Ein Pflichtjahr für Rentner – absurder kann Politik-Propaganda kaum klingen. Doch DIW-Chef Marcel Fratzscher ist zuverlässig zur Stelle: Er liefert immer das ideologische Alibi, wenn die Regierung ihre eigenen Bankrotte kaschieren muss.
picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
Man kennt ihn: Marcel Fratzscher, Dauererklärer der Republik, Stammgast in Talkshows, Garant für politisch erwünschte Botschaften. Jetzt hat der DIW-Chef eine neue Idee: Rentner sollen ein Pflichtjahr leisten. Nicht nur junge Männer sollen zur Bundeswehr oder in den Sozialdienst – auch die Alten sollen ran. Deutschland, das Land ohne Maß und Mitte, diskutiert ernsthaft, ob Senioren künftig Pflegebetten schieben und Kasernen fegen sollen.
Fratzscher inszeniert das als Akt der Generationengerechtigkeit. Die Jungen seien durch Sozialabgaben und Klimafolgen überlastet, also müssten die Alten einspringen. Solidarität durch Zwang. Dabei klingt sein Vorschlag weniger nach ökonomischer Vernunft als nach Arbeitsdienstphantasien im Endstadium eines Staates, der nur noch nach Zwangsmitteln greift, weil er seine Probleme anders nicht mehr lösen kann.
Der Bundeswehr, so meint Fratzscher, könnten Rentner mit ihren „technischen Fähigkeiten“ helfen. Ein groteskes Bild: Die 70-Jährige am Funkgerät, der 75-Jährige beim Panzercheck, der pensionierte Lehrer im Schützengraben. Dass die Bundeswehr ein strukturelles Beschaffungs- und Führungsproblem hat, löst man so natürlich nicht – aber man hat einen neuen, originellen Vorschlag gemacht.
Doch diese Chuzpe passt ins Muster. Fratzscher war noch nie ein Mann der Realität, sondern ein Mann der Narrative. 2016 verkündete er, Flüchtlinge würden die Renten der Babyboomer bezahlen. „Ein Flüchtling erwirtschaftet spätestens nach sieben Jahren mehr, als er den Staat kostet“, so sein Mantra. Heute, nach Milliarden an Transferleistungen und einer integrationspolitischen Bankrotterklärung, weiß jeder: Das war ein Märchen, aber eines, das Politik und Medien gern hörten.
Wenn sich die Märchen als falsch erweisen, liefert Fratzscher gleich wieder die nächste Erzählung. Mal sollen die Babyboomer länger arbeiten, mal soll die Rentenanpassung gekappt werden – stets mit der Begründung, das sei gut für Wirtschaft und Gesellschaft. Vor allem aber immer mit dem Effekt, dass es zum politischen Kurs passt: mehr Belastung der arbeitenden Mitte, mehr Entlastung für die eigene Klientel.
Dabei gleichen seine Vorschläge einem Zahlenspielautomaten. Wenn Fratzscher über Geld redet, fällt mit beängstigender Regelmäßigkeit die Zahl „100 Milliarden“. Für Klima, für Rüstung, für Integration – irgendwo muss es ja herkommen. Dass dieses „Irgendwo“ immer der deutsche Steuerzahler ist, der schon jetzt ächzt, scheint ihn nicht zu stören.
Vor kurzem noch erklärte er, ein Mindestlohn von 15 Euro würde die Produktivität steigern. Ein Satz, der so klingt, als ließe sich Wohlstand einfach per Federstrich verordnen. Dass damit kleine Betriebe an den Rand gedrängt werden, dass Arbeitsplätze verschwinden, dass genau jene Branchen geschwächt werden, die viele Menschen tragen – all das blendet er aus. Hauptsache, es klingt nach sozialer Gerechtigkeit.
Das eigentliche Problem der deutschen Arbeitswelt aber bleibt unangetastet: Wer für Nichtstun fast dasselbe oder sogar mehr bekommt als für Arbeit, wird sich nicht mehr abmühen. Wer für Mehrarbeit nicht mehr netto im Portemonnaie hat, sondern weniger, dreht eben die Arbeitszeit herunter. Einfache Logik, die jeder versteht – nur nicht der Präsident des staatlich alimentierten DIW.
