Maischberger Allerlei von Trump und Biden über Klimawandel und Corona zu Merkel und Söder

Wer das Duell von Präsidentschaftskandidat Joe Biden und US-Präsident Donald Trump gestern Nacht verpasst hatte, konnte bei Frau Maischberger eine Zugabe erleben, die dem Original in Nichts nachstand.

Screenprint ARD/maischberger
Das erste TV-Duell zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden kommentierten der Republikaner George Weinberg sowie der Biden-Unterstützer Ron Williams. Die deutsche Coronapolitik diskutierten die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, der Wissenschaftsjournalist der Süddeutschen Zeitung Werner Bartens, der Bild-Journalist Alexander von Schönburg sowie die ARD-Moderatorin Susan Link.

„Er war nicht der nette Onkel Biden“

Wer das Duell von Präsidentschaftskandidat Joe Biden und US-Präsident Donald Trump gestern Nacht verpasst hatte, konnte bei Frau Maischberger eine Zugabe erleben, die dem Original in Nichts nachstand. Rede und Gegenrede, Aussage gegen Aussage. Beide Kontrahenten waren nicht in der Lage, sich ausreden zu lassen und fielen sich permanent ins Wort. Der Republikaner George Weinberg und der Biden-Unterstützer Ron Williams diskutierten auf ähnlichem Niveau wie ihre politischen Galionsfiguren und ließen anschaulich erkennen, wie tief gespalten die USA ist.

„Er ist ein Kämpfer für schwarze Amerikaner“

Für Williams ist Trump ein Rassist, für Weinberg ein Kämpfer für schwarze Amerikaner. Mit dem Versprechen von drei Millionen neuen Arbeitsplätzen für Afroamerikaner wirbt Trump dabei um die Stimmen farbiger Wähler. Ein von ihm ausgearbeiteter „Platin-Plan“ sehe neben neuen Jobs auch die Bereitstellung weiterer Gelder für die Förderung von Afroamerikanern vor, sagte Trump am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta im Bundesstaat Georgia.

„Ich habe manchmal den Eindruck, der Klimawandel wird von den Leuten wie ein Totem vor sich hergetragen“

Natürlich durfte auch diesmal nicht der Klimawandel fehlen. Auch unter Obama haben die Wälder gebrannt, stellte Bild-Kolumnist Alexander von Schönburg fest und warf die Frage auf: „Wenn Trump zugegeben hätte, dass die Waldbrände auf den Klimawandel zurückzuführen sind, hätten dann die Brände aufgehört?“.

„Ich fand es zu übergriffig, sich vorzustellen, dass die Polizei an jeder Haustür klingelt und nachschaut, wie viele Personen auf der Fete sind“

Der Auftritt der rheinland-pfälzischen Malu Dreyers war dagegen erholsam ruhig. „Ich bin sehr froh, dass wir jetzt bundesweit diese Frage geklärt haben“, erklärte sie im Zusammenhang mit den neuen Corona-Bestimmungen die Ausnahmen für Pendler in Grenzregionen. Eine bundesweite Regelung für Grenzpendler sei beschlossen. Der für ihr Bundesland sehr wichtige Grenzverkehr soll dabei prinzipiell möglich bleiben. Wie hingegen die Gästelisten in Restaurants nach ihrer Richtigkeit kontrolliert werden sollen, konnte Dreyer nicht zufriedenstellend beantworten. Sie betonte lediglich, dass Gästelisten zwar lästig seien, aber „wir brauchen sie“. Aha.

„Die Kanzlerin will aufmerksam machen…“.

Ach, sagen Sie es ruhig, Frau Dreyer. Recht sprachlos war Frau Dreyer aber auch, wenn es um den eigenen Verantwortungsbereich ging. Lieber blendete sie bei den Corona-Maßnahmen ihre eigene Rolle im föderalen System aus und betonte stets die Bundesebene.

Werner Bartens, Arzt und Wissenschaftsjournalist, der in einer früheren Maischberger-Sendung damalige Lockerungen stark kritisierte und mit Aussagen wie „Jetzt müssen wir die Kurve der Dummheit flach halten“ auffiel, betonte in dieser Sendung, dass die Maßnahmen keine „Panikmache seien“. Er ärgere sich daher, dass das Bewusstsein für die Maßnahmen nachlasse, wie so „ein trotziger Kinderwunsch“.

Einen ähnlichen Tenor einschlagend, verkündete die ARD-Moderatorin Susanne Link ihr Unverständnis über die Aufregung bei der Einhaltung von Maßnahmen. Auch ihr eigenes Kind akzeptiere klaglos den Unterricht mit Maske und bei geöffnetem Fenster.

