Milliardenschweres Energiegrab: Ideologiepolitik stürzt Deutschland in tiefe Rezession

Die Energiekrise sorgt in der Industrie weiterhin für einen Abwärtstrend: Der Sachverständigenrat prognostiziert für 2024 einen weiteren Konjunkturrückgang. Außerdem: Eine Studie des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zeigt alarmierende Zahlen. Bis 2035 könnten durch die Umstrukturierung der Automobilbranche Hunderttausende Arbeitsplätze verloren gehen.

picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

Die deutsche Industrie befindet sich seit mehreren Jahren im Abschwung, und alle Zeichen deuten darauf hin, dass dieser Trend sich auch im letzten Quartal dieses Jahres fortsetzen wird. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung prognostiziert einen weiteren Rückgang der Konjunktur: Für das Jahr 2024 wird ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,1 Prozent erwartet. Diese Prognose stellt eine deutliche Korrektur dar, denn ursprünglich war für 2024 ein Wachstum von 0,9 Prozent prognostiziert worden.

Die Industrie verzeichnete 2024 einen klaren Rückgang in Produktion und Wertschöpfung, und auch die Investitionen sind rückläufig. Die Inflation hingegen scheint sich zwar zu stabilisieren, bleibt aber dennoch eine Belastung: Für 2024 wird eine Inflationsrate von etwa 2,2 Prozent erwartet.

Ein weiteres Problem für den Standort Deutschland bleiben die belastenden Rahmenbedingungen. Neben der hohen Steuerlast und den strikten bürokratischen Vorgaben wirken sich vor allem die hohen Energiekosten negativ auf die Wirtschaft im Land aus.

Gaskrise – Versorgungsunsicherheit sorgt für Preiserhöhungen

Zur Einordnung der Energiekrise ein kurzer Blick auf die letzten Jahre: Allein im zweiten Quartal 2020 führten die Corona-Politik und der Einbruch des Welthandels in Deutschland zu einem dramatischen Absturz des BIP um rund 10 Prozent. Zwar konnte sich die Wirtschaft 2021 mit einem moderaten Wachstum von 2,9 Prozent erholen, doch dieser kurze Aufschwung verblasste schnell. Zu Beginn des Jahres 2022, als die Pandemie an Bedeutung verlor und sich der Fokus des Narrativs auf den Ukraine-Konflikt verlagerte, war für Deutschland die nächste Wirtschaftskrise bereits in Stein gemeißelt.

Der Krieg in der Ukraine hat die Energiepreise in Deutschland dramatisch ansteigen lassen, insbesondere für Erdgas und Öl. Grund dafür sind vor allem die Sanktionen der Bundesregierung gegen Russland sowie das verhängte Importverbot für russische Rohstoffe. Vor Beginn des Ukraine-Kriegs kamen rund 55 Prozent des deutschen Gasimports aus Russland. Russisches Gas war nicht nur essenziell für die allgemeine Energieversorgung der Haushalte, sondern auch für große Industrieunternehmen wie BASF, welches als einer der größten Gasverbraucher Deutschlands gilt.

Ausbau der erneuerbaren Energien – Belastung im dreistelligen Milliardenbereich

Neben dem Stopp russischer Gaslieferungen hat auch die von der Ampelkoalition hochgepriesene „grüne Transformation‟ massive wirtschaftliche Schäden verursacht und die Strompreise drastisch ansteigen lassen. Die Unzuverlässigkeit von Solar- und Windenergie zeigt sich inzwischen unbestreitbar, besonders in Zeiten extremer Wetterphänomene. Dunkelflauten, also Perioden ohne genügend Sonne und Wind, sowie langanhaltende Hochdruckgebiete führen zu einem dramatischen Einbruch in der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien. Ein Beispiel verdeutlicht die Problematik:

Am 6. November 2024, um 18 Uhr, waren die Verhältnisse besonders dramatisch. Wind und Sonne lieferten zusammen weniger als 0,2 Prozent des benötigten Stroms. 99,8 Prozent des Bedarfs mussten daher durch alternative Energiequellen gedeckt werden. Kohle trug an diesem Tag etwa 20.000 Megawattstunden bei, Gas rund 15.000 Megawattstunden, und Öl steuerte weitere 700 Megawattstunden zur Gesamtversorgung bei. Zusätzlich importierte Deutschland etwa 15.000 Megawattstunden Strom aus dem Ausland, wahrscheinlich hauptsächlich aus Atomkraft generiert. Dieser Tag markierte einen der teuersten für die deutsche Stromversorgung seit langem, abgesehen von einer technischen Panne im Juni.

