Kassen- und Hausärzte für Ende der Maskenpflicht in Praxen

Die Verantwortlichen wollen sich lautlos rausschleichen aus den unverantwortlichen Jahren der Schädigung des sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lebens ihrer Bürger.

Foto: Ärztehaus (über dts Nachrichtenagentur)
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) fordert die bundesweite Aufhebung der Maskenpflicht in den Praxen. „Es ist folgerichtig, die Maskenpflicht in Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen aufzuheben, wie das Bayern nun angekündigt hat. Die anderen Bundesländer sollten sich diesem Schritt anschließen“, sagte der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen: „Die pandemische Lage ist vorbei,“ die Krankheitslast durch Corona und Grippe sei „geringer geworden“.

Es sollte generell den Ärzten überlassen werden, ob sie das Tragen von Masken in ihren Praxen verpflichtend machen wollen. Auch der Deutsche Hausärzteverband verlangte das Aus der Maskenpflicht: „Aus unserer Sicht bedarf es keiner Verpflichtung durch den Gesetzgeber zum Tragen einer Maske in Arztpraxen“, sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende Nicola Buhlinger-Göpfarth dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Vielmehr sollen die Praxen eigenständig über ihr Hausrecht entscheiden, ob bei ihnen eine Maskenpflicht gilt oder nicht.“

Corona auf Intensivstationen „kein Problem mehr“

Die Kliniken und Intensivstationen verzeichnen bei der Atemwegserkrankungswelle seit Januar eine Entspannung auf den Stationen und eine Abnahme der Arbeitsbelastung. „Seit Anfang Januar hat sich die Zahl der auf den Intensivstationen zu behandelnden Covid-19-Patienten von rund 1.500 auf heute unter 800 reduziert – also beinahe halbiert“, sagte der Vizepräsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, dem RND. Zudem sinke die Zahl der täglichen Neuaufnahmen stetig, was eine „sehr positive Entwicklung“ sei, sagte Marx.

„Corona ist auf den Intensivstationen kein Problem mehr.“ Nun könnten „die vielen verschobenen planbaren Operationen aus dem Dezember nachgeholt“ werden, fügte der Divi-Vizechef hinzu. Zwar sei es im Winter immer voller auf den Stationen. „Aber wir müssen derzeit nicht täglich überlegen, wie wir die Versorgung der Patienten denn noch sicherstellen können, sondern gehen eigentlich in einen Dienst in dem Wissen, helfen zu können“, sagte Marx. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) nimmt die Belegung auch auf den Normalstationen ab. „Wir verzeichnen deutlich sinkende Belegungszahlen bei den Corona-Positiven.“

Hospitalisierungs-Inzidenz sinkt auf 4,15

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist gesunken. Das RKI meldete am Montagmorgen zunächst 4,15 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Sonntag ursprünglich: 4,31, Montag letzter Woche ursprünglich 5,60). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten im Saarland (6,82). Dahinter folgen Bayern (6,28), Brandenburg (6,03), Rheinland-Pfalz (4,89), Schleswig-Holstein (4,62), Nordrhein-Westfalen (4,39), Hessen (4,16), Sachsen-Anhalt (3,92), Thüringen (3,89), Berlin (3,78), Mecklenburg-Vorpommern (3,35), Sachsen (3,31), Niedersachsen (2,77), Baden-Württemberg (2,33), Bremen (2,22), Hamburg (1,62). In der Altersgruppe 0 bis 4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,24, in der Altersgruppe 5 bis 14 Jahre bei 0,41, in der Altersgruppe 15 bis 34 Jahre bei 1,12, in der Altersgruppe 35 bis 59 Jahre bei 1,65, in der Altersgruppe 60 bis 79 Jahre bei 6,37 und bei den Über-80-Jährigen bei 24,25 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Wie viele Nachrichten über die Verweisung des Themas Corona in den Bereich der „normalen“ Krankheitsursachen auch immer folgen, eines folgt nicht: Selbstkritische Äußerungen der politischen, medialen und wissenschaftlichen Hauptakteure eines langsam und leise abnehmenden Corona-Regimes lassen nach wie vor auf sich warten. Der Befund: Die Verantwortlichen wollen sich lautlos rausschleichen aus den unverantwortlichen Jahren der Schädigung des sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lebens ihrer Bürger.

