Umfrage: Mehrheit möchte Einwanderung begrenzen 

Flüchtlinge eingliedern: klappt nicht. Heizungsgesetz: wollen viele nicht. Klimaschutzmaßnahmen: zu schnell. Die Ampel hat sich ausgeschaltet. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des ZDF-Politbarometers.

IMAGO / Lars Reimann

Mehr als die Hälfte der Bürger glaubt, dass es nicht gelingen wird, Flüchtlinge erfolgreich in Deutschland einzugliedern. Das ergab ein jüngstes Politbarometer vom ZDF. Demnach zweifeln vor allem Anhänger der AfD, der Union und der FDP an einer erfolgreichen Integration von Flüchtlingen, während insgesamt nur etwas mehr als ein Drittel der Meinung ist, diese sei erfolgreich.

In diesem Zusammenhang ist die Mehrheit dafür, die Immigration einzuschränken: 58 Prozent unterstützen bei der Umfrage die Forderung, die Europäische Union (EU) solle mehr Anstrengungen zum Schutz ihrer Außengrenzen unternehmen, damit weniger Flüchtlinge nach Europa kommen. Dies lehnt wiederum nur ein Drittel ab.

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Mehr Schutz an den EU-Außengrenzen fordert auch die Regierung: So wolle sie sich beispielsweise dafür einsetzen, dass Asylverfahren an den EU-Außengrenzen eingeführt werden. Trotzdem würde die Ampel nach Ergebnissen des Politbarometers aktuell keine parlamentarische Mehrheit erhalten: Demnach könnte sich die SPD zwar um einen Prozentpunkt auf 20 Prozent der Stimmenverbessern, die Grüne müsste allerdings zum zweiten Mal in Folge einen Punkt abgeben und käme entsprechend auf 16 Prozent. Die Stimmen für die FDP bleiben laut der ZDF-Umfrage weiterhin bei 6 Prozent.

Diese Ergebnisse zeigen deutlich: Die Befragten sind unzufrieden mit der Politik der Ampel. Mehr als die Hälfte sind sogar der Meinung, die Regierung mache ihre Arbeit „eher schlecht“. Nur noch 41 Prozent sprechen von einer „eher guten“ Arbeit, darunter mehrheitlich Wähler der SPD, Grünen und Linken.

Wäre die Union stattdessen regierend würde sich die Politik aber auch nicht verbessern. Das meinen jedenfalls fast die Hälfte der Befragten. Ein weiteres Viertel ist sogar der Meinung, sie würde ihre Sache noch schlechter machen als die Ampel-Koalition. Nur 22 Prozent gehen davon aus, sie würden eine bessere Arbeit hinlegen. Entsprechend sinken auch bei der CDU und CSU die Umfragewerte – um zwei Prozent. Somit liegen sie bei 28 Prozent der Stimmen.

Zugelegt hat also nur die SPD und die AfD. Die AfD hat sogar um zwei Prozent zugelegt und bekäme entsprechend mehr Stimmen als die Grüne, wäre am Sonntag eine Bundestagswahl. Woran das liegt, zeigen weitere Ergebnisse des Politbarometers: Immerhin lehnen mehr als drei Viertel der AfD-Wähler ab, dass Heizungen, die ab nächstem Jahr neu eingebaut werden, zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Außerdem finden knapp zwei Drittel der AfD-Wähler, dass die Klimaschutz-Maßnahmen zu schnell umgesetzt werden.

Damit stehen die AfD-Wähler allerdings nicht allein: Ebenfalls die Hälfte der Union- und 44 Prozent der FDP-Wählerschaft kritisieren ein zu schnelles Vorgehen der Ampel in Sachen „Klimaschutz“.

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Kommentare ( 20 )

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Kartoffelstaerke
10 Monate her

Trotzdem würde die Ampel nach Ergebnissen des Politbarometers aktuell keine parlamentarische Mehrheit erhalten: Demnach könnte sich die SPD zwar um einen Prozentpunkt auf 20 Prozent der Stimmenverbessern,…

Ich weiß nicht, inwiefern das mit der „Sonntagsfrage“ von Umfrage-Instituten gleichzusetzen ist.
Aber es fällt auf, daß laut letzter Umfrage von Y_o_u_G_o_v *
vom 12.05.23 die SPD auf 16% zurückgefallen ist.
Diese doch erhebliche Differenz kann ja wohl nicht mehr statistisch insignifikant sein.
Treffen die 16 Prozent zu, wäre die AfD momentan zweitstärkste Partei bundesweit.

stets_bemueht
10 Monate her

Da die Umfrage vom ÖRR kam, dürften die Fragen eher manipulativ Richtung pro Regierung gestellt sein, und wer an diskrete Umfragen glaubt „wir haben zufällig Ihre Nummer gewählt und selbstverständlich bleiben Sie anonym“ wird selig. Entsprechend vorsichtig dürften sich die Befragten geäussert haben.
Dennoch deutliche Zahlen- trotz einer seit Jahren bis Jahrzehnten laufenden Kampagne.
Interessant wirds doch erst, wenn drei Dinge wirklich zur Wahl stehen: kompletter Aufnahmestopp von Flüchlingen ja/nein, Verbot von Familiennachzug (ist es wirklich Flucht, wenn ein 20jähriger Vater, Mutter, verheiratete Schwester etc nachzieht?) ja/nein, Ausweisungsverfahren ganzer Clans auch bei doppelter Staatsbürgerschaft, dt Familienangehörige ja/nein?

