Gemüse-Ernte bricht um 12 Prozent ein

Ausgerechnet im ersten Jahr des Ukraine-Krieges geht in Deutschland die Gemüse-Ernte um 12 Prozent zurück – auch weil die Anbauflächen kleiner geworden sind. Das Statistische Bundesamt sucht nach weiteren Gründen.

6100 landwirtschaftliche Betriebe haben im vergangenen Jahr in Deutschland 3,8. Millionen Tonnen Gemüse geerntet. Das sind 12 Prozent weniger als noch 2021. Die Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt. Die Herren der Zahlen führen in der dazugehörigen Erklärung viele Gründe auf, um die Relation zwischen rückläufiger Anbaufläche und rückläufiger Ernte zu relativieren:

– Im Vergleich zu den Jahren 2016 bis 2020 sei die Ernte nur um 2 Prozent zurückgegangen.
– Die Hitze und die Trockenheit des Sommers seien ein weiterer Grund für die rückläufige Ernte.
– Die Erntefläche sei zwar im Vergleich zu 2021 um 4 Prozent reduziert worden. Aber das entspräche dem Schnitt von 2016 bis 2020. „Nahezu“.

16 Jahre hatten die Grünen Zeit, über ihre Vorstellung vom Umbau der Landwirtschaft nachzudenken. Als ihr ehemaliger Vorsitzender Cem Özdemir dann das entsprechende Ministerium übernahm, wollte er diese Politik umsetzen. Das heißt: Weniger Anbaufläche für die Landwirtschaft zugunsten der Bio-Diversität, also ungenutztem Brachland. Obwohl im Anbauland Ukraine ein Krieg ausgebrochen ist. Obwohl dank der Inflation die Lebensmittelpreise durch die Decke steigen. Die Wirklichkeit darf grüne Politik eben nicht stören.

Auf gut 126.400 Hektar haben deutsche Landwirte Gemüse angebaut. 17.800 Hektar davon waren „ökologisch wirtschaftenden“ Betrieben vorbehalten, teilt das Statistische Bundesamt mit. Das entspricht 14,1 Prozent der Anbaufläche. Erwirtschaftet haben die ökologischen Bauern 431.000 Tonnen Gemüse. Das entspricht 11,3 Prozent der Gesamternte. Im Vergleich zum Jahr 2021 nahm die Erntemenge der Öko-Bauern um rund 10 Prozent ab.

Am häufigsten geerntet wurden in Deutschland Karotten mit 780.500 Tonnen. Dahinter folgen Speisezwiebeln mit 578.200 Tonnen, Weißkohl mit 384.700 Tonnen, Einlegegurken mit 168.500 Tonnen und Eissalat mit 138.800 Tonnen. Die wichtigsten Anbauländer sind in der Reihenfolge: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern.



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Kommentare ( 34 )

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bfwied
1 Jahr her

All dies, all dieser Schwachsinn hoch zehn, war als Ankündigung in Reden zu hören und nachzulesen. Genauso waren alle abartigen tödlichen Verrücktheiten Hitlers aus seinem Büchlein und den Reden bekannt. Jeder konnte bei beiden alles vorher wissen, aber es hat nur ein paar Leute interessiert, und die haben es bekanntgemacht, damals und heute wieder. Und was passierte u. geschieht heute? Die einen wurden verteufelt und ermordet, die heutigen wurden und werden verteufelt und zu Staatsfeinden bzw. Demokratiefeinden, Fortschrittsfeinden, Hetzer, Lügner, Schwurbler, Rassisten, Nazis etc. und für psychisch krank und blöd erklärt und ausgeschlossen. Was lernt man daraus? In Deutschland lernt… Mehr

Steve Acker
1 Jahr her

Hab gestern von einem Bekannten aus England ein Foto von der Gemüseabteilung eines supermarktes bekommen: gähnende Leere.
das ist wohl schon seit 2 wochen so

