Handgranaten-Angriff auf Club in Berlin-Kreuzberg

In Berlin-Kreuzberg kam es am frühen Morgen zu einer Explosion. Schutzgeld-Erpresser gehen in der Hauptstadt immer brutaler vor. Handgranaten und Schüsse werden zur Tagesordnung.

picture alliance/dpa | Markus Lenhardt

Schutzgeld oder Handgranate: In der Nacht zum Dienstag warfen zwei vermummte Personen eine Handgranate in den Club „Sinatra Club 04“. Bei der darauffolgenden Explosion wurde niemand verletzt – der Club war geschlossen. Die Täter konnten unerkannt fliehen.

Der Handgranatenanschlag ist nicht der erste Angriff auf das Lokal. Bereits im April war auf das Lokal geschossen worden, an der Fensterfront wurden damals mehrere Einschusslöcher festgestellt.

Die Polizei vermutet wohl einen Bezug zur organisierten Kriminalität; die Sonderkommission BAO Ferrum, die zur Aufklärung einer Serie eskalierender Gewalttaten im Umfeld der organisierten Kriminalität eingerichtet wurde, ist in die Ermittlungen eingebunden. Die Kriminaltechniker bestätigten am Dienstag die Zeugenberichte, dass es sich bei dem Sprengsatz um eine Handgranate gehandelt haben soll.

Die Gewerkschaft der Polizei sieht in dem Angriff eine neue Eskalationsstufe. GdP-Sprecher Benjamin Jendro sagte der Berliner Morgenpost, eine detonierte Handgranate in einem Gebäude sei „eine klare Warnung“. Seit Monaten registriere man eine zunehmende Aufrüstung der Szene, insbesondere im Umfeld der Schutzgeld-Erpressung. Dafür würden zunehmend auch jüngere Täter angeworben werden.

Der Handgranaten-Angriff ist nicht das erste Gewaltverbrechen dieser Art in Berlin. Wie die Welt berichtet, kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu Schusswaffenangriffen auf Gewerbebetriebe, insbesondere auf Fahrschulen. Auch in diesem Fall soll es um Schutzgeld-Erpressung gehen.

Nach Berichten von Welt feuerten unbekannte Täter mehrere Schüsse auf die Schaufenster der Betriebe ab und flüchteten daraufhin. Demnach handelt es sich bereits um den vierten Angriff auf eine Berliner Fahrschule innerhalb weniger Wochen. Die Betreiber sollen vorher telefonisch unter Druck gesetzt worden sein. In den anonymen Anrufen wurden sie zu einer Kontaktaufnahme aufgefordert. Nachdem die Betreiber darauf nicht reagierten, fielen Schüsse.

In Schöneberg wurde auch auf die Eingangstür des Sneaker-Geschäfts „Vaditim“ geschossen, berichtet tagesschau.

Wenige Stunden später wurde zudem ein Wohn- und Geschäftshaus eines Anwalts in Berlin-Frohnau beschossen; am Gebäude wurden zahlreiche Einschusslöcher bemerkt. Auch hier wird Schutzgeld-Erpressung vermutet.

Angesichts der Häufung solcher Taten warnt die Polizei Unternehmer vor Einschüchterungsversuchen. Nach Angaben der Ermittler richten sich die Angriffe vor allem gegen Geschäftsleute sowie Betreiber von Bars und Restaurants. Betroffene Unternehmer sollen sich melden.

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Kommentare ( 27 )

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Pieter Ries
13 Stunden her

Betroffene Unternehmer sollen sich melden? Dabei gibt es doch nach Aussage von Experten und Hofschranzen keine Clan-Kriminalität. Kriminell ist doch eh nur Oma Käthe mit ihrem Obstmesser

Zack
15 Stunden her

Während wir hier also unsere Waffengesetze noch verschärfen wollen , was natürlich nur die gesetzestreuen Bürger interessiert, scheint ja wenigstens etwas von unserem Steuergeld ins Land zurück zu fließen.

Denn Waffen wurden bergeweise im Darknet verkauft , die eigentlich für die Ukraine bestimmt waren, um deren „freiheitlich demokratisches Leben“ zu garantieren.
Wobei sich das, nach Ansicht der Ukraine, wohl auch auf die freie Marktwirtschaft bezieht.
Sich also selber die Taschen vollzustopfen und mit der monetären Unterstützung anderer Länder auch noch das ein oder andere einträgliche Geschäft zu machen.