Man fragt sich, was gefährlicher ist: die politische Ahnungslosigkeit oder die politische Gefälligkeit. Denn Fratzscher liegt so gut wie immer daneben – und doch immer so, dass es den Regierenden gefällt. Mal sind Flüchtlinge die Rentenretter, mal die Alten die neuen Wehrpflichtigen, mal der Mindestlohn die Wachstumsmaschine. Alles falsch, aber immer im Einklang mit dem Zeitgeist.
Das DIW, das er leitet, ist zu 58 Prozent direkt staatlich finanziert – offiziell „unabhängig“, in Wahrheit eng verflochten mit den Machtzentren in Berlin. Wer bezahlt, bestimmt die Musik. Und Fratzscher spielt sie zuverlässig: eine Konzert aus Wunschdenken, Opportunismus und ökonomischer Nebelkerze.
So entsteht ein paradoxes Bild: Ein Mann, der den Anspruch erhebt, Wissenschaftler zu sein, funktioniert wie ein politischer Lautsprecher. Seine Berechnungen sind keine Analysen, sondern Erzählungen. Sie sollen Stimmung machen, nicht Wirklichkeit erklären. Und weil die Politik nichts lieber hört als Bestätigung, bleibt er Dauergast in den Medien – der „Top-Ökonom des deutschen Fernsehens“.
Der Pflichtdienst für Rentner ist nur die jüngste Absurdität in einer langen Reihe. Aber er ist symptomatisch: Wenn Politik und Wissenschaft die Realität nicht mehr in den Griff bekommen, erfinden sie absurde Konstrukte. Am Ende wird die Verantwortung von einer Gruppe zur nächsten geschoben – Hauptsache, niemand muss die wahren Ursachen benennen: ein überbordender Sozialstaat, falsche Anreize, politische Feigheit.
Fratzscher liefert dafür die ökonomische Verpackung. Für ihn ist alles eine Frage des Narrativs. Für die Bürger aber ist es längst eine Frage der Belastungsgrenze. Und die dürfte, wenn Rentner tatsächlich zu Pflichtdiensten gezwungen würden, endgültig überschritten sein.

Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Als Boomer habe ich Anfang der 80er meinen „Sozialdienst“ geleistet. Hat Herr Fratscher gedient? Wenn nicht, darf er gerne in den Schützengraben. Alternativ im Altenheim Ärsche abputzen! Mit gutem Beispiel voran, Herr F.!
Herr F. Ist bedauerlicherweise noch nicht Rentner. Wenn er allerdings gerne in die Ukraine zum Schießen geht, kann er sich vorzeitig verrenten, um in diesen Genuss zu kommen.Da Fratzscher Jahrgang 1971 ist, muß er allerdings noch ein paar Jährchen warten bis es soweit ist.
Herr F. hat als „Leiter“ des DIW sicher nicht in die Rentenwelt des profanen Bürgers eingezahlt. Seine private Vorsorge dürfte mind. dem eines Ministers entsprechen. Demzufolge kann er jederzeit in die Ukraine zum Ballern. Sein Wohlstand hängt nicht vom Rentendasein ab.
Die alten Herren, denen ich den Bobbes abputzen musste/durfte waren aber immer voll des Lobes, wenn ich meine Arbeit vollbracht hatte.
B., du machst das aber wirklich sehr gut.
Ist doch was, oder?
Zu meiner Dienstzeit waren es alte Wehrmachtsknochen, die mir nach dem „Dienst“ an ihrem Hintern erklärten, dass ich ein Vaterlandsverräter sei …
Welch ungewöhnliche Art von Dankbarkeit
Das wäre doch ein guter ansatz: 1 jahr sozialdienst oder 1.000 ärsche abputzen – man hätte eine wahl! (ironie off) Und ist das nicht auch sozail ungerecht denn manche (viele) profitieren ja viel mehr vom staat/dem system also müssten die doch mehr sozialpflicht leisten. Ein arbeiter sollte 1 jahr und der millionär 2 jahre „ärsche“ abputzen. Auch hier merkt man das diese wohlhabenden leute das volk arbeiten/zahlen lassen wollen aber selber nichts/wenig selber beitragen wollen. Man genießt dann seine alterzeit auf sylt während er arbeiter „ärsche“ abputzen darf. Jo!
Der werte Herr Fratzscher hat nie gedient und auch keinen Soziasldienst abgeleistet, seinem Auslandsstudium seis gedankt.
