Kreuzfahrtschiffe verbieten? Klimafeldzug vor neuem Höhepunkt

Darf man noch eine Kreuzfahrt unternehmen? Nicht, wenn es nach dem Hessischen Rundfunk geht. Diese und andere Absonderlichkeiten der Politik sowie die aktuelle Verbotsliste beliebter Güter und Dienstleistungen.

imago images / Andre Lenthe
Am kommenden Freitag will das »Klimakabinett« tagen und eine neue gigantische Abzocke der Bürger beschließen. Parallel läuft der Klimapropaganda-Krieg zu neuen Hochtouren auf. Denn noch sind nicht alle Steuerzahler der Republik von sich aus mit vollem Herzen dabei. So sehr sich die Medien auch anstrengen: Das Thema »Klimakrise« steht erst auf Platz 12 der Rangliste der wichtigsten Themen. Die Angstmache vor dem Klimawandel wirkt nur begrenzt.

Da muss noch etwas getan werden. In Heidelberg hat Oberbürgermeister Eckart Würzner alle städtischen Amtsleiter aufgefordert, ihren 2.500 Mitarbeitern die Teilnahme an der Fridays for Future-Demo am Freitag zu ermöglichen. »Das sollten alle in der Verwaltung unterstützen«. Die Mitarbeiter könnten dabei auch während der Arbeit demonstrieren, die Arbeitszeit müsste dann vor- oder nachgearbeitet werden. Gut, dass die von den Steuerzahlern bezahlte Stadtverwaltung keine anderen Aufgaben hat, als freitags vormittags auf den Straßen herum zu stehen.
In Schulen werden Schüler von Lehrern aufgefordert, freitags mit zu demonstrieren, sonst, so wird ihnen bedeutet, seien sie Außenseiter.

Aus Berlin wird berichtet, dass eine Lehrerin von einem Elfjährigen gefragt wurde, ob man an dem Klimastreik eigentlich teilnehmen müsste. Der Junge habe an diesem Freitag Klavierunterricht und würde lieber dorthin gehen. Die Lehrerin führt ihn dem Bericht zufolge vor der Schulklasse vor: »Wenn dir deine Zukunft egal ist, dann brauchst du natürlich nicht hingehen.« Und fügte an: »Mir ist meine Zukunft jedenfalls nicht egal.« Bewohner der ehemaligen DDR kennen das Spiel.

Ein besonderes Beispiel hat Sophie Spelsberg beim Hessischen Rundfunk abgeliefert. Sie beschimpfte in einem Bericht eine Schulklasse aus Frankfurt-Sachsenhausen. Die Abiturklasse plant eine als Abschlussreise eine Kreuzfahrt nach Oslo und Kopenhagen. Vielleicht wäre beim Hessischen Rundfunk die Reise mit dem Flugzeug noch durchgegangen, aber mit einem Kreuzfahrtschiff, nein. Wo Spelsberg doch scheinbar weiss, dass es da ein »Problem mit dem ökologischen Fußabdruck« gebe. Worin das Problem besteht, erklärt sie nicht. Die Propaganda ist platt: »Kreuzfahrten stehen stark in der Kritik und gelten allgemein als Umweltsünde.«

»Fünf Tage Kreuzfahrt mit Halt in Oslo und Kopenhagen, 390 Euro pro Kopf.« Ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, finden die Schüler mit Blick in ihren Geldbeutel und beschließen die Fahrt mehrheitlich so. Für die sehr gut verdienende Frau vom HR natürlich untragbar. Sie bemüht sich um eine »gründliche« Recherche und fragt in holprigem Deutsch: »Aber wie steht es wirklich um den ökologischen Fußabdruck so einer Kreuzfahrt?«

Ein Professor für Energietechnik an der Uni Kassel, Klaus Vajen, rechnet »für den hr den CO2-Ausstoß der Kreuzfahrt« aus. »Herausgekommen sind 1.250 Kilo pro Kopf. Um das Zwei-Grad-Ziel im Klimaschutz der Bundesregierung zu erreichen, dürfte jeder Mensch nur 2.000 Kilo ausstoßen – pro Jahr.

»In den restlichen 360 Tagen müssen Sie dann mit den übrigen 800 Kilo auskommen«, sagt er. »Daran sieht man schon, dass das ein ganz schöner Batzen ist.«

Er zeigt natürlich nicht, wie er auf seine Zahlen kommt. Stattdessen legt der HR noch eine Propaganda-Schaufel drauf und lässt eine Maike Weber ausgerechnet von »Fridays for Future« sagen, dass die Schule ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht werde und zeige den Schülern mit der Kreuzfahrt, »dass sie nicht an einem nachhaltigen Lebensstil interessiert ist«. Die Schule nehme Klimaschäden bewusst in Kauf und denke nicht in die Zukunft. Statt vieler Wünsche für eine gute Reise erleben die Schüler einen der mittlerweile üblichen Schmähstürme.

