Programmatik des Konservatismus erwünscht

Wie progressiv müsste ein zeitgemäßer Konservatismus sein? Der Historiker Peter Hoeres nennt drei Gefahren und drei Postulate für eine entwicklungsfähige, auf Veränderungen und Revolutionen reagierende Theorie.

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Die Frage, was denn konservativ sei, scheint sich bestens für Rundfragen zu eignen. Periodisch wird sie gestellt, aber seit Armin Mohlers Polemik gegen den Gärtner Konservatismus von 1962 ist dabei nicht allzu viel hängen geblieben. Mohler antwortete damals auf die Frage nach dem Konservativen im „Monat“, Melvin Laskys Zeitschrift des Kongresses für kulturelle Freiheit, die bekanntlich von der CIA alimentiert wurde. Die war freilich so liberal, dass damals auch Christkonservativen wie Eugen Gerstenmaier oder ehemaligen Protagonisten der Konservativen Revolution wie Hans Zehrer das Wort erteilt wurde.

In der Zeitschrift „Indes“, welche im Jahr 2015 die gleiche Frage aufwarf, waren Konservative dagegen kaum mehr vertreten. Tatsächlich versuchten der durch den Mob an der Humboldt-Universität verschreckte Politikberater Herfried Münkler und der Spross der Bielefelder Schule Paul Nolte das Thema zu entschärfen. Nolte gab dabei den Kalauer zum Besten, sich als „linkskonservativer Liberaler“ zu bezeichnen, so ähnlich wie das weiland Joachim Gauck getan hatte.

»Aber ihr habt doch Roger Scruton!«
Unsere Zeit braucht Denker – besonders von konservativer Gesinnung
Mustert man schließlich die durchaus lesenswerte soeben erschienene Sammlung von Miniaturen über das Motiv „konservativ?!“ von Michael Kühnlein bei Duncker & Humblot, so fällt auf, dass der Herausgeber ausreichend Großdenker der Linkspartei wie Petra Pau und Bodo Ramelow, der Grünen wie Cem Özdemir und Jürgen Trittin, der Sozialdemokratie wie Peter Feldmann und den sympathischen Ralf Stegner, ferner der Freidemokraten wie Nicola Beer und Leutheusser-Schnarrenberger und der Union wie Dorothea Bär und Armin Laschet versammelt hat. Die einzige Partei, die sich offensiv zum Konservatismus bekennt, fand jedoch keinen Platz in diesem Buch. Den Oppositionsführer im Deutschen Bundestag qualifizierte auch sein weithin bekannter Essay „Anleitung zum Konservativsein“ nicht für die Erhellung der Frage, was konservativ sein könnte. Autoren wie Michael Klonovsky, Günter Maschke, Thorsten Hinz oder Karlheinz Weißmann und auch Klaus-Rüdiger Mai, die in den vergangenen Jahrzehnten nun einiges zum Thema publiziert haben, fanden ebenfalls keine Aufnahme.

Konservativität als harmlose Stimmung

Damit haben wir schon die erste Gefahr vor Augen: die der Entschärfung und Entpolitisierung. Während die politische Kategorie „rechts“ dadurch entpolitisiert wird, dass sie kriminalisiert wird, geschieht dies im Falle des Konservativen durch eine gezielte Verharmlosung. Konservativ sein ist dann ein Gefühl, eine Stimmung, die jeder irgendwie auch in sich trägt und die von der Bewahrung der Errungenschaften der Revolution, vulgo des Sozialstaates, bis zur Beschwörung einer „lebensklugen Mitte“ (so Jens Spahn) reichen.

Die Zerstörung des Begriffs ist dadurch noch wesentlich größer als bei dem rein funktionalistischen Verständnis, wonach konservativ alle bewahrenden Institutionen und Personenverbände seien, also etwa auch die kommunistische Orthodoxie. Oder dass Konservative vor allem humane Fortschrittsverzögerer seien. Denn hier, im Falle der Entpolitisierung, wird der Begriff seiner politischen Bedeutung entkleidet und erhält seine Trennschärfe allenfalls dann, wenn er gegen rechts mobilisiert werden soll. Ansonsten ist er belanglos, tut keinem weh, kann aber auch nicht zu einer Integrationsideologie avancieren, da er nichts Verbindliches enthält, keine Feindschaften kennt und keine Programmatik. Der Begriff tendiert dann dazu, eine Catch-all-Phrase zu werden, im Pluralismus der Gemütslagen und Stimmungen unterzugehen.