Eine Abkehr von diesem teuren und instabilen Energiemodell scheint jedoch trotz eindeutiger Problematik in weiter Ferne. Im Gegenteil – der weitere Ausbau wird von der Bundesregierung sogar als die höchste Priorität angesehen. Die Milliardenbeträge, die in den vergangenen Jahren in erneuerbare Energien investiert wurden, sollen auch weiterhin fest im Bundeshaushalt verankert bleiben.

Allein im Jahr 2024 sind im Klima- und Transformationsfonds rund 49 Milliarden Euro vorgesehen, um klimafreundliche Projekte zu fördern. Für dringend benötigte Investitionen in die Infrastruktur, Rentenreformen, Schulreformen, Steuerentlastungen oder Hilfen für finanzschwache Kommunen fehlen die Mittel hingegen.

Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) enthüllt: Um die von EU und Bundesregierung festgelegten Dekarbonisierungsziele zu erreichen, benötigt Deutschland in den nächsten 5 Jahren Investitionen von 600 Milliarden Euro. Diese schwindelerregende Summe soll den Ausbau erneuerbarer Energien, die Modernisierung des Stromnetzes und damit zusammenhängende, grundlegende Infrastrukturmaßnahmen finanzieren – eine milliardenschwere Zeitbombe, deren Explosion den Standort Deutschland schwer verwunden und langfristig existenziell bedrohen könnte.

Elektrokrise – Gefahr für den Standort

Vor allem die deutschen Automobilhersteller leiden stark unter den hohen Energiekosten. Die Branche hat jedoch neben den horrenden Energiekosten auch mit den Herausforderungen, die mit der E-Mobilität einhergehen, zu kämpfen – teils durch Eigenverschuldung.

Die Krise, die in den letzten Monaten die gesamte deutsche Automobilbranche erschüttert hat und insbesondere Volkswagen hart traf, droht nun auf eine bislang ungekannte Dimension anzuwachsen. Die Konsequenzen könnten weit tiefgreifender sein, als man es je für möglich gehalten hätte.

Eine kürzlich veröffentlichte Prognose des Verbands der Automobilindustrie (VDA) warnt, dass durch die erzwungene Umstellung auf die Elektromobilität bis 2035 in Deutschland rund 190.000 Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. Bereits zwischen 2019 und 2023 musste die Branche etwa 46.000 Arbeitsplätze einbüßen – ein besorgniserregender Trend, der das Rückgrat der deutschen Industrie zunehmend belastet.

Die Studie zeigt, dass vornehmlich Berufe in der Metallbearbeitung, im Maschinenbau und in der technischen Entwicklung erheblich gefährdet sind. Vor allem Zulieferer, die stark von der Automobilindustrie abhängen wie Bosch, ZF Friedrichshafen und die Automotive-Sparte von Continental stehen vor immensen Herausforderungen und einem harten Überlebenskampf.

Erst kürzlich äußerte VDA-Präsidentin Hildegard Müller deutliche Kritik am Kurs der Bundesregierung. In ihren Forderungen hob Müller die Dringlichkeit tiefgreifender Reformen in der Energiepolitik und bei den Produktionskosten hervor. Angesichts der dramatischen Situation der Automobilbranche warnte sie zudem eindringlich vor einer drohenden Deindustrialisierung in Deutschland:

„Wenn Werke infrage stehen, ist das ganze System in den betroffenen Regionen gefährdet,“ erklärte Müller vor kurzem gegenüber der Bild am Sonntag. Die Folgen einer möglichen Deindustrialisierung wären laut Müller gravierend und würden sowohl lokale Unternehmen als auch den Mittelstand hart treffen.

Fazit: Energiepolitik stürzt Deutschland in die Wirtschaftskrise

Die deutsche Wirtschaft steht am Scheideweg: Die Energiewende hat das Land in eine Krise gestürzt, deren Auswirkungen immer deutlicher zutage treten. Hohe Energiepreise und eine unzuverlässige Versorgung belasten die Industrie schwer und schwächen die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Die Automobilbranche, traditionell eine der stärksten Säulen der deutschen Wirtschaft, ist obendrein durch die forcierte Umstellung auf die Elektromobilität massiv gefährdet. – Anstatt konkrete Entlastungsmaßnahmen zu ergreifen, um den Standort zu retten, präferiert es die Bundesregierung weiterhin, auf kostspielige Klimaziele und erdrückende Ideologiepolitik zu setzen.

