DAK: Covid-19 und Erkältungen treiben Zahl der Fehltage nach oben

Im ersten Halbjahr 2022 fehlten Arbeitnehmer im Schnitt 7,8 Tage krankheitsbedingt. Das hat die DAK-Gesundheit anhand ihrer Versichertendaten errechnet. Demnach geht eine gewaltige Erkältungswelle durch das Land.

IMAGO / blickwinkel

Krankendaten lassen sich schlecht miteinander vergleichen. Um Tendenzen trotzdem deutlich machen zu können, haben Krankenkassen die Größe „Fehltage pro 100 Versicherte“ entwickelt. In dieser Kategorie zeigt sich eine drastische Entwicklung, wie die DAK-Gesundheit anhand ihrer Versichertendaten festgestellt hat: 778-mal fehlten 100 Beschäftigte demnach im ersten Halbjahr an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz. Das sind 115 Tage mehr als noch im ersten Halbjahr 2021 – was wiederum einem Zuwachs von 17,3 Prozent entspricht.

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Traditionell bilden Rückenleiden den häufigsten Grund für Krankschreibungen. Das ist auch in dieser DAK-Statistik so. Mit 18,5 Prozent führen die Rückenleiden die Liste der Ursachen an. Die Werte in diesem Bereich sind aber relativ stabil. Das Wachstum bei den Ausfalltagen kommt laut DAK durch Covid-19 und durch Husten und Schnupfen zustande: Demnach verursachte Corona im ersten Halbjahr 64 Fehltage je 100 Versicherte. Das sind sechsmal so viele Tage wie noch ein Jahr davor. Und auch Husten und Schnupfen lassen die Arbeitnehmer immer häufiger zu Hause bleiben. Aus diesem Grund kamen 133 Fehltage bei 100 Versicherten zusammen. Das ist fast dreimal so viel wie im ersten Halbjahr 2021.

DAK-Vorstandschef Andreas Storm macht das Wartezimmer des Arztes als eine wesentliche Ursache für diese Tendenz aus. In der Kernzeit der Pandemie konnten sich Patienten telefonisch krankschreiben lassen, wenn sie beim entsprechenden Arzt schon zuvor wegen anderer Krankheiten in Behandlung waren. Diese Möglichkeit will Storm nun über die Pandemie hinaus verfestigen: „Dafür sollte gleich nach der Sommerpause eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden.“

Wer sind die Kranken, die wegen Corona zu Hause bleiben? Bis in die 1990er Jahre hinein mussten Arbeitnehmer in die Krankenkasse eintreten, die für ihren Berufsstand vorgesehen war: Handwerker gingen in die IKK, Bergarbeiter in die Knappschaft, und die DAK war, der Name sagt es heute noch, die Kasse für Angestellte. Auch nach der Öffnung sind die Kassen immer noch überdurchschnittlich stark in den Berufen vertreten, für die sie früher fest verantwortlich waren. Die Daten der 2,3 Millionen Beschäftigten, die von der DAK ausgewertet wurden, stammen daher überdurchschnittlich stark von Menschen, die ihrem Broterwerb in einem Bürostuhl nachgehen. Nach den Rückenerkrankungen kamen bei ihnen „Atemwegserkrankungen“ mit 16,9 Prozent auf Platz zwei der häufigsten Gründe für einen Arbeitsausfall. Zu den Atemwegserkrankungen zählen auch Husten und Covid-19. An dritter Stelle folgten psychische Erkrankungen. Deren Anteil ist laut DAK vom ersten Halbjahr 2021 zum ersten Halbjahr 2022 zurückgegangen.

Grundsätzlich häufiger wegen Corona krankgeschrieben waren Frauen statt Männer. Auf sie kamen sechs Fälle je 100 Versicherte. Bei Frauen unter und bis 19 Jahren kamen sogar neun Fälle auf 100 Versicherte. Männer zwischen 25 und 29 Jahren verursachten indes nur 4,4 Fälle je 100 Versicherten. 64 Fehltage kamen wegen Corona auf 100 Versicherte bei durchschnittlich etwa fünf Fällen. Das heißt: Im Schnitt verursachte jede Corona-Krankschreibung mehr als zwei Arbeitswochen Ausfall. Wobei auch die Zahl derer, die sich überhaupt krankschreiben lassen, laut DAK gestiegen ist. 2021 war im ersten Halbjahr nur jeder vierte Arbeitnehmer krankgeschrieben – 2022 war es bereits jeder dritte Arbeitnehmer.

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Kommentare ( 17 )

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Deutscher
2 Jahre her

Man muß auch bedenken, dass wir seit Jahren im Krisenmodus fahren. Migrantenflut ohne Aussicht auf Endbewältigung. Kollektive Klimaparanoia. Coronadiktatur. Kollektive Ukrainemanie. Und vor uns steht der Kriegswinter 22/23. Nationale Stresslage seit mindestens 2015. Auch das schlägt sich aufs Immunsystem nieder.

Last edited 2 Jahre her by Deutscher
Proffi
2 Jahre her

Impfbedingte Krankheiten sind äußerst vielgestaltig, weil Autimmunreaktionen gegen an Ort und Stelle gebildete Spikeproteine in den verschiedensten Organen auftreten können. Das wird dann vorsichtshalber als Long-Covid bezeichnet.