Nun, man soll ja immer das Positive sehen. Hier wäre das Positive, dass vielleicht endlich der Allerletzte, der schon dachte, in Rente = in Sicherheit vor diesem Wahnsinn zu sein, merkt was hier abgeht.
Wobei, wer es bis jetzt nicht gemerkt hat…
Man sollte zunächst einmal alle „Queeren“, die sich ob ihrer Sexualität am Bund und Zivildienst vorbeigemogelt haben, zum Pflichtjahr heranziehen.
Ich kenne da einige falsche Fuffziger.
Als alter Zivi, der immer noch den Kriegsdienst verweigern würde, im Gegensatz zu Hofreiter, Campino, Klingbeil und Co., fühle ich mich veräppelt.
ach, nun lassen sie uns doch diesen nebenschauplatz nicht aufmachen mit diesem mann-frau-versteckspiel. wie viele betrifft das denn überhaupt? und – so wie ich das sehe, betrifft es sowieso die falschen. denn bei diesem ganzen gezanke
wird vollkommen übersehen:
wozu haben wir millionen fachkräfte importiert? die müssen doch zu irgendwas gut sein? sind aber in all diesen streitereien nicht erwähnt.
Na als alter Soldat kann ich nur sagen, grandiose Idee! Gebt den Tschetschenen, Algeriern, Syrern und Afgahnen auch noch Handfeuerwaffen und Panzer gratis. Dann ist aber Kindergeburtstag in Lappenland.
als ebenfalls ehemaliger Soldat kann ich nur sagen: warum sollte eine deutsche Mutter ihre Kinder in Konflikte dieser Regierung schicken, während die von ihnen aufgeführten Gruppen hier „auf bürgergeld chillen“ und den Töchtern nachstellen?
Da empfinde ich meine Idee als die bessere.
Noch besser wäre es zwar, die wären gar nicht hier.. aber das ist eine andere Sache.
Viele dieser Fachkräfte sind untauglich, weil sie kein deutsch können und die Befehle nicht verstehen würden. Und den Kalifatsanhängern sollte man keine Sturmgewehre anvertrauen … als „schon länger hier Lebender“ würde ich mit solchen Leuten nicht in den Krieg ziehen. Das Risiko in „friendly fire“ zu geraten, wäre mir zu groß …
Lächerlich. Das ganze Queer- und Gendergedöns gab es zu Zeiten der Dienstpflicht noch gar nicht.
Und der Witz bei der Sache (ohne, dass man darüber noch lachen kann) ist doch, dass CDU/CSU und auch die SPD (schauen Sie sich nur die vergreisten SPD-Ortsverbände mal an, bei denen neben dem Grillabend die hauptsächliche Aktivität darin besteht, en gros die „Ehrenurkunden“ für jahrzehntelange Mitgliedschaft auszuhändigen!) ausgerechnet in DEN Alterskorten ihre treuesten Anhänger und Wähler haben, die nun, folgt man den Geistesblitzen der jüngsten Zeit, nach jahrzehntelangem beruflichen Engagement an der Grenze zum Lebensabend die Karre aus dem Dreck ziehen sollen. Ohne diese, im Grunde sentimentalen und kritiklosen, Nostalgiewähler unter den Senioren würden die beiden „Volksparteien“ ins Bodenlose… Mehr
korrekt. sehe ich bei meinen Eltern. Treu bis „ins Grab“.
die bekommen leider diese Entwicklung nicht mehr so richtig mit. Deren Denkweise : Hauptsache, der Herr Merz sieht ordentlich angezogen aus in der Tagesschau und ist nicht so ein Flegel wie der Herr Trump.
Nur der ist in Sicherheit der die unselige BRD mit unbekannten Ziel verlassen hat und sie nie mehr betritt.
