Die Frage so in künstliche Themenzuschnitte teilen, dass nichts Unerwünschtes rauskommen kann. Mit Nudging ist das nicht mehr zu umschreiben.

Vorgestern Abend wollte ich meinen Augen nicht trauen. Die Tagesthemen zeigten ein Chart mit den Themen, die für die Befragten „sehr wichtig“ sein sollen. Hält die Tagesthemen-Redaktion die Bürger tatsächlich für so leicht manipulierbar?

Man teile das Thema, das die Mehrheit tatsächlich am meisten beschäftigt, in mehrere auf – und siehe da, schon ist Thema Nummer 1 Schul- und Bildungspolitik. Wäre die Schul- und Bildungspolitik getrennt abgefragt worden nach Schulpolitik, Berufsbildungspolitik und Bildungspolitik, würden alle drei in der Prioritäten-Reihenfolge nach unten rutschen. Hätten die Chartmacher oder besser die Chartbesteller Integration und Zuwanderung von Flüchtlingen in einer Frage gestellt wie Schul- und Bildungspolitik, wäre die Wahlentscheidungs-Ziffer über 60 geworden.
In den neuesten Insa-News sind ganz andere Informationen zum Themenfokus der Bürger zu sehen und lesen:
„Blickt man auf das politische Interesse der Befragten, zeigt sich, dass 83 Prozent der sehr stark politisch Interessierten der Meinung sind, dass die Bundesregierung entschiedener gegen illegale Einwanderung vorgehen sollte. Die größte Zustimmung findet sich bei den politisch ziemlich stark Interessierten, bei denen 86 Prozent für ein solches Vorgehen stimmen. Des Weiteren nimmt die Zustimmung zu dieser These mit sinkendem politischen Interesse leicht ab. Nur bei den politisch überhaupt nicht Interessierten zeichnen sich deutliche Unterschiede ab. Nur 66 Prozent der Befragten finden hier ein stärkeres Vorgehen der Bundesregierung sinnvoll. Die Zahl der Befragten, die gegen ein entschiedeneres Vorgehen der Bundesregierung sind, ist bei der Gruppe, der sehr stark politisch Interessierten mit 8 Prozent am höchsten. Am häufigsten geben die Befragten, die überhaupt nicht politisch interessiert sind, an, dass sie keine Antwort auf die Frage wissen (14 %).“
Dieser „Deutschlandtrend“, den Infratest dimap für die ARD macht, war der letzte vor der Wahl, genauer gesagt, der letzte, den das Wahlvolk zu sehen kriegt. Zusammen mit den Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen und Forsa sind das die aktuellsten auf der Fieberkurve der Medien.
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Wikipedia ist ohnehin ein Schlachtfeld geworden. Da verschwinden schon mal ganze Einträge von Unpersonen. Ein Beispiel ist die deutsche Schauspielerin Silvana Heißenberg, die sich kritisch zu Angela Merkel geäußert hat. Sie ist nicht die einzige.
Überhaupt interessant, wie bei unliebsamen Personen ein Abschnitt „Kritik“ drangehängt wird (bei einer Enzyklopedie!).
Herr Georgen, Sie wissen das sicher besser als ich, aber ich meine mich zu erinnern, dass es früher eine angemessene Frist vor Wahlen gab, in denen zumindest im Fernsehen keine Umfrageergebnisse mehr veröffentlicht wurden. Damals gab es allerdings auch angesichts von nur vier bzw. sogar nur drei aussichtsreichen Bewerbern viel mehr als heute taktisches Wählen (Stimmensplitting).
Man sollte kurz vor Wahlen keine Umfragen mehr veröffentlichen. Das riecht (stinkt?) immer nach Manipulation. Und ohne Umfrageergebnisse wird es ja auch spannender, oder?
Früher war das so, weil die Wählerlager sehr stabil waren. Sind sie Gottseidank nicht mehr.
Sie brauchen sich nirgendwo anmelden. Einfach nach 18:00 hingehen und der Auszählung beiwohnen. Wenn Sie einen Fehler sehen, einfach den Wahlleiter darauf hinweisen, bzw. neu auszählen lassen. So stehts im Gesetz.
Das letzte Mal als ich da war, stimmte die Auszählung um 4 Stimmen (von 200) nicht….
Na ja, Herr Hellerberger, offiziell kommen keine mehr. Und wenn was durchsickert, bringen wir das natürlich. Die mit dem Zugang zu den Instituten können alle paar Tage die Rohdaten sehen, die viel interessanter sind – im Vergleich, nicht in der Momentaufnahme. Das einzig Spannende bei dieser Wahl ist für mich, wie hoch die Demoskopen verlieren.
Wahlumfragen werden veröffentlicht um den Wähler zu beeinflussen. Bei 40% Unentschlossenen ist keine seriöse Umfrage möglich. Deidideldeidideldum die Angst vor den 40 % Unentschlossenen geht um dideldum. Nicht ganz unbegründet, wenn noch einige drauf kommen, wer diesen ganzen Schlamassel (CDU/SPD) verursacht hat. Wer dann noch bemerkt, Merkel und Schulz liefern nur Placebos und keine Lösungen dann könnten am Wahlabend gleich mal 5 % – 10 % Stimmanteile fehlen. Damit wäre es vorbei mit dem die Wahl ist entschieden was Medien und Umfragewerte vorgaukeln wollen. Es bleibt spannend!
Vielleicht kriegen wir nach der Wahl einen flächendeckenden GEZ-Boykott hin. Dass z.B. 25 % der Haushalte nicht zahlen. Ich wäre dabei. Diesen Manipulatoren muss die Luft, d.h. das Geld abgedreht werden.
Total spannend ist doch auch der Umgang mit Befragungen nach Wahlpräferenzen…. Jüngst wieder auf Spiegel-Online… Für die AfD wurden 7,x% „nach repräsentativer Gewichtung“ ausgegeben. In den „Rohdaten“ waren es knapp 20%!!!
Kann mich mal einer aufklären, wie so etwas überhaupt möglich ist?! Ist das „Beschiss in Reinkultur“ oder gibt es dafür wenigstens eine Art „quasi-wissenschaftliche Erklärung“? Wenn es Ersteres ist, dann ist wohl Wählermanipulation (… man mag mit seiner Meinung ungern alleine dastehen) das Ziel!
Ist sowas eigentlich strafbar oder ist das wie beim „menschgemachten Klimawandel“: Wenn es der Rettung der Welt dient (tatsächlich oder eingebildet), ist jede Verdrehung der Fakten erlaubt???