Sie müssen sich die übliche falsche Litanei anhören, wie schädlich doch die Schiffe seien und die Luft verpesten würden. Dabei können die Schüler auf ihrer Fahrt Energievergleiche anstellen und lernen, mit welch aufwändiger Filter- und Katalysatortechnik wie Rauchgaswäsche und Entstickung die Abgase in Kreuzfahrtschiffen gereinigt werden. Außerdem können sie etwas darüber erfahren, dass in den Revieren von Nordsee, Elbe und Hamburger Hafen die Motoren nicht mit Schweröl, sondern nur mit schwefelfreiem Marinediesel betrieben werden dürfen. Dazu müssen die Tanks rechtzeitig vor Einfahrt in das Revier umgeschaltet werden. Und die Schüler lernen jetzt etwas darüber, wie Propaganda über öffentlich-rechtliches Fernsehen funktioniert. Stehen Kreuzfahrtschiffe jetzt auf dieser willkürlichen Verbotsliste wie Inlandsflüge, Kohle, Ölheizungen, Plastiktüten, Glühbirnen und Trinkhalme oder Dieselautos? Werden sie rationiert wie der Fleischkonsum in vielen öffentlichen Einrichtungen? Nach dem öffentlich aufgestachelten Hass auf SUVs jetzt Kreuzfahrtschiffe? Es träfe eine beliebte Reiseform. Eine erwartete Gesamtzahl von 2,26 Millionen Gästen aus dem deutschen Quellmarkt machte laut Schätzungen der Cruise Lines International Association (CLIA) im vergangenen Jahr Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff. Das entspräche einem Wachstum von 3,5 Prozent. Für 2019 rechnet der Verband mit weiterem Wachstum  aufgrund der neu in Dienst gestellten Schiffe, 

Die Schüler sehen auf der Elbe bestimmt eines jener riesigen Containerschiffe. Sie können sich dann von einem Schiffsoffizier ein paar Zahlen sagen lassen. Der größte Schiffsdiesel der Welt wiegt 2300 Tonnen und verbraucht 14 380 Liter Kraftstoff – pro Stunde. Umgerechnet auf einen der mehr als 23000 Container mit rund 14 Tonnen bedeutet das 2,7 Liter Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometer.

Eine solche Abschätzung und einen kurzen Ausflug über Wirkungsgrade von sagenhaften 49 Prozent dieser Motoren hätte auch der Professor aus Kassel anstellen können. Doch der erzählt lieber Märchen, wie Deutschland mit Energie von Sonne und Wind versorgt werden kann.

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Kommentare ( 77 )

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fatherted
4 Jahre her

Da haben die Kids die nun auf Klassenfahrt schippern aber Glück, dass sie noch mit dürfen bevor Merkel und Co. Kreuzfahrten verbietet…..Moment mal….war da nicht was….Kreuzfahrer sind doch per se böse…damals Jerusalem und so….ach ne das waren ja andere….egal. Was die Lehrer und Kids dazu bewogen haben möge ihre Schulreise mit der AIDA zu unternehmen lasse ich mal dahingestellt….wahrscheinlich ging es in erster Linie nicht um den Bildungsauftrag. Das nun aber der HR als ÖR Sender in der Kritik steht Fake News zu verbreiten….ich bin entsetzt. Dabei wissen wir doch von der „ausgewogenen“ Berichterstattung und dem objektivem „frameing“ der ÖR-TV-Sender.… Mehr

Klaus Kabel
4 Jahre her

Dazu fällt mir nur noch ein, sich einmal mit dem Begriff „Volksgemeinschaft“ zu befassen. Dieser Begriff stand bisher programmatisch für die Idee des nationalen Sozialismus und als Quasireligion hatte er den Anspruch auf umfassende Deutung und aktive Gestaltung der Welt bis ins Privatleben des einzelnen. Die Formatierung des Volkes erfolgte in ununterbrochener Propaganda in Behörden, Schulen und Presse. Ein Beispiel für die Inszenierung der „Volksgemeinschaft“war der sogenannte „Eintopfsonntag“, der mehrfach im Jahr veranstaltet wurde. Das ganze Volk wurde an diesem Tag verpflichtet, Eintopf zu essen. Die Grünen schwafeln vom „Veggie Day“. Goebbels sprach vom „Sozialismus der Tat“. Der Klimafeldzug und… Mehr

zaungast
4 Jahre her

Was den Kasseler Professor betrifft: „Doch der erzählt lieber Märchen….“ – was sicher mit dem Standort Kassel zusammenhängt. Die Stadt war immerhin Wohnort der Märchenbrüder Grimm, die als Philologen noch zwischen Fantasieproduktion und Realitätsbeschreibung unterscheiden konnten. Vielleicht gelingt es dem Rechenkünstler, den nördlich der Stadt gelegenen Reinhardswald aufzusuchen, wo dank der Windradbeglückung der legendäre „Märchenwald der Brüder Grimm“ zur Abholzung bereitsteht (TE berichtete darüber).