Ich werde ihnen einen Pflichtdienst machen, dass ihnen Hören und Sehen vergeht. Die werden Bauklötze staunen. Denn im Gegensatz zu meinem ersten Pflichtdienst als frisch volljährig gewordener Teenager vor Jahrzehnten habe ich bei dem kommenden Pflichtdienst genau GAR NICHTS mehr zu verlieren. Die Kinder sind groß, der Beruf ist vorbei, die Rente im Sack, die Karriere gemacht, das Haus gebaut, die Schulden zurückgezahlt, die Gesundheit eh bedenklich – da kann ich es richtig krachen lassen! Das wird ein Spaß, die werden sich wünschen, mich nie eingezogen zu haben…^^ Und das geilste ist, ich habe dann den ganzen Tag Zeit, Dienst… Mehr
Fratzscher ist ein ganz wichtiger in diesem Lande. Eigentlich brauchen wir mehr von seinem Kaliber. Er packt die wichtigen Dinge an. Endlich mal einer, der dafür sorgt, dass die Rentner aus unserem Stadtbild verschwinden. Wenn sie zum Arbeitsdienst eingesetzt werden, können sie nicht mehr vor dem Tafelladen rumlümmeln um nach billigen Lebensmiitteln zu betteln weil die Rente nicht mehr reicht. Die Abfallbehälter sind wieder frei zugänglich, weil kein Rentner dort nach Pfandflaschen suchen kann. Insgesamt ein positiver Beitrag nach dem Motto: Unsere Stadt soll schöner werden. Fratzscher wir danken dir.
wie wäre es, die Millionen „Fachkräfte“ und australischen Austauschstudenten in Arbeit zu bringen ?!
Oder ist das nicht zumutbar und pöhse rassistsch ?
Es geht darum, den Rentnern so allmählich klarzumachen, daß sie nur unnütze Fresser sind. Auch aus der DDR durften sie ausreisen.
Rentenansprüche, erworben durch Beiträge in einem Arbeitslebe – mit einem Federstrich weg.
Fratzschner ist noch zu jung eingezogen zu werden. Faktisch noch ein (böses?) Kind, im Kopf und Habitus auf jeden Fall. Oder nur dumm, sagt einer meiner Bekannten. Der muss es ja wissen. Ich habe keine Ahnung.
Es gibt Einige aus Politik und Wirtschaft, die das bestimmt gerne machen würden. Merz zuerst, Merkel beim Sanitätsdienst und viele Andere. Ich kann die nicht aufzählen. Tausende!
„Das Ding in der Hand, nennt man immer noch Gewehr. Die Stange mit Loch, sollte vom Körper weg zeigen. … Dann kämpfen für die Demokratie! Alles klar soweit? … Fragt der Bekannte.
Also um das festzuhalten: Die Generationen die heute in Rente und (!) Pension gehen bzw. in den letzten 10, 20 Jahren bereits in Rente und (!) Pension gegangen sind, gehören zu den faulsten in den letzten 250 Jahren. Zwischen 1770 und 1800 gab es sowas auch schon einmal: Und futsch war das Alte Reich … Den Vorschlag von Fratscher könnte man als „Strafe“ für „dummes“ Wahlverhalten in den letzten 20, 30 Jahren sehen. „Dumm“ weil damit die heutoge Sch … herbeigewählt wurde. Dafür muß ja jemand „büßen“: Die 20- und 30-Jährigen am wenigsten. Allerdings dient das Ganze ja nur dazu… Mehr
Die Generation die uns das Elend eingebrockt hat – und gleichzeitig vollmundig behauptet sowieso das ganze Land mit dem eigenen Blut und Schweiß aufgebaut zu haben – soll gern die Suppe auslöffeln.
Je nun, vielleicht den „Schützengraben“ nicht gleich gänzlich ablehnen. Bei einem Wählerpotential von 25+ Prozent, ergeben sich vielleicht völlig neue Perspektiven für die „bewaffneten Kräfte“ in unserer Demokratie?
Wer Fratzschen auf „X“ folgte wusste schon länger dass der Mann behandlungsbedürftig ist, trotzdem (oder gerade deswegen?) gerne gesehener „Experte“ in ARD und ZDF. Das Gute daran, mit dieser weiteren Umdrehung an der Hirnschraube ist wohl dem letzten klar wie der Mann tickt, nämlich daneben. Damit hat er sich selbst ins Abseits geschossen…
Heute, Sonntag dreht er schon an der nächsten Schraube, ganz im Sinne der Regierung, der Steuerschraube. Zuverlässiger Mann, alle Achtung! Er wird in die Walhalla kommen ganz sicher, neben Söder, dem I. letzten, letzter Bayerischer König, viel Platz haben die ja nicht mehr für den Rest der SPD.
Wir sollten Super-Fratsche klonen und dann die Super-Fratschisten an die Arbeitsfront schicken. Dann brauchen weder ein Rentner, der jahrelang arbeitete und Abgaben zahlte noch ein an die soziale Hängematte gewohnter Westasiate über Gebühr belastet zu werden.