Null Prozent mit Bundesregierung „sehr zufrieden“ – hat es das schon einmal gegeben?

Im neuen DeutschlandTrend der ARD findet sich ein Ergebnis, das Friedrich Merz und Lars Klingbeil alarmieren müsste: Die Zufriedenheit mit der Bundesregierung ist am Tiefpunkt.

picture alliance / dts-Agentur | -

Nicht einmal CDU-Wähler gaben bei der aktuellen Befragung für den ARD-DeutschlandTrend an, mit der Koalition „sehr zufrieden“ zu sein: Die Demoskopen berichten, dass 0 (null) Prozent der Bundesregierung das Zeugnis ausstellen, mit ihr „sehr zufrieden“ zu sein. Ein Ergebnis, das es so bisher noch nie gegeben haben dürfte.

Immerhin sind noch 20 Prozent (-1 Prozentpunkt) der Befragten „zufrieden“ mit der Arbeit von Kanzler Friedrich Merz und seinen Koalitionskollegen. Die breite Mehrheit (77 Prozent) ist aber „weniger zufrieden“ und „gar nicht zufrieden“.

Bei der Zufriedenheit mit den handelnden Politikern steht weiterhin Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an der Spitze der abgefragten Volksvertreter. Mit seiner Arbeit sind 56 Prozent zufrieden (-4 Punkte gegenüber September). Hinter ihm liegen Außenminister Johann Wadephul (CDU) mit 34 Prozent sowie die SPD-Minister Lars Klingbeil (31 Prozent) und Bärbel Bas (29 Prozent).

Minus 6 Prozentpunkte für Merz

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kommt nur noch auf 27 Prozent (-6 Punkte). Mit der Arbeit von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sind 26 Prozent zufrieden (+1 Punkt). Er liegt somit gleichauf mit AfD-Fraktionschefin Alice Weidel (+2 Punkte gegenüber August).

Als größte Gefahr für die Demokratie nennen laut ARD 30 Prozent der Befragten Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. 20 Prozent beklagen dysfunktionales Handeln von Politik, Institutionen, Verwaltung oder Behörden.

Mit großem Abstand dahinter liegen außenpolitische Bedrohungen (neun Prozent), Migration (acht Prozent) und gesellschaftliche Spaltung (sechs Prozent). Eine Einschränkung des Meinungskorridors sehen fünf Prozent als größte Gefahr für die Demokratie. Soziale Ungerechtigkeit und wirtschaftlichen Abschwung nennen jeweils vier Prozent.

Für den aktuellen ARD-DeutschlandTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom 29. September bis 1. Oktober 2025 insgesamt 1306 Wahlberechtigte in Deutschland (779 Telefoninterviews und 527 Online-Interviews). Es handelt sich um eine repräsentative Studie unter den Wahlberechtigten in Deutschland.

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Kommentare ( 85 )

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85 Comments
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bfwied
2 Monate her

Solche Umfragen sind Quatsch. Es kommt nur das heraus, was man listenreich erfragt und zur Entscheidung stellt. Wurde etwa nach der Einwanderung gefragt? Nach der Deindustrialisierung? Nach Energiepolitik, nach dem Islam?
Nein. Jedenfalls kam bei der Beschreibung der Ergebnisse nichts dazu heraus.
Also, was soll der Quatsch, und was juckt den verlogensten Kanzler Deutschlands, ob man mit ihm zufrieden ist. Dass er versprach, aber nicht hielt, keine Sekunde daran dachte, also dass er log, betrügt, das zeigt doch, was er von seinen Untertanen hält. Für respektable Mitmenschen hält er sie offensichtlich nicht.