Kann und darf ein „progressiver“ Konservatismus „das Erbe der klassischen Sozialdemokratie und des klassischen Liberalismus“ annehmen? Meiner Meinung nach sollte ein solcher Konservatismus die genannten Fundamentalströmungen eher im Hegelschen Sinne aufheben, also bewahren, sistieren und auf eine höhere Stufe entwickeln. Denn in der Tat geht es derzeit an Universitäten, in Parlamenten und im Netz um die Bewahrung des Kerns bürgerlicher Freiheiten, um die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit. Und in der Tat geht es auch um die Anliegen des gemeinen Volkes und der arbeitenden Mittelschicht in weitem Sinne. Diese war unlängst vom Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung Thomas Krüger als Problemgruppe ausgemacht worden, da sie für Populismus anfällig sei, aber schlecht vom Erziehungsministerium, also den beauftragten staatlichen und halbstaatlichen oder alimentierten Agenturen des Staates gegen rechts zu erreichen sei.

Mai für mutiges Engagement ausgezeichnet
„Dem Menschen ist es mehr vonnöten, erinnert als belehrt zu werden“
Die zweite Gefahr ist das bloßes starre Festhalten am Überkommenen, die Iteration auch dort, wo eine Erkenntnis dessen, was ist, eine realistische Lagebeurteilung zu Reformen, ja zur Haltung einer kritischen Historie im Sinne Nietzsches, also einem Abschneiden lebensfeindlicher Traditionen führen müsste. Das Laster des bloßen Beharrens besteht in der Ignoranz; Ignoranz dessen, was sich in Wissenschaft und Lebenswelt tut, Pauschalablehnung ohne Kenntnis der Phänomene.

Die dritte Gefahr ist ein Allgemeinplatz, überall anzutreffen, selten unterfüttert. Er besteht in der These, der Konservatismus habe keine Theorie und sei auch nicht theoriebedürftig. Die Konsequenz ist, dass jeder meint, drauflos spekulieren zu können und seine persönlichen Wünsche aufzuschreiben und darüber dann das Etikett „Common Sense“ zu kleben. Das ist auch bei dem erwähnten Duncker & Humblot-Band der Fall. Wie verhält es sich nun mit der These? Auch konservative Denker selbst haben sie ja vertreten. Der Nominalist Armin Mohler sah überall nur Konkreta, die „All-Gemeinheiten“ waren sein Horror.

Marx und Hegel der Konservativen?

Einen Karl Marx mit einer geschlossenen Theorie haben die Konservativen tatsächlich nicht, einen Hegel auch nicht? Das wäre ein großer Streit. Es gibt bekanntlich die Rechts- und Linkshegelianer und die These eines genuin liberalen Hegels, die etwa der Philosoph Ludwig Siep vertritt, hat auch viele Anhänger. Das Schwierige bei Hegel ist, das dialektisch-dynamische Element mit dem Telos und dem Ende dieser Bewegung zusammenzubringen. Im Endeffekt ist Hegel mit seiner Theorie der bürgerlichen Gesellschaft in dem Sinne konservativ, dass er seine Gedanken auf die Wirklichkeit richtet, diese aber eben aus dem Geist grundgelegt wird (die Wirklichkeit wird also nach dem Geist zugerichtet, wie man spotten könnte). Ich möchte Hegel aber nicht zum konservativen Meisterdenker stilisieren. Vielmehr geht es mir darum zu erkennen, dass durchaus eine konservative Haltung, die Hegel später einnahm, als er über die Schrecken der Französischen Revolution erschauderte (hinter die er freilich anders als einige Romantiker nicht zurückwollte), mit einer Großtheorie zusammenpasst. Und wenn der Konservative von einer skeptischen, aber auch im Sinne Max Schelers auf die Sonderstellung des Menschen im Kosmos zielende Anthropologie ausgehen sollte, dann bedarf es ja schon auf diesem Feld der Philosophie und der theoretischen Grundlegung. Das setzt sich fort über die Staats- und Gesellschaftstheorie, über die Wirtschaftsphilosophie, die jenseits des Ordoliberalismus häufig ein kaum bestelltes Feld der Konservativen ist, und endet noch nicht bei der Rezeption der Naturwissenschaften. Wenn wir den Konservativen schließlich als einen auf die Transzendenz hin geöffneten Menschen vorstellen, dann ist hier gerade kein Eklektizismus gefordert, sondern eine stringente und ausdifferenzierte Auffassung von Religion.

