Alarmstart: Russische Flugkörper provozieren Eurofighter-Einsatz

Erstmals hat die Nato im Rahmen ihres aktuellen Einsatzes in Rumänien deutsche Eurofighter alarmiert. Anlass waren russische Luftangriffe auf die ukrainische Grenzregion am Schwarzen Meer.

picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
Deutsche Eurofighter auf dem Flugplatz Mihail Kogalniceanu, in der Nähe von Constanta (Rumänien)

Binnen weniger Minuten waren die deutschen Eurofighter in der Luft – nach Angaben eines Bundeswehrsprechers näherten sich russische Waffensysteme dem rumänischen Luftraum, verletzt wurde dieser jedoch nicht. Die beiden Maschinen starteten von einem Stützpunkt bei Constanța und landeten ohne Zwischenfall wieder.

Der Vorfall markiert den ersten sogenannten „Alarmstart“ der neuen Mission. Seit Anfang des Monats beteiligt sich die deutsche Luftwaffe mit fünf Eurofightern und 170 Soldaten an der Nato-Operation enhanced Air Policing South. Ziel ist es, die Südostflanke des Bündnisses zu sichern und Nato-Partner wie Rumänien zu unterstützen, die über begrenzte militärische Kapazitäten verfügen. Mehrere Mitgliedsstaaten wechseln sich dabei mit der Präsenz ab. Der deutsche Beitrag ist zunächst bis März 2026 vorgesehen.

Die Alarmrotte vor Ort steht rund um die Uhr bereit. Schon seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine häufen sich Zwischenfälle an der Nato-Ostgrenze. Immer wieder kommt es zu russischen Drohnen- oder Raketenangriffen in unmittelbarer Nähe der rumänischen Grenze, zuletzt auch zu Einschlägen von Trümmern auf rumänischem Gebiet.

Während die militärische Präsenz im Osten verstärkt wird, stocken die diplomatischen Bemühungen um Frieden. Internationale Gesprächsformate – zuletzt in Saudi-Arabien und in Washington – konnten zwar eine breite Allianz von Staaten, darunter auch Schwellenländer, an einen Tisch bringen. Doch entscheidende Fortschritte blieben noch aus.

In der Europäischen Union wird über künftige Sicherheitsgarantien für Kiew beraten, die USA sichern weitere Militärhilfen zu. Gleichzeitig fordern Länder wie die Türkei oder Brasilien verstärkt Verhandlungen, die auch Moskau einschließen. Die Positionen bleiben damit verhärtet: Kiew und seine westlichen Partner setzen auf Druck durch Waffenhilfe und Sanktionen, während Russland versucht, mit seiner militärischen Offensive Fakten zu schaffen.

Der jüngste Nato-Alarmstart in Rumänien zeigt dabei einmal mehr, wie fragil die Sicherheitslage an Europas östlicher Grenze bleibt.

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Kommentare ( 40 )

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Deutscher
3 Monate her

Völlig normaler Vorgang – mal abgesehen davon, dass deutsche Flugzeuge in Rumänien nix verloren haben.

WU-Mitglied
3 Monate her

Und? Warum fliegen diese Drohnen da? Und was tun die deutschen Flieger außer zu starten? Begleiten Sie diese bis sie in die UKR einfliegen und dort ihr Werk verrichten? Schießen sie sie ab?
Wozu sind die Flugzeuge da? Wem nutzen sie? Was kostet uns das?

Ludwig von Gerlach
3 Monate her

Immerhin: dass deutsche Eurofighter innerhalb weniger Minuten aufsteigen, ist schon ein Wunder an sich. Im Vergleich zur Deutschen Bahn scheinen Teile der deutschen Luftwaffe noch recht pünktlich unterwegs zu sein. Wenn in der Ukraine zur friedenswahrenden Abschreckung Russlands funktionierende Einheiten der Bundeswehr in größerem Umfang stationiert würden, könnte sich Deutschland vielleicht einmal wirklich nützlich machen. Und die Einheiten stünden dann „unserer Demokratie“ nicht zur militärischen Unterdrückung etwaiger AfD-Wahlsiege zur Verfügung. Das lässt das Herz jeden Demokraten höher schlagen.

