

Geld oder Leben

Die Direktoren der Banken versuchen zwar zunächst ihren alten Werten treu zu bleiben, und so berichtet Nadja: „Genosse Menzhinsky konnte sie nicht überzeugen, die Gelder herauszugeben, die notwendig waren für den endgültigen Sieg der Revolution. Nicht mal die Verhaftung des Direktors der Staatsbank, Shino, konnte sie davon abbringen. Er wurde im Smolny unter Arrest gestellt, und Iljitsch erließ ein Dekret, von ihm eigenhändig unterschrieben, in dem die Staatsbank aufgefordert wurde, der neuen Regierung sofort die Summe von zehn Millionen Rubel auszuzahlen. Als Iljitsch den Befehl an die Genossen Gorbunov und Osinsky über- gab, sagte er: Kommt nicht ohne Geld zurück!“

In der Bank angekommen, zeigen die beiden das Dekret und drohen mit den Roten Garden. Den Kassierern bleibt nichts anderes übrig. Sie zahlen das Geld aus. Alles auf einmal, wie sich der Genosse Gorbunov erinnert: „Wir hatten Schwierigkeiten, das ganze Geld abzutransportieren. Niemand hatte an Taschen gedacht. Einer der Angestellten holte ein paar alte Säcke aus einem Raum. Wir fingen an, sie bis obenhin mit Geldscheinen vollzustopfen, und trugen sie auf unseren Schultern hinaus ins wartende Auto. Ohne anzuhalten, rasten wir mit ihnen zurück in den Smolny. Dort schulterten wir sie wieder auf und trugen sie direkt ins Zimmer von Lenin. Er war gerade nicht da. Ich saß auf den Säcken, mit meinem Revolver in der Hand, bis er kam. Dann überreichte ich ihm feierlich das Geld, und er war sehr zufrieden. Wir packten die Säcke in einen Kleiderschrank im Nebenraum, und Lenin stellte extra ein paar Rotgardisten ab, ihn zu bewachen.“

Nicht anders geht es den anderen Banken Russlands. Lenin lässt alle ihre Direktoren unter Arrest stellen. In einem extra eingerichteten Raum im Smolny, komplett isoliert von der Außenwelt, mit 28 Betten, Tischen und Stühlen. Dort bleiben sie, bis sie zu allem nur noch Ja sagen. So können sie ihr Leben retten und einige sogar ihren Job behalten. Auch wenn sie jetzt ihren eigenen Räuber zum Chef haben. Der sagt danach zu Trotzki: „Was für ein steiler Aufstieg. Direkt aus dem Keller an die Macht.“

„Mir schwindelt“

Dann macht er eine kleine Pause und sagt, wie Trotzki noch Jahre später weiß, auf Deutsch: „Mir schwindelt.“ Zum Glück kommt Nadja mit einer Einladung der Arbeiter und Soldaten des Vyborg-Viertels zur Silvesterparty dazwischen: „Iljitsch war von der Idee, das erste rote Neujahr Russlands mit ihnen zu feiern, sofort angetan. Wir kamen gegen 23.30 Uhr an. Der warme Empfang ging Iljitsch so nah, dass er sofort eine Ansprache hielt und sich bedankte und allen erklärte, dass jetzt eine neue Periode in der Geschichte Russlands, der ganzen Welt sogar, begonnen hat.“

Das war nicht zu hoch gegriffen. In der „ganzen Welt“ wird es danach noch viele Staaten geben, in denen die Diebe regieren. Die Geschichte, wie sie an die Macht kamen, bleibt unbegreiflich.

Torsten Preuß ist Journalist und Autor.

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Kommentare ( 18 )

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18 Comments
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Remix
6 Jahre her

„Die – ebenfalls linken – nationalen Sozialisten der NSDAP“? Bitte vergessen Sie das doch ganz schnell wieder, das ist rhetorisch wie historisch ein Eigentor.

Frank Stefan
6 Jahre her

Und woher kam das Geld für die Propaganda der Revolutionäre in Russland und für deren private Kassen? Wer bezahlte 100 Tausende Reichsmark, damit die „Prawda“ gedruckt werden konnte? Das Deutsche Kaiserreich. Sie haben gedacht, mit dem Teufel Geschäfte zu ihrem Vorteil machen zu können, sie haben gedacht, dass sie das im Griff haben. Man ist immer wieder versucht, zur heutigen Zeit Parallelen zu ziehen, zu sagen „ja, sind die denn da oben wahnsinnig geworden? Glauben die wirklich, diesen Flächenbrand beherrschen zu können?“.

