FOCUS-Interview mit Annalena Baerbock: Grüne Parallelwelt mit Robotern und Klimaflüchtlingen 

Die Grünen leben in einer Parallelwelt. Bevölkert ist diese Parallelwelt mit Robotern, die uns alle arbeitslos machen und mit ihren Maschinenhänden alte Menschen pflegen. Und mit "Klimaflüchtlingen". 

© Sean Gallup/Getty Images

Der aktuelle SPIEGEL zeigt auf dem Titelblatt einen Gartenzwerg, der ängstlich dreinschaut und die rote Zipfelmütze über den Kopf zieht. Der Gartenzwerg steht für den „Kleinbürger“, der irrationale Ängste hat vor „Flüchtlingen“, vor „Homo-Ehe“ und dem „dritten Geschlecht“, wie wir im Innenteil von einer Soziologin belehrt werden.

Im aktuellen FOCUS findet sich ein Interview mit der vor drei Monaten gewählten Parteichefin der Grünen, Annalena Baerbock. Dazu hätte der Gartenzwerg eigentlich besser gepasst, aber mit einer grünen statt mit einer roten Zipfelmütze. Vielleicht hätte ihr auch eine rotgrüne Zipfelmütze ganz gut gestanden.

Die „realen Probleme“: Roboter und Klimaflüchtlinge

Der lustigste Satz in dem ganzen Interview lautet, die Grünen seien die Kraft, die die „realen Probleme anpackt und sich traut, auch Unbequemes auszusprechen“. Die „realen Probleme“ – das sind weder die Folgen der Zuwanderung noch die innere Sicherheit, also jene Probleme, die die Deutschen derzeit laut allen Umfragen am meisten bewegen.

Nein. Die Grünen-Chefin hat Angst vor „radikalen Veränderungen“. Sie benennt die wirklichen Probleme:

„Machen Roboter uns alle arbeitslos und pflegen mit ihren Maschinenhänden die Eltern …?“

„Wodurch drohen denn massives Elend und Flucht? Durch den Klimawandel.“

Der Roboter, der alle arbeitslos macht, ist bekanntlich das neu-alte-Schreckgespenst aller Linken und Grünen. So wie schon das der Maschinenstürmer Anfang des 19. Jahrhunderts. Und eigenartigerweise bereitet ihnen die reale Zuwanderung hier und heute keinerlei Sorgen, sehr wohl aber die „Klimaflüchtlinge“ der Zukunft. Grünes Science-Fiction. Vielleicht haben wir alle aber auch nur noch nicht gemerkt, dass die „Flüchtlinge“ in Wahrheit vor dem befürchteten Klimawandel fliehen und nicht vor Armut und Krieg. Apropos Flüchtlinge: Zu dem Thema kann die Grünen-Chefin nur eine einzige Geschichte erzählen, nämlich von einer Frau, um die sie sich gekümmert hat, die aber freiwillig wieder „ins Kriegsgebiet“ gegangen ist, weil sie nur subsidiären Schutz hatte und daher ihre Familie nicht nachkommen konnte.

Und natürlich können nur die Grünen die deutsche Automobilindustrie retten, die zwar international so erfolgreich ist wie nie, aber vor die Hunde gehen wird, wenn nicht den Rezepten der grünen Autoexperten mit Abschluss in Erziehungs- und Kulturwissenschaften gefolgt wird: „Wenn wir zum Beispiel nicht für eine Verkehrswende und emissionsfreie Autos sorgen, sind die Jobs irgendwann einfach in China.“

Geht es noch politisch korrekter?

Die Grünen wissen, was man dagegen tut. Erstens müssen wir schnellstmöglich „raus aus Kohle, Öl und Gas“. Zweitens: „Im Mittelpunkt grüner Politik steht immer der Mensch“, so die Grünen-Chefin. Das klingt wie das Marketingblabla in der Werbebroschüre eines Großkonzerns. Das fällt ihr offenbar auch auf, denn sie fügt hinzu: „Was denn auch sonst.“ Katrin Göring-Eckhardt, die Ex-Spitzenkandidatin der Grünen, meinte noch: „Wir wollen, dass in diesen vier Jahren jede Biene und jeder Schmetterling in diesem Land weiß: Wir werden uns weiter für sie einsetzen!“

Die neue Grünen-Chefin ist selbstverständlich politisch vorbildlich überkorrekt. Hier einige Fragen und Antworten:

„Trennen Sie Müll?“ „Klar“ (klingt fast schon beleidigt)

„Nehmen Sie das Flugzeug?“ „Selten“ (wenn, dann hoffentlich nur mit maximal schlechtem Gewissen)

„Wie viele PS hat Ihr Auto?“ „Weiß ich nicht.“ (So etwas zu wissen, gehört sich für eine grüne Autoexpertin nicht)

Sind Sie in der Politik schon einmal benachteiligt worden, weil Sie eine Frau sind?“ „Ja“ (besonders, weil sie ja gemäß der Frauenquote in  den Vorstand gewählt wurde)

Unterstützung
oder

Kommentare ( 104 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

104 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Gegenwind
6 Jahre her

Ja, das hat sie tatsächlich gesagt. Solche Inkompetenz macht sprachlos, oder?