(Basis dts)

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Kommentare ( 11 )

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NoPasaran
1 Jahr her

Ich vertraue KEINE/M Arzt. Ich betrachte sie alle als schlafende Feinde, als gefährliche Zombies. Darüber hinaus gibt es jetzt sehr viele junge „Ärzte“, die haben keine Erfahrung und kein selbständiges Denken, sie lesen und folgen Vorschriften und Verfahren die ihnen von oben oder von irgendwo anders (WHO) gegeben wurden, habe selber gesehen. Sie wissen gar nichts und machen alles mit.

Grenz Gaenger
1 Jahr her

„NRW schafft ab 1. Februar die Maskenpflicht im ÖPNV ab und folgt damit anderen Bundesländern“
Und wann fallen die Masken in den Arztpraxen?

Proll27
1 Jahr her

Das sehe ich genauso. Das Vertrauen in die Ärzteschaft und in die Wissenschaft ist dahin. Wer vorgibt, Menschen heilen zu wollen und so mit ihnen umgeht, hat den Beruf verfehlt. Meine derzeitige Alternative heißt Heilpraktiker, aber auch da gibt es leider Grenzen. Es bleibt nur eine einigermaßen gesunde Lebensführung mit gesundem Menschenverstand und eines Tages die Hoffnung auf einen schnelen Tod außerhalb eines deutschen Krankenhauses oder Seniorenheimes.

Wilhelm Mueller
1 Jahr her

Wenn ich im Zusammenhang mit Corona Indizes mit zwei Stellen hinter dem Komma sehe, dann raufe ich mir die Haare und denke: Sie haben immer noch nicht begriffen, was hier so abging/ abgeht.

Michael M.
1 Jahr her

Mir geht es ganz genauso. Insbesondere der Vertrauensverlust in die Ärzteschaft landauf landab ist enorm und auch ich werde das niemals vergessen.
Wo es irgendwie geht werde ich künftig den besonders linientreuen „Weißkitteln“ mein Geld entziehen, als Privatversicherter hat man glücklicherweise etwas mehr Spielraum und den werde ich ganz sicher nutzen.

Heiner Mueller
1 Jahr her

Sehen Sie es positiv: Sie können sich jetzt einen vernünftigen Arzt suchen – schauen Sie nach, ob er eine Maske trägt. Wenn nicht, haben Sie ihn gefunden.

Montesquieu
1 Jahr her

Ab 1.2. braucht in Bayern das Praxispersonal keine Masken mehr tragen, muss sich aber unverändert (geimpft) zweimal oder (ungeimpft) dreimal wöchentlich auf Corona testen lassen.
Die Patienten müssen weiterhin Masken tragen (damit sie das Personal nicht anstecken ?!).
Alle irre. Immerhin dürfte es den HNO-Abteilungen der Kliniken nutzen, die ob der kontinuierlichen Nasenrachenbohrerei die eine oder andere Nasenseptumperforation zu decken haben dürften.

Frifrafro
1 Jahr her

Wer totalitär agiert hat, keine Fehler eingestehen will und sich nicht entschuldigen kann, kann vom Souverän auch keine Stimme mehr erwarten.

StefanB
1 Jahr her

Zum letzten Satz: Mal schauen, ob die Bürger und Wähler die verantwortlichen Politiker sich bei den nächsten Wahlen lautlos rausschleichen lassen. Denn bei ihnen liegt die Letztverantwortung dafür, ob ein derart unverantworltiches und unredliches Handeln ungesühnt möglich ist. Die nächsten Wahlen werden es zeigen. Ich ahne das Schlimmste.

Fenris
1 Jahr her

Mal schauen, was die Ärzte hier in unserem Ärztezentrum beschliessen. Ich vermute mal, die werden an der Maskenpflicht festhalten. Als ich einmal bei der einen Ärztin war und wir auf Corona zu sprechen kamen, sagte sie zu mir, dass viele Menschen – auch mittleren Alters – elendig an Covid gestorben seien. Da ich mir aber kurz vorher die Statistik ansah, konnte ich ihr entgegnen, dass in unserem Landkreis (ca. 100.000 Einwohner) in über zwei Jahren „Pandemie“ im Alter von 0 bis 59 Jahren gerade einmal zwei Menschen an oder mit Corona gestorben waren. Daraufhin hat sie kurz geschwiegen und dann… Mehr