Wir brauchen einen polemischen Begriff von Konservatismus

Ins Positive gewendet, brauchen wir also einen trennscharfen, polemischen Begriff von Konservatismus, wir brauchen eine entwicklungsfähige, auf die Veränderungen und Revolutionen reagierende Theorie – Revolutionen sind ja, siehe Burke, de Maistre oder de Bonald – Sternstunden des konservativen Denkens – und wir benötigen überhaupt eine Theorie des gegenwärtigen Zeitalters und eine Anthropologie, die auf die umstürzenden Erkenntnisse der Reproduktionsmedizin, Hirnforschung und Genetik reagiert und diese in eine soziologische Theorie des Digitalzeitalters und der Globalisierung integriert. Als vordringlich erscheint es ferner, durchaus eine konkrete konservative Programmatik zu entwerfen, sonst gerät man in die Defensive, in die Rolle des ständigen Aufhalters ohne Alternative. In der Wendezeit 1989/90 befanden sich die Konservativen bei der Diskussion über eine neue deutsche Verfassung durchgehend in der Defensive, anstatt offensiv eigene Alternativvorschläge zu den linken Forderungen nach einem Recht auf Arbeit und Ähnlichem zu formulieren.

Von der Idee der Zugehörigkeit
Wenn wir nicht für das konservative Denken einstehen, droht eine kulturelle Finsternis
„Dass die Historie wie jede Wissenschaft als eine Seinsart des Daseins faktisch und jeweils von der ,herrschenden Weltanschauung‘ ,abhängig‘ ist“, schrieb Martin Heidegger bereits 1926 in „Sein und Zeit“. Das hat, wie man heutzutage überscharf beobachten kann, erhebliche Konsequenzen für das Selbstverständnis der westlichen Gesellschaften, denen im Schatten einer sogenannten postkolonialen Geschichtsbetrachtung moralische, politische, finanzielle und kulturelle Entschädigungsleistungen abgepresst werden, wobei das Schuldparadigma im Westen selbst hervorgebracht worden ist und am Leben erhalten wird.

Neben der Arbeit am theoretischen Fundament und an der programmatischen Ausgestaltung des konservativen Denkens sollte also ein spezielles Verhältnis zu Geschichte als Drittes hinzukommen und ausgearbeitet werden. Vornehm ist es, so Friedrich Nietzsche, ein Vorurteil für die Ahnen zu pflegen. Während sich die Gegenwart, zumindest die westliche, diese nur mehr in Verbrecherporträts imaginieren kann, ist die Empathie und Wertschätzung für die Vorfahren, die freilich nicht blind werden darf und mit einer kritischen Historie einhergehen kann, als Gegengift umso mehr zu pflegen. Alles andere ist Selbstzerstörung.

Wider die Kriminalisierung der europäischen Geschichte

Konservative Geschichtspolitik müsste gegen die allseitige Kriminalisierung der europäischen Geschichte opponieren, gegen die Hetze gegen die sogenannten „alten weißen Männer“– ein echter Rassismus – gegen die Zerstörung geistiger, religiöser und ästhetischer Traditionen.

Das Verhältnis zur Vergangenheit, das mir vorschwebt, kann man an der unlängst abgeschlossenen schöpferischen Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt illustrieren. Anders als die vorangegangene Rekonstruktion der Ostzeile auf dem Römerberg, die tatsächlich etwas Modellbauhaftes, etwas von Disneyland hatte, handelte es sich nun nicht um Mimikry, nicht um sklavische Rekonstruktion, sondern um einen Neuentwurf, der sich in Kubatur, Namensgebung und Anmutung an der im Bombenkrieg zerstörten Altstadt orientierte und dies unter Einbau von erhaltenen Spolien tat.

Ein heutiger Konservatismus ist angesichts eines dominanten linken und linksliberalen Zeitgeistes nicht mehr status-quo-orientiert und vordergründig staatstragend. Er steht in Opposition gegen die Political Correctness, gegen die linke Identitätspolitik und gegen Sprachdiktate. Diese setzen einem Wissenschaftler immer mehr zu. In geisteswissenschaftlichen Zeitschriften ist es bereits weithin – noch nicht überall – Usus, bedenkenlos zu gendern, das heißt Fehlschreibungen mit Genderstern zu verwenden, um generische Maskulina zu verändern und ein angeblich drittes Geschlecht zu adressieren, das in Wahrheit eine Störung einer winzigen Anzahl von Personen ist. Diese Zudringlichkeit dringt bis in den privaten Schriftverkehr ein. In Mails, ja selbst in Bewerbungen schreit einem die demonstrativ ausgezeichnete Fehlschreibung entgegen, die auch das Private und Geschäftliche politisiert und aggressiv auflädt. Hier darf es kein Mittun und keinen Kompromiss geben. Das ist ein Angriff auf die Sprache, die Natur, die Manieren.

