Petition für Kernkraft im Endspurt

Die Aktion von führenden Energie-Wissenschaftlern für die Abkehr vom Atomausstieg steht kurz vor dem Ziel. In Dresden organisiert TE heute Abend eine öffentliche Veranstaltung zur Energie-Zukunft Deutschlands.

IMAGO / Arnulf Hettrich
Kernkraftwerk Neckarwestheim mit Reaktorgebäude, eines der drei letzten noch laufenden in Deutschland

Mit gut 33.000 Unterschriften zählt die Petition zur „Stuttgarter Erklärung“, die den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke in Deutschland fordert, zu den erfolgreichsten konkreten politischen Aktionen dieses Jahres, deren Ziel darin besteht, die Energieversorgung in Deutschland zu sichern. In der „Stuttgarter Erklärung“ und der entsprechenden Bundestagspetition fordern 19 aktive Professoren mehrerer Universitäten und Institute, den Atomausstieg rückgängig zu machen. Nur so, argumentieren sie, lässt sich eine zuverlässige Stromversorgung im kommenden Winter trotz der Gasversorgungskrise aufrechterhalten, eine Abschaltung ganzer Industrien vermeiden und der Strompreis zumindest dämpfen.

Allerdings fehlen nach gegenwärtigem Stand noch etwa 17.000 Unterschriften innerhalb der kommenden vier Tage, damit die Petition eine entsprechende Befassung des Bundestags mit der Forderung erzwingen kann. Die Hürde von 50.000 Unterschriften in kurzer Zeit liegt hoch, besonders für Petitionen, die nicht die Unterstützung großer Medien erhalten. Die öffentlich-rechtlichen Medien berichteten bisher kaum über den Vorstoß der 19 Professoren, zu denen die wichtigsten Wissenschaftler Deutschlands auf dem Gebiet von Elektro- und Speichertechnik gehören.

Nach dem relativen Wahlerfolg der Grünen in Niedersachsen – weniger, als die Umfragen noch Anfang Oktober voraussagten, aber mehr als bei der letzten Landtagswahl – sieht sich die Partei in ihrem Kurs bestätigt, das eine niedersächsische Atomkraftwerk auf jeden Fall bis zu Jahresende abzuschalten, und die Anlagen in Bayern und Baden-Württemberg höchstens bis Frühjahr 2023 am Netz zu halten.

Sollte die Petition trotz der zehntausenden Stimmen, die sie schon einsammeln konnte, am Ende knapp scheitern, würden die grünen Kernkraftgegner das als weiteren politischen Erfolg verbuchen.
Am Montagabend kann in Dresden jeder die Argumente der beiden Hauptinitiatoren der Stuttgarter Erklärung in einer öffentlichen Veranstaltung hören, mehr über die bedrohte Energieversorgung in Deutschland erfahren und mitdiskutieren: in einer von TE organisierten Veranstaltung in der sächsischen Landeshauptstadt sprechen der Professor für Energiespeicherung André Thess, Universität Stuttgart, der Professor für Energietechnik Michael Beckmann, TU Dresden, der frühere Vorstandschef von Innogy, Buchautor Fritz Varenholt und Vertreter der Wirtschaft. Die Moderation des Abends übernimmt Roland Tichy.

Angesichts der dramatischen Warnungen des BDI-Chefs Siegfried Russworm, der das Herunterfahren ganzer Branchen schon in naher Zukunft für möglich hält, haben es Bürger mit der Petition und der TE-Veranstaltung in Dresden selbst in der Hand, sich zu informieren und zu handeln.

