Ampel reagiert erleichtert auf Einigung im Verbrenner-Streit

Vertreter der Ampelparteien haben die Beilegung des Verbrenner-Streits zwischen Deutschland und der EU erleichtert aufgenommen. Kurze Zeit später wird gemeldet, dass Bundesverkehrsminister Wissing die massive Kritik an seinem Beharren auf Ausnahmen vom EU-Verbrenner-Verbot zurückgewiesen hat.

dts Nachrichtenagentur

Gestern um 13:04 Uhr berichtete die dts Nachrichtenagentur, die Beilegung des Verbrenner-Streits zwischen Deutschland und der EU sei von Vertretern der Ampelparteien erleichtert aufgenommen worden. „Es ist gut, dass das Hin und Her ein Ende hat und Deutschland endlich dem europaweiten Aus des fossilen Verbrenners zustimmen wird“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katharina Dröge, der Welt am Sonntag. Die Grünen-Politikerin sagte weiter: „An Deutschlands Verlässlichkeit darf es in der EU keinen Zweifel geben. Nun hat auch die Automobilindustrie Planungssicherheit – und kann den Turbo für E-Mobilität einlegen.“ SPD-Fraktionsvize Detlef Müller sagte der Welt am Sonntag: „Ich bin erleichtert, dass die Diskussion über die Verwendung von E-Fuels für Verbrennermotoren nach 2035 nun beigelegt ist und ein tragbarer Kompromiss gefunden wurde.“ Das schaffe Planungssicherheit für alle.

Kippt das Verbrennerverbot?
EU: Der Verbrenner darf bleiben – wenn er mit E-Fuels fährt
Ob die neu zu schaffende Kategorie E-Fuels-only dann „tatsächlich signifikante Bedeutung und reale Anwendungsfälle“ finde, werde sich zeigen. Denn bereits jetzt deute sich an, dass die Fahrzeughersteller entsprechenden Investitionen skeptisch gegenüberstehen. „Ob zudem entsprechende Mengen synthetischen Kraftstoffs dann auch in diesem Bereich wirtschaftlich nutzbar sind, wird die Zukunft zeigen“, so Müller.

„Alles deutet daher darauf hin, dass die Zukunft des motorisierten Individualverkehrs im batterieelektrischen Antrieb liegt.“ Lukas Köhler, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag, lobte ausdrücklich die „Hartnäckigkeit“ von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Auf Anfrage der Welt am Sonntag sagte der Liberale, seinem Parteikollegen sei zu verdanken, dass die Menschen auch langfristig selbst entscheiden könnten, auf welche Art der klimafreundlichen Mobilität sie setzten.

Statt einzelne Technologien zu verbieten, brauche man marktwirtschaftliche Anreize für den Umstieg auf Elektroautos und klimaneutrale Kraftstoffe. Daher schlage die FDP die „schnelle Einführung eines echten Emissionshandels in Deutschland“ vor. Dieser solle, so Köhler weiter, einerseits das Erreichen der Klimaziele sicherstellen und andererseits dafür sorgen, „dass sich der Umstieg auf klimafreundliche Technologien finanziell immer mehr lohnt“.

Wissing rechtfertigt Einsatz für E-Fuel-Verbrenner

Um 13:09 war bei dts zu lesen: Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die massive Kritik an seinem Beharren auf Ausnahmen vom EU-Verbrenner-Verbot zurückgewiesen. „Die EU-Kommission hat ihre im vergangenen Jahr gemachte Zusage, eine Lösung für nur mit E-Fuels betankbare Verbrenner vorzulegen, bisher nicht eingehalten“, sagte der Minister der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). „Es wäre absurd, die Technik des Verbrennungsmotors in Europa zu begraben und das Potenzial synthetischer Kraftstoffe nicht voll zu nutzen.“

Ihm gehe es „um die Sache, um die Menschen und deren berechtigte Mobilitätsbedürfnisse und um die Erreichung unserer Klimaziele“, ergänzte Wissing. Es sei auch nicht ausgemacht, dass E-Fuels dauerhaft knapp sein würden, so der Minister. „Am Golf und in Afrika könnten in einigen Jahren enorme Mengen synthetischer Kraftstoffe produziert und nach Europa exportiert werden. Es gibt Einschätzungen in der Branche, wonach ein Liter E-Fuel eines Tages so preiswert sein könnte wie heute der Liter Diesel oder Benzin. Und niemand kann garantieren, dass in 15, 20 Jahren ausreichend bezahlbare Elektrofahrzeuge auf dem Markt sind.“

(dts Nachrichtenagentur)

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Kommentare ( 15 )

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Mausi
1 Jahr her

All das setzt voraus, dass langfristige Planung und Entwicklung möglich ist. Und das ist in der EU und in D nicht der Fall. Und wer will in so einer Situation in D investieren? Die Chance, diese Kosten ohne Gewinn abschreiben zu müssen, ist viel zu hoch. Dann doch als Unternehmen lieber auswandern und D soll sehen, was es importieren will oder eben auch nicht. Die EU und auch D kann mit viel Geld mRNA Medikament im Hauruck-Verfahren. Mehr aber auch nicht. Sie sind nicht mal in der Lage aus dem Hauruck-Medikament ein echtes Medikament zu machen, besser machen zu lassen.… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Mausi
DeppvomDienst
1 Jahr her