November Man
2 Jahre her

Mal sehen wie viel Krankschreibungen es wegen Erkältungen im kommenden Winter Dank dem durch die Grünen verursachten Gasmangel und den kalten Wohnungen geben wird.
Logische Folge: Immense wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden an gesunden Menschen. Viel teurer als das bisschen Gas das unnötigerweise eingespart werden muss. Gezwungener Maßen wegen vorgeschrieben Höchsttemperaturen in Innenräumen oder einfach nur deshalb weil viele immer weiter verarmende Menschen heizen sich finanziell nicht mehr leisten können.
Armes Deutschland – ohne Linke, Rote und Grüne wäre es besser.

Devamed
2 Jahre her
Antworten an  November Man

Armes Deutschland – ohne Linke, Rote und Grüne wäre es besser.

Sie vergaßen die Schwarze(n), die vieles aus wahltaktischen Gründen verzapft haben

Michael Palusch
2 Jahre her

„Demnach verursachte Corona im ersten Halbjahr 64 Fehltage je 100 Versicherte.“ Nicht Corona verursachte die Fehltage, sondern die Manie der Zwangstests mit daraus resultierenden positiven Testergebnis. Ist doch logisch das im 1.Halbjahr, die Testpflicht lief auf Hochtouren, sich jeder der „positiv“ krankschreiben ließ (lassen mußte). „Im Schnitt verursachte jede Corona-Krankschreibung mehr als zwei Arbeitswochen Ausfall.“ Ja was denn sonst?! Die Quarantäne dauerte doch schon mindestens 10 Tage, und war der Schnupfen danach noch nicht ganz weg, wurde sie nochmals verlängert. Worüber wundert man sich also bei der DAK? Das massenhafte Zwangstests viele positive Testergebnisse hervorbringen, auf Grund derer die Leute,… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Michael Palusch
Wuehlmaus
2 Jahre her

Bei uns im Flügel mit vielleicht 20 Leuten ist permanent einer entweder krank oder in Quarantäne. Zum Glück sind fast alle geimpft. Manche auch geimpft, geboostert und zweimal erkrankt.

bkkopp
2 Jahre her

Der Durchschnitt einer relativ großen Gesamtmenge wird seinen Aussage- und Vergleichswert haben. In meinem Wohnort melden die zwei wichtigsten Krankenhäuser einen Krankenstand über 20 % der Belegschaften, einschließlich Ärzte. Auch die Stadtverwaltung, notorisch marode, meldet einen Krankenstand – im Sommer – von mehr als 20%. Naheliegend, dass sehr hohe Krankenstände auf die Leistungsfähigkeit, die effekitve, operative Kapazität durchschlagen. Die Krankenhäuser fahren und fliegen Patienten in Umland-KH, auch 20-50 km entfernt. Es ist bereits Krise, auch wenn die Schlaumeier behaupten, dass sie eine hysterische Erfindung sei. Es gibt auch personelle Engpässe durch Krankmeldungen bei Rettungsdiensten und Feuerwehr. Bei Herzinfarkten, Schlaganfällen usw.… Mehr

Ho.mann
2 Jahre her

Nein! – Doch! – Ohh! Was die segensreiche Impfung an Schutz bietet ist schon phänomenal. Wie viele Impfungen gedenkt man denn vornehmen zu müssen, bevor die Masken wieder fallen können und der versprochene Corona-Schutz endlich seine Wirkung entfaltet?

Last edited 2 Jahre her by Ho.mann
Venator
2 Jahre her

Übertriebene Hygiene, Abstand und Maske machen krank. Unser Immunsystem ist großartig, nur muss man es ständig trainieren wie einen Muskel, sonst verkümmert es. Warum begreifen die Menschen diesen einfachen Zusammenhang nicht?

Juergen Schmidt
2 Jahre her
Antworten an  Venator

Die Menschen begreifen das schon, aber Drosten, Lauterbach und ihre Kumpanen u.a. bei der WHO leugnen das natürliche menschliche Immunsystem, das fitgemacht und trainiert werden kann bzw. soll. Immunität gibt es in Zukunft nur noch mit den „Impfungen“, so deren offizielles Narrativ. Achten Sie Mal drauf.

moorwald
2 Jahre her
Antworten an  Venator

Früher wußte man auch, daß Kinder so richtig im Dreck spielen müssen
Mein Credo: Gesund ist nicht der, der möglichst viel meidet, sondern der viel aushält und dabei gesund bleibt…

thinkSelf
2 Jahre her

Surprise, surprise. Ich sehe in meiner Umgebung seit längerem das die gespikten andauernd schwere respiratorische Infekte haben. Und zwar in relativ schneller Abfolge. Die liegen jedes Quartal flach.
Ich finde übrigens das denen die Lohnfortzahlung und die medizinischen Leistungen der Kassen gestrichen werden sollten. Wer sich schließlich vorsätzlich die Gesundheit ruiniert sollte nicht von der Solidargemeinschaft finanziert werden. Außerdem ist das ja auch im Sinne der Gespikten, die diese Forderung ja vor nicht allzu langer Zeit vehement vertreten haben.

moorwald
2 Jahre her

Ursprünglich waren z.B die DAK (Deutsche Angestellten-Krankenkasse) oder auch die Barmer Ersatzkasse keine gesetzlichen Krankenkassen, sondern eben „Ersatzkassen“. Gewisse Berufsstände hatten da ein Wahlrecht.
D.h. GKV war die AOK als Pflichtversicherung (der Arbeiter) Daneben gab es spezielle berufsbezogene Kassen wie z.B. die Knappschaftskasse.
Die Ersatzkassen waren die Kassen für die Angestellten.
Dies alles ist aber Geschichte. Heute sind auch die „Ersatzkassen“ gesetzlich im Sozialgesetzbuch aufgeführt.

Last edited 2 Jahre her by moorwald