Gernot Radtke
6 Jahre her

Kommunismus: institutionalisierter Raub, Totschlag, Mord zum Besten der Menschheit!

KoelnerJeck
6 Jahre her

https://www.hawaii.edu/powerkills/NOTE1.HTM

Der verstorbene Rudolph Rummel, Demograf staatlicher Massenmorde, schätzte die Opfer des Sozialismus des zwanzigsten Jahrhunderts auf ca. 61 Millionen in der Sowjetunion. Staat tötet!

s.a. Der furchtbare Blutzoll der Russischen Revolution
http://www.misesde.org/?p=17062

Ein russischer Denkspruch sagt: „Die einzige Lehre aus der Geschichte lautet, dass die Menschen nichts aus ihr lernen.“ Für viel zu viele Menschen trifft das heute genauso zu wie früher.

hasenfurz
6 Jahre her

Daß im Moment einiges geschieht. Wartens wirs ab…

Gegen das Vergessen
6 Jahre her

100% richtig. Ich kann es auch nicht verstehen. Man kann daran verzweifeln. Alles liegt völlig klar auf der Hand und dennoch kommt sie immer weiter damit durch!

Erwin2016
6 Jahre her
Antworten an  Gegen das Vergessen

selbstkritik in der westdeutschen Gesellschaft ist eben nicht so weit verbreitet. vielleicht ist das die Ursache? kombiniert mit pol. desinteresse und wenig Bildung?

Eulemann
6 Jahre her
Antworten an  Gegen das Vergessen

„100% richtig“ ist nichts. Einige „Populäre Mythen über den Roten Oktober“ beschreibt Malte Daniljuk bei RT. Vor lauter „Gut gegen Böse“ wissen wir wenig, was wirklich war. Zar Nikolaus || wollte 1917 ins Exil zu den Briten, was danach riecht, dass er mit dem Kriegseintritt gegen seinen lieben Cousin Willhelm II den Briten einen Gefallen tat (Foto der Cousins s. Wikipedia). Denn die Demokratie unterscheidet sich von der Aristokratie laut Malte Daniljuk so: Wer viele Mio Tote zu verantworten hat, verdient als Aristokrat den Tod. Oder er tritt nur ab und bekommt dann Rente. Will sagen: „Nichts ist ohne sein… Mehr

Ralf Pöhling
6 Jahre her

Ein sehr schöner Artikel, Herr Preuß. Endlich bringt es mal jemand auf den Punkt: Kommunismus ist Diebstahl und nicht umgekehrt. Es mag sein, dass die Grundidee des Kommunismus in der Zeit, als Könige noch die Welt beherrschten und ihre ererbte Macht und ihren Reichtum einfach weiter vererbten, noch irgendwie nachvollziehbar war. Heute ist sie es nicht mehr, denn mit der richtigen Geschäftsidee, oder dem richtigen politischen Einfluss, lässt sich für den Einzelnen das Tor nach oben durchaus öffnen. Dafür muss man allerdings was leisten und nicht einfach das Schießeisen auspacken und sich nehmen, was man meint, was einem zusteht. Einen… Mehr

Remix
6 Jahre her
Antworten an  Ralf Pöhling

Interessanterweise haben die Mainstreammedien die Zentennarfeier dieses epochalen Ereignisses wenig gewürdigt.

Rizzo Chuenringe
6 Jahre her

Statt des Terrors des Zaren und seiner Hofschranzen nun also der Terror des Lenin, Trotzki, Dscherschinski, Stalin, Berija und aller anderen Kremlschranzen. Was für ein toller Fortschritt!

Rizzo Chuenringe
6 Jahre her

Nicht anders als hinterher also.

hasenfurz
6 Jahre her

Ich meinte eher unseren tiefen Staat. Nicht notwendigerweise eine komplett separate Entität…

hasenfurz
6 Jahre her
Antworten an  hasenfurz

Ich denke, das mit der „Religion“ hat sich „danach“ erledigt. Weil die Welt eine völlig andere sein wird, zum Glück. Aber daß wir hier wieder mal bis zuletzt warten müssen… menno…

Der Schlüssel liegt eher in der Eisenhower-Ära, meines Erachtens. Nun, wir werden sehen.
Die nächsten Tage kommen noch ein paar Überraschungen, heißt es…