Feuer an „Liebig 34“ – Polizei geht von vorsätzlicher Brandlegung aus

Im ehemaligen besetzten Haus ist ein Feuer ausgebrochen. Die Polizei geht von schwerer Brandstiftung aus, u.a. ein SPD-Politiker vermutet die Antifa dahinter. Drei Personen eines Sicherheitsdienstes waren noch im Gebäude - der Staatsschutz ermittelt wegen versuchten Totschlags. Die Antifa dementiert.

imago images / Christian Thiel
Auch bei der Demonstration gegen die Räumung der Liebigstraße 34 brannte ein Container (09.10.2020)

Am Mittwochabend ist im ehemaligen besetzten Haus in der Liebigstraße 34 in Berlin ein Feuer ausgebrochen. Laut einem Feuerwehrsprecher brannten 50 Kubikmeter Müll direkt an der Hausfassade. Das Feuer ging teilweise auf das Gebäude über. Zuvor hatten linke Aktivisten eine Mahnwache mit Kerzen vor dem Haus abgehalten.

Der Berliner SPD-Abgeordnete Tom Schreiber äußerte auf Twitter, dass er von einem Brandanschlag der linken Szene ausgehe.

Die Polizei Berlin bestätige nun: „Wir gehen von vorsätzlicher Brandlegung aus. Unser Staatsschutz beim #LKA ermittelt wegen schwerer Brandstiftung, versuchten Totschlags & schweren Landfriedensbruchs.“ – wurde via Twitter bekannt gegeben. Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber dem Tagesspiegel, dass mehrere Brandsätze geworfen wurden. Es sollen sich nach Polizeiangaben drei Personen des Sicherheitsdienstes im Haus befunden haben, die glücklicherweise unverletzt blieben.

Das von Tom Schreiber vermutete Bekennerschreiben ist bisher auf keiner der Antifa-Portale zu finden. Die Sache scheint sich anders zuzuspitzen: Da das Feuer mitten im Wohngebiet ausgebrochen ist (nur wenige Meter entfernt von einem Kindergarten und einer Grundschule) und drei Personen unmittelbar in Lebensgefahr gebracht wurden, hat sich der Wind für die Antifa gedreht. Würde sich die linksautonome Szene zu so einem gefährlichen Anschlag bekennen, würde sie viel an Rückhalt einbüßen. Brisant auch: In der Immobilie soll eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden. Und die Antifa, die Flüchtlingsheime in Brand setzt – das ist keine gute Publicity.

Daher wird nun propagandistisch umgesteuert: U.a. auf dem Twitter-Account der „Rigaer 94“, einem weiteren besetzten Haus in unmittelbarer Nähe, wurde das Gerücht verbreitet, die Feuerwehr habe die Löscharbeiten verzögert.

Nutzer kommentieren „Warmer Abriss? Refinanzierung durch Versicherung?“, „Der Eigentümer ist für seine Methoden einschlägig bekannt.“ und „Traue niemandem in Uniform“.

Die Antifa versucht, den Brand unter dem Stichwort „Warmer Abriss“ dem Hausbesitzer als Versicherungsbetrug in die Schuhe zu schieben. Der Brand sei ein abgekartertes Spiel, um die Immobilie zu sanieren – bewiesen durch das Verhalten der Feuerwehr.

Dass die Feuerwehr aber auf Polizeiverstärkung warten musste, weil zuvor mehrfach Rettungskräfte in der Rigaer Straße von Linksextremen angegriffen wurden, wird dabei verschwiegen.

Die Polizei kündigte eine Pressekonferenz an.

Anzeige

Unterstützung
oder