„Angst ist ein schlechter Ratgeber“

Von Schöneburg hingegen forderte hochemotional Augenmaß im Rahmen der Coronapolitik und erklärte, dass er lieber Frau Dreyer zuhöre als Herrn Söder oder Frau Merkel. Er sehe die Notwendigkeit zu einem Handeln mit „Verstand, aber nicht mit Angst“. Seit Februar höre er von den Warnern nur bedrohliche Zukunftsszenarien. Er fordere stattdessen Fakten.

„Ich fürchte mich von der Rhetorik eines Söders oder eher Frau Merkel“

Dabei fürchte er die angstmachende Rhetorik und fragte in die Runde „Starren wir nicht zu sehr auf diesen einen Virus?“. Vielmehr seien wir gar auf Corona fixiert. Dies wäre jedoch in diesem Maße nicht notwendig. Vernunft statt Panikmache sei gefragt, denn auch das Leben an sich sei gefährlich. In diesem Sinne: Genießen Sie es und machen Sie es gut. Bis zum nächsten Mal.

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Kommentare ( 24 )

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Frank Mertens
3 Jahre her

Hier ein Link zu einem sehr guten Beitrag über das was im Hintergrund passiert. Für meinen Geschmack ein „wenig“ informativer als zwangsfinanzierte Propaganda.

https://multipolar-magazin.de/artikel/programmiertes-chaos

Manfred_Hbg
3 Jahre her

Zitat: „Leider gibt es von dieser echten und einzigen Talk-Runde wenig bis nichts bei TE. Das ist unverständlich!“

> Mhh, ich vermute mal, dass das damit zusammenhängt, dass der Sender „Servus-TV“ hier in DE kaum bekannt ist und empfangsbedingt nur von wenigen geguckt werden kann.

benali
3 Jahre her

„Beide Kontrahenten waren nicht in der Lage, sich ausreden zu lassen und fielen sich permanent ins Wort.“ Zunächst einmal ist festzustellen, dass Biden damit angefangen hat, aber sei‘s drum. Viele Zuschauer mochten das nicht, weil es schwer war, dem Gesagten zu folgen. Aber da hat auch Chris Wallace seinen Anteil: er hat Trump mehr als 70-mal unterbrochen, Biden nur 15-mal. Trump hatte einen sehr aggressiven Plan, den er nahezu perfekt ausgeführt hat. Trump hat erkannt, dass die ganze Energie und auch das Geld für die DemokRats vom AOC-Sanders Flügel kommt. Pro Biden ist fast niemand, aber hassen tun die DemokRats… Mehr

Manfred_Hbg
3 Jahre her

Zitat: „wie tief gespalten die USA ist.“ > Mhh, mal ein Gedanke und eine Frage zu der „gespaltenen Gesellschaft“ -egal ob in die USA, EU oder Deutschland. Was mir bei „gespaltene Gesellschaft“ oder „gespaltenes Land“ immer wieder sauer aufstößt und durch den Kopf geht is: WARUM wird eigentlich seit einiger Zeit so oft UND gerade auch bei speziellen Themen oder Personen von „gespaltene Gesellschaft“ gesprochen wenn es Menschen mit unterschiedlichen Meinungen gibt?? Ist es nicht eher normal das Menschen nicht gleich denken und somit einfach nur „unterschiedlicher Meinung“ sind? Wenn zB ich und mein Gegenüber eine unterschiedliche Meinung haben, dann… Mehr

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  Manfred_Hbg

Wir haben den Boden, den Philosophen bereiteten, längst Richtung Barbarei verlassen; Hans-Georg Gadamer: Es sei „die Voraussetzung für ein Gespräch, dass der andere Recht haben könnte“.

Wie kommen wir dahin wieder zurück?

MartinL
3 Jahre her

Ganz interessant ist, das einige Polls nach der Debatte, insbesondere bei Hispanics, Trump deutlich vorne zeigen, mit einer 2/3 Zustimmung.
BLM und die Victimology vieler Afroamerikaner und ihrer universitären und medialen Unterstützung scheint bei anderen, weniger kriminellen und erfolgreicheren Minderheiten nicht so gut anzukommen.

