Beim Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung heißt die Devise: Hauptsache Klimapanik. Wenn man mit Erderwärmung niemanden mehr hinterm Ofen hervorlockt, wird eben vor einer neuen Eiszeit gewarnt. Die Fachwelt hält von den dilettantisch fabrizierten „Daten“ eher wenig. Von Lothar Krimmel
picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
Hurra! Die Eisbären sind gerettet! Die alpinen Gletscher werden gigantische Wachstumssprünge hinlegen. Und die Freitags-Demonstrationen gegen den Hitzetod müssen von Luisa Neubauer wegen arktischer Kälteeinbrüche ins kuschelige Home-Office verlagert werden.
Wer das voraussagt? Natürlich wieder einmal das weltweit führende Institut in Sachen Klima-Hysterie, das „Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung“ (PIK).
Dass das Kürzel „PIK“ eher mit „Potsdamer Irrenanstalt für Klimapaniker“ übersetzt werden sollte, gehört außerhalb der Cliquen von Klimaprofiteuren wie dem Graichen-Clan oder der mit dem „Green Deal“ Europa abwrackenden EU-Kommission längst zum Allgemeinwissen.
Denn das PIK steht bereits seit Wochen wieder einmal im Zentrum eines einzigartigen Wissenschaftsskandals um eine dreist gefakte „Studie“ zu den angeblich katastrophalen wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Die Veröffentlichung der Potsdamer Schildbürger in der Zeitschrift Nature im April 2024 schlug hohe Wellen. Weltweit ergingen sich die Profiteure der Klima-Industrie in düstersten Schreckensszenarien.
Der „Spiegel“ berichtete ungerührt von 38.000 Milliarden US-Dollar an jährlichen wirtschaftlichen Schäden – und zwar als günstigstes Szenario, also ohne Einbeziehung zusätzlicher Schäden durch Stürme und Waldbrände und auch nur, wenn ab sofort massiv in den grünen Ablasshandel gegen den Klimawandel investiert würde.
Doch nach massiver weltweiter Kritik am unwissenschaftlichen Vorgehen der als „Wissenschaftler“ firmierenden Potsdamer Agenten der Klima-Industrie musste das Magazin Nature die Auftragsarbeit der Klimapanik-Profiteure schmachvoll einkassieren.
Für die FAZ als einen der eifrigsten Schürer von Klimapanik war es dadurch jetzt offenbar höchste Zeit, das nächste weiße Kaninchen aus dem schier unerschöpflichen Hut der Potsdamer Klimazauberer zu präsentieren: den anstehenden Kältetod Deutschlands und Europas. Dafür wurde ein bereits angestaubter Beitrag vom 28. August hervorgekramt und den FAZ-Lesern als „aktuelle Publikation“ verkauft.
Deutschland droht der Kältetod
Im Zentrum dieser jüngsten Panikattacke steht ein veritabler AMOC-Lauf des PIK. Denn der neue Klima-Dämon ist der anstehende Zusammenbruch der „Atlantischen Meridionalen Umwälzzirkulation“ (AMOC), also das Versiegen des Europa mit karibischer Wärme versorgenden Golfstroms.
Bereits der einleitende Satz des verantwortlichen Redakteurs für das Ressort „Wissenschaft“ gerät zu einem stupenden Geniestreich des Kontrafaktischen. Den Klimagläubigen, die nach den neuesten Horror-Szenarien eines im Hitzechaos versinkenden Europas lechzen, wird dort ohne jede Scheu die verbale Kältefaust mitten in den offenstehenden Mund geschleudert: „Kaum etwas steht sinnbildlich so für die Klimakatastrophe wie die Bilder vom Golfstromkollaps und die daraus folgende europäische ,Eiszeit´.“
Echt jetzt? Seit Jahren laufen die Klimaprediger tagaus, tagein und landauf, landab im durchschwitzen Büßerhemd durch die Republik, um die Invasion tropischer Killerameisen bis hinauf nach Buchholz in der Nordheide anzukündigen und den Untergang Deutschlands im Malaria-Fieberwahn zu prognostizieren. Und jetzt sollen nordafrikanische Killerameise und subsaharische Gabelmücke kampflos dem nordischen Wollpullover und der russischen Fellmütze Platz machen?
Doch um jeden Widerstand zu brechen, werden sogleich die schärfsten Geschütze der „Klima-Modellierer“ aufgefahren. Denn die neuesten Zahlen aus den Feldküchen des PIK seien „die Ergebnisse aus 768 Risikoberechnungen mit 38 unterschiedlichen Klimamodellen der neuen Generation“. Und aus diesen Daten errechne sich eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, dass selbst bei einer Fortsetzung der „restriktiven Klimapolitik“ der Golfstrom bis zum Jahr 2100 vollständig kollabieren werde.
Kipppunkt angeblich schon in den 30er Jahren
Doch wichtiger als diese 25 Prozent sei, dass die Tiefenkonvektion „in vielen Modellen schon im nächsten Jahrzehnt zum Erliegen“ komme. Das sei dann (man ahnt es schon) der „Kipppunkt“, der für den nördlichen Teil des AMOC das endgültige Versiegen bedeute, aus dem sich die Strömung dann „erst in Jahrhunderten wieder erholen“ könnte, wenn überhaupt.
„Modelle“ für einen Zusammenbruch „im nächsten Jahrzehnt“, also noch bevor Ursula von der Leyen mit dem Verbrenner-Verbot die wirtschaftlichen Lichter in Deutschland endgültig ausgeknipst hat, und Erholung frühestens „in Jahrhunderten“?
Und diese „wissenschaftliche“ Prognose stammt aus demselben Institut, das soeben seine „38.000 Milliarden US-Dollar an jährlichen wirtschaftlichen Klimaschäden“ schmachvoll zurückziehen musste. Lernen sie es eigentlich nie?
Haben sie schon vergessen, was sie uns alles als „Klimawandel“ verkauft haben? Wahlweise heiße oder kühle Sommer, ebenso wie trockene oder nasse Sommer.
Und wenn, wie in diesem Jahr, aus dem noch im Juni als „todsicher“ prognostizierten heißen und trockenen Sommer dann – Überraschung – ein kühler und nasser Sommer wurde, dann gab es natürlich wieder einen Übeltäter für die durchkreuzte Prognose: den Klimawandel.
Und jetzt kommt mit der neuen europäischen Eiszeit eine weitere Variante hinzu. Wenn das PIK kräht auf dem Mist, ändert sich das Klima oder es bleibt wie es ist.
Eigentlich Grund genug, den Klima-Sender als langweiliges Satire-Programm endgültig abzuschalten. Oder vielleicht doch nicht? Vielleicht sollte man sich gerade jetzt ernsthaft mit der neuesten Volte der Klimapanik befassen und Fragen an deren Protagonisten in Bundes- und Landesregierungen, in UNO und EU-Kommission und in den Mainstream-Medien stellen.
Was wird zum Beispiel aus all den Klima-Geflüchteten, die es im warmen Afrika nicht mehr aushalten und jetzt ins neue Deutschland des Permafrosts übersiedeln? Wird ihnen der Heizkostenzuschlag dann auch während der künftigen hochsommerlichen Frostperioden ausgezahlt? Werden die zahllosen Hitzeschutzpläne jetzt durch Frostschutzpläne ersetzt? Wo kommt die Energie für die gigantischen Heizkosten während der monatelangen Dunkelflauten her? Fragen über Fragen.
Dr. med. Lothar Krimmel, Facharzt für Allgemeinmedizin, war von 1992 bis 2000 Geschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und ist damit ein genauer Kenner des Medizinsektors.



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