Last edited 15 Stunden her by Zack
Autour
18 Stunden her

Na ich hoffe doch mal das die Handgranate ordnungsgemäss zum Tatort transportiert wurde und auch sonst, ordnungsgemäss aufbewahrt wurde!
Und wieso gibt es eigentlich kein Handgranatenregistrierungsverzeichnis? Dann könnte man doch recht schnell feststellen wessen Handgranate da verwendet wurde… und wo war eigentlich das Handgranatenverbotsschild?!
Ich fordere mehr Handgranatenverbotsschilder!
Aber rechtsstaatliche Bürger mit unsäglichen Verordnungen und Vorschriften drangsalieren, während wilde hier machen können was sie wollen!!!!!
Das Land mit seinen Politclowns widert mich nur noch an!

Milton Friedman
20 Stunden her

Mit drängt sich die Frage auf, wie man in Deutschland eigentlich einen Mangel an wehrtüchtigen, kriegstauglichen Männern bemängeln kann, angesichts der vielen Freiluftübungen dieser Wehrsportgruppen mitten in Berlin.

Mit den Berliner Clans und Schwarzen Blöcken haben wir daheim doch bereits lauter Freiwillige für den urbanen Häuserkampf!

Zack
15 Stunden her
Antworten an  Milton Friedman

Dabei wird nur vergessen , dass die Clans und andere Gruppen kein Interesse daran haben in irgendeiner Form Deutschland zu unterstützen.
Die benötigen ihr schweres Gerät lediglich zur Durchsetzung ihrer eigenen Interessen.
Für unser Land würden die keinen Finger krumm machen.

PaulKehl
20 Stunden her

Noch ein Beispiel. An einem Berliner Geschäftshaus hing ein Plakat zu geplanten Baumaßnahmen. Zufällig kam ich vorbei als eine Baubegehung stattfand. Der Vertreter des Bauherrn war ein seriöser älterer Herr. Ebenso der türkische Bauunternehmer, Atatürk-Typ. Er hatte im Schlepptau zwei Bagaluken der windigsten Sorte, also Aufpasser. Die standen einfach nur da. Ich als Bauherr hätte die weggescheucht. Der Bauherr gab vor, sie zu ignorieren. So entwickeln sich Mafiastrukturen, weil die Leute wegschauen. In DE und vor allem Berlin sind sie noch stolz drauf.

Zack
15 Stunden her
Antworten an  PaulKehl

Und genau aus dem Grund hat Berlin auch den Ruf den es heute hat.
Eine Schande, wenn man bedenkt was Berlin einmal darstellte!
( Muss ich jetzt extra noch erwähnen dass ich das nicht auf die dunklen Jahre beziehe? In diesem heutigen Irrenhaus wahrscheinlich schon.)

PaulKehl
21 Stunden her

Auffallend in Berlin sind neuerdings Tschetschenen, europäischer heller Typus, Brikettbart, Wangen glatt rasiert. Sie übernehmen den Wachschutz. In Frankreich sind sie schon eine Plage. Ein Beispiel: Das Mordopfer aus dem Tiergartenmord war Tschetschene. Er hatte russische Soldaten mit dem Panzer überrollt. Deshalb waren die Russen so empört, daß ihm DE das Asyl aufgedrängt hat, angesichts des Ermittlungsverfahren in Rußland. Wer diese Leute importiert, erklärt seinem eigenen Volk den Krieg.

Milton Friedman
20 Stunden her
Antworten an  PaulKehl

Selbst in Russland haben sie einen barbarischen Ruf. Das Markenzeichen von ISIS, Menschen bestialisch zu töten, um ihr Ableben als Filmeffekt zu nutzen, war ein direkter Wissenstranfer der vielen tschetschenischen Kämpfer in den Reihen des Islamischen Staats, die diese „Kulturerrungenschaft“ noch aus VHS Zeiten kennen.

PaulKehl
19 Stunden her
Antworten an  Milton Friedman

Für mich sind sie nur noch vergleichbar mit den mexikanischen Drogenclans. Wahrscheinlich stehen die hier auch schon Schlange. – Was ist VHS? Meinen Sie Volkshochschule?