Kassandra
3 Jahre her

Welchen „Hintergrund“ haben die Jungs eigentlich, die da miteinander über Trump und Biden „diskutierten“ und weshalb sollten genau Sie in den Fokus unserer Aufmerksamkeit gerückt werden? Und weshalb wird, wenn es um das Coronadings geht, nicht endlich jemand eingeladen, der sich deutlich gegen all das stellt, was uns da an Theater momentan zugemutet wird? War das eigentlich 2015 genau so und wurde auch damals keiner in die Anstalt eingeladen, der die uns zugemutete Belastung durch „Migration“ kritisch sah und gegen den Strich erläuterte? Und als mit den 70.000, die dort in Ungarn zum Teil auch schon randalierten, nicht Schluss gemacht… Mehr

T. Pohl
3 Jahre her

Es ist m.E. nicht länger sinnvoll, nur für Tichy solche Analysen zu machen. Sinnvoller hielte ich, solche Analysen in konzertierter Weise durchzuführen, zusammenzuführen und in einem noch zu beginnenden Verfahren vor dem BVerfG als Dokumentation zu nutzen, dass die zwangsfinanzierten ÖR ihrem grundgesetzlichen Auftrag nicht nachkommen, die Zwangsabgabe also verfassungswidrig ist. Dabei wäre statistisch relevant zu zeigen dass: a) SED und Grüne in fast jeder Plappersendung (von Will -Lanz-Illner-Blassberg und Co) eine Stimme bekommen, die Schwefelpartei (trotz grösserem Stimmanteil als Grüne und SED, zukünftig vielleicht auch S{P|E}D) und die FDP fast nie. b) Viele für den Bürger relevante Themen zur… Mehr

StefanB
3 Jahre her

Solche Wahlkampfveranstaltungen wie in den USA finden in Schland schon lange nicht mehr statt – erst recht nicht im Fernsehen. Hier sitzt die Vertreterin der linksgrünen Classe Politique, Frau Merkel, wie weiland der Sonnenkönig, allein auf dem Thron bei Maischberger, Will oder Illner und faselt unverständlich zu ihrer alternativlosen, internationalsozialistischeb Politik der angeblichen Weltverbesserung.
Liebe Amis, so geht „zeitgemäße“ Demokratie! 😉

fmgoldmann
3 Jahre her

Die Talk-Show Nacherzählungen hier auf TE nerven ohne Ende.

Wer auf die Maischbergers, Wills und Co. nicht verzichten kann, soll sich doch den Müll in Echtzeit antun.

Holsteiner Jung
3 Jahre her
Antworten an  fmgoldmann

Sie müssen das ja nicht lesen, so weit ist es ja noch nicht, das es einen Lesezwang gibt.
Ich lese das gern nach, spart mir wertvolle Zeit. Und egal ob Herr Wallasch oder Herr Paetow, beide machen das prima.

T. Pohl
3 Jahre her
Antworten an  Holsteiner Jung

Richtig.
Abgesehen davon, dass der Artikel von Samira Langer-Lorenzani ist…..
Wer liest, weiss mehr.

Der Michel
3 Jahre her
Antworten an  fmgoldmann

Nun ja, Sie *müssen* es ja nicht lesen, oder?

LadyGrilka55
3 Jahre her
Antworten an  fmgoldmann

Die „Nacherzählungen“ sind für diejenigen, die sich den „Müll“ nicht mehr antun, gar nicht so sinnlos. Man muss schließlich wissen, was der politische Gegner denkt. Mir dafür NICHT Maischberger & Co. in Echtzeit antun zu müssen, finde ich entlastend.

StefanB
3 Jahre her
Antworten an  LadyGrilka55

Ich auch. Deshalb spende ich jährlich an TE.

Rachel
3 Jahre her
Antworten an  fmgoldmann

Zwingt sie wer, die zu lesen ? Ich finde sie sehr amüsant.

Manfred_Hbg
3 Jahre her
Antworten an  fmgoldmann

Titat: „Wer auf die Maischbergers, Wills und Co. nicht verzichten kann, soll sich doch den Müll in Echtzeit antun.“

> Mhh, und umgekehrt: Wer hier von den „Talk-Show Nacherzählunge“ genervt ist, muß es ja nicht lesen 😉

Kontra
3 Jahre her
Antworten an  fmgoldmann

Bleiben Sie weiter auf SPON…..gute Reise!

Der Winzer
3 Jahre her
Antworten an  fmgoldmann

Herr Wallasch,
sind Sie das ???

Gerd Sommer
3 Jahre her

Das Gezänk im Altersheim ging weiter nur die Schiedsrichterin war etwas jünger, hat auch nicht geholfen. Dazu die Expertin Malu aus Mainz, die nicht bereit war die Hygieneregeln im Dienstleistungsgewerbe zu erläutern, gut daß sie mal wieder drüber geschwafelt haben….