Hier können Sie sich zur Veranstaltung anmelden >>>

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Kommentare ( 31 )

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31 Comments
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Eberhard
2 Jahre her

Leider verfügen vorwiegend die Linksgrünen über genügend finanzielle Unterstützung, von wem auch immer. Das sichert auch breite Medienunterstützung. Wie weit Einseitigkeit unserer Demokratie schadet, kümmert nicht. Nur über Tichys Einblick habe ich von der Petition erfahren und mich auch beteiligt. Das Thema ist ja nie mit seinem Für und Wider öffentlich ausdiskutiert worden, sondern verdankt sein abruptes Ende in Deutschland einer alternativlosen Kurschlussentscheidung. Da braucht es hier keine Auseinandersetzung mehr. Aber die reale Welt funktioniert nicht so. Es wäre daher an der Zeit, einen Unterstützungsfonds für solche politisch und medial hier unterdrückten Themen einzurichten und finanzielle Unterstützer zu gewinnen. Es… Mehr

FerritKappe
2 Jahre her

 damit die Petition eine entsprechende Befassung des Bundestags mit der Forderung erzwingen kann

Und? Dann können wir den Ampelmännchen halt mal wieder zuschauen wie sie schlafen während irgendjemand versucht sie mit Fakten zu langweilen.

Im Ernst, was ist die Erwartung? Alle wachen auf und reiben sich die Augen? Und entscheiden dann zum Wohle des Landes und Faktenbasiert?

Birgit
2 Jahre her

‚Mutig mutig‘ Einerseits JA, stimmt. Andererseits ein schlechter Witz, dass heutzutage schon ‚Mut‘ zur Erstellung bzw. Unterzeichnung eines faktenbasierten Bürger-Einspruchs bzgl. offensichtlichen Polit-Schwachsinns gehört. Um so wichtiger, … dass möglichst viele Selberdenker HINTER den o. g. Profs + stehen! Also: Bauch rein, Brust raus, Augen geradeaus und selber unterzeichnen … und die Info natürlich weiterschicken ;)! Das habe ich jedenfalls beides gerade eben aus tiefster Überzeugung gemacht, obwohl dadurch sogar für mich kleines Bürgerlein mal wieder zumindest private, nachhaltige Ablehnung folgen wird. Aber sei‘ es drum. Es darf einfach nicht sein, dass unser schönes und noch funktionierendes Land, das von… Mehr

pcn
2 Jahre her

Selbstverständlich habe ich die Petition schon seit der Eröffnung gezeichnet. Wir brauchen die AKW´s dringend. Und wir müssen darüberhinaus die Kernkraftforschung wieder reanimieren. Ebenso die CCS-Technologie.

Biskaborn
2 Jahre her

Natürlich mitgezeichnet mit Vor- und Zunamen! Allerdings wissend, das auch diese Petition im Papierkorb landet und den herrschenden Grünen allenfalls ein müdes Lächeln abringen wird! Aber immerhin, Dank an die Initiatoren!

Autour
2 Jahre her

Selbst wenn sich das Parlament damit befassen sollte, wird sich nichts ändern! Das Parlament hat noch nie irgend eine Petition für voll genommen! Petitionen sind Augenwischereien und gehören zur Demokratiesimulation dazu. Als ob auf Grund von 50.000 Stimmen irgend ein Parlamentarier der Einheitspartei sich Gedanken machen würde! Niedersachsen und auch Österreich haben gezeigt die Mehrheit der Bevölkerung steht vollumfänglich hinter dieser Politik der Abwrackung von Westeuropa! Dies gilt es zu akzeptieren! Das Aufbäumen hätte viel früher stattfinden sollen. Nun ist es viel zu spät und jetzt kann man nur noch auf einen kalten und langen Winter hoffen damit es wirklich… Mehr

pcn
2 Jahre her
Antworten an  Autour

Bitte nicht resignieren. Ich bitte Sie, die Petition trotz aller Ihrer Einwände zu unterzeichnen.

Birgit
2 Jahre her
Antworten an  pcn

YEP, Bitte nicht resignieren! Folgendes habe ich deswegen bereits an einen anderen Foristen geschrieben: ‚Mutig mutig‘ Einerseits JA, stimmt. Andererseits ein schlechter Witz, dass heutzutage schon ‚Mut‘ zur Erstellung bzw. Unterzeichnung eines faktenbasierten Bürger-Einspruchs bzgl. offensichtlichen Polit-Schwachsinns gehört. Um so wichtiger, … dass möglichst viele Selberdenker HINTER den o. g. Profs + stehen! Also: Bauch rein, Brust raus, Augen geradeaus und selber unterzeichnen … und die Info natürlich weiterschicken ;)! Das habe ich jedenfalls beides gerade eben aus tiefster Überzeugung gemacht, obwohl dadurch sogar für mich kleines Bürgerlein mal wieder zumindest private, nachhaltige Ablehnung folgen wird. Aber sei‘ es drum. Es darf einfach nicht… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Birgit
Birgit
2 Jahre her
Antworten an  Birgit