Nibelung
1 Jahr her

Macht nichts, sprach der Fuchs als er die süßen Trauben in der Höhe nicht erreichen konnte, die sind ehedem sauer und er trollte sich weiter. Wer bestimmte Lebensmittel nicht mehr erwerben oder bezahlen kann, wird sich mit dieser Legende anfreunden müssen, ob er will oder nicht und dabei kann er sich bei den Rot-Grünen bedanken, aber auch bei den Schwarzen, die über viele Jahre darauf hingearbeitet haben, daß solche Zustände nun eingetreten sind. Wie wir aus dieser Nummer wieder heraus kommen, kann doch derzeit niemand beantworten, denn Idiologen und Systemveränderer haben immer nur eines bewirkt, den Trend nach unten mit… Mehr

Andreas aus E.
1 Jahr her

Keine Sorge, dort werden weder Wohnungen noch Fabriken gebaut werden: Dort kommen Windräder hin 😉

Jens Frisch
1 Jahr her

„Grüne“ Politik ist Politik für Besserverdiener ohne Gewissen: Ob Hunger, Energie oder Krieg, was interessieren mich die Probleme des Pöbels?

Last edited 1 Jahr her by Jens Frisch
Flaneur
1 Jahr her

Wenn die Produktion von Gemüse sich um Faktor X verteuert, weil

  • Treibstoff
  • Düngemittel
  • Klimatisierung der Gewächshäuser

extrem teuer geworden ist, muss sich niemand wundern, dass die Produktion zurück geht. Wer will schon ein Bund Möhren für 9€ kaufen? Wenn „die Grünen“ nur mal begreifen würden, wie so ein Produktionsprozess abläuft..

Auswanderer
1 Jahr her

Dazu würde ich gerne wieder eine Gesprächsrunde bei TE sehen, um diese Zahlen für uns zu analysieren! Diese Gespräche waren bisher immer sehr informativ! Die Alternativen Bauernvertreter kommen ja leider im ÖRR nicht richtig zu Wort!

AnSi
1 Jahr her

Egaaal (alter Wendler-Song)! Importieren wir halt. So wie alles andere auch. Gagaland das Importland Nummer Eins der Zukunft! Woher das Geld kommen soll, wenn alles nur noch importiert und nichts mehr hergestellt/verkauft/exportiert wird? Egaaal 😉 !

CIVIS
1 Jahr her

„Die Gemüse-Ernte um 12 Prozent zurück. Das Statistische Bundesamt sucht nach weiteren Gründen.“

Das Statistische Bundesamt muss nicht weiter suchen. Bei weiterer Suche würde es nur politisch inszenierte Gründe finden; angefangen von Ge- und Verboten, von diversen Auflagen, von angeordneten Stilllegungen von Flächen, von Vorgaben für An- und Verkaufspreisen, von politisch gewünschter Verteuerung aller Produkte (einschl. Fleisch); …und das alles sowohl auf nationaler als auch insbesondere auf EU-Ebene.

Die öko-sozialistische Planwirtschaft kennt augenscheinlich keine Grenzen mehr.

Last edited 1 Jahr her by CIVIS
Auswanderer
1 Jahr her
Antworten an  CIVIS

Der Cem macht ja auch keine grüne Landwirtschaft, der macht eine Landwirtschaft nach seinem Idol Mao! Man kann auch grüne Landwirtschaft machen, die vom Bürger akzeptiert wird und Ertrag bringt! Die Grünen hauen sich Steaks aus Argentinien in den Rachen, aber auf Deutschen Wiesen möchten die keine Rinder haben! Grün ist mittlerweile das Synonym für „Dummheiten machen“! Mit Technik kann man eine ertragreiche Landwirtschaft machen, nur mit Grünen nicht!

Ohanse
1 Jahr her

Und BASF muss die halbe Ammoniak-Produktion in Ludwigshafen wegen unbezahlbarer Energiepreise stilllegen. Dadurch werden Düngemittel im Ergebnis verteuert. So werden Lebensmittel noch knapper – und noch teurer. Aber solche Zusammenhänge sind für die Grünen einfach zu schwer zu begreifen.

Last edited 1 Jahr her by Ohanse