Da kann man ja schon mal das Sparen anfangen. Laut Herrn Wissing geht es bei 53.000 Euro für ein nutzbares E- Mobil los. Dummerweise findet man dafür noch nicht mal einen gebrauchten Tesla. Dann noch mal 50.000 – 100.000 für Wärmepumpe und Nachisolierung des kleinen Elternhauses.
Was bitte hat die FDP nun erreicht ?

dienbienphu
1 Jahr her

E-Fuels sind eine Alternative zu fossilen Brennstoffen, die aus erneuerbaren Energien hergestellt werden. Sie sollen die CO2-Emissionen von Verbrennungsmotoren reduzieren und die Mobilitätswende unterstützen. Aber ich pfeife auf die Mobilitätswende. E-Fuels haben zudem auch einen Nachteil: Sie sind sehr teuer in der Produktion und im Verbrauch. Das bedeutet, dass die Autofahrer noch mehr für ihren Sprit zahlen müssen als ohnehin schon. Ich kann das gut nachvollziehen, denn ich fahre gerne privat mit meinem Dieselauto. Es ist sparsam, zuverlässig. Aber wenn E-Fuels kommen, werde ich mir das Fahren wohl noch mehr überlegen müssen. Ich finde es schade, dass die Freude am… Mehr

AnSi
1 Jahr her

Ja, nun hat auch die Automobilwirtschaft die Gewissheit, dass sie in der EU nicht mehr produzieren muss. Die werden nur einen minimalen Bruchteil für die E-Autos da lassen. Der große, satte Anteil und die Gewinne wandern ab nach China und USA. Die Steuern für die EU werden dann eben sinken. Europa importiert in einigen Jahren nur noch. LNG, E-Fuel, H2, Weizen und andere Nahrungsmittel, Stahl, Alu, Autos, … Immer schön mit dicken, dreckigen Öltankern übers Meer! Das ist alles so irre.

Johann Thiel
1 Jahr her

E-Fuels sind genauso ein Schwachsinn wie das E-Auto. Wir könnten bis in alle Ewigkeit noch fossile Kraftstoffe fahren. Andere werden es sowieso, und am Ende wir selbst auch wieder. Dazwischen werden so ca. 30 Jahre liegen in denen sich die ganzen Öko- und Klimaspinner hier austoben und unser Land ruinieren. Dann haben wir sowieso eine muslimische Mehrheit, und die fährt bekanntlich Verbrenner der Oberklasse. Für den deutschen Dhimmi bleibt dann noch das E-Dreirad oder das Lastenfahrrad um niedrigbezahlte Dienstleistungen für die neuen Herren zu erbringen.

E-Fuels, Wasserstoff und Wärmepumpe – den Deutschen kann man wirklich jeden Sch… erzählen.

old man from black forrest
1 Jahr her

Die Fortbewegung mittels Verbrenner-Motor ist ganz sicher die hervorragendste Errungenschaft, die der menschliche Geist hervor gebracht hat. Daß diese von einer – im Weltmaßstab gesehen – kleingeistigen, ungebildeten und ignoranten Minderheit abgeschafft wird ist völlig abwegig und absurd.

November Man
1 Jahr her

Die Grünen müssen jetzt für alle Zeiten aus dieser leidigen Regierung entfernt werden. Dann fahren wir wieder das was wir wollen.

CIVIS
1 Jahr her

Das ist mal wieder der typische „EU- bzw. Ampel-Wundertütenkompromiss„, …niemand weiß was drin ist Gleichzeitig mit „Zeit“ hat man sich eine Wundertüte gekauft; eine Wundertüte von der keiner weiß was drin ist eine Wundertüte die mal erst in die Ecke gelegt wird in der Hoffnung, dass irgendwann in ferner Zukunft die technischen Möglichkeiten geschaffen sind, um jede Menge E-Fuel kostengünstig zu produzieren eine Wundertüte von der man aber hofft, dass sie beim Öffnen dann tatsächlich jede Menge E-Fuel enthält Also wie immer ein Spiel mit „hätte, wäre, wenn, vielleicht, …“; mit Glaube, Hoffnung, aber ohne Liebe ! Und was in… Mehr

Last edited 1 Jahr her by CIVIS
Querdenker73
1 Jahr her

Wenn ich diesen Blödsinn verfolge, fällt mir immer der Rohrkrepierer eines deutschen Ministers ein, der für den deutschen Autofahrer eine refinanzierte Maut einführen wollte! Dieser Schwachsinn hat dem Steuerzahler Milliarden gekostet. Die EU hat’s kassiert. Unseren „Eliten“ ist im Vorwahlkampf keine Lüge zu weit, wohl wissend, dass selbige nur kurze Beine hat! Und der Pöpel glaubt’s!

Biskaborn
1 Jahr her

Ein fauler Kompromiss der letztendlich auf ein Verbrennerverbot hinausläuft. Bitte nicht vergessen, die Automobilindustrie selbst hat Wissing scharf kritisiert weil sie Planungssicherheit hinsichtlich ihrer mittlerweile einseitigen Entwicklung hin zur E-Mobilität braucht. Sind wir doch ehrlich, niemand weiß wie sich das Klima in den nächsten Jahrzehnten entwickelt, niemand weiß ob sich E-Fuels preiswert herstellen lassen, ob sich Wasserstoff preiswert produzieren lässt und, und und. Trotzdem wird wie wild einseitig drauflos diskutiert und verboten was das Zeug hält. Es ist einfach der blanke Wahnsinn und alle machen mit!