Epouvantail du Neckar
1 Monat her
Antworten an  bfwied

Drei Tage lang eingestellter Kommentar und außer meinem „Daumen hoch“ nada, rien, nothing-was ist in diesem Forum nur los?

albert deutsch
2 Monate her

Inkompetent ,unsympathisch ,opportunistisch auch optisch keine Augenweide (hier Frau Reiche ausgenommen) ,diese Truppe schreckt selbst vor Grundgesetzesänderungen zum Schaden des Volkes nicht zurück .
Und : Der Michel wird Sie weiter wählen !

terribilita
2 Monate her

Was sollen denn diese ganzen Trendbarometer zeigen? Zur Wahl gehen am Ende immer noch zu viele Bürger, obwohl sie wissen, dass sie nichts von dem bekommen, was sie wollen. Es stiftet eben keinen Sinn, Mist nach Geruch zu ordnen. Keine in Deutschland zugelassene und damit wählbare Partei hat das Interesse und auch nicht die Fähigkeit, etwas maßgeblich zu verändern. Dafür (bzw. dagegen) steht die Richterschaft, deren Pfründe vom Erhalt des Systems wie es heute ist abhängen. Die Judikative muss unabhängig gemacht werden und zwar vor allem von ihrer eigenen Struktur, den Zugangsvoraussetzungen und der aktuellen, personellen Besetzung. Das wurde nach… Mehr

Last edited 2 Monate her by terribilita
europablume
2 Monate her

Bald kommt die KI Regierung. Dauert nicht mehr lange. Vorher noch kurz die AFD. Dann merken alle: Die ist System. Und dann….

Peter Gramm
2 Monate her

Egal was da in Deutschland verunstaltet wird, mit Sicherheit gibt es einen Orden dafür. Man behängt und berkränzt sich halt gerne gegenseitig.

Spyderco
2 Monate her

0%sind,,sehr zufrieden“,aber 74%würden WEITER SO wählen?!

Da behauptet man immer ,Deutsche hätten keinen Humor🤔

Berlindiesel
2 Monate her

Der eine Teil der Medien, also der staatsnahe, meldet im Tagestakt erleichtet, dass die Union wieder 0,2 Prozent vor der AfD liegt (nachdem die AfD am Vortag 0,1 Prozent vorne lag) Der andere Teil der Medien, alternativ genannt, meldet triumphatorisch, null (!) oder waren es drei? Prozent seien mit der Arbeit der Bindesregierung „sehr zufrieden“ und 40 Prozent „gar nicht“ zufrieden. Nächste Woche sind es dann wieder zwei sehr zufriedene und 35 völlig unzufriedene Prozent, und das wird auch wieder gemeldet. Entscheidender ist, was daraus folgt. Denn die herrschenden Parteien und ihre Milieus werden ihre Politik und ihr Wahlverhalten erst… Mehr

drnikon
2 Monate her
Antworten an  Berlindiesel

Genau. Ist so. Vermutlich müssen nur 20-30% mitmachen, damit der zelebrierte Unsinn weiter so funktioniert. Wir können das. Nicht wahr?

Lupo A
2 Monate her

Kann sich eine Regierung, mit der aktuell nur noch 1/3 des Volkes zufrieden ist, noch als demokratisch legitimiert bezeichnen?
Zu den Koalitionen:
Es steht verschiedenes zur Nachspeise zur Auswahl und wird gewählt:

Rote Grütze mit Vanilliesauce – gewählt von 20%

Tiramisu – gewählt von 45%

Käseauswahl – gewählt von 20%

Matjesfilet – gewählt von 15%

Da Tiramisu politisch nicht korrekt ist, gibt es demokratisch korrekt Käse mit Matjesfilet und roter Grütze und Vanillesauce auf einem Teller obwohl kein Mensch diese eklige Zusammenstellung aus für sich genommen Wahlverlierern gewählt hat.

„Unsere Demokratie“ ist schon ein wunderliches Ding.

HansKarl70
2 Monate her

„Ein Ergebnis, das es so bisher noch nie gegeben haben dürfte“. Es hat ja auch noch nie einen Kanzler Merz gegeben. Einmal ist es immer das erste Mal.

Iso
2 Monate her

Solange man in Deutschland nur noch Regierungen aus Linksbündnissen bilden kann, wird man als Ministerpräsident+in und Kanzler+in keinen Publikumspreis für Beliebtheit gewinnen. Wenn ein TV-Sender aber sowas wie eine „Lame Duck Show“ produzieren würde, gäbe es so viel Content, dass man dafür keine Sketche-Schreiber beschäftigen müsste. Allein die Zuschauer würden die Mailbox mit Ideen füllen.