Nach aktueller Wahl-Umfrage gewinnen die Freien Wähler in Bayern vier Prozent. Dass die CSU nur schwach verliert, dafür hat Söders Entscheidung gesorgt, an Aiwanger festzuhalten, sowie seine Absage an eine Koalition mit den Grünen. Der Medien-Adel fühlt sich gekränkt – glaubt er doch, dass er die Politik in Deutschland bestimmt.

Seit Tagen mit Spannung erwartet, die Wahlumfrage in Bayern nach der SZ-Affäre, nun ist sie da. Allerdings bieten die Zahlen nur für die Angehörigen der journalistischen Aristokratie und des medialen Dienstadels eine Überraschung. Am Montag in einem Nachrichtentalk befragt, sagte ich, dass für die Freien Wähler ein Plus von 3 Prozent drin sein dürfte. Ganz falsch lag ich nicht, denn nun sind es 4 Prozent geworden.
Denn jedem, der ohne aktivistische Allüren auf die Situation schaut, dürfte klar gewesen sein, dass der Latte-Macchiato-Putsch der Süddeutschen Zeitung und der mediale Dauerbeschuss von Taz bis Welt inklusive Deutschlands Abwrack-Ampel den Widerwillen vieler Bürger, die ein feines Gespür für Fairness und Gerechtigkeit besitzen, hervorrufen muss.
In Gewinnen und Verlusten heißt das: Es gibt nur zwei Gewinner, die Freien Wähler mit einem Stimmenzuwachs von 4 Prozent und die CSU, die nur ein Prozent verliert. Letztere Einschätzung mag verblüffen, aber hätte Markus Söder nicht die Reißleine gezogen, eine – bei allem, was man von ihm halten mag – stimmige, eine präzise und eine verantwortungsvolle Rede gehalten, hätte die CSU vor den Medien und vor dem politischen Druck aus „Deutschland einig Wokistan“ gekuscht, hätte die CSU größere Verluste eingefahren. Es ist schon ein Gewinn, in dieser Situation mit einem blauen Auge davongekommen zu sein.
Was immer man von Söder halten mag, ein objektiver Blick auf die Union lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Wenn Söder in seinem Herzen das Ziel bewahrt hat, Spitzenkandidat der Union für die Bundestagswahl zu werden, dann kann er das nur, wenn er sein Alleinstellungsmerkmal bewahrt, die einzige nicht woke kontrollierte Regierung in Deutschland anzuführen. Man wird jedoch sehen, zumal man weiß, dass Söders Verständnis von einem geraden Weg eine Pirouette ist.
Es überrascht nicht, dass die Grünen verloren haben – und nun Aug in Aug mit der AfD stehen, die ihr Ergebnis gehalten hat. Die AfD stand außerhalb und unbeeindruckt vom Latte-Macchiato-Putsch, der innerhalb der Brandmauern tobte. Die SPD, dem der Lehrer nahestand, der zum Denunzianten seines ehemaligen Schülers geworden war, verlor gleich 2 Prozent – und kommt nunmehr nur noch auf 9 Prozent. Wenn der Spitzenkandidat der bayrischen SPD dann auch noch geschichtsrevisionistisch ausruft: „Sophie Scholl hatte Flugblätter gegen die Nazis verteilt und wurde dafür hingerichtet und Hubert Aiwanger hatte in seiner Tasche Flugblätter in denen tapfere Frauen wie Sophie Scholl verhöhnt wurden“, dann ist es er, der Sophie Scholl verhöhnt, dann ragen seine Geschichtskenntnisse über eine Sechs nicht hinaus.
Die These, dass Söder trotz Verlust zu den Gewinnern zählt, stützt die Forsa-Umfrage, nach der 58 Prozent der Deutschen Söders Entscheidung richtig finden und nur 28 Prozent glauben, dass sie dem Ansehen Bayerns und Deutschlands schadet. Ein bisschen Erfolg hat massive Propaganda, mag sie auch noch so absurd sein, eben immer. Aber nur ein bisschen. Denn 74 Prozent sind nicht dieser Auffassung.
Für den Medien-Adel von Taz bis Welt, von ARD bis ZDF bedeutete Söders Entscheidung eine narzisstische Kränkung, glauben sie doch, dass sie die Politik in Deutschland bestimmen, dass sie den in ihren Augen naiven Bürgern im wahrsten Sinne des Wortes vorschreiben können, was sie zu denken und zu tun haben. Diese Medien glauben tatsächlich, dass sie Koalitionsfragen entscheiden und Politiker in das Amt oder aus dem Amt schreiben können.
Zum ersten Mal hat die Union nicht vor den Medien gekuscht. Sie sollte nun auch die Kraft finden, eine eigene, eine unkonventionelle Medienstrategie zu entwickeln, und aufhören, ängstlich auf die Mainstream-Medien wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren.
Die lächerlichste Schlagzeile lieferte übrigens der Münchener Merkur seinen 2 ½ Lesern: „Trotz Flugblatt-Affäre: Aiwanger-Partei legt in neuer Bayernwahl-Umfrage kräftig zu“. Das kommentiert sich selbst, vor allem sagt das, dass der Münchener Merkur Bayern nicht versteht.
Die TE-Wahlwette
Ihre Wetten nehmen wir ab sofort entgegen. Unsere Buchmacher öffnen ihre Schalter. Wer über alle genannten Parteien hinweg am nächsten an den Ergebnissen landet, gewinnt.
