Würzburg: Eklatantes, mehrfaches Staatsversagen hat diese Bluttat möglich gemacht

Über die Motive des somalischen Messermörders von Würzburg wird noch spekuliert. Es dürfte wohl ein Cocktail aus Islamismus und Psychose gewesen sein. Eins ist aber klar: Der Staat hätte diese Tat an drei Stellen verhindern können. Nein: müssen.

IMAGO / 7aktuell

Am späten Freitagnachmittag kam es in Würzburg zu einer schrecklichen Bluttat, bei der drei Menschen getötet und fünf schwer verletzt wurden – zwei von ihnen bangen im Krankenhaus noch immer um ihr Leben. Die Tat macht nicht nur völlig fassungslos, sie weckt auch düstere Erinnerungen. Schon 2016 hatte ein 17-jähriger Afghane in Würzburg ein Blutbad angerichtet, als er in einer Bahn wahllos mit einer Axt auf vier Menschen eingeschlagen hatte. Wie damals fragt man sich auch heute wieder, wie so etwas in Deutschland nur passieren kann. Die Antwort ist so bitter wie eindeutig: Es handelt sich um Staatsversagen, und zwar auf allen Ebenen.

Bluttat in Würzburg
Messertäter tötet mehrere Menschen in Würzburg
Nach SüZ-Informationen handelt es sich bei dem Täter um den 24-jährigen Jibril A., der 1997 in Mogadischu geboren wurde und 2015 im Rahmen der Flüchtlingskrise aus Somalia nach Deutschland eingereist ist. Laut Focus lebte er zunächst in Sachsen und zog dann 2019 nach Würzburg. Berichten zufolge wurde sein Asylantrag zwar abgelehnt, der junge Mann aber trotzdem nicht abgeschoben – er steht unter subsidiären Schutz. Das heißt, dass ihm zwar weder der Flüchtlingsschutz noch eine Asylberechtigung zusteht, bei der Rückkehr ins Herkunftsland aber trotzdem ein ernsthafter Schaden drohen könnte. Inwiefern dem jungen Mann dieser Schutz tatsächlich zusteht, ist aufgrund der wenigen Informationen schwer zu beurteilen. Sollte bei ihm keine explizite individuelle Bedrohungslage vorliegen, ist das aber zumindest fraglich. Aus dem Jahr 2020 gibt es ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in einem relativ ähnlichen Fall einer 23-jährigen Frau aus Mogadischu, deren Schutz-Begehren eindeutig abgelehnt wurde. Die schlechte Sicherheitslage und die humanitären Bedingungen allein reichen demnach nicht aus, um in Deutschland bleiben zu können.

Davon ganz abgesehen, war der Mann wohl schon seit längerem wegen Gewalt-Delikten bei der Polizei bekannt – genau genommen sei er wegen Messer-Delikten auffällig geworden. Erst im Januar diesen Jahres soll ihm nach Spiegel-Informationen „wegen Bedrohung“ ein Messer von der Polizei abgenommen worden sein. Auch hier stellt sich die Frage, warum ein Asylsuchender bzw. Schutzberechtigter bei solchen Vergehen nicht abgeschoben wurde, weil er eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt oder warum er nicht wenigstens von der Polizei beobachtet oder als eine Art „Gefährder“ geführt wird.

Die Hintergründe der Tat und ob der Mann nicht tatsächlich ein – wenn auch nicht bei den deutschen Terrorbekämpfern bekannter – Gefährder im Sinne eines islamistischen Fanatikers war, bleiben noch unklar. Ein immerhin vordergründig islamistisches Motiv liegt aber nahe. Laut SüZ soll der Täter bei seiner Vernehmung Aussagen gemacht haben, „die auf religiösen Fanatismus schließen lasse[n]“. Hinweise auf Kontakte zu „militanten Salafisten“ gebe es bisher aber nicht. Der Mann soll laut Innenminister Hermann (CSU) nach Zeugenaussagen während der Tat „Alluha Akbar“ (übersetzt: Gott ist groß) gerufen haben. Dazu passt auch, dass er laut Spiegel nach seiner Festnahme gesagt haben soll, mit der Tat seinen „Dschihad“ verwirklicht zu haben. Im Obdachlosenheim, in dem der Täter wohnte, wurden mittlerweile IS-Propagandamaterialien gefunden, das berichtet die Bild-Zeitung.