Die Liste der konservativen Denker ist lang

Ein Konservatismus, der gegen diese und andere neue Konventionen rebelliert, wird damit anarchisch und unkonventionell. Er setzt auf alternative Sichtweisen, vergessene Einsichten und originelle Begriffe. In diesem Sinne wäre er progressiv. Er kann dabei auf herausragende Denker der Vergangenheit und Gegenwart zählen, denn zweifelsohne waren und sind Thomas von Aquin und Romano Guardini, Martin Heidegger und Max Scheler, Ernst Jünger und Botho Strauß, Carl Schmitt und Arnold Gehlen, Gerhard Ritter und Thomas Nipperdey, Michael Klonovsky und Uwe Tellkamp, Hermann Lübbe und Roger Scruton, Josef Ratzinger und Kardinal Sarah vieles, aber nicht links oder linksliberal.

Gekürzte Fassung der Festrede, die Professor Peter Hoeres (Universität Würzburg) anlässlich der Verleihung des Deutschen Schulbuchpreises an Klaus-Rüdiger Mai am 2. November 2019 in Würzburg gehalten hat. Zuerst erschienen am 7. November 2019 in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur, der wir für die freundliche Genehmigung zur Übernahme danken.


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Kommentare ( 11 )

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Enrico Stiller
4 Jahre her

Sehr, sehr lesenswerter Aufsatz, obwohl ich mit dem meisten hier Gesagten nicht konform gehe. Konservatismus und Hegel? Im ernst? Konservatismus und Hegel’scher Weltgeist? Der Hegel’sche Weltgeist war immerhin das überbauliche Vorbild für Marxens Sinn der Geschichte. Das kriege ich nicht zusammengebacken. Eher schon Nietzsche. Und es gäbe zahlreiche konservative Theoretiker, steht da zu meinem Erstaunen, dabei sei die Behauptung, der Konservatismus sein im Prinzip theorieabhold, „nicht unterfüttert“? Nein! Die im Schlussabschnitt erwähnten Autoren mögen konservativ sein (gewesen sein), haben aber mit einem „konservativen Theoretiker“ nichts gemein. Bis auf wenige Ausnahmen, z.B. Arnold Gehlen, Lübbe (man könnte auch Wilhelm Hennis oder… Mehr

LadyGrilka55
4 Jahre her

„Ein heutiger Konservatismus … steht in Opposition gegen die Political Correctness, gegen die linke Identitätspolitik und gegen Sprachdiktate.“ Und das ist auch gut so. Der neue Konservatismus sollte aber auch die positiven Errungenschaften der letzten Jahrzehnte, z.B. die Frauenrechte, in vollen Umfang aufrechterhalten. Damit meine ich nicht diese unsinnige „Genderei“, wohl aber das Fraubild, die Frauenrolle, die nicht wieder einseitig reduziert werden sollte, wie das in so manchen Äußerungen in konservativen Blogs anklingt. Und ganz abseits von hochphilosophischen Erwägungen fällt mir gerade in dieser Jahreszeit noch etwas auf, dass überhaupt nicht zum „modernen“ linken Weltbild passt: Eine Sehnsucht der Menschen… Mehr

Wittgenstein
4 Jahre her

Lieber Herr Prof. Hoeres,

Konservatismus ist Zukunftsfähigkeit durch „Cherry Picking“!

schukow
4 Jahre her

Für mich heißt konservativ, daß sich das Neue gegenüber dem Bestehenden zu rechtfertigen hat und nicht umgekehrt. Es gibt die durchaus konträre Ansicht, daß ein Wechsel allein aus sich heraus schon einen Fortschritt darstellt, weil er neue Erfahrungen mit sich bringt. Ich stelle das nicht völlig in Abrede, überlasse das ‚trial & error‘ in der Praxis dann aber lieber Anderen. Das iPhone hätte ich somit also niemals erfunden, die Welt gefiel mir aber ohne genauso gut. Der einzige wirkliche Fortschritt der letzten 50 Jahre ist für mich die (preiswerte) Klimaanlage im Auto und diverse medizinische Verbesserungen, die ich hoffentlich niemals… Mehr

teanopos
4 Jahre her
Antworten an  schukow

„Für mich heißt konservativ, daß sich das Neue gegenüber dem Bestehenden zu rechtfertigen hat und nicht umgekehrt.“ Richtig, das wäre Vernunft, aber was ist schon Vernunft und Rationalität in dieser lächerlich instabilien Zeit – nicht mal das Gros der Bürger sieht welchen linksgrünen Billigheimern und Plattitüdenträgern sie da aufsitzen. Auch und ebenso dank der Medien, ihres ebenso lächerlich mieserablen Zustandes, ein selbst geschaffenes Perpetuum Mobile der Naivität, Dummheit und sodann Unsicherheit, sie wollen gar mehr davon. Also mehr von dem nicht konsverativen, mehr von dem nicht Sicherheit – das ist das wofür sie angetreten sind, ihr Leben, ihr Devise. Einfache… Mehr

