EU einigt sich auf strengere Abschieberegeln und schnellere Asylverfahren

Die EU-Innenminister haben sich in Brüssel auf neue Regeln für Abschiebungen und Asylverfahren geeinigt. Die Verordnung soll Rückführungen beschleunigen, eine gemeinsame Liste sicherer Herkunftsländer schaffen und besonders belastete Länder entlasten.

picture alliance / imageBROKER | Arnulf Hettrich

Wie am Montag bekannt wurde, einigte sich der EU-Rat auf eine Reform der Asyl- und Rückführungspolitik. Das Europäische Parlament muss dem Vorhaben noch zustimmen.

Ein zentraler Bestandteil der Reform soll die Erweiterung der Liste sicherer Herkunftsstaaten sein. Ihr sollen in Zukunft unter anderem Ägypten, Marokko, Tunesien, Indien, Kosovo, Bangladesch und Kolumbien angehören. Bisher gelten unter anderem Länder wie Georgien, Ghana, Senegal als sichere Herkunftsländer, in die mit wenig Prüfung abgeschoben werden kann. Für Antragsteller aus diesen Staaten sollen künftig beschleunigte Verfahren möglich sein.

Die neue Verordnung sieht EU-weite Standards für den Umgang mit Personen ohne Aufenthaltsrecht vor. Diesen Personen sollen künftig klare Pflichten auferlegt werden. Zu diesen Pflichten gehört, dass sie bei der Beschaffung von Papieren mitzuwirken haben und behördliche Auflagen wie Meldepflichten einhalten müssen. Wer sich weigert, diese Pflichten umzusetzen, soll in Zukunft mit Einschränkungen und schnelleren Rückführungsverfahren rechnen müssen.

Zudem sollen die Mitgliedstaaten enger zusammenarbeiten. Die Vorgaben erlauben es, Asylanträge schneller abzulehnen, wenn Schutz in einem sicheren Drittstaat möglich wäre. Dazu ist weder eine persönliche Verbindung des Antragstellers zu diesem Land notwendig, noch muss er dort zuvor gelebt haben. In Zukunft soll es genügen, wenn der Antragsteller durch dieses Land gereist ist oder wenn ein Abkommen besteht, in dem sich ein Drittstaat bereit erklärt hat, Asylverfahren für die EU zu übernehmen oder Schutzsuchende aufzunehmen. Damit soll eine Ruanda-Lösung wie in Großbritannien möglich werden.

Außerdem können die EU-Länder künftig Rückführungszentren in Drittstaaten einrichten, in die Schutzsuchende gebracht werden können. Abschiebungen sollen dabei in allen Mitgliedstaaten nach denselben Regeln ablaufen.

Der dänische Minister für Einwanderung und Integration, Rasmus Stoklund, ist davon überzeugt, dass die neue Verordnung die Rückführungsquote deutlich erhöhen wird. Er verwies darauf, dass derzeit drei von vier irregulären Migranten trotz einer Rückkehrentscheidung in der EU bleiben. Er betont, dass durch die neue Verordnung erstmals Verpflichtungen für Personen geschaffen werden, die sich illegal in einem EU-Mitgliedstaat aufhalten.

Kritiker der Vereinbarung, wie Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, sehen in der Vereinbarung nichts anderes als einen neuen Versuch, diesmal unter falscher Flagge, den alten Gedanken der EU, der gleichmässigen Verteilung von Migranten durchzusetzen.

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Kommentare ( 7 )

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November Man
20 Minuten her

Selbst wenn das Europäische Parlament dem Vorhaben noch zustimmen würde, es nutzt uns in Deutschland nichts. Es sind die linksextremen Grünen, die seit vielen Jahren im deutschen Bundesrat verhindern, dass Urlaubsländer wie Tunesien, Algerien und Marokko zu sicheren Herkunftsländern erklärt werden. Zusätzlich sollte Deutschland endlich mal seine eigenen Gesetze einhalten. Das Grundgesetz § 16a Absatz 2 ist eindeutig und klipp und klar formuliert. Da gibt es nichts misszuverstehen. Leider wurde unser Grundgesetz von den letzten linksextremen Regierungen nicht eingehalten, sondern ständig Rechtsbruch begangen. Deshalb brauchen wir im Bund und Ländern neue Regierungen unter Führung der AfD. Alles andere macht keinen… Mehr

yeager
27 Minuten her

Während Deutschland ja sonst gern EU-Vorgaben übererfüllt, wird das wohl bei Abschiebungen nicht passieren.

Deutsche
27 Minuten her

Erstens ist das Ganze sowieso eine als „Asyl“ getarnte Masseneinwanderung (siehe Anerkennungsquote für politisch Verfolgte unter 1 %). Und Zweitens ist es ein Unding, dass souveräne Staaten von Links Ideologen „Gesetzen“ gezwungen werden inkompatible Menschenmassen zwangsweise aufnehmen und zu gigantischen Kosten versorgen zu müssen. Da hat Jemand dafür gesorgt, dass wir wohl die Verfügungsgewalt über unser eigenes Leben verloren haben.
Und wenn dann noch „gemessert“, betrogen und sonstwie gewalttätig „gedankt wird“ hört jede Rechtmäßigkeit auf.

Autour
30 Minuten her

Infantile Lippenbekentnisse ohne jegliche Konsequnzen!!!!!
Die kommunistoide spanische Regierung hat schon erklärt, dass sie drauf sch..t!
Und unsere Politclowns werden das auch alles komplett ignorieren!!!
Also viel Lärm um nichts es wird weiter mit Volldampf in den Untergang gerast!!!!

Johny
36 Minuten her

Hm…, aber ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluß darf die Polizei nicht zur Vollstreckung der Ausreise ins verschlossene Zimmer? Na, da ist ja alles gut.

Melly
40 Minuten her

und wer soll das GLAUBEN ????

sailoralex
23 Minuten her
Antworten an  Melly

Glauben war schon vorgestern!