Das neue Jahr bringt wieder viele Neuerungen. TE gibt einen Überblick, was sich ab dem 1. Januar alles ändert. Im ersten Teil zeigen wir, wo dem Bürger tiefer in die Tasche gegriffen wird.
picture alliance / ZB | Sascha Steinach
TE gibt einen Überblick darauf, was sich ab dem 1. Januar alles ändert. Im ersten Teil zeigen wir, wo dem Bürger tiefer in die Tasche gegriffen wird.
Die Autoversicherung
Das Vergleichsportal Verivox erwartet höhere Beiträge bei den Kfz- und Motorradpolicen von durchschnittlich rund sieben Prozent. Als Hauptgrund gelten stark gestiegene Preise in den Reparaturwerkstätten.
Der CO₂-Preis
Bei der Verbrennung von Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl entsteht Kohlenstoffdioxid (CO₂). Dieses „Treibhausgas“ hat der Gesetzgeber vor einiger Zeit kostenpflichtig gemacht. Bislang lag der Festpreis für eine Tonne ausgestoßenes CO₂ bei 55 Euro.
Künftig ist der Preis nun variabel und wird bei der Versteigerung von sogenannten Emissionszertifikaten gebildet. Zunächst ist diese CO₂-Abgabe noch auf 65 Euro pro Tonne gedeckelt, um zu große Preissprünge zu dämpfen.,
Das Deutschlandticket
Die politisch heftig umkämpfte Bahnfahrkarte kostet derzeit noch 58 Euro im Monat. Im kommenden Jahr erhöht sich der Preis auf 63 Euro. Das entspricht einem Anstieg um 8,6 Prozent.
Die Gasnetzentgelte
Diese Gebühren für die Gasnetze werden deutlich teurer. Weil immer weniger Haushalte Gas nutzen, müssen die Kosten für die Gasnetze auch auf weniger Kunden verteilt werden. Dadurch steigen die Preise für alle Betroffenen spürbar. Um wie viel genau, ist noch unklar.
Die Krankenversicherung
Die Politik verspricht etwas, was die Krankenkassen nicht halten können: Gesundheitsministerin Nina Warken von der CDU hat zugesagt, dass die Beiträge der gesetzlichen Kassen im kommenden Jahr stabil bleiben sollen.
Dem widerspricht Jens Baas. Der Chef der größten Kasse – Techniker Krankenkasse (TK) – hält die Zusage seiner Ministerin schlicht für unrealistisch. Baas erwartet, dass der Zusatzbeitrag in der Gesetzlichen Krankenversicherung auch in 2026 erneut angehoben wird – egal, was die Bundesregierung verspricht.
Privat Krankenversicherten wird ganz sicher deutlich stärker ins Portemonnaie gegriffen. Etwa 60 Prozent von ihnen werden schon gleich im Januar höhere Beiträge bezahlen müssen. Das hat die Verbraucherzentrale NRW errechnet. Die anderen 40 Prozent dürften nur wenige Monate lang verschont bleiben, dann wird sie dasselbe Schicksal ereilen.
Die Sozialbeiträge
Die Beitragsbemessungsgrenze für Sozialbeiträge wird zum Jahresbeginn spürbar angehoben. In der Kranken- und Pflegeversicherung erhöht sie sich um 300 Euro auf 5.812,50 Euro (Bruttomonatsgehalt).
In Wahrheit ist eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze eine getarnte Beitragserhöhung. Die Sätze werden formal zwar nicht verändert, aber dafür rutschen die arbeitenden Menschen einfach in eine andere Klasse und müssen mehr zahlen.
In der Krankenkasse mit dem höchsten Zusatzbeitrag zahlt ein betroffener Angestellter künftig 28,50 Euro monatlich mehr. Für Kinderlose liegen die Mehrkosten in der Pflegeversicherung bei 6,30 Euro pro Monat. Für Eltern mit einem Kind sind es jeden Monat 5,40 Euro mehr.
Bisher durfte man ab einem Bruttojahreseinkommen in Höhe von 73.800 Euro aus der gesetzlichen in die private Krankenkasse wechseln. Künftig ist das erst ab 77.400 Euro erlaubt.
In der gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung erlebt der gebeutelte Bürger dasselbe Spiel: Hier wird die Beitragsbemessungsgrenze von 8.050 Euro auf 8.450 Euro angehoben. Die Betroffenen müssen monatlich 37,20 Euro mehr für die Rentenversicherung und 5,20 Euro zusätzlich für die Arbeitslosenversicherung blechen.
Im zweiten Teil des TE-Jahresausblicks 2026 erfahren Sie, was 2026 billiger wird. Und im dritten Teil, was sich im nächsten Jahr sonst noch so alles ändert.

Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Ich bin außertariflich Beschäftigter in der Automobilindustrie. Aufgrund der angespannten geschäftlichen Situation, hat meine Firma Lohnsteigerungen für AT-Mitarbeiter für 2026 ausgeschlossen. Aufgrund der Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze für verschiedene Sozialabgaben werde ich monatlich ab Januar ca. 75€ weniger verdienen. Von den spärlichen Lohnerhöhungen der letzten Jahre blieben max. 50% vom Brutto übrig. Dagegen erhielten Beamte 2025/26 jeweils ca. 3% Lohnerhöhungen, von denen mind. 70% netto übrig blieben. Die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze betrifft Beamte auch nicht, da diese keine Renten- oder Arbeitslosenbeiträge bezahlen. Leider sind es jedoch überwiegend verbeamtete Politiker, die dieses Land über Jahrzehnte in die Grütze gefahren haben und weder… Mehr
Was ist eigentlich mit den maßlos frechen Privilegien der deutschen Beamten? Da wären: Steuervorteile; Sonderzahlung zusätzlich zum Kindergeld für jedes Kind; private Krankenversicherung effektiv 100% aufwandskompensiert/bezahlt vom Staat; Pensionen in vergleichbar doppelter Höhe zur Rente; deutlich frührerer Pensionseintritt; 100% sicherer Job; Goldener Handschlag beim Wechsel in die „freie“ Wirtschaft; priviligierter/vergünstigter Zugang zu Krediten und anderen essentiellen/maßgeblichen Leistungen/Bedingungen des Lebens. Die DDR ist doch längst zurück, nur etwas anders organisiert – der Staat und seine Bediensteten sind ganz offiziell etwas gleicher. Und die normalen Arbeitnehmer lassen sich das immernoch gefallen, selbst die linken Gewerkschaften machen mit, halten bei dieser Maßlosen Frechheit… Mehr