boje02
4 Jahre her

Diese Hybris nimmt kein Ende. Gestern wurde uns Eltern und natürlich auch den Kindern von der Rektorin einer Grundschule hier Düsseldorf, sagen wir mal so, nahegelegt oder empfohlen am Freitag gemeinsam zur globalen Klimademo zu gehen, Motto: „Wenn wir schreiten, Seit an Seit. “ Meine Jugend in der DDR noch lebhaft vor Augen schickte ich folgendes Schreiben über den ganz großen Emailverteiler. Sehr geehrte Frau…, als ich heute Morgen diese Mail lass, kam mir spontan die deutsche Geschichte in den Sinn. Früher da hieß es stramm stehen und winken für die HJ, dann für die FDJ und nun für Fridays4future?… Mehr

gmccar
4 Jahre her
Antworten an  boje02

Mit der „Braunen Suppe“ bei Höcke haben Sie sich aber als jemand dargestellt,, der Realitätsverweigerung praktiziert. Geben sie doch mal ein konkretes Beispiel, was Sie zu diesen Zeilen bewegt hat ?

Dirk.F
4 Jahre her

Die Klassenfahrt mit dem Kreuzfahrtschiff kritisiere ich auch.
Die Doppelmoral der Schulleitung ist erschreckend: Zum einen fördert man Umweltschutzprojekte, für die man sogar ausgezeichnet wird und ermöglicht den Schülern an der Freitagsbewegung teilzunehmen. Zum anderen erlaubt man solche Reisen und versteht die Aufregung darüber nicht.
Hier geht es mir nicht nur um den CO2 Ausstoß, sondern in erster Linie um das Thema Übertourismus und die Folgen, die dazu führen, dass auch Kopenhagens Bürger die Kreuzfahrtschiffe nicht mehr mit Begeisterung empfangen.

nomsm
4 Jahre her
Antworten an  Dirk.F

Erschreckend wie der sich jetzt mit Zertifikat von atmosfair herausredet.

humerd
4 Jahre her

Kreuzfahrten verbieten geht nicht, da wären die Freitagsschulschwänzer Wohlstandskids traurig.
„Hundert Kilometer weiter östlich plant der Kurs einer Frankfurter Oberstufenklasse seine Abschlussfahrt auf einer fünftägigen Studienfahrt von Kiel über Oslo nach Kopenhagen. Der Knackpunkt: Die 33 Schülerinnen und Schüler reisen nicht per Bus, sondern mit einem Kreuzfahrtschiff.“ https://www.focus.de/familie/bildungsreport/von-lehrer-jan-martin-klinge-kreuzfahrtschiff-klassenfahrt_id_11156036.html
und wehe es empören sich welche und zeigen mit dem Finger auf diejenigen, die Fleische, Milch, Plastiktüten, Autos – nahezu alles verbieten wollen, dann sind die Empörten bösen , nicht die Kreuzfahrtkinder.

CIVIS
4 Jahre her

Und da trottelt eine ganze Nation von Deutsch-Micheln ohne aufzumucken und ohne auch nur den geringsten Widerstand -und sei es verbal- zu leisten, hinter den Parolen grün-rot-schwarzer Rattenfänger her, …schnurstracks hinein in die Öko-Schlachthöfe; dazu ein fröhliches Lied auf den Lippen, …weil wir ja gut und gerne hier leben.

ABER, wie lange noch ? Das Erwachen wird für viele „unschön“ ausfallen !

Eloman
4 Jahre her

Leider wird der ganze Klimaquatsch nie zu Ende gedacht. Um „klimaneutral“ zu leben müssten wir mit unserem Lebensstil nämlich mindestens bis ins 18. Jahrhundert zurück. Das würde aber für viele der heutigen über 7 Milliarden Erdenbürger zumindest bittere Armut, wenn nicht sogar den Tod bedeuten.

Georg51
4 Jahre her

Ja, ich kenne als in der DDR aufgewachsener alter weißer Mann genau wie es ist, wenn wir nicht zur Maidemo angetreten sind oder aus der Jahresendprämie nicht den nötigen Zehner abgetreten haben oder für die DSF. Ja, ich kenne das alles und erinnere mich sehr genau. Auch an die stete Aufforderung zum Wohle des Sozialismus und im ebenso steten Klassenkampf immer Höchstleistungen zu erbringen. Auch an meine Wehrdienstverweigerung und deren Konsequenzen erinnere ich mich. Ja, an all das erinnere ich mich. Wenn ich diesen oder andere Artikel so lese frage ich mich: Wieso war die DDR eigentlich so harmlos? Was… Mehr

Ich
4 Jahre her

Aufruf!
Die weltbeste Regerung ruft alle erwachsenen Biodeutschen dazu auf sich der zwingend notwendigen Auslese zu stellen – ihr Leben fürs Weltkima!. Unkompliziert wird vor Ort entschieden, ob ihr ganz persönlicher Co2 Ausstoß im Rahmen der Vorgaben ist. Sollte ihre Atemluft und andere Abgasungen die Marke überschreiten- werden sie vor Ort schmerzfrei und ohne Co2 gekäult. Es wird dringend geraten, der schriftlichen Einladung zu folgen. Bei Zuwiderhandlungen……prüfen wir statt sie- die Kinder der Familien ….