Skandalöse Vorgänge
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Er soll auch erst wenige Tage zuvor zwangsweise in eine Psychiatrie aufgenommen worden sein. Eine Zwangseinweisung wird in Deutschland aber nur in wirklich schweren Fällen, bei sogenannter akuter Eigen- und Fremdgefährdung, angeordnet. Man stellt sich also die Frage, warum dieser Mann, der offensichtlich immer noch akut fremdgefährdend war, nicht weiter in der Psychiatrie behandelt wurde. Und selbst wenn er aus der Einrichtung geflüchtet ist, was leider viel viel häufiger passiert, als man glauben möchte, hätte es zumindest eine Fahndung bei der Polizei geben müssen – davon ist zumindest bis dato aber nichts bekannt.

Dass der junge Somalier in einem Geschäft und auf offener Straße drei Menschen töten und zahlreiche weitere verletzten konnte – darunter hauptsächlich Frauen und auch ein kleines Kind – ist die schreckliche Folge dreifachen Staatsversagens. Dass der Mann 2015 überhaupt einreisen und dann auch noch bleiben konnte, ist höchst fragwürdig. Dann wurde er wegen gewalttätiger Delikte mit Waffennutzung auch noch bei der Polizei auffällig und trotzdem wurden keine weiteren Maßnahmen in die Wege geleitet. Und dann wird dieser psychisch kranke Mann auch noch aus der Psychiatrie entlassen, obwohl er offensichtlich immer noch ein enormes Bedrohungspotential aufweist, wahrscheinlich hoch psychotisch ist. Hätte der Staat bzw. seine Vertreter auch nur in einem dieser Bereiche gehandelt und durchgegriffen, könnten die drei Opfer aus Würzburg vermutlich noch leben.

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Kommentare ( 181 )

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Morioon
2 Jahre her

Und warum werden „rechte“ Polizisten ausfindig gemacht? Damit man sie entlassen und ihre Stelle mit Antifa-Kämpfern besetzen kann. So baut man klammheimlich eine Bürgerkriegsarmee oder einen Unterdrückungsapparat auf. Und der doofe deutsche Michel oder die verblödeten Altparteien nicken alles ab. Fühlen die sich denn überhaupt nicht mehr gegenüber Deutschland und seinen Einwohnern ( ohne Migrationshintergrund) verantwortlich?

Auswanderer
2 Jahre her

Also für mich ist mittlerweile Deutschland nur noch sowas wie ein Urlaubsland, aber leider eines der unangenehmen Urlaubsländer. Und mit Corona und der Migrationspolitik werden es immer mehr. Da ich in Südamerika verheiratet bin ist das hier in Südamerika alles einfacher, man kann sich da bewegen wo kein Risiko ist und das ist ohne Probleme möglich! Sollte ich mal zurückkommen nach Europa, dann bestimmt nicht Deutschland!

Hannibal ante portas
2 Jahre her

Genau, Prioritäten setzen.

Stefan Spumante
2 Jahre her

Die regierenden Politiker sind nicht mehr gewillt Fehler zuzugeben. Dadurch können sie auch nicht mehr reflektieren und ihr Handeln verbessern. Wir steuern auf eine Verblödung zu. Ein Fehler war und ist die Einwanderungspolitik. Bei Kritik ist jeder Nazi. Verblödung hoch 10.

Helene Baden
2 Jahre her

Man kann nur hoffen, dass nicht wieder alles schnell unter den Tisch gekehrt wird und neben der Betroffenheit und Anteilname, die postuliert wird, endlich auch politischeTaten folgen! Der DITIP hingegen warnt ja schon davor, jetzt nur nicht in Islamophopie zu verfallen.
Aber da kriegt man Angst, ob vor Islamisten oder auch vor „nur“ schwer psychisch kranken Menschen, von denen Gefahr ausgeht und die keine angemessene Behandlung erhalten.