Klaus D
10 Monate her

Umfrage: Mehrheit wählt weiter die Zuwanderungs-Parteien CDU CSU FDP SPD DieGrünen DieLinke! Die deutschen haben nicht verstanden das politiker/parteien auf umfragen keinen wert legen. Die lobbys bestimmen doch seit anfang der 1990 was in unserem land politisch zu passieren hat. Für mich sind die politiker nur noch marionetten!

Philokteta
10 Monate her

Die Fragestellung wäre interessant.
Außerdem, was heißt konkret „eingliedern“ und „integrieren“? In die Sozialsysteme sind die Flüchtlinge und Migranten ja wohl beides. In den Arbeitsmarkt wohl nur ganz wenige.
Sobald es zu viele sind, die „integriert“ werden sollen, und das ist bereits der Fall, kann es nicht gelingen. Da es auch täglich gewollt immer mehr werden, verstehe ich nicht, wie überhaupt irgend jemand noch davon ausgehen kann, daß es gelingen wird.

Waehler 21
10 Monate her

Leider liegt die genaue Fragestellung des ZDF nicht vor und es ist davon auszugehen, dass hier wieder versucht wird das Bild weich zu zeichnen.
Interessant wäre es zu erfahren wie viele Menschen in Deutschland leben und nicht die deutsche Sprache verstehen. Wie viele Migranten arbeitslos sind und in den Sozialsystem geparkt werden……
Wenn diese Infos vorliegen, kann man ja noch einmal die gleiche Befragung starten.

Last edited 10 Monate her by Waehler 21
littlepaullittle
10 Monate her

Jeder, der diesen Untergang waehlt und weiter traegt wird wahrscheinlich sehr gut im System eingebunden sein. Wie bei Corona: Wer nicht spurt, wird gekuendigt. Beamte „muessen“ mitmachen. Wer besonders brav spurt bekommt ne Bratwurst extra.
Zuviele verdienen sehr gut an Klima, Migration, Energie, …..
Das sind dann wohl so um die >40%.
Erst, wenn das Geld wirklich weg ist (auch fuer diese 40%), aendern sich deren Ueberlegungen. Dann sollen wir uns wieder „unterhaken“ und die Nationalhymne singen ……

flo
10 Monate her

56 bis 58 Prozent der Befragten stehen also der Migration von „Flüchtlingen“ (nicht: Fachkräften) kritisch gegenüber, nur ein gutes Drittel – 33 bzw. 37 Prozent – ist positiv gestimmt. Dabei ist zu beachten, dass gefragt wurde, ob weniger „Flüchtlinge“ in die EU einreisen sollten. Offen bleibt, wie die Antworten ausgefallen wären, hätte das ZDF explizit nach „Migranten“ gefragt.

Timur Andre
10 Monate her
Antworten an  flo

Ki und Robotik sind dabei hier Arbeitsplätze einzusparen, bis 2035 werden es 30% sein. Die Rezession wird zu einer gewaltigen Delle bei Arbeitsplätzen führen, die Deindustrialisierung kommt gerade dazu.
Klar wir brauchen Arbeitsmigranten heute, aberfür wie lange, wie viele, in welchen Berufen und darum dann für alle Zeit im Sozialsystem?

Don Didi
10 Monate her
Antworten an  Timur Andre

Wozu brauchen wir Arbeitsmigration aus fremden Kulturen? Abgesehen davon, daß die Gebildeten sowieso nicht hier her kommen, dazu ist die Bürokratie zu überbordend und die Abgabenlast viel zu hoch.
Was wir brauchen, ist Migration aus den Sozialsystemen und aus den Geschwätz“wissenschaften“ in den produktiven Arbeitsmarkt, dann hätten wir mehr als genug Fachkräfte. Die Genderstudenten umschulen zu Maurern, die Sozialfuzzis zu Elektrikern, die Grünenpolitiker zu Straßenkehrern, die allerletzte Generation zu Küchenhelfern (unter Anleitung von KGE).
Und nix Tariflohn für Anwesenheit (oder gar Krankheit), Leistungslohn, Bezahlung nach Erfolg. Dann würden die Sozialflüchtlinge von selbst gehen und die Grünen verhungern. Problem gelöst.

Timur Andre
10 Monate her
Antworten an  Don Didi

Ich arbeite mit gebildeten in der Techbranche, es kommen nicht viele, und die kommen hören nun „ihr seit zweite Wahl“ zumeist von Leuten, die selbst keine Ahnung der Materie haben, oder diese Leute kennen.

Lesterkwelle
10 Monate her

Gewaehlt ist gewaehlt. Und danach gilt das Motto frei nach Baerbock „IST mir doch egal, was meine Waehler denken.“

Der Person
10 Monate her

In einer Demokratie würde man solche Entscheidungen natürlich den Bürgern zur Abstimmung vorlegen, schließlich betrifft sie das ja selbst und zwar massiv. Wir sind aber in Deutschland.

Gutmuetiger
10 Monate her

Nun, Merkel hat man ja immer unterstellt, dass Sie (wie ein Fähnchen im Wind) sich an der Mehrheitsmeinung ausgerichtet hat und dementsprechend Politik (ob sinnvoll oder nicht).
Bei der Ampel habe ich das Gefühl, hier wird genau gegenteilig gehandelt.
Die Jungs von der Ampel schauen was das Volk will und machen genau das Gegenteil.