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Kommentare ( 17 )

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Biskaborn
16 Tage her

Wie immer spannender Artikel! Nur wird es nie und nimmer eine Wende geben, definitiv nicht. Da können die Autoren hier noch so richtige Artikel schreiben und hier kommentiert werden. Es wird sich auch deshalb nichts ändern, weil die Wirtschaft selbst ganz vorn bei der sogenannten Energiewende mitmarschiert und sie sogar fordert. Die immer mal kleinlaut geübte Kritik ist doch nicht Ernst gemeint und nur halbherzig. Auch VW wird keine Werke schließen. Die über alles stehende vermeintliche Klimarettung verhindert jede mögliche Kursänderung. Man stelle sich das Unwahrscheinliche vor, Merz beendet den verhängnisvollen Energiekurs. Das hält er zwei Wochen durch, dann haben… Mehr

GefanzerterAloholiker
16 Tage her

Das ist nicht so.
Die Produkte werden nur woanders hergestellt. Robert sagte, er hätte keinen Bock nicht voll ins Risiko zu gehen. Und wenn es schiefgeht, dann können wir diskutieren, was er gelernt haben könnte. Wohnen, Heizen, Essen, Trinken. Völlig überbewertet. Finanziert erst einmal den Staat.
Wer Spuren von Darkasmus findet, kann sie behalten.

bfwied
16 Tage her

Diese brachiale Umstellung auf E-Mobilität macht nur die EU, insb. Deuschl. mit. E-Autos, und zwar kleine, haben nur im Stadtverkehr einen Sinn, für Fernverkehr sind E-Autos schlicht nicht geeignet, zumal sie viel zu teuer sind. Was hat man von einem 50-über 100.000 E teurem Auto, das nach 4-5 Jahren deutliche Kapazitätseinbußen hat, nach 8 Jahren in der Praxis unbrauchbar ist?! In China sind in den Riesenstädten E-Autos angebracht, sie erstickten am Verkehr, an den Autos mit noch vielen Abgasen. Der Strompreis liegt derzeit bei ca. 0,06-0,07 E/kWh (durchschn. Einkommen bis ca. 30.000 $, Akad. erhebl. höher). Auch sind die EU-Vorschriften… Mehr

W aus der Diaspora
16 Tage her

Prognose des Verbands der Automobilindustrie (VDA) warnt, dass … rund 190.000 Arbeitsplätze gefährdet sein könnten

nocheinmal ca. 150.000 in der Baubranche, 50.000 im Gastro-/Hotelbereich
100.000 im Einzelhandel und 60.000 im IT-und Rest.

So wie ich die Intelligenz unserer Regierenden und deren Berater einschätze hat man sich überlegt, dass das in etwa der Anzahl der in Rente gehenden Boomer entspricht und somit alles wunderbar weiter laufen wird.
Ich bin immer wieder erschreckt davon, wie wenig heutige 50jährigen und noch jüngere Zusammenhänge sehen und erkennen können.

stebu
16 Tage her

Während die Redispatch Kosten geradezu explodieren, gibt Habeck den Wirtschaftsexperten. Er verspricht eine kommende Kostensenkung, wenn jetzt die installierte Windräderleistung schnell und deutlich erhöht werde. Kostentreiber waren aber gerade die jährlichen Redispatch Kosten : von etwa 300.000 um die Jahrtausendwende auf etwa 400 Mio. in 2017. Und von dort auf 10 Mrd. bis Ende Juni 2024, also halbjährlich. Bis Jahresende werden wohl um die 20 Mrd. verballert sein. Und wie die Kostenentwicklung über der Zeit zeigt, ist zu erwarten, daß durch den Habeck Plan die Preis Progression weiter explodieren wird. Dann wird schnell ein Niveau erreicht, das in den Bundeshaushalt… Mehr

Hartwig Sendner
16 Tage her

Und wozu das alles ? CO2 ist zusammen mit Sonne und Wasser die Grundlage allen Lebens. Schon wenn man diesen Schwachsinns-Terminus: „Decarbonisierung“ liest und klar weiss das alles Leben auf Kohlenstoff aufgebaut ist könnte man ob dieses Schwachsinns schier verzweifeln. Diese ganze Voodoo-Wissenschaft vom „Treibhausgas“ kann man vergessen ! „Bekenntnis eines Klimaleugners“ Nebenbei zur Elektromobilität: Nach 500 Mio Jahren Evolution, bei der so nebenbei so tolle Erfindungen wie Augen, Ohren, Sinne im Allgemeinen, oder auch das „Fliegen“ von der Natur erfunden wurde, aber eben kein Lebenwesen das seine Energie in Form vom Elektrischem Strom speichert, glauben wir Menschen, dass das… Mehr

johndoe19
16 Tage her

 bis 2035 in Deutschland rund 190.000 Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. ...“