EinBuerger
2 Jahre her

Wenn ich irgendwo im Staatsdienst tätig wäre, würde ich alles streng nach Vorschrift machen, damit mir keiner etwas kann, und ich würde vor allem den Teufel tun und irgendetwas machen, was mich bei Linken als Nazi und Rassisten angreifbar macht. Linke Journalisten/Aktivisten haben hier das sagen. Ich wäre verrückt, wenn ich mich gegen sie stellen würde – ohne, dass ich irgendetwas davon habe. Menschen handeln „marktwirtschaftlich“ logisch.

Tellerrand
2 Jahre her
Antworten an  EinBuerger

Sie haben das gut umrissen, ein großer Teil der Staatsbediensteten macht das exakt so.

Katzenfreund
2 Jahre her

Es war kein „eklatantes, mehrfaches Staatsversagen“, sondern der Vorfall war lt. dem Soziologen Yascha Mounk von der Harvard University in einem Interwiev in den Tagesthemen am 11.März 2018 eine „Verwerfung“, wie sie in dem „großartigen Experiment der Umwandlung einer monoethnischen in eine multiethnische Gesellschaft“ als Begelterscheinung nicht zu vermeiden ist. Die diensthabende Redakteurin Caren Miosga hat es damals leider „versäumt“, mal nachzufragen, wer das Experiment beschlossen hat und wann denn der Souverän dieses Staates an der Willensbildung zu diesem Experiment beteiligt wurde.

Hannibal ante portas
2 Jahre her
Antworten an  Katzenfreund

 „Die diensthabende Redakteurin Caren Miosga hat es damals leider „versäumt“, mal nachzufragen, wer das Experiment beschlossen hat und wann denn der Souverän dieses Staates an der Willensbildung zu diesem Experiment beteiligt wurde.“ Naja, der Souverän hat ja bei jeder sich bietenden Gelegenheit ( seitherige Wahlen aller Art ) dies wohlwollend abgenickt.

DW
2 Jahre her

Würzburg scheint wohl doch kein “ sicherer Hafen“ zu sein, vor allem nicht für deutsche Frauen.
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/warum-wuerzburg-ein-sicherer-hafen-sein-will-art-10288139

EinBuerger
2 Jahre her
Antworten an  DW

Diese Zusammentreffen von demonstrativem Gutmenschentum (welches nichts kostet, aber mich aufwertet) und Realität ist immer wieder erhellend.

pcn
2 Jahre her

Der Schutz vor schwerstkriminellen Migranten, die aktenkundig sind, wird von der Regierung bewusst hintangestellt. Das Interesse, solche Leute aus dem Land zu befördern ist so gut wie gar nicht vorhanden.
Es könnte ja als Rassismus gewertet werden, wenn man der legitimen Forderung nachkäme (S. Wagenknecht z. B.), dass gerade in der Frage der Migration der Schutz der Bevölkerung erste Fürsorgepflicht des Staates gegenüber der eigenen Bevölkerung gestellt werden müsse.
Die Zahlen des BKA sprechen eine deutliche Sprache, wenn statistische Erhebungen ergeben, dass gerade Migrantenkriminalität erhebliche Ausmaße angenommen haben, die auf die Massenzuwanderung aus archaischen muslimisch geprägten Staaten zurückzuführen ist.

Dieter Kief
2 Jahre her
Antworten an  pcn

Bitte zu bedenken, dass die Frau Wagenknecht die ganzen immigrations-Verirrung der Partei Die Linke vollumfänglich mitträgt. – Sie glaubt auch, dass alle Menschen gleich wären, dass die Verhaltensunterschiede also allein auf das Konto einer gescheiterten Integrationspolitik gehe. – Sahra Wagenknecht ist – sorry- 90% blauäugig (die Janine Wissler 100% ok, das stimmt).

Morioon
2 Jahre her
Antworten an  pcn

Unser größter Feind scheint unsere Regierung zu sein!

Markenkern
2 Jahre her

Die losgetretene Lawine von Kommentaren, Berichten, Stellungnahmen und Ankündigungen schafft im Angesicht dieser schrecklichen Tat eigentlich nur Verwirrung und Verzweiflung. Letztendlich lässt sich alles zu einem Satz zusammenfassen der den eigentlichen Kern darstellt. Die Religion des Friedens hat sich selbst die Maske vom Gesicht gerissen und das wahre Angesicht wurde sichbar.