Milton Friedman
17 Stunden her
Antworten an  PaulKehl

VHS-Kasetten (Video Home System). Tschetschenische „Kämpfer“ kidnappten Russen, erpressten die Adressen der Familie um diesen dann die Aufnahmen zu schicken, auf denen ihr Mann/Vater/Sohn lebendig enthauptet wird. Das entsprechende Glaubensbekenntnis inklusive.

PaulKehl
17 Stunden her
Antworten an  Milton Friedman

Danke. So genau will man das dann auch wieder nicht wissen.

Zack
15 Stunden her
Antworten an  Milton Friedman

Das stimmt allerdings, selbst die Ukrainer fürchten sich an der Front vor ihnen.
Und das will etwas heißen!

Zack
15 Stunden her
Antworten an  PaulKehl

Nun, im „importieren“ sind Wir ja momentan Weltmeister.

Und das wird wahrscheinlich die einzige Weltmeisterschaft sein und bleiben die wir noch „gewinnen“ könnten…

karlotto
1 Tag her

Die Innenminister in Deutschland sind alles Pfeiffen unfähige Amateure , die Kriminalität ins Land hohlen.
Das organisiere Verbrechen, in Deutschland ist deutsch?
Ob in Frankreich oder England in Spanien oder Italien überall das gleiche Bild.
Ausländische Banden bestimmen die Szene.
Aber zum Glück, haben wir die Nadelstiche.
Denke ich in Deutschland in der Nacht ….

K.Behrens
1 Tag her

Einen Preis für kurze, reißerische und provokante Inhalte? Wer kennt nicht den „Club Sinatra 04“? Keine Website, kein Impressum, nicht mal unter der Adresse zu finden? Und so weiß niemand, was diesen „Club „ auszeichnet, außer das Schild am Haus? Wie naiv muss eine Leserschaft sein? 

PaulKehl
21 Stunden her
Antworten an  K.Behrens

Auch auf dem Foto kein Kneipenschild, keine Reklame. Die Räumlichkeit scheint leer zu sein. Könnte auch eine false flag der Kripo sein nach dem Motto „Wir bemühen uns,“

Zack
15 Stunden her
Antworten an  PaulKehl

Wurde nicht geschrieben dass der Laden schon länger zu ist?
Das könnte eine Möglichkeit sein.
Genauso gut kann man sich aber auch etwas anderes darunter vorstellen.
War wahrscheinlich irgendetwas Halbseidenes von dem der normale Bürger nicht viel mitbekommen hat.

andreashofer
1 Tag her

Aber ist nicht wieder NSU 2.0?

Autour
18 Stunden her
Antworten an  andreashofer

Man wird schon wieder eine Räuberpistole stricken! Sind ja bald sehr wichtige Wahlen und was wäre interessanter als einen Handgranatenwerfenden AfD-Anhänger der Berlin allein in Angst und Schrecken versetzt….

Zack
15 Stunden her
Antworten an  Autour

Da fällt Denen bestimmt etwas ein.
Das war ja bis jetzt immer so , vor allen Dingen vor Wahlen.
Und die üblichen 50 bis 60% werden das auch mal wieder glauben…

Baron Fred
1 Tag her

„…wurde zudem ein Wohn- und Geschäftshaus eines Anwalts in Berlin-Frohnau beschossen…“
Jetzt wird es lustig. Nachdem Anwälte sich dumm und dusslig verdient haben, in dem sie auf Steuerzahlerkosten dafür gesorgt haben, das die Invasoren (Eroberer) nicht abgseschoben werden, sollen sie auch noch an diese zahlen.
Tja denken ist in Schland nicht unbedingt Volkssport.
Kann man sich nicht ausdenken. Wenn erst einmal Politiker zur Kasse gebeten werden wird es richtig superlustig.

PaulKehl
21 Stunden her
Antworten an  Baron Fred

Mal eben langsam. An dem Menschenhandel verdient ein Anwalt nicht viel. Mit solchen Mandaten erwirtschaftet man kein Haus in Frohnau. Ich vermute, daß der Anwalt in Immobiliengeschichten verwickelt ist.