“ … deshalb gehe ich heute Abend auch wieder spazieren … „ Danke dafür! Und JA, auch ich befürchte ‚Zugriffe‘. Sowohl von offizieller wie ‚inoffizieller‘ Staatsseite aus (ANTIFA & Co.) Aber: Dürfen wir uns – von unserer eigenen Phantasie – dahingehend beeinflussen lassen, dass wir weiterhin wie ein paralysiertes Rehchen vor den Scheinwerfern des nahenden Autos einfach regungslos hocken bleiben? Und dann garantiert überfahren werden? — “ .. aber wer weiß wie lange noch, wann die ersten „gezielten Zugriffe“ erfolgen …“ ‚Gezielte Zugriffe‘ fürchte ich auch, … da ich solchen rein körperlich (w/64) nicht gewachsen bin. Meint: Nicht mal in meinen… Mehr

Christian S.
2 Jahre her
Antworten an  Autour

Ich gebe Ihnen in allem recht! Unter dem „Endsieg“ macht der deutsche Michel es nicht, der Aufschlag mußhart sein, dunkel, kalt und leerer Magen… da die Versorgungsketten zusammen brechen. Danach gibt man den (Auf-)Rechten die Schuld…

Hans Nase
2 Jahre her

Ich werbe dafür, die Petition nicht zu zeichnen. Denn das wäre nur Insolvenzverschleppung. Je früher es richtig kracht, umso besser. Denn nur ein Ende mit Schrecken kann dazu fühern, daß der deutsche Michel aus seinem Wahn erwacht…

Gernoht
2 Jahre her
Antworten an  Hans Nase

Das sehe ich auch so. Meine erste und letzte Petition war die vor einigen Jahren vom Broder. Nachdem ich gesehen habe, wie unsere demokratisch gewählten Parlamentsmaschinerie damit umgeht, war klar, daß Bittgesuche veschwendete Zeit sind. Wie hier schon jemand schrieb, es ist eine Demokratiesimulation.

F. Jung
2 Jahre her

Da sich seit dem heutigen Morgen die Energieversorgung Westeuropas gewiss nicht verbessern wird (um mal die Geschehnisse in der Ukraine nicht allzu negativ darzustellen), dürften sich noch einige Bürger zum Unterschreiben motivieren lassen.

Talleyrand
2 Jahre her

Bundesländer, die sich weigern ihre Atomkraftwerke weiter zu betreiben, sollten dann auch bei der Stromversorgung sich hinten anstellen. Was wohl die neue Niedersachsenregierung dazu sagen würde, wenn das VW Werk stillgelegt werden müßte? Vielleicht müsste man dann die dortigen Grünroten dazu bringen ersatzweise ihre Windräder anzupusten.

Dr. Meersteiner
2 Jahre her

Bisher nur 33000 Unterstützer, wie viele Millionen leben in Deutschland? Bekommen die überhaupt nichts mehr mit oder ist denen alles egal?
Ich kann es kaum mehr ertragen, diese Mischung aus Ignoranz und Dummheit meiner Mitmenschen.

Thorsten
2 Jahre her
Antworten an  Dr. Meersteiner

Die Deutschen verlassen sich darauf, dass andere sich engagieren und sie somit ohne eigenen Aufwand auch in den Genuß der Problemlösung kommen.

Ulrich
2 Jahre her
Antworten an  Dr. Meersteiner

Als das 3. Reich in den letzten Zügen lag und die begangenen Verbrechen langsam sichtbar wurden, gab es gerne den Satz „Wenn das der Führer wüsste!“ Anschließend hieß es „Das haben wir nicht gewusst!“ oder auch „Das hat uns keiner gesagt!“. Die beiden letzten Sätze gehören zum Goldstandard der Mittäter bzw. -läufer und werden so auch wieder recycled.