Annahmeschluss ist der Wahlsonntag (08.10.2023) um 17:35 Uhr. Das Wettergebnis wird bis einschließlich Montag, den 09.10.2023, veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Auf die Gewinner wartet:
1. Platz: eine Flasche Champagner von Roland Tichys Tante Mizzi aus Verzy
2. Platz: zwei Bücher aus dem Shop nach Wahl
3. Platz: ein Buch aus dem Shop nach Wahl
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Mich stört an diesem Artikel, daß Herr Söder in diesem Fall wie standfester Politiker gehandelt haben soll, der gegen alle Anfeindungen zu seiner “ Überzeugung “ gestanden ist. Der bis vor kurzem sich den GRÜNEN anbiedernde Herr Söder hat wider einmal ruck-zuck sein “ Meinung “ geändert, weil es ihm opportun erschien und wird es bei jeder Gelegenheit wieder tun.
Den Bayern ist echt nicht mehr zu helfen, glauben sie wirklich, dass sich M. Söder von den Grünen abwendet ?
Söder, Aiwanger, die SZ und ein 35 Jahre altes, Schülerflugblatt – das kommt mir eher vor, wie Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt, als ein Sieg der Demokratie. Alle Beteiligten und die gesamte Handhabung stehen vielmehr für den Niedergang unserer Demokratie, als auch nur im Entferntesten für deren Sieg. Trotz der hervorragenden Artikel des Autors in letzter Zeit, zum Thema Opposition, erscheint seine Bewertung dieses Vorgangs wie die Enttäuschung mit der man von liberal-konservativer Seite stets und sicher zu rechnen hat. Die Sehnsucht nach einer heilen bürgerlichen CDU/CSUWelt ist so groß, das man sie bei jedem Geräusch im Politikbetrieb herbeihalluziniert. Wie… Mehr
Der Schuß vor den Bug der Medien war ja sehr erfrischend. Aber die FW halte ich trotzdem nicht für die Lösung unserer deutschen Probleme. Dafür sind sie viel zu unkonkret und unberechenbar. In Bayern ist mir das erstmal egal. Aber für D brauchen wir ein starkes Gegengewicht zur jetzigen Politik. Stimmen für die FW wären verschwendet. Man beachte, daß der Bundesverband auf seiner Seite gendert und als erstes werden einem auf deren Seite Windkraft- und Solaranlagen präsentiert. Da kann Aiwanger vernünftig klingende Reden schwingen, so viel er will, im Bund traue ich denen nicht. Die Erfahrungen mit der FDP sollten… Mehr
Meines Erachtens wissen viele Deutsche gar nicht (mehr), was Liberalismus, Demokratie und Freiheit für sie persönlich bedeuten kann. Sie kennen oft ihre Grundrechte gar nicht, erkennen damit auch nicht, wer dagegen verstößt und sich das zum Vorteil und für die Bürger zum Nachteil macht. Sie machen einfach mit, was ihnen als Demokratie und Freiheit verkauft wird. Das Grundgesetz, dass auch über diverse Konstruktionsfehler verfügt, ist nach wie vor eine gute Grundlage für die Selbstbestimmung der Bürger. Allein die Tatsache, dass seit geraumer Zeit von immer gleicher Seite z.T. erfolgreich versucht wird, am GG herumzuschrauben und zu ändern, ist m.E. Beweis… Mehr
„wenn man dem Söder nur glauben könnte“ höre ich derzeit in Bayern immer wieder, sobald sein Ausschluss einer Koalition mit den Grünen geht.
Zu München und Merkur:
Was früher braun war ist heute rot.
Zur Bayernwahl rsp. den Umfragen:
Nur die dümmster Kälber wählen ihre Schlächter (Altparteien) selber. Wie Sie diesen Umstand als Erfolg für die Demokratie werten können erschließt sich mir nicht, sehr geehrter Herr Mai.
Man glaubt es kaum, was Medien wie die Welt für Vorstellungen haben. Habeck, Scholz und Lindner schaffen die Atomkraftwerke ab, streichen Öl aus Russland – vernichten Wirtschaft und Bürger – aber die Arbeitnehmer sollen auf alles verzichten : „Die Idee von der 32-Stunden-Woche bei gleicher Bezahlung für die Mitarbeiter der Stahlbranche macht nur noch fassungslos. Sie offenbart ein gefährliches Verständnis von Marktwirtschaft. Wo bitte bleibt der Arbeitnehmer-Beitrag für den Erhalt des Standortes Deutschland?“
Wie wäre es das Heizungsgesetz als ersten Beitrag morgen zu streichen?
Wie kann man diese Alt-Parteien noch wählen, die sich einen Teufel um die Wünsche der Bürger und das Wohl des Landes kümmern? Sie wirken wie ferngesteuerte Exekutoren fremder Interessen…
Es ist zwar nett, dass diese Finte die FW stärkt. Allerdings sollten die gutgläubigen Wähler ebenso erkennen, dass die FW im Grunde nicht mal in Bayern viel verändern kann. Geschweige denn, wirklich will. Bundesweit schon gar nicht. Dieses rückgratlose weder Fisch noch Fleisch Getue hilft nix. Wir müssen der AfD die Chance geben, sich zu bewähren. Ansonsten gehts so katastrophal weiter.