Michael Palusch
3 Monate her

Nach den gestern geleakten Dokumenten, nach denen die Ukraine bisher angeblich ~ 1,7 Millionen Soldaten verloren hat (allein 2025 ~600.000 Mann), scheinen die Nerven nun vollends blank zu liegen. Sollte das aber den Tatsachen entsprechen, wird nur noch wenig Zeit für koordiniertes Handeln bleiben bevor die Realität völlig neue Fakten schafft.
Das haben wohl Trump als auch Merz erkannt. Nur ziehen beide daraus leider unterschiedliche Schlüsse.
Während Trump zu retten versucht was noch zu retten ist, favorisieren Merz, vdL, Macron, Starmer allem Anschein nach die für Deutschland und Europa verheerendere Option.

Last edited 3 Monate her by Michael Palusch
J. Braun
3 Monate her

Wenn das so ist wie früher, dann ist das alles wirklich keine Meldung wert. Zur Zeit des Kalten Kriegs wurde der Luftraum im Osten und Süden der BRD von der NATO genau überwacht, zuständig im Süden (im Norden weiß ich es nicht) von der 2. Luftwaffendivision. Deutsche Radarstationen bei München, in Franken und auf der Schwäbischen Alb und eine amerikanische im Hinterland (sicher ist ja sicher) prüften jede Flugbewegung an der NATO-Grenze. Chef des Systems war natürlich ein Amerikaner. Und wenn ein unbekanntes Flugzeug zu nahe an die Grenze kam, egal ob aus der DDR, der Tschechoslowakei oder Österreich, gingen… Mehr

BKF
3 Monate her

Endlich die Luftwaffe wieder im rumänischen Luftraum und erfolgreich bei der Abwehr der Russen. 😉 Es liest sich wie eine Mitteilung vom OKW und entspricht nicht dem bisherigen Niveau von TE.

karlotto
3 Monate her
Antworten an  BKF

Unsere treuen Verbündeten , heute im Dienste der Nato und deren Vasallen in der EU.
Korruption und Kinderhandel , sind Beitrittskriterien des Nortatlantikpakts ?

horrex
3 Monate her

Na klar,
bei Alarmisten gehört der „Alarm“ zum essentiellen „Lebensinventar“ …

Teiresias
3 Monate her

Die sogenannten „diplomatischen Bemühungen“ erschöpfen sich derzeit in phantasievoller Verbalakrobatik, um einen de Facto NATO-Beitritt der Ukraine umzubenennen: Ob man jetzt von „Sicherheitsgarantien“ oder „Beistandsgarantie ohne formale Mitgliedschaft“ redet – es geht darum, daß die NATO nach Osten vorrücken will. Russland kann und wird das nicht hinnehmen. Wer Frieden will, muss die Sicherheitsinteressen des jeweils Anderen berücksichtigen. Würden die USA es umgekehrt akzeptieren, wenn Russland oder China sich in Mexiko oder Kanada festsetzen würden? Man erinnere sich an die Kuba-Krise! Was da veranstaltet wird, ist eine Propaganda-Show für das westliche Publikum, Der Krieg soll weitergehen. Europa soll dafür bezahlen, die… Mehr

Monostatos
3 Monate her

Irgendwie muss es doch gelingen, mittels einer False-Flag-Aktion den längst verlorenen Ukrainekrieg zum dritten Weltkrieg umzuwandeln. Das war von Anfang der Auftrag des Deep State.

karlotto
3 Monate her
Antworten an  Monostatos

Ist das Aufgabe Selenskyj , Wolodymyr der Messias?

November Man
3 Monate her

Die USA verkauft weiter Waffen an die Europäer. Die Europäer kaufen sie überteuert mit unserem Steuergeld und verschenken sie an die Ukraine. Und die verpulvert sie in einem Krieg den sie nicht gewinnen kann. Man kann schon alleine an diesen scheinheiligen Vorgängen erkennen wer wirklich an Frieden interessiert ist. Der Westen ist es ganz sicher nicht. Und die Russen marschieren weiter, jeden Tag weiter vorwärts. Die Ukraine leistet kaum noch Widerstand und führt hauptsächlich nur noch Rückzugsgefechte. Das Gebiet um Odessa einzunehmen ist für die Russen eine wichtiger weiterer Schritt um seine Schutzzone vor der Krim zu erweitern und die… Mehr

Dieter Rose
3 Monate her
Antworten an  November Man

Was haben die Leoparden in der Ukraine Nützliches erreicht? Habe keine Siegesfanfaren gehört!