Österreich macht gegen deutsche Energiewende mobil

Ein Blackout wg. deutscher Energiewende wird mittlerweile von vielen Regierungen als eine der größten Bedrohungen angesehen.

Deutschland ist zur kritischen Größe im europäischen Stromverbund geworden. Die sogenannte »Energiewende« zeitigt mehr und mehr kritische Folgen in diesem Stromverbund. Die Sorge der Nachbarländer um die katastrophalen Folgen steigt. So versuchen sie sich, auf den Ernstfall vorzubereiten.

Gezielt Verbraucher vom Strom abschalten
Planung für den Blackout
Aktuell probt Österreich deutsche Energiewende und ihre Folgen. 100 Vertreter von Bundesministerien, der Länder und vieler Infrastruktureinrichtungen sind beteiligt; das Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus hat die Krisenübung geplant. »Helios« heißt die dreitägige Katastrophenübung, die klären soll, wie weit Österreich für einen Blackout gerüstet ist. Die Beteiligten sollen, so dass Ziel der Übung, erkennen, wo noch an der »Resilienz« gearbeitet werden könne, also an der Fähigkeit, Krisen zu bewältigen. Ein Blackout wird mittlerweile in vielen Regierungen als eine der größten Bedrohungen angesehen.

Unmittelbarer Anlaß für die Übung war jene Beinahe-Katastrophe im europäischen Verbundnetz am 10. Januar dieses Jahres, als gegen 21 Uhr die Frequenz auf 49,8 Hertz absackte. Das ist der Grenzwert, ab dem Verbraucher abgeschaltet werden müssen. »Last abwerfen« heißt das im Jargon der Energieversorger. Europa schrammte nach Aussagen von Experten knapp an einer Katastrophe vorbei. Ein »Datenfehler an einem Netzregler« im Gebiet von Tennet löste den Störfall aus. Tennet ist einer der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, TenneT, Amprion und TransnetBW, die Deutschland mit Strom versorgen sollen.

Leichtfertige Vertrauensseligkeit
Blackout II: Agenda für den Notfall
Auf deutsch: Deutschland ist ein solch unsicherer Wackelkandidat geworden, dass den europäischen Nachbarn angst und bange wird. So hat Polen seine Grenzen zu Deutschland geschlossen, zumindest die Stromgrenzen. Es wurden Phasenschieber an den Übergabestellen eingebaut, teure und schwere Transformatoranlagen, die die Lastflüsse regeln können – ähnlich wie Wasserhähne in einer Wasserleitung. Damit kann Polen sein Leitungsnetz vor den willkürlichen Energiemengen aus deutschen Wind- und Solaranlagen schützen. Denn Strom nimmt eher selten den ideologisch vorgegebenen Weg, sondern bevorzugt den des geringsten Widerstandes. Plötzlich auftretende Ringflüsse haben schon für so manche Verwerfung in den polnischen Netzen gesorgt. Zudem kann Strom nicht gespeichert, sondern muss in dem Augenblick erzeugt werden, in dem er  verbraucht wird. Quer durch Europa, von Portugal bis nach Litauen, müssen alle Generatoren im gleichen Takt von exakt 50 Hertz drehen, sonst krachts.

Mittlerweile hat auch der tschechische Übertragungsnetzbetreiber ČEPS eine Reihe dieser Stromsperren in Betrieb genommen, damit deutscher Windstrom nicht mehr das tschechische Netz in Gefahr bringt. Grenzen mit Sperranlagen zu schützen geht also.

Jetzt also üben die Österreicher, mit der extrem schwankenden und unkontrollierten Stromproduktion der Piefkes umzugehen. Denn die Folgen eines europaweiten Blackouts sind dramatisch. »Es gibt nahezu keinen Lebensbereich, der nicht auf Strom angewiesen ist, und wir wollen bei dieser Übung antizipieren, wie wir insbesondere auf Bundesebene bestmöglich mit einer Strommangellage umgehen können«, sagte Robert Stocker, Leiter der Abteilung »SKKM – Staatliches Krisen- und Katastrophenmanagement und Koordination Zivile Sicherheit« im Innenministerium gegenüber der österreichischen Zeitung Standard. Im Anschluß an die Übung, in die am Mittwoch auch die Bundesregierung eingebunden sein wird, will sich auch der Ministerrat über die Krisensituation informieren.

TE wird über den Ausgang berichten.


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Kommentare ( 165 )

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Del. Delos
4 Jahre her

Die Politik dieser GroKo unter dem Einfluss von Grün und Rot ist ein einziger desaströser Schildbürgerstreich. Fast müsste man über so viel Deppen-Politik lachen… wenn es nicht so entsetzlich traurig wäre.

Chris01277
4 Jahre her

Ob die 100l reichen? Sind gerade beim jährlichen Besuch im Weinviertel…

Heinrich Wolter
4 Jahre her

„Österreich macht gegen deutsche Energiewende mobil“. Jetzt erst? Dann werden sie bei den deutschen Mega-Blackouts mit runtergerissen. Bei „achgut.com“ verfolgt Rüdiger Stobbe Woche für Woche, wie es mit den erneuerbaren und der Stromversorgung insgesamt aussieht. Dabei hat er festgestellt, daß Deutschland schon jetzt zeitweise Stromimporte braucht. Und das, bevor mit der ganzen Abschalterei überhaupt ernsthaft angefangen wurde. Leute, kauft Kerzen und betet!