Cenuit
6 Jahre her

Immer wenn ich ,
entweder die Grünen darselbst in Aktion, oder irgendwelche der üblichen Dauerempörungen dieser Partei vernehme denke ich:

„Du glückliches Österreich , warum nicht hier!!!“

Misty
6 Jahre her

Wenn ich diese Frau und ihren Co-Chef sehe, muss ich unwillkürlich an ein Moderatorenteam beim KiKa denken, so unbeleckt vom wirklichen Leben wirken diese Figuren auch mich. „Kinder an die Macht“….sang Grönemeyer schon vor Jahrzehnten, und es hat mich schon damals nicht überzeugt.

kasimira
6 Jahre her

Kinder an die Macht!

Elbflorenz
6 Jahre her

„….und das ist erst der Anfang“: https://www.youtube.com/watch?v=IuzFErMqltY….
Irgendwie erinnert mich die Art von Analena Baerbock in das Mikrophon zu sprechen an Ron Weasly beim Telefonieren.

martin
6 Jahre her

die redet wie eine übermotivierte Erzieherin, bei der sich die Stimme fast überschlägt. Schuster bleib bei deinen Leisten, bitte.

Gräferin
6 Jahre her

Ja, die grüne Logik. Dass es den Bienen und Schmetterlingen mit den Grünen besser geht, bezweifle ich doch sehr. Windkrafträder eignen sich zum Brüten nicht besonders. Das interessiert vor allem jene Vögel, die nicht im Windrad geschreddert wurden. Wo einst grüne Wiesen waren, sind nun Solarparks und Neubauten für die Neubürger – nicht zu vergessen. Für die Häuser und Behausungen werden ja auch gerne mal Bäume geopfert… Ach ja, der Tierschutz: leider geht es den kleinen Ziegen und Schafen nicht gut, denn die muslimische Bevölkerung ist der Tierschutz ziemlich wurscht, wenn es um Hallal geht. Mülltrennung heißt für diese Menschen,… Mehr

Rainer Franzolet
6 Jahre her

Ergänzung zu den vielen Beiträgen zum Thema Überbevölkerung. Als ich geboren wurde gab es ca. 1 Milliarde Menschen auf der Erde, wenn ich mich recht erinnere. Jetzt sind es geschätzte 7 Miliarden +++. Für die letzte Milliarde von 6 auf 7 brauchte es nur noch 13 Jahren. Ein anderes Beispiel. In den 70zigern begann ich mit weiten Reisen. Auf den Phlippinen lebten geschätzt 37 Millionen Menschen. In Deutschland West und Ost ca. 80 Millionen. Zur Zeit sind es auf den Philippinen offiziell ca. 105 Millionen. Ich behaupte, ca. 125 Millionen, da ich die Verhältnisse in diesem Land sehr gut kenne.… Mehr

Uwe Jacobs
6 Jahre her
Antworten an  Rainer Franzolet

Klasse Kommentar, dem nichts hinzuzufügen ist. Vielen Dank.

Viktor Wallenstein
6 Jahre her

„Klimaflüchtlingen“ hahaha…. wie wollen die Grünen diesen „Klimaflüchtlingen“ eigentlich dauerhaft schönes Wetter in Deutschland garantieren 😉
Bekommen diese „Klimaflüchtlingen“ dann auch einen Rechtsanspruch auf schönes Wetter in Deutschland und werden finanziell entschädigt, sollte es doch mal einen verregneten Sommer in Deutschland geben hahaha….
ernsthaft, wo sind die eigentlich ausgebrochen, die Grünen 😉
NORMAL IST ANDERS !

Michael Krabbe
6 Jahre her

Wenn im Mittelpunkt der Mensch steht … und die Biene und der Schmetterling … und die Autoindustrie … und … Warum gilt dann Energie den Grünen nicht mehr als Erhaltungsgröße? Neben der Überbevölkerung ist deren Energiehunger letztlich für Ressourcenverknappung und Ungleichbehandlung verantwortlich und bedeutet die inflationäre Verderbnis von Lebensgrundlagen und zwar global. Sehen wir zum Beispiel die illegale Enteignung der Windpark-Opfer oder die krebskranken Schürfer Seltener Erden – ohne eigenen Kühlschrank oder möglichen Inhalt für diesen. Elektrifizierungspropaganda führt zu keinem Ufer jenseits der verlängerten Brückentechnologien. Tja – kein Perpetuum mobile.