Nur mal so als Hinweis: Der Herr Graichen (ehem. Staatssekretär im BWi-Ministerium) hat in Interviews bekundet, dass er (und damit auch die Grünen) durch das „Vertreiben“ energieintensiver Unternehmen aus Deutschland mit Arbeitsplatzverlusten bis zu etwa 550.000 Stellen rechnen.
Wenn der Autor also hier nur diese 190.000 Stellen zitiert, dann werden diesem Land noch viele weitere Wirtschaftskatastrophen ins Haus stehen.

bfwied
16 Tage her
Antworten an  johndoe19

Und das alles lässt den deutschen Wähler kalt! Was für ein schlafmütziger Michel! Mir konnte noch immer niemand erklären, wie das zustandekommt! Außerdem finde ich den Jugendkult, sag‘ mal, abscheulich dumm, denn es gibt zwar Ausnahmen, die ich nach Möglichkeit fördere, aber den Jungen fehlt die Lebenserfahrung und den linken Schreiern schlicht die Bildung, das Wissen und, ja, der Kopf, denn sonst würden sie nicht einfach nachplappern, sondern nachforschen.

Johny
16 Tage her

Bis 2035 könnten durch die Umstrukturierung der Automobilbranche Hunderttausende Arbeitsplätze verloren gehen.“ – Ach was, dafür entstehen neue im rotgrünen Mittelalter, zum Beispiel in der Pferdezucht und im Leiterwagenbau. Ein großer Markt für Heu entsteht, Pferdeställe mit Wohnung (oder umgekehrt?), Halfter, Striegel und Sattel (auch für Uschi), neue Berufe wie Pferdedoktoren/ Pfleger/ Mistverwerter… entstehen. Ähnliches im Lasten-Fahrradbau und bevor es in Fahrschulen los geht erstmal zum Sport für kräftige Waden und Herz, wenn der Prenzlauer Berg ruft. Deutschland schreckt Putin vom Einmarsch ab.

AmpelFluechtling
16 Tage her

Das jetzt mehr und mehr Firmen aufgrund der hohen Energiepreise verlassen ist mehr als verständlich. In Ungarn kostet die kWh 10 Cent, ebenso in Malta und Bulgarien. Wenn man Osteuropa mal rausnimmt zahlen die Schweden im Schnitt 22 Cent. Von den USA, China oder Kanada brauchen wir gar nicht anfangen. Da kostet der Strom teilweise nur 5 Cent die kWh. Ich selbst wohne in Kanada und verbrauche 12.000 kWh pro Jahr für umgerechnet 600 Euro. Das ist noch sehr wenig hier. Wer ein Haus besitzt verbraucht auch gerne 30.000 kWh. Otto-Normal-Michel verbraucht ca. 2700 kWh, also mindestens ebenfalls 660 Euro… Mehr

NurEinPhilosoph
16 Tage her

Der Rückbau der Stromversorgung zu einer wetterabhängigen Stromlotterie dürfte bisher mehr als 600 Mrd. Euro gekostet haben. Bei ca. 85 Mio. Einwohnern sind das ≈ 7.058 Euro/pro Kopf allein an Ökostrom-Subventionen, vom Baby bis zum Greis. Dafür ist der Strom teuer wie nie und sauber ist er trotzdem nicht. Die Wirtschaftspolitik von RotGrün, SchwarzGrün und Schwarz-Rot-Gelb-Grün basiert auf folgenden Elementen: Abriss zuverlässiger Kraftwerke+ Importverbote/künstliche Verteuerung wichtiger Rohstoffe+ Neutralisierung des Leistungsprinzips durch politische Quoten+ Verfall der Infrastruktur durch Kaputtsparen+ Ungelernte als Fachkräfte+ Gängelung durch Klima- und Moralbürokratie+ großzügige Subventionen für jede Form von Unproduktivität+ Aufblähung des staatlichen Sektors+ Fantasie-Grenzwerte zur Drosselung… Mehr