Ostfale
4 Jahre her
Antworten an  Heinrich Wolter

Falschen Artikel gelesen?

Heinrich Wolter
4 Jahre her
Antworten an  Ostfale

nein

Heinrich Heinemann
4 Jahre her

Glückwunsch, sehr geehrter Herr Douglas. 145 Kommentare (Stand 15. Mai) zu einem Artikel, der mit so viel wenig Fakten auskommt. Die Überschrift mag man ja noch angehen lassen – Mobilmachung klingt gut, Schlagzeile, reißerisch, na gut, warum nicht. Aber dann? Sie vermischen munter ein paar Tatsachen, aus dem Zusammenhang gerissene und/oder unvollständige Zitate mit Ihrer persönlichen Meinung. Wie geht noch mal guter alter Journalismus (ich weiß, ist von gestern): Facts are sacred, comment is free. Also Fakten: Wo bitte lesen Sie in denen von Ihnen zitierten Quellen, dass die Übung in Österreich auch nur ansatzweise etwas mit der Energiewende in… Mehr

horrex
4 Jahre her
Antworten an  Heinrich Heinemann

Mir fällt nur immer wieder der „Königsberger“ ein: „Bedenke die Folgen deine Tuns“, und „wage es weise zu sein“. Und Max Weber mit „Gesinnungsethik statt Verantwortungsethik“. – Aber DAS ist ja „vergessen“. Heute ist ja – angeblich(!) – alles ganz anders!!! –

Hadrian17
4 Jahre her

Das ganze Gejammer nützt nichts.

Die „Verantwortlichen“ werden es nicht einmal bemerken, höchstens als „rechte“ Hetze abtun.

Und Polen … geht ja gar nicht; Oesterreich mit diesen „Konservativen“ … pure Demagogie … .

Wir machen schön weiter auf dem Weg zur Weltrettung.

Wäre ja gelacht.

Erich47
4 Jahre her

Leider sind die Strompreise in Österreich auch nicht so niedrig wie hier in Kommentaren angegeben wird. Die EVUs verlangen zB die genannten 8,6 Cent pro kWh. Aber auf der Rechnung stehen dann noch die Durchleitungsgebühren der Netzbetreiber und jede Menge Ökossteuern!! Nicht zu vergessen dass dann nochmals auf alles 20% MWSt kassiert wird. Beispiel für einen Wiener Kleinsthaushalt mit 300kWh/Jahr: Energie 26€, Netz 62€, Abgaben 47€ plus Steuer macht das dann über 50 Cent/kWh. Salzburg 3500 kWh/Jahr sieht es besser aus mit immerhin insgesamt 18 Cent/kWh (Energiepreis war ca. 5,7 Cent/kWh). Bedenken wir auch die neuen Smart-Grid-Zähler die in jedem… Mehr

katerhumpel
4 Jahre her

Ja, man sollte sich wirklich langsam mit dem Thema „langandauernder, großflächiger Blackout“ vertraut machen, wenn man nicht eines Tages – wahrscheinlich im Januar / Februar – sich überlegen muss, wie es wohl ohne Strom weitergehen soll…
https://wincontact.builderall.net/blackout

Sabine Ehrke
4 Jahre her

Im Zeitalter der Religionen, hier das Klima betreffend, wird in Kürze ein Pamphlet wie folgt erscheinen: “Um die Welt zu schützen und unser aller Tod zu verhindern, müsse der Strom für die Verbraucher reglementiert werden. Es werden Verbrauchszeiten für die verschiedene Abnehmergruppen eingeführt, die — wissenschaftlich erwiesen — das Klima der Welt retten helfen.“ Und das alles unter tosendem Applaus der Anhänger der göttlichen Greta und die Mehrheit der *Wählenden* wird ihr grünes Kreuz selbst bis zum Hügel tragen.

H2So4
4 Jahre her

8, 5944 Cent pro Kwh, Quelle wienenergie.at, 15.05.2019, Optima Standardtarif für private Haushalte, Grundgebühr 19 Eur pro Jahr, atomstromfrei, angeblich.
Warum sagt niemand den Deutschen, wie sie abgezockt werden? Wie können sich die Menschen das bieten lassen und diese Politiker auch noch wählen?

Peterson82
4 Jahre her

Ich habe vor 2 Wochen angefangen die Checkliste des Bundesamtes abzuarbeiten nachdem jeder Bürger für 10 Tage Essen/Verpflegung und andere Dinge im Haus aufbewahren sollte um ohne Energie überleben zu können. Ein Notstromaggregat habe ich auch schon seit längerem, die Heizungspumpen und die Heizung lassen sich daran anschließen solange das Gas noch fließt. Dazu Camping-Kocher und Ethanol-Brenner mit Kohlenmonoxidmelder wenn diese längere Zeit in geschlossenen Räumen brennen. Schade dass man solche Gedanken mitlerweile hat, andererseits waren wir damals auch im Schneechaos 10 Tage ohne Strom als die Masten umgeknickt sind. Dieses Szenario ist auch ohne den Energie-Wahnsinn also durchaus real.