Berliner Gesundheitssenatorin Kalayci blamiert sich im Impfchaos

Die "gute Nachricht", die Senatorin Dilek Kalayci verkündete, entpuppt sich als Offenbarung von Inkompetenz und Chaos in der Berliner Senatsverwaltung: In Berlin wird Impfstoff nicht produziert, sondern allenfalls abgefüllt.

IMAGO / Photopress Müller
Dilek Kalayci, SPD, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung bei der Inbetriebnahme des Corona-Impfzentrums Arena Berlin am 27.12.2020

Wenn es um die Zurschaustellung von Regierungsinkompetenz in der Coronakrise geht, liegt der Senat von Berlin weit vorne. Seit Donnerstag jedenfalls. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (53, SPD) brüstete sich vor dem Abgeordnetenhaus und auch twitter-öffentlich mit der Behauptung: „Gute Nachricht: Berlin steht bereit, bei der Impfstoffproduktion mitzuhelfen. Wir sind im Gespräch mit Berlin-Chemie, die sich dazu bereit erklärt haben.“

Der Spott, der sich daraufhin auf Twitter über sie und die Senatsverwaltung ergoss, war nicht grundlos. Denn, wie Bild meldet, musste eine Sprecherin des Senats schließlich klarstellen: „Es geht nicht um Produktion, sondern um die Abfüllung von Impfstoff!“ Wann? „Wenn er zur Verfügung steht.

Berlin hat offenbar eine Gesundheitsministerin, die zwischen der Produktion eines Impfstoffs und dessen Abfüllung in kleine Flaschen nicht so genau zu unterscheiden vermag, oder vielleicht auch nur darauf spekulierte, dass das Publikum dies nicht kann.

Eine indirekte Bestätigung für den Eindruck des völligen Impfchaos in der Hauptstadt lieferte aber auch die betreffende Firma Berlin-Chemie selbst. In Bild heißt es: „Auch auf mehrere Anfragen antwortete das Unternehmen nicht: „Wir melden uns.“ Wann? ‚Bald.’“

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