LadyGrilka55
4 Jahre her
Antworten an  teanopos

Die Letztgenannten gibt es sicherlich. Andererseits gewinne ich in meiner Umgebung den Eindruck, dass sich so ganz, ganz langsam ein Bewusstsein dafür einschleicht, dass in Deutschland etwas ganz gewaltig schiefläuft. Vielen Menschen lehnen die gegenwärtigen Zustände innerlich ab, haben aber noch Probleme, sich ihre nicht mainstreamkonformen Gefühle und Gedanken voll bewusst zu machen. Aber ich denke (und hoffe), dass dies nach und nach kommen wird. Und dann wird es auch einen Umschwung geben. Die zunehmende aggressive Hybris des heutigen Mainstreams ist m.E. vergleichbar mit dem in die Ecke getriebenen Hund, der umso wilder um sich beißt. Mögen sie sich einerseits… Mehr

Gerro Medicus
4 Jahre her

Dass linken Ideologien eine „Theorie“ zugrunde liegt, bestreite ich. Dies ist eine Begriffsklitterung, wie sie tausendfach durch Linke vorgenommen wird. Theorie wird wie folgt definiert: System wissenschaftlich begründeter Aussagen zur Erklärung bestimmter Tatsachen oder Erscheinungen und der ihnen zugrunde liegenden Gesetzlichkeiten. Die Aussagen von Karl Marx z.B. sind phänomenologisch aber nicht wissenschaftlich begründet. Sie gründen auf der Fiktion eines „neuen Menschen“, der real aber gar nicht existiert, und entziehen sich auch der Überprüfung durch ein Experiment (die Grundlage jeder Wissenschaftlichkeit). Wo das gesellschaftliche Experiment versucht wurde, da mündete es stets in Gewalt und Terror und ist kläglich gescheitert. Insofern ist… Mehr

Odysseus JMB
4 Jahre her
Antworten an  Gerro Medicus

Der Grenznutzen des GG ist bereits erreicht. Fragen Sie mich bitte nicht, wie ich das ermittelt habe. Jedenfalls scheinen mir die Grenzkosten (zB. EU-/Euro-Beschallung überall, ÖR-Meinungskartell und Merkelsche Widerspruchsfreiheit) gewisse Anhaltspunkte zu bieten. Die Frage konservativ ja oder nein, spielt jedoch keine Rolle für meine Bewertung.

LadyGrilka55
4 Jahre her
Antworten an  Gerro Medicus

„Die Aussagen von Karl Marx … gründen auf der Fiktion eines ’neuen Menschen‘, der real aber gar nicht existiert“ Hier haben wir das Dilemma und das Verbrechen der Linken gleichermaßen in nuce. Es ist dieser „neue Mensch“, auf den die Linken ihr Handeln ausrichten, obwohl es ihn nicht gibt. Deshalb müssen sie ihn erzwingen, was sie immer wieder versuchen, wodurch sie zu Verbrechern werden. Solange die Linken nicht begreifen wollen oder können, dass vernünftige Politik nur vom Menschen ausgehen kann, wie er IST, werden sie immer eine Diktatur anstreben, in dem sie versuchen, einen Menschen zu erschaffen, wie er ihrer… Mehr

Fundamentiert
4 Jahre her

Wenn Sie mit einigen konservativen Denkern der Gegenwart ein Manifest erarbeitet haben, wird es in der Bestsellerliste und auf meinem Wunschzettel ganz oben stehen. Gut gelingen!

No-Go
4 Jahre her

Konservativ sein, bedeutet heute auch: sich nicht an die Gesetze der Gesetzlosen zu halten. Nicht immer, ist es so einfach, wie bei der GEZ, was die Machthaber in ihrer Arroganz aber vergessen haben, ist, dass sie auf die Mitarbeit der von ihnen verachteten „schon länger hier Lebenden“ angwiesen sind. Jeden Tag. Und, dass auch das dichteste Netz („Von der Wiege bis zur Bahre“) aus Löchern besteht.